vom 24.11.2023

Die Würfel sind gefallen

Siegburg wird Spielbankstandort

Siegburg. Die Gauselmann-Gruppe hat 2021 die Spielbankstandorte vom Land NRW übernommen. Verbunden mit der Übernahme war die Genehmigung, die Anzahl an Spielbanken auf bis zu sechs Standorte zu erhöhen. Nach der erfolgreichen Integration und Neuausrichtung der bestehenden Spielbanken in Aachen, Bad Oeynhausen, Dortmund-Hohensyburg und Duisburg wurde im März 2023 ein erster neuer Spielbankstandort in Monheim am Rhein eröffnet.

Nach einem längeren Bewertungs- und Planungsprozess hat sich das ostwestfälische Familienunternehmen für Siegburg als Standort ihrer sechsten Merkur-Spielbank in NRW entschieden. 

4,4 Millionen Menschen im 45-Minuten-Radius
Warum Siegburg das beste Blatt hatte

Die im Frühjahr 2023 auf Basis eines gemeinsam von Bürgermeister Stefan Rosemann und Dieter Kuhlmann, Vorstand für den Bereich Spielbetriebe der Gauselmann-Gruppe, unterzeichneten Absichtserklärung begonnenen Verhandlungen und Standortprüfungen führten zum Erfolg. Die Wahl der Gauselmann-Gruppe fiel auf ein städtisches Grundstück im Gewerbegebiet Zange II zwischen Wilhelmstraße, Isaac-Bürger-Straße und Mühlengraben. Der Standort bietet eine optimale Anbindung an das überregionale Straßennetz und somit ideale Erreichbarkeit für die aus der ganzen Region erwarteten Gäste. 

Bürgermeister Stefan Rosemann gab auf dem heutigen Pressetermin Hintergrundinformationen zum Ablauf in den letzten Monaten: "Wir haben seitens der Verwaltung alles uns Mögliche getan, um der Gauselmann-Gruppe in Siegburg einen optimalen Standort anbieten zu können. Dabei haben wir auf Wunsch des Unternehmens unterschiedliche Optionen geprüft. Wir freuen uns, dass wir nun ein so attraktives Grundstück anbieten konnten. Dankbar bin ich auch für die breite politische Unterstützung, die parteiübergreifend den Prozess von Anfang an mit begleitet hat. Mit der Ansiedelung der Merkur-Spielbank bietet die Stadt eine weitere Attraktion für Besucher aus der ganzen Region, es entstehen neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze und natürlich werden die Einnahmen aus der Spielbankabgabe dazu beitragen, wichtige Aufgaben der Stadt für ihre Bürgerinnen und Bürger finanzieren zu können."

Kuhlmann erläuterte ausführlich, warum die Stadt Siegburg als perfekter Spielbankstandort identifiziert wurde. "Wir haben bereits kurz nach den Übernahmen der NRW-Spielbanken mit der Analyse und Bewertung geeigneter Standorte begonnen. Dabei haben wir Siegburg aufgrund der idealtypischen Lage und exzellenten Erreichbarkeit bereits sehr früh in den Kreis unserer Favoriten aufgenommen. Diese guten Rahmenbedingungen, die perfekt zu unserem Anforderungskatalog passen, sowie die großartige Unterstützung der politischen Gremien und der Verwaltung haben uns schnell davon überzeugt, dass Siegburg als Spielbankstandort prädestiniert ist."

Siegburg können rund 4,4 Millionen Menschen in einer Fahrzeit von 45 Minuten erreichen. "Im ersten Jahr rechnen wir mit 144.000 Besuchen", so Kuhlmann und ergänzt: "Aktuell planen wir mit circa 100 bis 120 Beschäftigten, die für den umfassenden Betrieb der Spielbank sorgen werden." David Schnabel, bei Gauselmann verantwortlich für die Geschäftsführung der Spielbanken, ergänzt: "Wir gehen davon aus, dass wie in Monheim 80 Prozent der Belegschaft aus der unmittelbaren Umgebung kommen werden. Unsere Stellenanzeigenkampagne startet schon in Kürze. Wir werden am Standort Siegburg ausbilden." Foto: Bürgermeister Stefan Rosemann mit Gauselmann-Vorstand Dieter Kuhlmann.

Eröffnung für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant
Bevor die erste Kugel rollt

Im Gewerbegebiet Zange II wird auf einer Gesamtfläche von rund 3.000 Quadratmetern eine der modernsten Spielbanken entstehen. Der Vorteil des geplanten ein- und in Teilen zweistöckigen, kubusartigen Neubaus gegenüber einem Bestandsgebäude sei, so Kuhlmann und Schnabel, die Gestaltung nach den eigenen Bedürfnissen. Es wird neben den öffentlichen Spiel-Arealen größere Backoffice-Bereiche geben, die Anforderungen an (Sicherheits-)Technik seien hoch. In zwei Jahren, so hoffen Kuhlmann und Schnabel, könnte die erste Kugel rollen. Die Lizenz des Landes für den Betrieb gilt bis 2036. 

Neben circa 250 Glücksspielautomaten der neuesten Generation inklusive verschiedener Jackpotanlagen sind zehn Spieltische für Roulette, Black Jack und Poker als klassisches Spielangebot vorgesehen. Einen interessanten Nebenaspekt fügt Schnabel hinzu: "Das Finanzamt ist immer durch einen Mitarbeiter vor Ort." Angebote in den Bereichen Gastronomie und Unterhaltung runden den Merkur-Service ab. 

Bevor es aber losgehen kann, sind noch einige wichtige Fragen zu klären und Entscheidungen zu treffen. Eine erste Herausforderung besteht darin, das Grundstück - zuletzt Maisfeld im planerischen Überschwemmungsgebiet der Sieg - zu erschließen. Dazu müsse es aus Hochwasserschutzgründen mit umfangreichen Erdmassen angeschüttet werden, ging der Technische Beigeordnete Stephan Marks auf die voraussichtlich am 4. Dezember startenden Arbeiten ein, die den ersten Schritt der Entwicklung darstellen. 

Der Rat der Stadt muss zudem für die Verhandlungen über den Verkauf der städtischen Fläche auf Zange II einbezogen werden. In der Ratssitzung am Montag, 11. Dezember, wird über das Vorhaben beraten. Im Jahr 2024 gilt es, die nötigen Planungen und Genehmigungsverfahren zügig voranzutreiben, damit die für die zweite Jahreshälfte 2025 geplante Eröffnung gefeiert werden kann. 

Bürgermeister Stefan Rosemann gibt sich optimistisch: "Allen Beteiligten ist bewusst, dass nun noch zahlreiche Aufgaben zu erledigen sind, bevor die Merkur-Spielbank in Siegburg ihre Tore öffnen kann. Dazu gehört auch, dass Stadt und Unternehmen gemeinsam Maßnahmen für den Jugend- und Spielerschutz ergreifen." Der durch staatliche Aufsicht sehr streng geregelte Betrieb einer Spielbank wird selbstverständlich auch in Siegburg durch entsprechende Beratungs- und Präventionsangebote flankiert. Das ist an anderen Standorten gut geübte Praxis. "Wir haben in den vergangenen Monaten gezeigt, dass Verwaltung und Politik gemeinsam mit dem Unternehmen zu guten Ergebnissen kommen können. Ich bin sicher, wir können den nun gestarteten Prozess zügig zu einem guten Ergebnis für Siegburg führen", zeigt sich Rosemann optimistisch. Foto: Hier kommt die Spielbank hin. Links die Wilhelmstraße, rechts der Obi, die Baumreihe markiert das Ufer des Mühlengrabens. 

Mühlengrabenmündung wird umgestaltet
Mehr Platz für die Sieg

Im Mündungsbereich des Mühlengrabens auf der Zange ist die naturnahe Entwicklung der Sieg auf einer Länge von circa 500 Metern vorgesehen. Die Planungen erstrecken sich auf Flächen am rechten Ufer, welche sich im Eigentum der Stadt Siegburg sowie des Landes NRW befinden. Ziel ist die Herstellung naturnaher Fließgewässerstrukturen, so dass sich neue Lebensräume (Laich- und Brutplätze) für unterschiedliche Tierarten entwickeln können. Durch die Schaffung einer breiteren Aue und die Anlage von Überschwemmungsflächen wird nicht nur die ökologische Vielfalt gefördert, sondern auch der Hochwasserschutz verbessert.

Aufgrund des starken Uferverbaus und des Höhenunterschieds zwischen der Sieg und den angrenzenden vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Flächen findet momentan keine eigendynamische Entwicklung statt. Die Sieg wird daher in einer Schleife nach Osten verlegt, das Flussbett von 30 auf rund 75 Meter verbreitert, zwei Kiesinseln werden aufgeschüttet, der Mühlengraben erhält eine sich verzweigende Mündung (siehe Abbildung). Um der Erholungsfunktion gerecht zu werden, soll zudem ein Rad- und Fußweg sowie ein Aussichtspunkt erstellt werden. 

Nach Durchführung der Umsetzungsplanung und Ausschreibung der Baumaßnahmen kann mit den Arbeiten, die nur bei niedrigen Wasserständen durchgeführt werden können, begonnen werden.

Kontakt

Stadtverwaltung Siegburg
Nogenter Platz 10
53721 Siegburg

+49 2241 102-0
+49 2241 102-1284
rathaus@siegburg.de
https://siegburg.de

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