vom 12.12.2020

ConFilius macht weiter

Die rote Füchsin und Fin de Filou in schwerer Zeit

Siegburg. "Zuhause sein fühlt sich befremdlich an", sagen Conny und Philipp Fuchs. "Wir merken, wie sehr wir mit Siegburg verbunden sind." Eigentlich sind die beiden im Advent zu Füßen des Michaelsbergs daheim. Hier sind sie bekannt als "rote Füchsin" und "Fin de Filou", gemeinsam nennen sie sich "ConFilius". 2001 erlebten die beiden ihre Premiere auf dem Mittelalterlichen Markt zur Weihnachtszeit: Die rote Füchsin tritt als Teil des Ensembles Filia Irata auf, ihren Sohn, damals noch im Kindergartenalter, im Gepäck. Zumindest an den Wochenenden. Nach dem Wechsel auf die weiterführende Schule war er die gesamte Weihnachtszeit dabei, besuchte in diesen Wochen die Siegburger Realschule.

Schon 2003 gehört die rote Füchsin zur Stammbesetzung der Künstler auf dem Markt. Nach fast 20 Jahren sind die Wochen in Siegburg "wie ein Familientreffen".

Der Terminkalender während der Marktwochen ist voll. Jeder Tag ist gefüllt mit Führungen und Auftritten. "Die Pausen sind sehr knapp bemessen, uns fehlt selbst die Zeit, zwischendurch einkaufen zu gehen. Man muss also wirklich gut planen." Ingwertee, Salbeibonbons, Mittel gegen Halsschmerzen und Wundsalben gehören zur Standartausrüstung. "Die jährliche Kehlkopfentzündung, die aufgeplatzten und schmerzenden Hände am Ende des Marktes, sie gehören einfach dazu."

Dieses Jahr jedoch nicht. Conny feiert ihren Geburtstag zum ersten Mal seit fast zwei Jahrzehnten nicht in Siegburg. "Das fühlt sich komisch an." Wie das ganze Jahr. "Wir vermissen die Auftritte, die Begegnungen mit den Menschen, die strahlenden, staunenden und lachenden Gesichter von Kindern und Erwachsenen." Ganze vier Auftritte hatte das Duo im Krisenjahr. "Im Sommer haben wir gegen Fahrkostenerstattung in einem Biergarten in Kaltenberg aufgespielt, wir haben, ohne Bezahlung, bei verschiedenen Videoproduktionen mitgemacht, damit wir den Menschen sagen können: Haltet durch! Auch wir halten durch und machen weiter!"

2019 produzierten Mutter und Sohn mit befreundeten Gastmusikern die zweite "ConFilius"-CD, "One Morning". Diese sollte bei den über das Jahr verteilten Veranstaltungen verkauft werden. "Wir haben für die Produktion unsere Ersparnisse verbraucht und sind somit mit leeren Konten in die Corona-Krise geschlittert. Das war wirklich bitter und beängstigend. Dieses Abwarten, Hinschauen, Bangen, Hoffen, die ganzen Absagen von Veranstaltungen, von Woche zu Woche, von Monat zu Monat. Das war und ist sehr zermürbend. Von staatlicher Seite haben wir als Soloselbstständige keine ausreichende Hilfe bekommen. Es ist schlimm, unverschuldet in so eine Situation zu geraten."

Trotzdem schauen Conny und Philipp optimistisch in die Zukunft. "Wir möchten all den lieben Siegburgern danken, die uns per Mail oder Facebook liebe Worte haben zukommen lassen. Es tut sehr gut zu wissen, dass wir nicht vergessen werden, dass viele mit uns bangen und hoffen." Sie versprechen: "ConFilius macht weiter! Wir wollen nicht aufgeben, wir lieben unsere Arbeit. Aber jetzt heißt es erst einmal für uns alle: Durchhalten, den Mut nicht verlieren, Zuversicht bewahren und vor allem: gesund bleiben! Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!"

Wer sich den Klang des Mittelaltermarktes nach Hause und damit ConFilius unterstützen möchte, kann die CD "One Morning" sowie das erste Album, " Sopra", 2010 veröffentlicht, auf der Homepage des Duos bestellen. Foto: Michael A. Schmiedel.

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