vom 15.04.2021

Fahrradklima leicht verbessert

ADFC präsentiert Ergebnisse der Umfrage 2020

Siegburg. "Die Studie ist zwar nicht repräsentativ, die Ergebnisse aber stimmig", sagt Dr. Peter Lorscheid, Verkehrspolitischer Sprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) für den rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, bei der gestrigen Vorstellung des Fahrradklimatests. Er räumt auch ein, dass eher die mitmachen, die unzufrieden sind. So ist es durchaus als Lob zu verstehen, wenn das Fazit des Vereins lautet: "Das Fahrradklima in Siegburg hat sich in den letzten zwei Jahren leicht verbessert."

Die bundesweite Umfrage wird im zweijährigen Rhythmus vom ADFC mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt. 246 Personen - Platz 3 im Kreisvergleich hinter Rheinbach und Hennef - bewerteten bei der im Herbst 2020 durchgeführten Erhebung das Radfahren in Siegburg. Mit einer Durchschnittsnote von 3,95 (2018 lag diese noch bei 4,2) liegt die Stadt zu Füßen des Michaelsbergs erstmals über dem Durchschnitt der Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis (4,0) auf einem guten Mittelfeldplatz (Platz 8 von 17, für Much und Ruppichteroth konnte wegen zu weniger Rückläufe keine Auswertung erstellt werden) und nur noch knapp hinter der Durchschnittbewertung aller Städte Deutschlands mit 20.000 bis 50.000 Einwohnern: Hier ist ein kontinuierlicher Abwärtstrend festzustellen, von 3,66 im Jahr 2014 auf 3,91 in der aktuellen Befragung.

Positiv fällt die Bewertung des Fahrradverleihsystems auf, das sich um 1,1 Punkte auf 3,5 verbessern konnte. "Hier machen sich bereits die RSVG-Bike bemerkbar, obwohl diese während der Befragung erst eingeführt wurden", so das ADFC-Fazit. Die besten Noten wurden für die Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung (2,6) sowie die Erreichbarkeit des Stadtzentrums (2,9) vergeben. Demgegenüber fallen die Bewertungen für die Infrastruktur, die laut Umfrage den Radlern besonders wichtig sind, meist schwach aus: Sowohl das Fahren auf Radwegen und -streifen wie auch das Fahren im Mischverkehr erhalten nur die Note 4,5, die Führung des Radverkehrs an Baustellen und die Ampelschaltungen eine 4,7, die Breite der Radwege eine 4,8, die Falschparkerkontrolle auf Radwegen gar nur eine 4,9. Positiv: In zahlreichen der abgefragten Bereiche hat sich Siegburg teils deutlich verbessert, negative Abweichungen sind nicht zu verzeichnen.

"Wir kennen die Schwachpunkte", sagt Rudolf Bergen, Mobilitätsbeauftragter der Stadt, stellt aber zugleich deutliche Besserungen in Aussicht. Beispielhaft nennt er Änderungen der Vorfahrtsregeln am Bahntrassenradweg sowie die Arbeit an zwei Radpendlerrouten. Lorscheid wünscht sich eine schnelle Umsetzung der Maßnahmen, "auch wenn diese vielleicht nicht immer ganz perfekt sind". Die Technische Beigeordnete Barbara Guckelsberger verweist darauf, dass die Entwicklung des Radverkehrs ein kontinuierlicher Prozess sei, "bei dem wir schon in den letzten Jahren große Fortschritte, beispielsweise mit der Errichtung von Mobilitätsstationen, erzielen konnten." Hier hat sich das städtische Ergebnis um einen halben Punkt verbessert.

Bürgermeister Stefan Rosemann hofft, dass, auch mit Hinblick auf den neu gegründeten Verkehrsausschuss, "wir nach dem nächsten Test in zwei Jahren sehen können, dass wir an der einen oder anderen Stelle besser geworden sind".

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