Eins zwei drei

Siegburg. Nicht ein, nicht zwei, sondern gleich drei Stände baut Stefanie Borowsky jedes Jahr für den Mittelalterlichen Markt zur Weihnachtszeit auf. Seit 2012 bietet sie Falafel an (Foto), fünf Jahre später kamen Schawarma und am Stand "Karma Art" in Indonesien produziertes Kunsthandwerk an.

Wer so expandiert, muss gerne in Siegburg sein. "Wir lieben unsere Siegburger Gäste, weil Sie sehr aufgeschlossen gegenüber neuen und exotischen Speisen sind, scheinbar immer gute Laune haben und unsere Arbeit auch wertschätzen. Auch freut es uns, das viele Siegburger sich aktiv mit unseren Produkten und der Idee dahinter auseinandersetzen und so schon sehr viele schöne und bereichernde Unterhaltungen stattfanden, aber auch neue Ideen und Inspirationen entstanden", erzählt Borowsky. "Auch sind sie gerne für einen lustigen Spruch zu haben." Kostproben gefällig?

Ihre Kichererbsenbällchen preist sie gerne als "leckere vegane Fleischbällchen" an. Und weiß, dass sich auch zahlreiche Frauen dieses Tricks bedienen. "Lustig finden wir immer, dass unsere Falafel vielen Männern als orientalische Frikadellen angedreht werden - und diese gar nicht bemerken, dass sie etwas Fleischloses essen." Auch die mit Geschnetzeltem gefüllten Fladenbrote aus der Levante, Schawarma, gibt es auch in einer Variante ohne tierische Produkte. "Bei unseren veganen Speisen muss kein Schwein leiden", verspricht Borowsky.  "Außer wir …"

"Wer´s kaputt macht, muss es behalten!", warnt Borowsky, wenn sie bei "Karma Art" sitzt. Jedes der dort angebotenen Kunstwerke ist ein individuell gefertigtes Einzelstück. "Da wir aber erst dreimal in Siegburg waren, fällt es manchen Leuten noch schwer zu begreifen, dass wir von jedem Produkt wirklich nur ein einziges Exemplar haben. So entstehen manchmal lange Gesichter, wenn es dann bereits verkauft ist." Doch es handelt sich nicht nur um Unikate. "Wir legen großen Wert auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit", verspricht sie. "Wir achten persönlich vor Ort darauf, dass unsere Künstler unter guten Arbeits- und Lebensbedingungen produzieren. Alle unsere Artikel besitzen ein Zertifikat legaler Herkunft, womit sichergestellt wird, dass die verwendeten Materialien nicht illegal abgeholzt oder anderweitig beschafft wurden. Seit einem Jahr arbeiten wir außerdem mit der Umweltschutzorganisation Fairventures zusammen und pflanzen für jedes bei uns gekaufte Produkt Bäume auf Borneo, um die massenhafte Zerstörung des Regenwaldes dort ein wenig zu kompensieren."

Und was fällt Borowsky noch zu Siegburg ein? "Da wir in ganz Europa unterwegs sind, haben wir gute Vergleichsmöglichkeiten. Wir stellen jedes Jahr fest, dass die Siegburger sehr angenehme Gäste sind. Wir staunen manchmal, mit welch stoischer Ruhe und Gelassenheit sie dem Regen und den langen Schlangen am Stand trotzen." Ein ganz besonderes Lob hat sie zudem für die Mitarbeiter des Ordnungsamts, "die uns immer schnell und unbürokratisch unterstützen".