vom 29.03.2023

Stadtbekannter Steinmetz schuf Brunnen und Wegekreuze

Karl-Josef "Oswald" Schneider gestorben

Siegburg. Im Alter von 87 Jahren ist der stadtbekannte Steinmetz Karl-Josef Schneider gestorben. Er hatte Mitte der 1960er-Jahre die 1932 von seinem Vater Oswald gegründete Siegburger Werkstatt am Nordfriedhof übernommen und im Anschluss nach seiner eigenen, stark von den Grundsätzen des Christentums geleiteten Ästhetik geprägt und entwickelt. 1998 übergab Schneider, der den väterlichen Vornamen als Künstlernamen führte, den Betrieb an der Ecke Aulgasse/Alte Lohmarer Straße an Markus Weisheit. 

Schneider schuf mehrere Wegekreuze. Auf dem nahe der Hügelhäuser in Kaldauen aufgestellten Kreuz hinterließ er mit Hammer und Meißel die Botschaft EINER TRAGE DES ANDEREN LAST statt des Leichnams Jesu. 

Seine zentralen Werke waren zwei Brunnen der Innenstadt. Die auf dem unteren Markt sprudelnde Quelle ist an heißen Sommertagen ein beliebter Treffpunkt von Eltern kleiner Kinder. Von hoher gesellschaftlicher Relevanz ist der jüdische Gedenkbrunnen in der Brauhofpassage (Foto), der den Standort der in der Pogromnacht niedergebrannten Synagoge markiert. Der Verstorbene hatte 1985 Politik und Verwaltung von seinem Entwurf überzeugt. Um den Brunnen ließ er ein Schriftband mit folgendem Wortlaut laufen: "An diesem Platz stand seit 1841 die Synagoge der jüdischen Gemeinde in Siegburg, der mehr als 300 Mitglieder angehörten. Die Synagoge fiel am 10. November 1938 der 'Reichskristallnacht' zum Opfer. Durch die nationalsozialistische Gewaltherrschaft 1933-45 wurden die meisten Gemeindemitglieder ermordet. Ihr Tod soll uns Mahnung sein."

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