vom 11.09.2023

Wir schlagen die Bier-Brücke

Der durstige Basketballcoach und die "65er Nachrichten"

Siegburg. Alle reden vom Basketball-WM-Triumph. Wir auch. Und von den "65er Nachrichten", deren Herbstausgabe in wenigen Tagen erscheint. Zwischen beidem besteht eine Bier-Brücke. 

Erst zu den Korbjägern. Wenn man es genau nimmt, gab es drei kniffelige Situationen für unseren kanadischen Weltmeister-Coach Gordon "Gordie" Herbert. 1. Franz Wagner verknackst sich im Auftaktspiel gegen Japan den Fuß. Kein Problem, im Viertelfinale war der Knöchel wieder heil. 2. Dennis Schröder und sein Braunschweig-Buddy Daniel Theis fetzen sich in der Auszeit des Slowenienspiels vor laufender Kamera. Coach Herbert, allein von seinem Äußeren Typ erfahrener Sportlehrer, pfeift seinen als unkritisierbar geltenden Käpt'n an ("Sit down!"), kühlt die Streithähne kurzzeitig auf der Ersatzbank ab. Am Ende gewinnt Deutschland souverän mit 29 Punkten Vorsprung. 3. Nach seinem Schwächeanfall in den Katakomben von Manila findet der 64-jährige Kanadier gestern nach dem Endspiel seinen Humor wieder, sagt auf der Pressekonferenz: "Ich liebe die Philippinen. Aber sie brauchen definitiv besseres Bier."

Da sind wir beim Stichwort: Bier und Manila. In den "65er Nachrichten" drucken wir in mehreren Episoden das Tagebuch von Hubert Bursch aus dem kleinen Oedekoven bei Bonn ab. Bursch tat an der Wende vom 19. auf das 20. Jahrhundert das, was kaum einer seiner Zeitgenossen je zu träumen wagte. Als Matrose der kaiserlichen Marine zog er aus in die Welt. In der Sommerausgabe schipperte er auf der "Darmstadt" von Wilhelmshaven durch Atlantik, Mittelmeer und Suezkanal bis nach Colombo auf Ceylon, heute Sri Lanka. In der bald erscheinenden Herbstausgabe des Seniorenmagazins geht es für den staunenden Rheinländer weiter ostwärts. Im Hafen von Manila wird er im Sommer 1898 Zeuge des Auftritts eines neuen Spielers in der Weltpolitik: den USA. Außerdem hinterlässt er der Nachwelt bedeutungsschwere Sätze: "Von sämtlichen Nationen lagen hier Schiffe. Unsere beiden Schiffe lagen da zum Schutze der Deutschen, die hier in ziemlich hoher Zahl ansässig sind. Es ist dort auch eine deutsche Bierbrauerei." 

Wir haben nicht eruieren können, welche Brauerei das war, wie lange sie existierte. Fest steht: Sie hätten den Durst von Gordon Herbert und unseren Riesen löschen können. Wahrscheinlich mussten die Ärmsten sofort zu Stärkerem greifen. Wir wünschen einen guten Rückflug - verjagt den Kater in den Frachtraum! Allen Siegburger Heftbeziehern eine süffige Lektüre! 

Foto (Wikipedia): Straßenszene in Manila, um 1900. Irgendwo hier muss die Brauerei gestanden haben. Spanier, Amerikaner und Deutsche hatten dort Interessen, um es kolonialgeschichtlich auszudrücken.

65er Nachrichten

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