Elefanten im Tunnel

Siegburg. Kann ein Angst- zum Ausstellungsraum werden? Er kann! Sagen Katja Zander und Karl-Heinz "Kalle" Löbach. Die bestenfalls als schmucklos zu bezeichnende Bahnunterführung Mahrstraße machen sie zum Reich der Kunst. An die vier weiß gekachelten Wände Richtung Innenstadt hängen sie 28 Bilder, das größte 2,60x1,60 Meter, das kleinste 50x50 Zentimeter. "An einer stark von Fußgängern und Radfahrern frequentierten Stelle entsteht eine Galerie", so Löbach über die Verwirklichung einer schon zehn Jahre alten Idee. 

Zu sehen sein werden in erster Linie Bahnhofsmotive. Der Zug und seine Station(en) sind Symbole für Siegburgs Aufstieg ab dem 19 Jahrhundert. Eine zweite Motivgruppe bilden Ansichten der Zange, dem angrenzenden Stadtteil. Der Bild-Prototyp, den die Kreativen in die Kamera halten, zeigt eine tierische Szene aus dem Jahr 1956. Damals besuchte ein Zirkus die Stadt. Über die Katharinenstraße zogen Dickhäuter und deren Hüter zum Festplatz auf den Siegweisen. 

Ein Schauraum an einem solchen Ort verlangt nach einer außergewöhnlichen Wahl der Mittel. Die Scheiben der Bilder bestehen aus Polycarbonat, dem widerstandsfähigstem Material auf dem Markt. Zander: "Die Scheinwerfer, die wir einbauen, sind zerstörungssicher, kommen sonst in Gefängnissen zum Einsatz." 

Finanziert wird die Aufwertungsaktion über das ISEK, das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Siegburg Innenstadt.

Foto: Bürgermeister Stefan Rosemann und Vizebürgermeisterin Dr. Susanne Haase-Mühlebauer rahmen die Künstler Katja Zander und Karl-Heinz Löbach ein.