vom 12.12.2023

Apollo5 zündet im Stadtmuseum

"Freudenfreude"

Siegburg. Benennt sich eine A-cappella-Gruppe nach dem mythischen Gott des Gesangs, zeigt das einen nicht ganz kleinen Anspruch an sich selbst. Das britische Quintett Apollo5 knüpft mit seinem Wohlklangstil an die King's Singers an und überbrückt 500 Jahre Musikgeschichte. Bei seinem Auftritt im Stadtmuseum vermittelte es pure Freude auf Weihnachten. Die New York Times schuf einmal das Wort "Freudenfreude" als Gegensatz zur Schadenfreude und als Ausdruck über die eigene Freude, die man erfährt, wenn man die Freude eines anderen miterlebt. Und genauso erging es dem Publikum, das sich von der Weihnachtsfreude des Ensembles anstecken ließ.

Gleich das erste Stück des Abends, Dobrinka Tabakovas "Good-will to men, and peace on Earth", zeigte, wohin die musikalische Reise gehen sollte: Lupenreine Intonation, ausgewogener Klang, mühelos und frisch präsentiert. Weiter führte das vielseitige und kurzweilige Programm von der englischen Renaissance über traditionelle Weihnachtsmelodien mit leichten Anklängen der "Nine Lessons and Carols" bis zur Popmusik von Elton John und Coldplay. Häufig in modernen Arrangements, teilweise kunstvoll verziert und ergänzt durch echte Perlen der modernen A-cappella-Musik, wie etwa das "Sonnet 81" von Taylor Scott Davies oder "The Owl" von Toby Young. 

Sicher gibt es Konzerte mit einem musikalisch anspruchsvolleren Programm, doch was es außergewöhnlich machte, war die Kommunikation des Ensembles mit dem Publikum. Alle Stücke wurden in schlichter Eleganz und purer Schönheit vorgetragen, häufig legte sich ein glockenheller Sopran über den angenehmen Gesamtklang - ohne je effekthascherisch zu sein. Gerade bei den traditionellen Melodien und Popliedern wäre es leicht gewesen, das Publikum mit einigen Knalleffekten zu betören. Dann wäre aber der Gesamteindruck des Konzerts in unzusammenhängende Einzelteile ausgefranst. Stattdessen wurde mit den einnehmenden Interpretationen ein Wohlklangerlebnis geschaffen.

Clare Stewart als Initiatorin und musikalische Leiterin hat ein Ensemble zusammengestellt, in dem die verschiedenen Stimmfarben sehr fein aufeinander abgestimmt sind. Sie selbst konnte in Siegburg krankheitsbedingt nicht mit dabei sein. Vertreten wurde sie durch die Altistin Natalie Manning, eine großartige Sängerin, die das Programm souverän und ebenso feinsinnig bewältigte - allein ihr volles Alttimbre passte vielleicht einen Tick weniger gut in den Gesamtklang. Allerdings ist dies nicht als Manko zu verstehen, da es allein dadurch auffiel, wie harmonisch austariert die übrigen Stimmfarben sind.

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