Chloraustritt im Oktopus
Evakuierung in Badehosen
Siegburg. Sonntagnachmittag, kurz nach 14 Uhr: Rund 100 Badegäste müssen das Oktopus-Hallenbad verlassen, stehen kurzzeitig teilweise in Badehose im Freien. Kurz zuvor war es bei routinemäßigen Reinigungsarbeiten zu einer Reaktion von zwei Chemikalien, Chlorbleiche und Schwefelsäure, gekommen. Dabei wurde eine geringe, aber deutlich zu riechende Menge Chlorgas freigesetzt. Die Mitarbeiter lösten Alarm aus und verständigten die Feuerwehr. Die kommt mit 35 Einsatzkräften, die bei der Räumung des Bades behilflich sind - besonders die unter Wasser befindlichen Taucher benötigen mehr Zeit, um das Gebäude zu verlassen. Zum einen muss ihnen der Alarm visuell mitgeteilt werden, zum anderen dürfen sie nicht zu schnell zur Oberfläche aufsteigen, um die lebensbedrohliche sogenannte Dekompressionskrankheit zu vermeiden.
Die Zeithstraße wird gesperrt. Unter Atemschutz erkundet die Feuerwehr das Schwimmbad, stellt einen minimalen Chloraustritt im Bereich der im Keller liegenden Reinigungsanlagen fest. Mit Hilfe eines Überdrucklüfters wird für den Luftaustausch gesorgt. Nach rund anderthalb Stunden kann Entwarnung gegeben werden.
Und die Badegäste? Dürfen den Einsatz in der Lobby des benachbarten "Friendly cityhotels" abwarten und danach ins Bad zurückkehren. Zwei Personen, die Anzeichen auf Reizung der Atemwege zeigen, werden vor Ort vom Rettungsdienst untersucht; eine Behandlung im Krankenhaus ist in beiden Fällen nicht notwendig.
Weitere Einsätze der Feuerwehr am Wochenende: Am Freitagabend löste eine halbe Stunde vor Mitternacht die Vernebelungsanlage der Kreissparkasse in der Citypassage aus; der Rauch wurde von Passanten als Feuer interpretiert. Samstagabend wurde eine Ölspur im Nachtigallenweg abgesichert, die Reinigung übernahm eine Spezialfirma. Am frühen Sonntagmorgen, eine halbe Stunde nach Mitternacht, sicherte die Wehr einen Rohrbruch auf der Luisenstraße bis zum Eintreffen des Wasserversorgers ab. Gegen 1.20 Uhr wurde aus einem Gebäude an der Hauptstraße Gas- und Brandgeruch gemeldet, der jedoch weder von den geschulten Feuerwehrkräften noch mit Messgeräten bestätigt werden konnte.
