Wege der Abstraktion

Siegburg. "In der Pandemie haben wir festgestellt, dass das Leben ohne Kultur ziemlich öde ist." Als Beispiele nennt Christine Sebe-Offermann, Kunstlehrerin am Anno-Gymnasium, fehlende Ausstellungen, Konzerte, geschlossene Theater - aber auch abgesagte Partys. Nun bringt sie die Kunst wieder in die Öffentlichkeit. Im Rahmen der Ausstellung "Die Essenz der Dinge malerisch ergründen - verschiedene Wege der Abstraktion", die bis Mittwoch, 30. November, im Stadtmuseum am Markt zu sehen ist, werden Werke gezeigt, die im Schuljahr 2020/21 von Schülerinnen und Schülern der Einführungsphase (EF) sowie der Qualifikationsphasen 1 und 2 (Q1 und Q2) erstellt wurden. "Der Weg zur Kunst ist immer ein ganz persönlicher“, erläutert sie, "doch hier, im Museum, kann sich die Wirkung eurer Bilder richtig entfalten."

Gezeigt werden Skizzenbücher der Q2, die im naturalistischen Modus entstandene Zeichnungen umfassen, sowie Werke in verschiedenen Abstraktionsstufen. Während die Q1 landschaftliche Vorlagen in einem mehrschrittigen Prozess in ein nur noch im Entfernten an das Original erinnerndes autonomes Bildgefüge verwandelte, beschritt die EF den umgekerten Weg: Aus einer abstrakten Idee heraus wird mit Hilfe von gegenstandslosen Formen und Farben eine selbst gewählte Stimmung in den Vordergrund gestellt.

Cordula Engel, stellvertretende Schulleiterin, freut sich, dass die Schülerinnen und Schüler alljährlich "dieses Podium" im Stadtmuseum erhalten. Für dessen stellvertretende Leiterin Stefanie Kemp eine Selbstverständlichkeit: "Wir legen als Museum Wert darauf, dass sich junge Menschen in der Kunst verwirklichen können." Zu dieser Verwirklichung - darin sind sich Sebe-Offermann, Engel und Kemp einig, gehört die Möglichkeit, sich der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Der Eintritt zur Ausstellung, die im Museumsschaufenster und an der Galerie gezeigt werden, ist frei.

Foto, v.l.: Tamara Hecht, Julia Ahlefeld (beide im vergangenen Schuljahr in der EF), Kira Berensmann und Natasha Taylor (Q1), Lindsay Burger, Janne Jakobs, Johanne Stegemann (alle EF), Christine Sebe-Offermann, Cordula Engel und Nick Stegemann (EF).