vom 18.03.2024

Albus zwischen Weltmacht und Imbiss

Von schweigenden Männern und bunten Frauen

Siegburg. "Man kann nicht ändern, dass die Welt momentan so verrückt ist, wie sie ist. Man kann nicht ändern, dass die Menschen, mit denen man das erleben muss, älter und manchmal auch seltsam werden. Aber man sollte deshalb den Kopf nicht hängen lassen, sondern einfach mal darüber lachen." So fasst Lioba Albus ihr Programm "Mia - Eine Weltmacht mit drei Buchstaben", das die Kabarettistin am Freitagabend im Stadtmuseum präsentierte, zusammen. 

Und so bekam fast jeder sein Fett weg. Angefangen von der Welt - "man hat den Eindruck, dass die Erde ein paar Scharniere ausgerenkt hat und jetzt nach rechts runterhängt" - über Politiker aus Opposition und Regierung bis hin zu den, wie sie sagt, Asozialen Medien: "Die kommen mir vor wie eine weltweite Magen-Darm-Grippe: Jeder darf seine braune Sch... loslassen".

Albus' Fokus liegt aber auf dem "kleinen Mann". Wobei "Mann" über weite Strecken wörtlich genommen werden kann. "Ein Mann, der nicht redet, ist perfekt. Das öffnet für uns Frauen die Tür zur Fantasie, was er alles sagen könnte." Ein Beispiel ist Promillphilosoph Detlev, der nicht nur von seiner Freundin, sondern auch vom Hund verlassen wird, und sich entsprechend im Selbstmitleid verliert. Speeddaterin Josefine, 50+ und "das erstaunlichste Exemplar der Alles-muss-raus-Partnerbörse", zeigt sich bei der Wahl des Traummannes, so glaubt sie zumindest, flexibel: "Er sollte unter 50 sein, Nichtraucher und Nichttrinker, keinen Fußball mögen, Zärtlichkeit sollte ihm mehr bedeuten als Sex, er sollte mit meiner Mutter klarkommen, bei der ich übrigens noch immer wohne, ..." Imbissbesitzerin Witta philosophiert über die vermeintlich abnehmende Attraktivität im Alter: "Wir Frauen sind wie ein Laubwald. Der ist im Herbst besonders schön, aber es riecht auch schon langsam nach Verwesung."

Die Zugabe gibt Albus schließlich gerne. "Viele meiner jungen Kollegen glauben, je lauter und enthusiastischer der Applaus, umso besser hätte es dem Publikum gefallen. Ich bin mittlerweile lang genug im Geschäft und weiß: Ihr wollt einfach nur nicht nach Hause. Das kann ich verstehen", fügt sie mit einem Gedanken auf ihren auf der Couch eingeschlafenen Mann hinzu ...

Zum Abschluss der laufenden Kleinkunst-Saison bittet Jochen Malmsheimer am Freitag, 24. Mai: "Halt mal Schatz!" Tickets sind an der Museumskasse, Markt 46, erhältlich.

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