vom 29.03.2022

Rosemann informierte sich in Partnerstadt

Bolesławiec für Ukrainer

Siegburg. "3.000 Ukrainer arbeiteten in und um Bolesławiec", berichtet der Bürgermeister der polnischen Stadt, Piotr Roman, seinem Siegburger Amtskollegen Stefan Rosemann und dessen Stellvertreter Oliver Schmidt. "Die Männer verlassen Polen, um in ihrer Heimat zu kämpfen. Dafür kommen jetzt Frauen und Kinder."

Rosemann und Schmidt waren am Wochenende in die Siegburger Partnerstadt gereist, um sich vor Ort ein Bild der aktuellen Lage zu machen. Polen, das sich eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze mit der Ukraine teilt, ist für viele Flüchtlinge aus dem zweitgrößten Staat Europas weniger das Tor zur EU, sondern vielmehr der Ort, an dem sie nahe der Heimat auf die Rückkehr warten möchten. Bald zweieinhalb Millionen Menschen haben seit dem Einmarsch russischer Truppen vor einem Monat das Land verlassen. Mehr als 2.000 sind über private Kontakte oder Zuweisungen der polnischen Regierung in Bolesławiec, mit knapp unter 40.000 Einwohnern etwas kleiner als Siegburg, angekommen. "Weitere Zuweisungen sind angekündigt", so Roman.

Wer nicht bei einer Familie unterkommt, ist auf die städtischen Unterkünfte angewiesen. In einem ehemaligen Sportlerheim leben Mütter mit ihren Kindern in Einzel- und Mehrbettzimmern, in einem Kulturhaus bauen Helfer während des Besuchs aus Siegburg Feldbetten in einem großen Saal auf. 112 Liegen wurden von der Kreisstadt gespendet.

Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist groß. Das erlebt Rosemann beim Besuch der Räumlichkeiten von "Helping Hand", betrieben von Einheimischen und Flüchtlingen. "Abends sind die Regale leer", erzählt die Organisatorin Kinga Gęsicka-Biały, "aber an jedem Morgen wieder gefüllt." Mit Lebensmitteln und Baby-Artikeln, Decken, Kleidung und Spielzeug. Auch aus Deutschland kommt Hilfe an.

Das Bindeglied nach Sbarasch, Bolesławiecs Partnerstadt in der Ukraine, etwa 250 Kilometer östlich von Lwiw gelegen, ist Barbara Smolenska. Auch sie ist aktuell Tag und Nacht im Einsatz.  "Dort wird die Hilfe dringender benötigt als bei uns." Die Kleinstadt mit etwa 13.000 Einwohnern liegt noch fern der Fronten um die Hauptstadt Kiew, im Osten des Landes und an der Schwarzmeerküste. Doch der Ort wird von Menschen auf der Flucht passiert, manch einer hofft auch längerfristig auf Sicherheit. Roman schlug vor, in einem Solidaritätsnetzwerk aus Partnerstädten die Ukraine zu unterstützen. Rosemann versprach, die Idee aufzugreifen, ein gemeinsames Konzept auszuarbeiten und im Ausschuss für Partner- und Patenschaften abzustimmen.

Foto: Stefan Rosemann, Piotr Roman und Oliver Schmidt an den von Siegburg gespendeten Feldbetten in Bolesławiec.

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