vom 28.04.2023

Ein Blick hinter die Kulissen

Kita, IT, Feuerwehr oder Bürgermeisterbüro

Siegburg. Haare zu, Flamme an, Wasser marsch. Feuerwehr ist nur was für harte Kerle? Auf keinen Fall. Dass sie das kleine Einmaleins aus Schlauch abrollen, Feuer löschen und Umgang mit gefährlichen Situationen bereits wie aus dem Effeff beherrscht, bewies Luisa gestern auf dem Neuenhof. "Mein Papa arbeitet hier, mein Onkel ist im Ehrenamt. Mittwochs geht's für mich zum Gardetanz, freitags zur Jugendfeuerwehr. Wir sind quasi eine Feuerwehrfamilie." Schnell war klar, für welchen Berufszweig sie sich entscheidet.

Zum gestrigen Girls- und Boys-Day hatte die Stadtverwaltung Mädchen und Jungen eingeladen, um erste praktische Erfahrungen in Jobs zu sammeln, die in den meisten Fällen vom anderen Geschlecht ausgeübt werden. Zur Wahl standen Stellen bei der IT, Feuerwehr und Rettungsdienst, in den städtischen Kitas und bei Bürgermeister Stefan Rosemann.

Gemeinsam mit ihrer Cousine Saskia und zehn weiteren Schülerinnen war Luisa zu Besuch auf der Siegburger Feuer- und Rettungswache. In Vierergruppen durchliefen sie die einzelnen Stationen. Nach einer Einweisung der beiden Feuerwehrmänner Christoph Jonas und Tobias Schmidt bewaffneten sie sich auf dem Hof mit Feuerlöschern, um einer Brandsimulationsanlage den Garaus zu machen, lernten die richtigen Kniffe beim Schlauchwurf oder welchem Druck man standhalten muss, wenn 100 Liter Wasser pro Minute durch den Schlauch schießen. Mit den Sonnenstrahlen kam gleichzeitig der lockere Umgangston. "Wenn man Mist baut, gibt's einen Kuchen, das ist hier ungeschriebenes Gesetz."

Weiter ging es zum Rettungsdienst. "Wir sind eine Lehrrettungswache und bilden Nachwuchs aus. Heute wollen wir euch nicht nur unser Handwerk näherbringen, sondern euch auch Tipps für den Alltag mit auf den Weg geben", schilderte Notfallsanitäter Bastian Wagner. Gemeinsam mit seiner Kollegin Jana Dresbach erklärte er den Mädchen an theoretischen und praktischen Beispielen aus Sofortmaßnahmen, Reanimation oder Wundversorgung, dass der Rettungsdienst eigentlich nur ein kleiner Teil einer gesamten Kette ist. "Es kann bis zu acht Minuten dauern, bis der Rettungswagen am Ort des Geschehens ist. Oftmals sind wir darauf angewiesen, dass uns Passanten mit Erster Hilfe unterstützen und in akuten Fällen Vorarbeit leisten."

Die letzte Station: Souterrain. "Brände im Keller sind besonders gefährlich. Man weiß nie, was dort neben Angelausrüstung und Vorräten noch so alles liegt“, erklärte Atemschutzbeauftragter Sascha Eskes. "Drei Atemzüge Rauch führen zur Bewusstlosigkeit. Weil wir keine Einwegtypen sind und den Job unser Leben lang machen wollen, müssen wir uns schützen.“ Erst zeigte er den Schülerinnen die gängige Ausrüstung, bestehend aus Jacke, Hose, Helm, Gasmaske und Sauerstoffflasche, danach führte er sie ein paar Stufen hinab. Im Untergeschoss der Wache befindet sich ein Käfigparcours, in dem die Feuerwehrfrauen für einen Tag das Absuchen eines verrauchten Raums simulierten.

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