Radverkehrsförderung in Siegburg

Siegburg. In der letzten Woche wurde der Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) vorgestellt (wir berichteten am Donnerstag). Dezernentin Barbara Guckelsberger hat dies zum Anlass genommen, auf die Entwicklung der Radverkehrsförderung in Siegburg zurückzuschauen – und einen Blick in die Zukunft zu werfen:

Die Stadt Siegburg freut sich über die rege Teilnahme am Fahrradklimatest. Auch wenn die Anzahl der Teilnehmenden nicht so groß ist, dass ein repräsentatives Ergebnis erzielbar ist, bildet der Fahrradklimatest dennoch immer Eindrücke ab, die Indizien und Hinweise auf Optimierungspotential bieten. Siegburg bemüht sich kontinuierlich darum, mit geeigneten Maßnahmen den Radverkehrsanteil an der Gesamtverkehrsleistung in der Stadt zu erhöhen. Optimierte Mobilität bedeutet weniger Fahrzeuge und mehr Klimaschutz.

Siegburg hat viel getan für den Radverkehr: Im Rahmen des durch den Bund geförderten Projektes "Klimaschutz im Radverkehr, Fahrrad = (gleich)Berechtigung" wurden in den letzten zwei Jahren beispielsweise Mobilstationen errichtet, zusätzliche Fahrradabstellanlagen geschaffen, Servicestationen installiert und Gepäckschließfächer angeboten. Weitere Abstellmöglichkeiten, insbesondere im Bereich der Innenstadt, werden kontinuierlich eingerichtet. Das Wegeleitsystem für den Radverkehr wurde zum besseren Auffinden der Fahrradabstellanlagen ergänzt. Siegburg hat die Entwicklung des Fahrradverleihsystems im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis initiiert. Gemeinsam mit den Nachbarkommunen und dem Rhein-Sieg-Kreis entstand unter Federführung der RSVG das "RSVG-Bike" als wesentliches Element zur Nutzung der Mobilitätsketten im Lückenschluss zwischen Radverkehr und ÖPNV. Das Leihsystem wird kontinuierlich ausgebaut.

Eine echte Herausforderung stellt die häufig erforderliche Verbesserung der Straßenoberflächen dar. Es ist nicht immer möglich, die Oberflächenbeschaffenheit der Straßen in einem guten komfortablen Zustand zu erhalten. Insbesondere die Straßenränder sind streckenweise in wenig erfreulichem Zustand. Um hier schneller und flexibler agieren zu können, hat der städtische Bauhof eine eigene Asphalt-Fräse angeschafft, um insbesondere die von Radfahrenden genutzten Straßenränder verbessern zu können. 

Ein neues Angebot wird durch die vorsichtige Öffnung der Fußgängerzone geschaffen werden: Der neu eingerichtete Mobilitätsausschuss des Stadtrates hat in seiner ersten Sitzung grünes Licht gegeben, im Rahmen einer Probephase die Fußgängerzone teilweise und temporär für Radfahrende zu öffnen. Diese Maßnahme befindet sich aktuell in der Prüfung, der Ausschuss wird sich in seiner nächsten Sitzung wieder mit der Umsetzung befassen.

Ein Mobilitätsplan soll in den nächsten zwei Jahren das Verkehrskonzept von 2010 überarbeiten und ersetzen. Die Belange der Radfahrenden werden dort eine wesentliche Rolle spielen.

Foto: An vielen Stellen sind Fußwege und Einbahnstraßen für den Radverkehr freigegeben.