Schriftlicher Gruß aus Guarda
Dank für Einladung und Unterstützung
Siegburg. Heute um 14.45 Uhr begrüßen Bürgermeister Stefan Rosemann, sein Amtskollege Piotr Roman aus Bolesławiec und Bernard Rasquin, stellvertretender Bürgermeister von Nogent-sur-Marne, die Gäste des Stadtfests. Gerne hätte auch Sérgio Fernando da Silva Costa, Bürgermeister im portugiesischen Guarda, mit einer Delegation teilgenommen, doch die schweren Waldbrände vor den Toren der Siegburger Partnerstadt (Foto) machen eine Reise derzeit unmöglich. Stattdessen grüßt er schriftlich. Wir geben seinen Brief in Auszügen wieder:
In einem Moment großer Freude für die Siegburger möchte ich meinen aufrichtigen Dank für die freundliche Einladung zu den Feierlichkeiten, die in dieser einzigartigen und wunderschönen Stadt stattfinden, aussprechen. Eine Einladung, die ich sofort angenommen habe. Aber das Schicksal derer, die wegen des Waldbrands alles verloren haben, der starke Schmerz und das schreckliche Gefühl der Ohnmacht, erlauben es mir nicht, Guarda zu verlassen.
Dies ist eine Zeit des Handelns. Wir müssen Hoffnung geben und beim Wiederaufbau helfen. Nicht nur bei denen, die materielle und finanzielle Verluste erlitten haben, sondern auch bei all denen, die das Feuer in der Serra da Estrela, der größten "grünen Lunge" und am höchsten Berg unseres Landes, miterlebt haben.
Guarda, die Region, Portugal und die Welt sind ärmer geworden. Der Naturpark Serra da Estrela ist ein Gebiet von einzigartiger Schönheit, ein Schutzgebiet von internationaler Bedeutung, ein Ort atemberaubender Landschaften. Mehr als 25 Prozent seines Territoriums, Tier- und Pflanzenarten sind zerstört. Ich bin mir sicher, dass die Siegburger in Gedanken bei den Bürgern von Gurada sind. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken.
Bezugnehmend auf die für morgen geplante Erinnerung an die 1944 hingerichteten Luxemburger Körner, Bück und Charpantier schreibt da Silva Costa:
Genau wie die jungen Camille Körner, Jean Bück und Marcel Charpantier, die sich heldenhaft weigerten, im Zweiten Weltkrieg für eine grausame und schreckliche Diktatur zu kämpfen, müssen wir heute mehr denn je ihrem Beispiel folgen. Wir stehen an der Seite zivilisierter Nationen, in dem die Souveränität dem Volk und seinen demokratisch gewählten Regierungen gehört und die sich an den Werten der demokratischen, wirtschaftlichen, religiösen und kulturellen Freiheit orientieren. Gemeinsam unterstützen wir den Frieden, vermitteln Hoffnung und helfen, den Schmerz der Völker zu lindern, die in Angst und Schrecken unter der Herrschaft eines verbrecherischen und schrecklichen Krieges leiden. Die Bemühungen, Menschen zu vereinen, ist ein hervorragendes Beispiel für das große Herz der Siegburger.
