vom 02.04.2022

Reservisten auf Geschichtsexkursion

Panzerschlacht und ideologisches Zentrum

Siegburg. Auf der mittelalterlichen Wewelsburg, wenige Kilometer südwestlich von Paderborn gelegen, sollte ab 1933 ein ideologisches Zentrum der SS entstehen. Die Reservisten-Kameradschaft (RK) Siegburg besuchte die heute dort untergebrachte Erinnerungs- und Gedenkstätte. Dabei entschieden sich die Männer und Frauen ganz bewusst dazu, Uniform zu tragen (Foto), um so ein Zeichen zu setzen, dass man für den Schutz der Freiheit und gegen Extremismus steht.

Norbert Ellermann, als pädagogischer Mitarbeiter in der Erinnerungs- und Gedenkstätte tätig, führte die Reservisten durch die Geschichte von Ideologie und Terror der SS in Wewelsburg, zeigte anschaulich, wie die NS-Ideologie sich in der deutschen Gesellschafft der 1930er-Jahre ausbreitete. "Eine Entwicklung, die uns in unseren Tagen nachdenklich machen sollte", sagt RK-Vorsitzender Olaf Kortenhoff.

Die Reservisten erlebten, wie unsicher nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Vergangenheit umgegangen wurde. Das im Jahr 1939 zunächst als Zelt-, später als festes Barackenlager errichtete KZ Niederhagen wurde mehr und mehr vom Ort Wewelsburg überformt und ist bis auf einige Gebäude fast verschwunden. Ellermann bemüht sich mit Zeitzeugen, Archivrecherchen und Workcamps um die Aufarbeitung der Geschichte.

Am nächsten Tag stand eine Exkursion zum Schauplatz einer Panzerschlacht im März 1945 auf dem Programm. In der Nähe von Schloss Hamborn wurden im Rahmen der alliierten Ruhrkessel-Offensive mehrere amerikanische Tanks von deutschen Panzern zusammengeschossen. Neben der detaillierten Darstellung der Kampfhandlungen wurden auch dramatische Ereignisse wie der durch ein Missverständnis verursachte Tod des US-Generalmajors Maurice Rose und den daraus resultierenden Racheakten an deutschen Kriegsgefangenen beleuchtet.

Zu einer gelungenen Überraschung wurde der Auftritt einer Gruppe, die mit authentischen Uniformen und Fahrzeugen auf die Schrecken des Zweiten Weltkrieges aufmerksam machen möchte. Die Geschichtsdarsteller trugen die Flagge der Ukraine vor sich her, ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen dort.

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