vom 27.03.2023

Gelungene Premiere

Nicht nur schön, sondern auch lustig

Siegburg. "In Köln würde diese Show 'Hektisch!' heißen." Das Moderatorenduo René Kaspar, der in Siegburg seine Jugend verbrachte, und Vicki Blau, "die Männer hier kennen mich zumindest akustisch, ich synchronisiere Pornos", wussten gleich zu Beginn, wie sie der Premiere ihrer Comedy-Show "Schön!" im Rhein Sieg Forum das passende Lokalkolorit geben konnten. In den folgenden zweieinhalb Stunden präsentierten sie nicht nur Ausschnitte aus ihren eigenen Programmen, sondern überließen die Bühne auch Kollegen, denen sie eine erfolgreiche Zukunft zutrauen. Den Eisbrecher machte Tobi Freudenthal. Mit viel Körpereinsatz schuilderte er erfolglose Versuche, neben Schnarchern zu schlafen. "Solche Menschen zerstören uns die letzte Hoffnung, dass es nicht mehr schlimmer werden kann!" Später berichtete er von missratenen Smalltalk-Begegnungen und vom Besuch im Spaßbad, bei dem der Spaß bereits endet, wenn die Kassiererin den Eintrittspreis nennt.

"Ich komme aus Afghanistan", stellte sich der kurzfristig für die erkrankte Laura Brümmer eingesprungene Djavid vor. Mit viel Sprachwitz - "da war ein Passant, der passierte" - wunderte er sich über deutsche Jugendliche, die schlechter Deutsch sprechen als er, erzählte von einem befreundeten Iraner, der so integriert ist, dass er sogar Liegerad fährt. "Das machen nicht einmal die Deutschen ..." Und er erklärte, warum die Arbeitslosen im Amt als Kunden bezeichnet würden. Schließlich seien die Kunden König. Newcomerin Nadine Söhnert griff auf ihr Leben in der Reisebranche zurück. "Am schönsten war der Job bei Ryanair: In 16 Sprachen 'Nein!' sagen."

Fast schon philosophisch schließlich der Auftritt von Sebo Sam (Foto). Der Gitarrenspieler gab eine musikalische Erklärung dafür, warum Duschgels dafür sorgen, dass mehr Männer als Frauen Selbstmord begehen, zählte auf, wer alles möchte, dass er nicht Lamborghini fährt ("meine Mutter, Greta Thunberg, Porsche") - und wer dafür ist ("Christian Lindner, Lamborghini"). Das fehlende Mitsingen komplizierter Refrains kommentierte er trocken: "Ich mag das auch nicht. Aber man muss manchmal bereit sein, Dinge von der Gesellschaft zu erwarten, die man selbst nicht beitragen möchte."

"Würdet ihr wiederkommen?", fragten René Kaspar und Vicki Blau am Ende des Abends das Publikum. Das zeigte sich mit einem langgezogenen "Ja!" einig. Am Freitag, 6. Oktober, gibt es die nächste Gelegenheit.

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