Ein sicherer Betrieb ist nicht gegeben
Seniorenheim am Kleiberg - Brandschutz kommt zum Ergebnis:
Siegburg. Im Zuge des Abtauchens des Geschäftsführers der Betreibergesellschaft Visitatis und der sich daraus ergebenden finanziellen Ausblutung des Seniorenzentrums Kleiberg fand am Dienstag, 20. Juni, die turnusmäßige Prüfung und Brandverhütungsschau durch Bauaufsicht und Feuerwehr statt. Hier wurden im Betrieb und der fortgeschrittenen Bautätigkeit sichtbare erhebliche Ausführungsfehler und Mängel am Gebäude in einem bis dahin nicht bekannten Ausmaß festgestellt. Unter anderem handelt es sich dabei um nicht verschlossene Durchbrüche und nicht fachkundig ausgeführte Arbeiten.
Nach erneuter Begutachtung des Objektes teilte der Brandschützer am Montag, 10. Juli, der Bauaufsicht schriftlich mit, dass "die Wahrung der Belange nach §§ 3, 14 BauO NRW [...] aus Sicht des Unterzeichners derzeit nicht geben [sind], sodass erhebliche Bedenken hinsichtlich des Brandschutzes bestehen. Ein sicherer Betrieb des Gebäudes ist demnach nicht gegeben." Um Lösungen der vorliegenden Situation zu suchen, fand daraufhin eine weitere Begehung des Gebäudes durch Vertreter der Bauaufsicht sowie der Feuerwehr einschließlich eines hinzugezogenen unabhängigen Brandschutzsachverständigen am gleichen Tag statt. Die Beteiligten kamen zum gleichen Ergebnis wie der Brandschützer. Zudem konnte bei diesem Rundgang die Frühalarmierung durch die Brandmeldeanlage nicht durch technische Prüfnachweise eindeutig bestätigt werden.
Um den temporären Betrieb des Seniorenzentrums solange wie notwendig sicherzustellen, wurden hieraufhin in enger Abstimmung der beteiligten städtischen Dienststellen folgende Sofortmaßnahmen eingeleitet: In jeder bewohnten Etage sowie im Keller wird eine 24-Stunden-Brandwache bis zum vollständigen Auszug der Bewohnerinnen und Bewohner sichergestellt. Die Brandwache patrouilliert dauerhaft, alarmiert bei einem Brandausbruch umgehend die Feuerwehr und unterstützt bei der Evakuierung von Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Personal. Die Baustelle darf nicht weiterbetrieben werden. Im Interesse der Bewohnerinnen und Bewohner werden die Kosten für die Brandwache zunächst von der Stadt übernommen, in der Hoffnung, die Ausgaben zu einem späteren Zeitpunkt vom Eigentümer oder Betreiber erstattet zu bekommen.
Bis Donnerstag, 27. Juli 2023, sollen alle pflegebedürftigen Personen in andere Heime verlegt werden.
Betroffen ist zudem das betreute Seniorenwohnen. Die Stadtverwaltung ist bemüht, auch für diese Bewohnerinnen und Bewohner zeitnah alternative Unterbringungen zu organisieren.
