vom 27.12.2020

Erzengel als Seelenwäger

Siegburger Stadtpatron in dänischer Kirche

Siegburg. Im Westen der dänischen Insel Møn, berühmt für die bis zu 128 Meter aus der Ostsee aufragenden Kreidefelsen Møns Klint sowie zahlreiche Großsteingräber aus der Jungsteinzeit, liegt die Kirche von Fanefjord. Die ältesten Teile wurden bereits im 12. Jahrhundert errichtet. Drei Jahrhunderte später verewigte sich ein unbekannter Künstler, als "Elmelunde-Meister" bezeichnet, mit farbenprächtigen Fresken an der Decke des Gotteshauses. Die Bilder erzählten den mittelalterlichen Kirchgängern, die weder lesen konnten noch die lateinische Sprache verstanden, die biblischen Geschichten.

Eine Zeichnung zeigt den Siegburger Stadtpatron Michael als Seelenwäger (Foto: Langer). Der Erzengel, so heißt es, führt ein Verzeichnis über die guten und schlechten Taten im Leben eines jeden Menschen. Dieses legt er an dessen Sterbetag und am Tag des Jüngsten Gerichts Gott vor, der daraufhin sein Urteil fällt: Paradies oder ewige Verdammnis. Der Elmelunde-Meister setzte dies sehr bildhaft in Szene: Auf der "bösen Seite" zieht ein Teufel an der Waage, während am anderen Ende die Jungfrau Maria versucht, dem Messgerät mehr Gewicht zu geben.

Die Fresken wurden nach der Reformation übertüncht und erst 1927 wiederentdeckt.

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