vom 13.05.2020

Sinnvolle Abwehr gefräßiger Raupen

Buchsbaum-Zünsler und Eichen-Prozessionsspinner

Siegburg. Angesichts steigender Temperaturen sehen Gartenbesitzer die Plagen schon kommen: Buchsbaum-Zünsler - das Foto zeigt ein ausgewachsenes Exemplar - und Eichen-Prozessionsspinner bevölkern nun zunehmend wieder Gärten und Grünanlagen. "Um den Kahlfraß durch die Raupen zu verhindern, sind im Hinblick auf Gesundheit und Umwelt gifthaltige Schädlingsbekämpfungsmittel jedoch ein No-Go", erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Sie hat Hinweise zur sorgsamen Abwehr der schädlichen Plagen zusammengestellt:

Chemische Keulen schaden statt zu helfen. Wegen der möglichen Gefahren für Mensch und Umwelt gehören gifthaltige Schädlingsbekämpfungsmittel auf keinen Fall in Laienhand. Produktetiketten, Gebrauchsanleitungen sowie auch die Beratung im Handel weisen oftmals nicht ausreichend auf die gesundheitlichen und ökologischen Risiken hin. Frei verkäufliche Mittel können bei Mensch und Haustier zu ernsthaften Vergiftungen und Krebs führen, die Anwender riskieren bei nicht sachgemäßer Nutzung gesundheitliche Schäden wie Atemnot, Übelkeit, Schwindel oder Allergien.

Buchsbaum-Zünsler ohne schädliche Mittel vertreiben. Der ostasiatische Schmetterling wurde vermutlich Anfang des Jahrhunderts mit Pflanzenimporten nach Mitteleuropa eingeschleppt. Die starke Vermehrung richtet in vielen Regionen große Schäden an und führt zu einem Teufelskreis: Die letzte Raupengeneration eines Jahres überwintert im Buchsbaum und verpuppt sich im Frühling. Die Falter legen innerhalb kurzer Zeit neue Eier auf den Pflanzen ab. Daraus schlüpft dann die nächste Generation. Das passiert pro Jahr zwei bis drei Mal. In Massen können die jungen Tiere in kürzester Zeit große Bestände zerstören. Insektenkundler bestätigen, dass es weder chemische Mittel noch Lockstofffallen mit Pheromonen gibt. Deshalb rät die Verbraucherzentrale NRW davon ab, dem Buchsbaum-Zünsler mit chemischen Mitteln zu Leibe zu rücken und empfiehlt stattdessen das regelmäßiges Absammeln der Raupen oder das Absprühen der Sträucher. Ist ein Buchsbaum nicht mehr zu retten, empfiehlt sich das Pflanzen einer anderen Art.

Eichen-Prozessionsspinner vom Profi beseitigen lassen. Die Raupen dieses Schmetterlings vertilgen am liebsten junges Eichenlaub. Mit dem Austreiben der Blätter schlüpfen die Larven und ziehen in Prozessionen, daher der Name, von Baum zu Baum. Sind Eichen im Garten oder in öffentlichen Grünflächen befallen, ist große Umsicht angebracht, denn die winzigen Haare der Raupen enthalten ein Gift, das auf der Haut und an den Schleimhäuten allergische Reaktionen hervorrufen kann. Befallene Bäume sollten großflächig abgesperrt und ein Kontakt weiträumig vermieden werden. Bei starkem Befall empfiehlt es sich, einen zertifizierten Baumpfleger mit der Beseitigung der Tiere zu beauftragen. Vor dem Einsatz sollte geklärt werden, inwieweit er unbedenkliche Mittel zur Bekämpfung verwendet. Gartenbesitzer sollten auf keinen Fall versuchen, die Raupen selbst zu entfernen, da sie hierzu eine besondere Schutzkleidung benötigen und der Befall umsichtig entsorgt werden muss.

Insektenfressende Nützlinge schützen auch. Für Vögel, Fledermäuse und Wespen sind die Jungschmetterlinge eine Delikatesse. Viele Städte hängen deshalb vermehrt Nist- und Fledermauskästen für die nützlichen Raupenvertilger auf. Private Gartenbesitzer können dies ebenfalls tun.

Weitere Auskünfte erteilt die Umweltberatung der Verbraucherzentrale, per Telefon unter der Rufnummer 02241/1496805 erreichbar.

Ausgewachsener Buchsbaum-Zünsler

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