Glänzende Mahnmale

Siegburg. Fünf neue Stolpersteine für die Siegburger Innenstadt. Wir stellen Ihnen die Schicksale hinter den glänzenden Quadern heute und in den nächsten beiden Ausgaben vor. Die Neuzugänge gehören zu einem Netzwerk, das Elisabeth Winkelmeier-Becker, Bundestagabgeordnete und Vorsitzende des Fördervereines der Gedenkstätte Landjuden an der Sieg, als "größtes dezentrales Mahnmal der Welt" bezeichnete. Sie unterstrich die Relevanz des "Niemals wieder!" mit dem Erstarken des Judenhasses von rechtsextremistischer und islamistischer Seite sowie als Leitmotiv global verbreiteter Verschwörungstheorien. Vizebürgermeisterin Britta Pahlenberg bemerkte bei der feierlichen Steinweihe gestern passend: "Siegburg ist stolze Kulturstadt, und zur Kultur gehört unabdingbar die Erinnerungskultur."

Foto: Stolpersteine sind ein Projekt gegen das Vergessen des Künstlers Gunter Demnig. Seit 1992 hat er 100.000 Steine in 24 Ländern in den Boden eingelassen, vor den letzten selbstgewählten Adressen von NS-Opfern. Allein in Siegburg sind es mehr als 90. Gestern war der kreative Mann mit Hut nicht zugegen. Heiko Wiemer vom städtischen Bauhof übernahm die Aufgabe der Verankerung im Pflaster und damit im Stadtgedächtnis.