vom 18.06.2022

Ton, präzise Handarbeit und eine Prise Salz

Gundula Sommerer produziert Raku, Kapselbrand und Steinzeug

Siegburg. An was denken Sie, wenn Sie Flensburg hören? Wahrscheinlich an die Punktesammler des Kraftfahrtbundesamts. Doch Flensburg hat deutlich mehr zu bieten. Sei es ein kühles "Flens", das Hafenfest oder die gut erhaltene Altstadt. Und die Keramiken von Gundula Sommerer, die am Wochenende 9./10. Juli auch beim Siegburger Keramikmarkt bestaunt werden können. Die Tonkünstlerin erschafft in Ihrer Werkstatt überwiegend Unikate im Gefäß- und Objektbereich. Dabei hat sie sich auf drei Techniken spezialisiert.

Da ist zum einen Raku, eine alte japanische Brenntechnik aus dem 14.Jahrhundert. Wie wir Europäer heute Raku verstehen, hat mit den Ursprüngen oft nicht mehr viel zu tun. Auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht: das Gefäß wird heiß aus dem Ofen genommen und weiter bearbeitet. Sommerer hat viele Arten von Raku ausprobiert, mit Glasur oder Oxyden gearbeitet. In der jüngsten Vergangenheit widmet sie sich vor allem dem schwarzen Raku. Die Stücke kommen unglasiert in den Ofen, werden bei circa 1.000 Grad glühend aus dem Feuer genommen und in Sägespäne eingebettet. In einem verschlossenen Kasten "brennen" die Keramiken dann über Nacht weiter. Der Kohlenstoff, der dabei entsteht, dringt in die Poren und färbt die Stücke schwarz. Anschließend werden die Arbeiten gesäubert und gebürstet und in einigen Fällen mit Wachs poliert. 

Auch für den Kapselbrand kommen Sägespäne zum Einsatz. Bei dieser Technik werden die Stücke normalerweise vor dem ersten Brand poliert. Anschließend schichtet Sommerer die Keramiken in eine Schamottekapsel, die mit Sägespänen und anderen brennbaren Materialien aufgefüllt wird. Weitere Zutaten sind Salze und verschiedene Oxyde. Schließlich wird die Kapsel verschlossen und in einen Gasofen gestellt. Nach diesem zweiten Brand kühlt die Kapsel im Ofen langsam ab. Wenn nötig, werden die Stücke noch mit Wachs poliert, das in die Poren dringt und eine schöne seidige Oberfläche erzeugt.

Ihr Steinzeug brennt Sommerer bei 1.260 Grad im Gasofen. Glasuren werden dabei fast nur im Innenbereich von Schalen und Vasen verwendet. Farbe und etwas Glanz kommen von eingefärbten Tonmehlen, Salzen und Aschen. Die so entstandenen Steinzeugkugeln sind frostfest und somit für den Außenbereich geeignet.

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