vom 26.11.2021

Mode made in Siegburg

Besonders, vielseitig und langlebig

Siegburg. "Fast Fashion" und die Schattenseiten der Modebranche: Der englischsprachige Begriff umschreibt günstige Kleidung, die schnell für den Massenmarkt produziert wird. Damit möchte man auf neueste Trends reagieren; der Kunde soll zudem dazu angeregt werden, häufig neue Teile zu kaufen. War die Herstellung von Kleidung bis 1800 noch sehr teuer, entstanden mit der industriellen Revolution große Industrienähmaschinen, die mehr und schneller produzieren. Während des Zweiten Weltkriegs etablierten sich Standardgrößen, in der Nachkriegszeit konzentrierten sich Unternehmen darauf, Kundenwünsche vorauszusagen. Seit den 1990er-Jahren boomt die Branche, schaut sich Designs auf großen Modenschauen ab, produziert in kürzester Zeit und billig nach. 

Carina Norina Molitor, Inhaberin des Siegburger Mode Concept Stores Zugvögel, verfolgt ein ganz anderes Konzept. Ihr Fokus liegt darauf, tragbare Kleidungsstücke zu entwerfen, die uns über mehrere Saisons begleiten und den eigenen Stil finden lassen. Sie entwickelt Damenkollektionen, die aufeinander aufbauen. Besondere Stoffe oder Schnitte finden sich nach und nach in verschiedenen Stücken wieder, die kombiniert und erweitert werden können. 

Die Designerin setzt auf Nachhaltigkeit und Naturmaterialien aus Deutschland, Frankreich und Italien. Das Besondere an dem Stoff aus der Heimat von Chianti und La Dolce Vita? Er unterliegt dem "Circular Fabric Standard", bei dem die Überproduktion, die oft ein Fall für die Tonne wird, zurück in den Handelskreislauf kommt und eine zweite Chance erhält. Pro Jahr rettet der italienische Zulieferer rund 500.000 Meter Gewebe vor dem Müll. Das entspricht in etwa der Luftlinie von Siegburg nach London. 

In der Schneiderlehre war für Molitor ein Kleidungsstück an einem Tag kaum zu schaffen. Mittlerweile hat sie Arbeitsabläufe optimiert, arbeitet mehr in einem industriellen Sinne und weniger handwerklich. Wo eine klassische Schneiderin den Reißverschluss zunächst mit Nadeln feststecken, per Hand "einheften" und anschließend mit der Maschine einnähen würde, platziert die Siegburgerin diesen innerhalb von drei Minuten frei Hand. Damit die Griffe sitzen, folgte auf die Lehre die Meisterschule, ein Studium in der Fachrichtung Schnitttechnik sowie die Ausbildung als staatlich geprüfte Modegestalterin. Von der Kollektionsgestaltung und Schnittentwicklung bis hin zum fertigen Teil kann sie in ihrem Laden-Atelier, Am Herrengarten 1, somit vollkommen autark arbeiten. Vor Ort werden Prototypen und ein Teil der Serien gefertigt, dank steigender Nachfrage lässt sie Kleinserien zusätzlich in ausgewählten deutschen Manufakturen herstellen. 

Im Rahmen der Siegburger Perlenkette lädt Carina Molitor morgen von 11 bis 18 Uhr sowie am Sonntag, 28. November, von 13 bis 18 Uhr zum Stöbern ein. Ansonsten öffnet das Ladenlokal donnerstags und freitags von 11 bis 18 Uhr sowie samstags von 11 bis 15 Uhr. 

Perlenkette Siegburg
Zugvögel Mode Concept Store

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Nogenter Platz 10
53721 Siegburg

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