vom 10.02.2022

Neues Amt, neuer Leiter

Erdmann verbindet Umwelt und Wirtschaft

Siegburg. Wir leben in einer Zeit, in der sich Fachkräfte ihren Arbeitgeber aussuchen können. Dass die Wahl des Suchenden dabei auf eine Stadtverwaltung fällt, ist nicht alltäglich. Insofern sei die Anstellung von Ole Erdmann, dem neuen Leiter des Amts für Umwelt und Wirtschaft der Kreisstadt Siegburg, durchaus bemerkenswert, wie Bürgermeister Stefan Rosemann bei der offiziellen Vorstellung des Neuzugangs betont. "Wir mussten uns im Auswahlverfahren kein Stück von unseren Ansprüchen an die Stelle verabschieden."

Volkswirt Erdmann, 42 Jahre alt, verheiratet und Vater einer Tochter, lebt in Köln und verdiente sein Geld zuvor im Düsseldorfer Landtag als Referent für Industrie, Wirtschaftspolitik und Klimaschutz. Eine Kombination, die nun vorteilhaft zum Tragen kommen soll. Am 1. Februar hat er sein Büro bezogen. Es liegt im ehemaligen Phrix-Gebäude "Am Turm" 32, in dem Teile der Stadtverwaltung während der Rathaussanierung untergebracht sind. Tür an Tür mit zahlreichen Unternehmen.  

In der ersten Woche standen die Sitzungen der beiden Gremien in seinem Kalender, die ihn fortan schwerpunktmäßig beschäftigen. Im Wirtschaftsförderungsausschuss wurden den coronageplagten Einzelhändlern und Gastronomen die Sondernutzungsgebühren für 2022 erlassen. Weitere Stärkungsschritte des Aushängeschilds Innenstadt folgen. Siegburg reizt Erdmann. "Wegen der Lage in einer dynamischen Region, wegen der Funktion als Einkaufs- und Kongressstadt." Gerade diese Exponiertheit mache den allgegenwärtigen Wandel spürbar. Sofort fällt das Stichwort Digitalisierung. "Die größte Herausforderung dabei ist, dass jeder mithalten und die Vorteile nutzen kann."

Einen Tag nach dem Wirtschaftsausschuss tagte der für Umwelt. Es ging um Energie-Einsparpotenziale von öffentlichen Gebäuden nach erfolgreicher Sanierung. Eine entscheidende Maßnahme im Kampf gegen den Klimawandel, sicher. Überdies aber ein Motor für die Wirtschaft. "Mehr Aufträge für Handwerker der Region, mehr Jobs."

Als Startpunkt der Bemühungen um Nachhaltigkeit beim Wohnen eigne sich das Modell "Klimaquartier". Die schon vor einem Jahrzehnt gefassten Pläne einer energetischen Mustersiedlung auf dem Brückberg will er reaktivieren und auf andere Stadtgebiete übertragen. Mit allen, für alle. "Dämmung oder Photovoltaikmontage müssen so organisiert werden, dass sie unterm Strich nicht zu einer Mieterhöhung führen. Die Energiewende in Siegburg wird nur breit akzeptiert, wenn wir eine soziale Unwucht vermeiden."  

Beim Punkt KfW-Förderstopp für die Sanierung betagter Immobilien, auf den ihn ein Vertreter der Lokalzeitung anspricht, ist Erdmann in seinem Element. Als Referent im Landtag und zuvor als Regionalentwickler bei der Organisation Köln/Bonn e.V., hat er sich intensiv mit Anschub- und Unterstützungsgeldern beschäftigt. "Es gibt diverse Fördermöglichkeiten. Insgesamt darf durch die Entscheidung in Berlin nicht der Eindruck entstehen, die Töpfe seien leer. Sie sind weiterhin voll. Wir beraten gern."

Voller wird es demnächst in seinem Amt. Eine Abteilungsleiterin für den Zweig Umwelt beginnt am 1. April, die Spitze der Abteilung Wirtschaft wird voraussichtlich bis zum Sommer besetzt. "Damit sind wir bestens aufgestellt", schließt Bürgermeister Rosemann. Foto: Ole Erdmann, links, mit Bürgermeister Stefan Rosemann.

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