vom 30.03.2023

Wichtige Bestandsaufnahme

Virus, Krieg und Preiskrise - was macht der Arbeitsmarkt?

Siegburg. Wie steht es um den Arbeitsmarkt im Rhein-Sieg-Kreis, der erst einer globalen Seuche und dann einem Krieg im geopolitischen Nahbereich mit massiven Migrationsströmen und enormer Teuerung ausgesetzt war? Bernd Lohmüller von der Bundesagentur für Arbeit präsentierte dem städtischen Ausschuss für die soziale Stadt am Montagabend eine detaillierte Bestandsaufnahme.

Nach dem dunklen Texteinstieg eine hellere Nachricht zu Beginn. Grundsätzlich sprechen wir von einem Bewerbermarkt. Die meisten Menschen, die suchen, finden, sie haben dabei häufig mehrere Optionen. Die Beschäftigungsquote im Kreis liegt über dem Landesdurchschnitt, unter fünf Arbeitnehmern sind vier Fachkräfte. Seit 2008 ist die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs um ein Drittel (!) nach oben geschnellt. Bei der Eingliederung von ausländischen, nicht muttersprachlich deutschen Personen ist der regionale Arbeitsmarkt stark, könnte aber noch stärker werden. Denn - und das ist überhaupt nicht despektierlich gemeint, sondern ein Beispiel in Anlehnung an den Experten - Zuwanderung muss nicht an der Säuberungsmaschine im Flughafen enden. Lohmüller: "Es sind noch viele Schätze zu heben."

Zu den Eintrübungstendenzen, die ebenfalls angesprochen gehören: 2022 nahm krisenbedingt die Arbeitslosigkeit spürbar zu. Eine Herausforderung bildet die Gruppe derjenigen mit multiplen Hinderungsfaktoren, bei denen also eines zum anderen kommt, etwa geringe oder gar keine berufliche Qualifikation sowie eine Erwerbsbiografie mit längeren Zeiten der Arbeitslosigkeit. 

Erst mal chillen nach der Schule - eine Entscheidung, die nicht selten in der Jugendarbeitslosigkeit endet. Ein Phänomen, das als überwunden galt, nun leider wieder zum Thema wird. Dabei ist Qualifikation Trumpf, übrigens ebenso bei Menschen jenseits der 50, die vor noch nicht allzu langer Zeit als Alteisen betrachtet und als irrelevant für Fortbildungen angesehen wurden.

Stichwort Ukrainer(innen): Gekommen sind viele gut ausgebildete Frauen, die laut Bundesagentur standardgemäß unterkommen sollen. Also keine Informatikerinnen in Kellnerschürzen, so das Ziel in Kurzform. Dabei tritt neben die Sprachbarriere die vielfach ungelöste Frage der Kinderbetreuung. 

Über den Link zur Aufzeichnung der Sitzung. Im Video müssen Sie zu Minute 24 vorrücken!

Aufzeichnung des Ausschusses für die soziale Stadt

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