Söntgen gastiert auf Millowitschs Bühne
Von der Stadtkasse in die erste Mundartklasse
Siegburg. Die Siegburger kennen Jörg Söntgen aus zwei Bezügen. Entweder es steht eine Einzahlung auf ein städtisches Konto an, für das sie die Stadtkasse in der Holzgasse aufsuchen. Dort arbeitet der stets freundlich-fröhliche Kollege. Oder sie gehören zu den Langzeitlesern von siegburgaktuell und erinnern sich noch an den 15. November 2011. In der damaligen Ausgabe beschrieben wir Söntgens karnevalistische Neigungen: "Sobald nachmittags die elektronische Stechuhr piept, wird aus dem Verwaltungsangestellten die bezopfte Jungfrau im Dreigestirn von Niederkassel-Rheidt."
Rheidt ist für ihn nicht nur Heimat, es ist auch der Ort, an dem er sich lange kulturell verwirklichte. Von 1990 bis 2019 engagierte er sich im altehrwürdigen Theaterverein des Niederkasseler Stadtteils. Als Darsteller wirkte er an unzähligen Aufführungen mit. Mundart-Rollen? Meistert er mit links.
Vorgezeichnet war also der Weg nach Köln. Seit Oktober 2022 probt er mit dem rund um den Dom bekannten Ensemble "Kumede" das Stück "Alles Jode kütt vun bovve", zu Deutsch: Alles Gute kommt von oben. Am 19. Mai ist um 19.30 Uhr Premiere auf der Volksbühne am Rudolfplatz, dem ehemaligen Millowitsch-Theater.
Der Auftritt im Kumede-Tross soll, wenn es nach den Wünschen von Jörg Söntgen geht, keine Eintagsfliege sein. Neue Schauspieler hospitieren dort zunächst für zwei Jahre, danach können sie als Mitglied übernommen werden. "Und es sieht im Augenblick nicht so aus, als ob ich nach einer Spielzeit wieder kündigen würde", sagt er. Und lächelt.
Bis Sonntag, 11. Juni, wird es 22 Vorstellungen geben. Karten über den Link!
