vom 07.04.2022

Ältester Siegburger wurde 105

Kurt Gigler mit Ehrenmitgliedschaft überrascht

Siegburg. Ein Gläschen Asbach nach der Gartenarbeit, keine Zigaretten, dafür abwechslungsreiche, nicht zu scharf gewürzte Kost. Diese Lebensmittel können 100 Jahren alt machen, verriet Kurt Gigler aus Anlass seiner erreichten Dreistelligkeit. Das war vor fünf Jahren. Gigler wohnte damals noch in seinem Häuschen in der Ludwigstraße auf der Zange, konnte sich recht gut allein helfen.

Am 23. März 2022 feierte Gigler, der älteste Siegburger, seinen 105. Geburtstag. Nicht mehr so groß wie 2017, als eine illustre Runde im Kaldauer Hof zusammenkam. Ganz ruhig, im Kreise seiner Familie, mit den Urenkeln Pauline (6) und Carl (12). 2018, mit 101 Jahren, ist er ins Siegburger Seniorenzentrum umgezogen, wo ihn Susanne Haase-Mühlbauer besuchte. Die Vizebürgermeisterin überbrachte die besten Glückwünsche der Zanger Bürgergemeinschaft. Der 105-Jährige ist seit seinem Wiegenfest urkundlich nachgewiesenes Ehrenmitglied. Mit der promovierten Musikwissenschaftlerin verbindet Gigler die Liebe zur Siegburger Kultur. Bis vor wenigen Jahren war der Senior Stammgast bei Ausstellungseröffnungen und Konzerten im Museum.  

Gigler wuchs in Siegburg als ältestes von drei Kindern auf. Nach dem frühen Tod der Mutter wurden er und seine beiden Schwestern Lieselotte und Lieselene bei den Großeltern und in der Verwandtschaft wohlbehütet aufgezogen. Der Vater kümmerte sich derweil um den Erhalt des kleinen Lebensmittelgeschäfts am Siegburger Ortsausgang vor der Aggerbrücke, an der Luisenstraße 136, das seine Schwestern später leiteten und nach dem Krieg um eine Metzgerei-Abteilung erweiterten.

Er besuchte die Nordschule und war ein begabter Schüler. Sein Lehrer Söntgerath empfahl zwar den Besuch des städtischen Gymnasiums, aber Giglers Vater wünschte sich für seinen Sohn einen soliden Abschluss mit Mittlerer Reife, den er 1933 an der städtischen Realschule im heutigen Stadtmuseum erreichte. Seine kaufmännische Ausbildung machte er bei der Spar- und Handelskasse in Stieldorf. In den Kriegsjahren war er zunächst im Frankreich-Feldzug im Einsatz, dann in Russland mit Rückzug durch Ostpreußen bis Mai 1945. In seinen Erinnerungen an diese Zeit spielt auch Friedliches eine Rolle. So berichtete er immer wieder über Arbeitswege, die er mit dem Fahrrad zurücklegte. Auf der noch jungen Autobahn 3! 

Seine Frau Grete heiratete er 1942, ab 1943 war die Familie an der Ludwigstraße ansässig. Grete starb 2009. Ein knappes Jahrzehnt lebte er alleine auf der Zange, bis er in die Betreuung der Siegburger Senioreneinrichtung wechselte. 

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