Siegburgia vor 50 Johr
Alaaf in die 70er
Siegburg. Dass die Tageszeitung schon immer auf der Suche nach schnellen Schlagzeilen war, erfuhr Else Schenk vor 51 Jahren am eigenen Leib. Noch bevor ihr Gatte sie über ihr neues Amt informieren konnte, las die Siegburgerin in der Presse: "Die Tollitäten der Karnevalssession 1973/74 sind Prinz Günther I. und Siegburgia Else I." Die Seniorin blickte bei der Prinzenvorstellung von Phil I. und Sandra I. im November in die jecke Vergangenheit zurück, als wäre es gestern gewesen: "Es war eine aufregende Zeit."
Der damalige Orden zeigt Prinz Karneval, der mit "Vell Freud öm de Michelsberg" mit Fußball im einen und Pritsche im anderen Arm auf einem fliegenden Teppich um die Abtei kreist. Warum Fußball? Warum Teppich? Neben der fünften Jahreszeit schlugen in Günther Schenks Brust, er verstarb 1999, gleich mehrere Herzen. Während er gemeinsam mit seiner Frau das Familienunternehmen "Schekulan-Böden" auf der Frankfurter Straße betrieb - von dem die Siegburgerin auch heute noch Inhaberin ist - engagierte er sich auch im Vorstand des Siegburger SV.
Mit der gesamten Familie, darunter Enkelin Lara Bous-Lülsdorf, die im städtischen Ordnungsamt tätig ist, besucht die Seniorin heute Abend die Prinzenproklamation im Rhein Sieg Forum - und schwelgt in Erinnerungen. Das Amt der Siegburgia ist jedoch nicht das einzige Jubiläum, dass sie in diesem Jahr feiern darf. Im August wird Else Schenk 90 Jahre alt.
