vom 18.11.2021

Protokoll des Gedenk-Akts

Wie Nogent den 11. November begeht

Siegburg. Eine Woche ist er her, der Festakt in unserer Partnerstadt Nogent-sur-Marne. Am 11. November, dem Tag, an dem nach dem verheerenden Ersten Weltkrieg die Waffen schwiegen, gedenkt Frankreich der Toten. Der Feiertag befindet sich im Wandel, wird zunehmend "europäisiert". So waren Freude aus Bunzlau und Siegburg eingeladen. Gisela Fechner, Mitglied des Siegburger Partnerschaftsvereins und Übersetzerin für Bürgermeister Stefan Rosemann, berichtet uns: "Die Zeremonie war sehr eindrucksvoll und französisch-patriotisch. Zunächst gab es Salutschüsse. Dann wurden die Fahnen gehisst: die französische, die deutsche, die polnische, das Banner von Nogent und die Europaflagge. Dazu gaben ausgewählte Soldaten der Fremdenlegion Kommandos."

Für maritime Begleitumstände sorgte die in Uniform angetretene Besatzung des Nogenter Patenschiffs "Antarès", das in Brest am Atlantik vor Anker liegt. Grundschülerinnen und Grundschüler der "Ecole du Val de Marne" deklamierten das Gedicht "Poème de la liberté" von Paul Eluard. Jedes eine Zeile. Die ehemalige Lehrerin Fechner war entzückt: "Mindestens 20 Kinder sprachen. Es war sehr bewegend."

Dem minutiösen Ablaufplan folgend, sprachen verschiedene Honoratioren: für den Kreis, für die Stadt, für das Außenministerium, für die "anciens combattants", die Veteranen. Die auf dem Platz der Ehrenlegion Versammelten erinnerten an die sieben Soldaten aus der Stadt, die bislang 2021 bei Auslandseinsätzen fielen. Vor allem im Krisenstaat Mali ist Frankreich involviert. 

Zum Höhepunkt der Gedenkfeier sprachen Bunzlaus Bürgermeister Pjotr Roman, Stefan Rosemann und der Gastgeber, Jacques Martin. Ähnlich dem Zeremoniell am Pariser Triumphbogen entzündeten die Teilnehmer eine Flamme, legten Kränze nieder. Die drei Bürgermeister platzierten gemeinsam einen großen Kranz. Fechner: "Sie fassten sich an der Schulter. Ein schönes Bild." Der polnischen und deutschen Hymne vom Band folgte die gesungene Marseillaise. Ganz zum Schluss erklang Beethovens "Ode an die Freude". Bei allen Differenzen, die es derzeit gibt im europäischen Haus - hier stand der Kontinent zusammen. 

Stefan Rosemann hatte in seiner Ansprache die deutsch-französische Familiengeschichte einer Schülerin vom Anno-Gymnasium verarbeitet. Der rote Faden verlief durch zwei Weltkriege, verband zwei Länder und spiegelte die Wandlung von der Erzfeindschaft zur etablierten Freundschaft und Kooperation. Die Nogenter waren ergriffen, kamen in großer Zahl auf ihn zu. Morgen wesentlich mehr!

Foto: Die drei Bürgermeister mit dem großen Kranz in den Farben der drei Nationen. In der Mitte Gastgeber Jacques Martin, Nogent, rechts Piotr Roman aus Boleslawiec/Bunzlau, links Stefan Rosemann. 

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