siegburgaktuell 27.02.2021
"Die tiefgreifenden Maßnahmen zur Kontaktreduzierung haben in den vergangenen Wochen zu einem deutlichen Rückgang des Infektionsgeschehens geführt (...). Gleichzeitig breiten sich Varianten des Coronavirus mit veränderten Eigenschaften aus (...). Daher müssen die Kontaktbeschränkungen in den nächsten Wochen grundsätzlich beibehalten werden.
Die Bürgerinnen und Bürger werden dringend gebeten, auch in Gebieten mit einem kontinuierlich sinkenden Infektionsgeschehen Kontakte weiterhin auf ein absolut notwendiges Minimum zu beschränken."
Aus dem Beschluss der Videoschaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am 10. Februar 2021.

Bereit für die nächsten 650 Jahre
Siegburg. Verwittert und begrünt zeigte sich die mindestens 650 Jahre alte Wehranlage oberhalb des Mühlentorplatzes, die einst die Stadtmauer mit der Abteibefestigung verband. Im Zuge des Gesamtkonzepts zur Verschönerung des Michaelsbergs wurde sie im letzten Dreivierteljahr unter Zuhilfenahme eines großen Gerüstes saniert. Arbeiter brachten Metallanker ein, ergänzten hier herausgefallen Steine, stellten dort zugemauerte Schießscharten frei (siehe Link). Wichtig war das Schließen von Spalten und Ritzen, durch die Regenwasser ins Gemäuer drang und dieses von innen schädigte.
Mittlerweile hat der Kölner Architekt Carsten Monnerjahn sein Werk vollbracht. Das Gestänge kann in Kürze abgebaut werden.
> "Vernadeln und verpressen" in siegburgaktuell vom 14. Juni 2020

Facharztzentrum mit mehr als 1.000 Besuchern am Tag
Siegburg. Aus einer Vorlage an den Verwaltungsrat der Stadtbetriebe Siegburg AöR für die Sitzung am 8. Dezember 2020 geht der rege Betrieb in "SiegburgMed", dem Facharztzentrum Rhein-Sieg an der Wilhelmstraße 55-63, hervor. Unter dem Dach firmieren 18 Praxen und medizinische Dienstleister. Eine Erhebung im August 2020 verzeichnete dort täglich zwischen 750 und 1.050 Besucher, von denen 73 Prozent mit dem PKW anreisten. Die Praxen zählen 142 Mitarbeitende.

Anno-Gymnasiasten lesen japanische Bücher
Siegburg. Dieses Jahr feiern Deutschland und Japan ihre 160-jährige Freundschaft. Ein Ereignis, welches unter normalen Umständen mit vielseitigen Veranstaltungen gewürdigt worden wäre. Geplant war auch ein Austausch von Anno-Gymnasiasten mit Schülern aus Yuzawa. Um trotz der pandemiebedingten Einschränkungen ein Miteinander der europäischen und ostasiatischen Jugendlichen zu ermöglichen, haben Lehrkräfte der beiden Schulen ein Austauschprojekt der etwas anderen Art ins Leben gerufen.
25 Schüler aus Yuzawa sendeten Bücher, die ihnen besonders am Herzen liegen, nach Siegburg. Jedem Geschenk ist eine kleine Nachricht beigelegt, die neben Anmerkungen zu den Werken auch aufmunternde Worte in Japanisch und auf Englisch enthält. Anfang März werden die Antwortbriefe in das "Land der aufgehenden Sonne" gesendet, wo sie im Rahmen eines Projekttages geöffnet und gelesen werden.
Seit diesem Schuljahr kann Japanisch am Anno-Gymnasium nicht nur als AG belegt, sondern ab der EF als Fremdsprache gewählt und, bei Interesse, sogar ins Abitur einbezogen werden.

Kulturcafé weitet Sprechzeiten für Einzelfallhilfe weiter aus
Siegburg. "Ich bin froh, dass es die Einzelfallhilfe im Kulturcafé gibt, sonst würde mir die Decke auf den Kopf fallen." So schildert Peri, Stammgast im Jugendzentrum in der Ringstraße 6a, seine momentane Situation. "Gerade während der aktuellen Corona-Pandemie fehlen vielen jungen Menschen soziale Kontakte und Ansprechpartner, die in Notsituationen mit Rat und Tat zur Seite stehen", wissen die Mitarbeiter. "Bei einigen führt dies sogar zu einer kompletten sozialen Isolation. Hinzu kommen oftmals Probleme beim Homeschooling oder im Beruf. Kurzarbeit und pandemiebedingte Arbeitslosigkeit sind kein Einzelfall. Perspektivlosigkeit und psychische Probleme bestimmen oft den Alltag." Deshalb weitet das Kulturcafé seine Sprechzeiten im Rahmen der Einzelfallhilfe noch einmal aus, und zwar um weitere zehn auf insgesamt 61 Stunden pro Woche.
In der Zeit von montags bis mittwochs hat die Einrichtung für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 28 Jahren von 10 bis 20 Uhr geöffnet, donnerstags und freitags sogar bis 22 Uhr, sonntags von 13 bis 20 Uhr. Nach vorheriger telefonischer Anmeldung unter 02241/1680164 oder über Instagram sind Zeitfenster von jeweils einer Stunde pro Besucher vorgesehen. Darüber hinaus werden neben Online-Spieleangeboten, Info- und Mitmachaktionen auf Instagram auch täglich Online-Sprechstunden für Jugendliche über Skype angeboten.

Vorfahrt missachtet - Radfahrer verletzt
Siegburg. Am Donnerstagmittag wurde ein 38-jähriger Zweiradler aus St. Augustin, der von Buisdorf kommend auf der Frankfurter Straße unterwegs war, bei einem Verkehrsunfall leicht verletzt. Ein 38-jähriger BMW-Fahrer, der von der Wahnbachtalstraße auf die vorfahrtsberechtigte Straße nach links abbiegen wollte und laut Zeugenaussagen zuvor an der Einmündung der Wahnbachtalstraße angehalten hatte, "achtete", so die Polizei "offensichtlich nicht auf den Rennradfahrer". Der einen Helm tragende Sportler stürzte über die Motorhaube und zog sich leichte Prellungen im Gesicht zu, die ambulant behandelt werden mussten.

Corona in Siegburg und im Rhein-Sieg-Kreis
Siegburg. Mit Stand gestern meldet das Kreisgesundheitsamt 1.286 (+24) Coronanachweise für Siegburg. Davon gelten 1.206 (+23) Betroffene als genesen, 31 (-2) als aktuell infiziert. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion liegt bei 49 (+3). Ausbruchgeschehen werden aus fünf Pflege-/Betreuungseinrichtungen oder Kliniken (0) und einem Gewerbebetrieb (+1) gemeldet.
Für den Rhein-Sieg-Kreis werden 15.640 (+337) Positivtestungen vermeldet, von denen 14.814 (+277) Fälle als "genesen" und 438 (+38) als "aktuell" in der Statistik geführt werden. Die Zahl der Verstorbenen beträgt 388 (+22). In häuslicher Quarantäne befinden sich 1.312 (-41) Kontaktpersonen.
Hinweis: Die Zahlen in Klammern geben die Differenz zur Vorwoche an.

Diplom-Kaufmann gibt Tipps
Siegburg. Durchschnittlich gibt jeder Bundesbürger jährlich mehr als 2.000 Euro für private Versicherungen aus. Trotzdem sind viele Menschen nicht optimal versichert, da sie wenig sinnvolle Policen abschließen, gleichzeitig aber existenzbedrohende Risiken vernachlässigen.
Holger Jünke, Diplom-Kaufmann mit langjähriger Erfahrung als Produktmanager einer großen Bank, gibt in einem Online-Kurs der VHS am Dienstag, 16. März, einen Überblick über die wichtigsten Versicherungen für Privatpersonen und Tipps, auf was bei deren Abschluss geachtet werden sollte. Weitere Infos und Anmeldung über den Link.

Online-Kurs für frischgebackene Väter
Siegburg. Am Samstag, 6. März 2021 beginnt beim Familienbildungswerk des Deutschen Roten Kreuzes der kostenlose Online-Kurs "Elternstart - Väterstart". Dieser richtet sich an Männer, die gerade Nachwuchs bekommen haben und andere Väter kennen lernen möchten. Neben dem Austausch bekommen die Teilnehmer Anregungen für den Familienalltag sowie Tipps für Beschäftigungs-, Spiel- und Bewegungsangebote für das Kind. Weitere Infos und Anmeldung über den Link.

Stadtnachrichten auf Facebook
Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.
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Samstag, 27. Februar, der 58. Tag in 2021
Wetter: Sonne und Wolken wechseln sich ab, das Thermometer verbleibt im einstelligen Bereich.
Sonnenuntergang: 18.09 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 7.17 Uhr
Mondaufgang: 18.17 Uhr
Monduntergang morgen: 8.14 Uhr
Baldomer (Schmied in Lyon, verteilte den Lohn für seine Arbeit meist unter Notleidenden, starb um 660), auch: Baldur; Markward (Abt des Klosters Prüm in der Eifel, später Berater von Kaiser Ludwig dem Frommen, starb 853), auch: Marko; August (Chapdelaine, Priester aus der Bretagne, starb in der Provinz Kuangsi mit chinesischen Christen 1856 unter der Folter); Gabriel (Gabriele Possenti, 1838 in Assisi geboren, führte als Student, obwohl von Jesuiten erzogen, ein ausgelassenes Leben, trat dann in den Passionistenorden ein), auch: Gabriele.
Konstantin I. (208-337), römischer Kaiser ab 306, beendete die Christenverfolgung und stellte im "Edikt von Mailand" das Christentum den römischen Religionen gleich, ließ sich selbst erst auf dem Totenbett taufen; begründete 330 Konstantinopel (Istanbul) als Hauptstadt des oströmischen Reiches; Ruprecht von der Pfalz (1427-1480), Kölner Erzbischof und Kurfürst, starb vor der Annahme seines erzwungenen Rücktritts durch den Papst in Gefangenschaft auf Burg Blankenstein, im Bonner Münster beigesetzt; Rudolf Steiner (1861-1925), österreichischer Anthroposoph; Enrico Caruso (1873-1921), italienischer Opernsänger; John Steinbeck (1902-1968), amerikanischer Schriftsteller ("Früchte des Zorns"), Literaturnobelpreis 1962; Grethe Weiser (1903-1970), Schauspielerin; Elisabeth ("Liz") Taylor (1928-2011), amerikanische Schauspielerin ("Cleopatra"); Alfred Hrdlicka (1928-2009), österreichischer Bildhauer; Rainhard Fendrich (1955), österreichischer Sänger ("Macho, Macho", "Es lebe der Sport") und TV-Moderator ("Herzblatt"); Albert Caspers (1933-2015), ehemaliger Vorstandschef von Ford Europa, von 1997 bis 2004 auch bei den Mitgliedern hochangesehener Präsident des 1. FC Köln, sein Name ist mit dem erfolgreichen Bau des Rhein-Energie-Stadions verbunden; Adam Baldwin (1962), amerikanischer Schauspieler ("Der Patriot", "Gospel Hill").
1989: Konrad Lorenz (1903-1989), österreichischer Zoologe und Verhaltensforscher, der "SPIEGEL" bezeichnete ihn einst als "Einstein der Tierseele", 1973 Nobelpreis, stirbt 85-jährig in Wien; 1993: Lillian Gish, die amerikanische Schauspielerin stirbt 99-jährig in New York; neben Mary Pickford war sie der Star des Stummfilms, erste große Rolle 1915 in "Geburt einer Nation", dem erfolgreichsten, wegen rassistischer Tendenzen aber umstrittenen Stummfilms der Geschichte, 1955 spielte sie in Charles Laughtons Grusel-Meisterwerk "Die Nacht des Jägers" die Gegenspielerin von Robert Mitchum als mordender Wanderprediger, 1978 in Robert Altmans Gesellschafssatire "Eine Hochzeit", letzter Film 1987: "Wale im August"; 2008: Hans Rolf Rippert, der Sänger mit Stimmumfang von mehr als vier Oktaven, besser bekannt unter dem Künstlernamen Ivan Rebroff, stirbt 76-jährig in Frankfurt; 2015: Boris Nemzow, der russische Oppositionspolitiker und engagierte Putin-Kritiker ("Für Russland und Ukraine ohne Putin"), unter Boris Jelzin einst Vizeministerpräsident, wird im Moskauer Zentrum 55-jährig erschossen; 2015: Leonard Nimoy, der Schauspieler (der Mr. Spock in "Star Track"/"Raumschiff Enterprise") und Regisseur („Noch drei Männer, noch ein Baby“) stirbt 83-jährig in Bel Air/L.A.; 2018: Quini, der spanische Fußballnationalspieler (Sporting Gijon, FC Barcelona), fünffacher Torschützenkönig der Primera Division, stirbt 68-jährig in Gijon; Schlagzeilen machte "El Brujo" ("Der Zauberer"), als er am 1. März 1981 nach einem Ligaspiel von Barca gegen Alicante beim Verlassen des Camp Nou von Unbekannten überfallen und entführt wurde, erst 24 Tage später und nach einer Lösegeldübergabe in der Schweiz, bei der einer von drei Tätern gefasst wurde, gelang in Saragossa seine Befreiung aus einem Keller; seine Teamkollegen um Bernd Schuster hatten ursprünglich während der Gefangenschaft Quinis alle Ligaspiele boykottieren wollen, doch es war der Entführte selbst, der sie mit einer Tonbandbotschaft davon abbrachte, Barca verlor gleichwohl von sechs in dieser Zeit ausgetragenen Partien fünf, erreichte nur ein Unentschieden.
Vor 490 Jahren - 27. Februar 1531
Reaktion auf die Religionspolitik Kaiser Karls V. und dessen Ablehnung der "Confessio Augustana", dem grundlegenden Bekenntnis der lutherischen Reichsstände zu ihrem Glauben, auf dem Reichstag zu Augsburg 1530: Die protestantischen Reichsstände, Fürsten und Städte, unter Führung Kursachsens und Hessens, schließen sich auf dem Konvent in Schmalkalden zum "Schmalkaldischen Bund" zusammen. Karl V. zerschlägt ihn im Schmalkaldischen Krieg 1546/47.
Vor 155 Jahren - 27. Februar 1866
Um Frauen bessere Bildungsmöglichkeiten zu eröffnen, gründet Wilhelm Adolf Lette mit 300 Männern in Berlin einen "Verein zur Förderungen der Erwerbstätigkeit des weiblichen Geschlechts". Unter anderem soll die Ausbildung von Frauen in kaufmännischen und gewerblichen Berufen unterstützt werden. Lettes Verein richtet eine Arbeitsvermittlung ein und einen Basar zum Verkauf von Waren, die von Frauen hergestellt werden. Außerdem betreibt er ein Frauenstift, aus dem im Jahre 1873 die erste Kochschule mit Restaurant für Frauen hervorgeht.

Vor 105 Jahren - 27. Februar 1916
Wie mörderisch der Krieg an der Westfront tobt, hören die Menschen selbst vor den Toren Siegburgs mit eigenen Ohren, infernalisch ist der Schlachtenlärm: Es begann am 21. Februar mit einem Angriff deutscher Truppen, das Gemetzel um die französische Festung Verdun, Sinnbild des blutig-grausamen und sinnlosen Stellungskampfes im Ersten Weltkrieg. Bis zum Ende des Mordens am 20. Dezember wird es keine wesentliche Verschiebung des Frontverlaufs geben, aber 167.000 tote Franzosen und 150.000 tote Deutsche, insgesamt fast 390.000 Verletzte. Am 22. Februar finden starke Geschützkämpfe nördlich von Verdun statt, am 23., einem Mittwoch, gibt es Einbrüche in den französischen Frontlinien, die Einnahme von Ortschaften bei Verdun am 25. und die Erstürmung des Fort Douaumant sind weitere Daten dieser schrecklichen Tage. So berichtet die Siegburger Zeitung am 27. Februar, ohne angesichts der Militärzensur näheres über die Vorgänge bei Verdun zu wissen, Unfassliches: "Kanonendonner aus dem Westen war Mittwoch vormittag auf der Höhe des Gutes Annaberg bei Godesberg zu hören. Ohrenzeugen vermuten, daß der Kanonendonner von den Obercasseler Steinbrüchen auf der rechten Rheinseite aufgefangen und nach der gegenüberliegenden linken Rheinseite zurückgeworfen worden sei. Auch aus Honnef wird berichtet, daß man dort den Kanonendonner vom westlichen Kriegsschauplatze gehört habe. Ebenfalls ist in der Eifel Lärm vom Kriegsschauplatz vernehmbar. Später setzte Trommelfeuer ein, das selbst bei geschlossenem Fenster sehr gut vernehmbar war. Auf freier Höhe, insbesonders am Rande von Fichtenwaldungen, dröhnen die Schläge besonders stark. Trotz des herrschenden Nordwindes unterscheidet man die schweren Schläge der großen Geschütze und das anhaltende eiserne Rollen der kleinen Geschütze. Die Kanonade läßt sich vergleichen mit dem Trommelfeuer der Septemberoffensive und der Kanonade im Oktober." Foto: Verbrannte Erde - Soldat bei Verdun.
Vor 70 Jahren - 27. Februar 1951
Der 22. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten tritt in Kraft: Keinem US-Präsidenten ist nunmehr eine dritte Amtszeit vergönnt, höchstens eine Wiederwahl möglich.
Vor 105 Jahren - 27. Februar 1916
"Die Fastnacht - Aschermittwoch. Von der Fastnachtszeit mit ihrem im Frieden üblichen Karnevalsgetriebe und fröhlichen Mummenschanz hat man wie im vorigen Jahre auch diesmal wenig oder nichts gemerkt. Allzuernst und schwer sind die Zeiten, um Geschmack und Freud an derartigen Dingen gegenwärtig aufkommen zu lassen. Und deshalb wird auch der Aschermittwoch als Tag des Beginns neuer ernster Lebensauffassung in diesem Jahre keine besondere Betonung zu erfahren brauchen. Und deshalb trifft uns deshalb in diesem Jahre die Fastnacht nicht bei losem Tand und Spiel an, noch der Aschermittwoch bei Katerstimmung, so sollen uns dafür beide in diesem Jahre ein Zeichen sein, daß trotz aller Winternacht und Öde doch wieder ein neuer Frühling heranzieht." (Siegburger Kreisblatt)

Vor 100 Jahren - 27. Februar 1921
"Die Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Siegburg hat, wie vielen Bürgern noch nicht bekannt ist, an verschiedenen Stellen der Stadt Verbandsstationen eingerichtet. Hierdurch ist es möglich, bei vorkommenden Unglücksfällen einen sachgemäßen Notverband dem Verunglückten zu beschaffen. Diese Verbandsstationen wurden in letzter Zeit dankenswerter vermehrt und sollen im allgemeinen Interesse die Standorte der Stationen nochmals bekanntgegeben werden. Folgende Stationen befinden sich: 1. Ottersbach Wilh., Frankfurter Straße 212; 2. Jakes Eduard, Hohenzollernstraße 68; 3. Willberg, Tillmann, Wolsdorferstraße 91; 4. Günther Emil, Zeithstraße 50; 5. Weber Franz, Mühlenstraße 60; 6. Grützenbach, Lorenz, Nordstraße 13; 7. Pilger, Johann, Augustastraße 9a; Rath, Josef, Ernststraße 49. Die Benutzung dieser Verbandsstationen wird bei eintretenden Unglücksfällen dringend empfohlen, da durch sofortige sachgemäße Behandlung der Verunglückten bzw. durch sachgemäße Behandlung des Verunglückten bzw. durch sachgemäße Anlagen von Verbänden größere und dauernde schädliche Wirkungen des Unglücksfalles vermieden werden. Am Freitag beginnt im Herrengarten unter Leitung von Herrn Dr. Grabhorn abends um 8 Uhr ein neuer Unterrichtskurs." Foto: Dr. Arno Grabhorn (Mitte) als Sanitätsarzt im Reservelazarett auf dem Michaelsberg während des Ersten Weltkriegs, hier vor dem Eingang zur Abtei.

Vor 65 Jahren - 27. Februar 1956
"Nach den von der Denkmalpflege aufgestellten Planungen soll das ganze Gelände hinter dem Hause Kaiserstraße 25 für das Heimatmuseum verwandt werden. An das alte Gebäude soll ein neuer Trakt angebaut werden, der Hauteingang dazu soll von der Grimmelsgasse her angelegt werden. Im neuen Trakt sollen untergebracht werden: Glashalle für den Eingang, Pförtnerloge, Stadtbücherei Treppen, Ausstellungsräume oben und ein Saal für Unterrichtszwecke und Kulturveranstaltungen. Die Meinung des Rathauses der Stadt war nicht gerade ablehnend, aber man machte darauf aufmerksam, daß die Mittel der Stadt dadurch sehr angespannt würden. Bürgermeister Dr. Schmandt sagte: "Ebenso überrascht, wie wir über die Belastung sind, die uns erwächst, sind wir es über die Großzügigkeit der Planung, die uns vorgetragen wurde. Allen ist aber klar: wir müssen die Siegburger Schätze bewahren und richtig zur Geltung bringen." (Siegburger Zeitung) Foto: Kaiserstraße, hinter dem Metropol-Kino an der Ecke Grimmelsgasse das Haus Nummer 25, Heimatmuseum.

Vor 5 Jahren - 27. Februar 2016
Altabt Placidus Mittler ist tot. siegburgaktuell berichtet:
"Der Benediktiner und Siegburger Ehrenbürger seit 1987 starb im Alter von 87 Jahren. Die Abtei auf dem Michaelsberg hatte er 30 Jahre lang, von 1970 bis zum Herbst 2000, geleitetet. Schon als Novize hat sich Placidus eigenhändig am Wiederaufbau der Abtei nach dem Krieg beteiligt. 'Unvergessen sind sein persönliches Engagement und seine Verdienste um die Sanierung der Abtei, die unter großen Opfern der Ordensgemeinschaft durchgeführt wurde', heißt es in der städtischen Laudatio zu seiner Ehrenbürgerwürde. Stets habe er die sozialen und geistlichen Geschicke der Stadt Siegburg in hervorragender Weise mitgestaltet. 13 Jahre lang hatte sich Placidus auch als Seelsorger der Servatius-Gemeinde engagiert, dann im Herbst 1985 überraschend zurückgezogen und auf das Kloster konzentriert. Damals erklärte er: 'Man muss im Hause sein, Präsenz ist wichtig. Viele Außenstehende haben eine falsche Vorstellung vom Klosterleben - das ist auch keine heile Welt. Da gibt es körperliche und seelische Krankheiten, wie anderswo auch.' Seinerzeit durfte sich Mittler allerdings noch über einen 'augenblicklich stärkeren Trend zum Kloster hin' freuen. Die letzten Jahre hatte Mittler nach dem Ende der Glaubensgemeinschaft auf dem Berg 2011 im Haus Zur Mühlen der Alexianer verbracht. Der Altabt wird der letzte Mönch sein, der auf dem Klosterfriedhof neben der ehemaligen Abtei beigesetzt wird. Für den offiziellen Film zum 950- jährigen Stadtjubiläum war der Altabt ein letztes Mal vor laufenden Kameras aufgetreten, hatte im Rosengarten Einblicke in und Rückschau auf sein Leben geworfen - jetzt ein Dokument Siegburger Stadtgeschichte."

Vor 5 Jahren - 27. Februar 2016
Jochen Hildesheim, Jahrzehnte lang Leiter der Rhein-Sieg-Rundschau, hatte im Jahr des 950. Stadtjubiläums für siegburgaktuell einen Blick zurück auf Menschen, die eine besondere Beziehung zu Siegburg haben, geworfen. Sein Portrait des Altabtes:
"Der Ursprung der Stadt Siegburg geht auf die Gründung des Benediktinerklosters Anno 1064 durch den Kölner Erzbischof Anno II. zurück. Stadt und Abtei feiern deshalb das 900jährige Bestehen gemeinsam.
Der 36 Jahre alte Pater Placidus Mittler lebt im Jubiläumsjahr schon 16 Jahre auf dem Michaelsberg. Mit einer 'Melodienuntersuchung zu den Dorischen Hymnen der Lateinischen Liturgie im Mittelalter' promoviert er 1964 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität in Bonn zum Doktor der Philosophie. Musikwissenschaft ist sein Hauptfach an der Uni, Kunstgeschichte und Moraltheologie Nebenfächer.
In das Jahr 1964 fällt auch die Gründerzeit der 'Siegburger Studien'. Maßgeblich arbeiten Pater Placidus und sein Bruder, Pater Mauritius, daran. Die vielbeachtete neue theologische Schriftenreihe erscheint im Respublica-Verlag Siegburg. In den folgenden 50 Jahren kommen 30 Hefte heraus. Die Dissertation von Pater Placidus, des späteren Klostervorstehers und Pfarrers von St. Servatius Siegburg, wird in der Ausgabe Nr. 2 der 'Siegburger Studien' veröffentlicht.
1964 beginnt Placidus an der Musikhochschule Düsseldorf als Dozent für Gregorianische Gesänge. Zehn Jahre bleibt er dabei. In Siegburg gibt der Mönch vom Michaelsberg Religionsunterricht an der Berufsschule und in der Gutenbergschule. Im Seniorenheim St. Joseph der Alexianer, dem Mühlenhof, seinem heutigen Altersruhesitz, und in verschiedenen Pfarrkirchen der Umgebung hält er regelmäßig Gottesdienste.
Der Altabt erinnert sich, dass er im Jubiläumsjahr Besuchergruppen durch das Kloster geführt und auch an Feierlichkeiten in der Stadt teilgenommen hat. Zum Fest des Heiligen Michael am 29. September 1964 schreibt Pater Dr. Placidus Mittler OSB einen Aufsatz unter dem Titel 'St. Michael - Fürst des Berges und der Stadt'. Die Sieg-Kreis-Rundschau veröffentlicht den Beitrag. Eine Abbildung des Erzengels Michael ziert das Siegburger Stadtwappen. Darauf Bezug nehmend sagt Dr. Mittler: 'Es ist erklärlich, dass die Stadt am Berg des heiligen Michael gelegen, sich dieses Zeichen erwählt hat, Symbol ihres Lebens zu sein.'
Am Ende des Jubiläumsjahres spielt Pater Placidus für Heinrich und Wilhelmine Lübke in der Abteikirche die Orgel und erfüllt damit dem Bundespräsidenten und seiner Frau bei ihrem offiziellen Besuch in Siegburg einen persönlichen Wunsch. 1970 wählt der Konvent den damals 42jährigen Mönch zum 49. Abt des Benediktinerklosters auf dem Michaelsberg.
30 Jahre, bis zum Jahr 2000, bleibt Dr. Placidus Mittler Klostervorsteher und bis zur Auflösung der Klostergemeinschaft noch ein weiteres Jahrzehnt in 'seiner' Abtei. Danach, 2011, findet der heute 86jährige seinen Wohnsitz im 'Haus zur Mühlen' - hinter den Wolsbergen und jenseits der A3 in Sichtweite zum Michaelsberg. Von 1972 bis 1985 ist er zugleich Pfarrer von Sankt Servatius Siegburg.
1998 ernennt der Stadtrat den Benediktinerabt Dr. Placidus Mittler wie seinen Vorvorgänger Dr. Ildefons Schulte Strathaus zum Ehrenbürger der Stadt Siegburg.
Am 26. Juli 2014 feierte der Mönch vom Michaelsberg in der Kapelle des Mühlenhofes sein Diamantenes, das 60jährige Priesterjubiläum, auf den Tag genau 60 Jahre nach der Priesterweihe in der Abteikirche. Kreisdechant Axel Werner, Siegburg, und Bruder Domenikus von den Alexianern zelebrieren mit ihm die Heilige Messe."
Foto: Placidus Mittler am Tag der Bestätigung seiner Wahl zum Abt.

Vor 5 Jahren - 27. Februar 2016
In seiner Dankansprache zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde im Rathaus fand Placidus Mittler seinerzeit bemerkenswerte und heute leider wieder aktuelle Worte:
"Ich hatte Probleme, eine Ehrenbürgerschaft anzunehmen. Ich habe dann die Bitte geäußert, daß man den ganzen Konvent - also alle meine Mitbrüder - einbeziehen möchte. Ich bin schließlich nicht aufgrund meiner Verdienste für die Stadt, sondern mehr aufgrund meiner Stellung als Abt der benediktinischen Gemeinschaft vom Rat zu Ehrenbürger gewählt worden.
Das gute Verhältnis von Stadt und Abtei ist uns allen in Siegburg in die Wiege gelegt. Kurz nach der Gründung der Abtei durch Erzbischof Anno wurde Siegburg 1069 das Markt-, Münz- und Zollrecht zugesprochen und 1180 dem kleinen Dorf am Fuß des Siegberges das Stadtrecht verliehen. Als es zu Beginn dieses Jahrhunderts um eine Wiederbesiedlung der Abteigebäude ging, die Napoleon 1803 säkularisiert hatte, haben sich die Verantwortlichen dieser Stadt für eine Wiederbesiedlung mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Kräften eingesetzt, damit Benediktinermönche wieder nach Siegburg zurückkehren konnten. Das war nicht leicht. Und die Stadt hat dafür sogar große Geldsummen aufgewandt, um den Berg dem preußischen Staat abzukaufen. Ob wir jedoch dieses Geld jemals an die Stadt zurückgezahlt haben, konnte bisher - wohl wegen der Turbulenzen des Kriegsausbruchs 1914 - von den Historikern nicht geklärt werden. Die Sorge der Siegburger und besonders auch des Rates erreichte dann wieder eine neue Welle der Sympathie, als es darum ging, nach dem zweiten Weltkrieg die völlig zerstörte Abtei aus den Ruinen erstehen zu lassen, um aus ihr wieder einen würdigen Ort klösterlichen Lebens für Gebet und Arbeit zu machen.
Als mich der Bürgermeister wegen der Ehrenbürgerschaft anrief, gab ich ihm zur Antwort: Ich könnte damit nicht allzuviel anfangen, weil ich mich doch immer bemüht habe, ein guter Bürger zu sein; das genüge doch wohl. Eine Steigerung von Bürger gibt es eigentlich nicht, wenigstens für einen Menschen meiner Generation, der entscheidende Erlebnisse seiner Kindheit und Jugend in eine rmenschenverachtenden Diktatur durchmachen mußte.
Was mir das bedeutet, Bürger in einer freiheitlichen Gesellschaft zu sein, kann ich mit ein paar wenigen Sätzen aus jugendlichem Erleben darstellen Ich war bereits als Dreizehnjähriger in einer illegalen Jugendgruppe in Bonn. Wir mußten im Winter 1943 Schluß machen, weil man uns auf die Spur gekommen war. Und so werden Sie verstehen können, daß ich aus folgendem Grunde nie zu einem totalen Pazifisten werden konnte. Der erste Kampfpanzer, der am Morgen des 19. März 1945 in Oberkassel, meinem Geburtsort einrollte und einige Salven in den Ort hinein abgab, war für mich das Signal der Erlösung von der Diktatur und das Anfangszeichen einer Freiheit, die man nur begreifen kann, wenn man unter dem dauernden psychischen Druck einer Diktatur gelebt hat - und das als junger Mensch. Nach über 50 Jahren einer sich immer freiheitlicher darstellenden Gesellschaft wird man nicht mehr so schnell an der Demokratie irre, auch wenn sie nur ein menschlicher Kompromiß ist, die Gesellschaft aufzubauen und dem Menschen dieser Erdenzeit eine Hilfe fürs Leben zu sein. Gott segne diese Stadt und diese Bürger."

Vor 5 Jahren - 27. Februar 2016
Anläßlich des Todes von Altabt Placidus Mittler berichtet siegburgaktuell über den Friedhof der Mönche an der Abtei:
"2Der im Alter von 87 Jahren verstorbene Altabt Placidus wird als letzter Benediktiner auf dem Klosterfriedhof beigesetzt. Eine einzige Grabstelle ist dort noch frei. Zuletzt war 2013 der im Alter von 92 Jahren verstorbene Bruder von Placidus, Mauritius Mittler, beigesetzt worden. Der Abteifriedhof liegt am Westhang des Michaelsberges, hinter dichtbewachsenen Bäumen versteckt: Die Friedhofsanlage im ehemaligen Klostergarten ist öffentlichem Zugang entzogen. Über acht Jahrzehnte wurden die Mitglieder der nun aufgelösten Ordensgemeinschaft dort bestattet. Das älteste der in zwei langen Reihe links und rechts eines Sandwegs gelegenen Gräber ist die Ruhestätte von Pater Hermann Renzel, verstorben am 9. Mai 1922. Am Ende der langgezogenen Begräbnisstätte, im Schatten einer Begrenzungsmauer, liegt zur Linken einer großen Christusdarstellung die Ruhestätte von Ildefons Schulte-Strathaus, Abt der Benediktinergemeinschaft von 1935 bis 1967. Wo die Mönche zu anderen Zeiten ihre Toten bestatteten, darüber gibt es nur einzelne Erkenntnisse. Vor rund 30 Jahren wurden am Johannistürmchen in Höhe der Bögen des Wehrganges bei Arbeiten Knochen gefunden, 'Mit Sicherheit', so berichtete einst Pater Mauritius, 'habe sich an dieser Stelle einmal eine historische Friedhofsanlage befunden.' Im 18. Jahrhundert diente auch die Krypta als Begräbnisstätte. Nur Äbte dürften in der Kirche selbst zu letzten Ruhe gebettet worden sein. Neben Krypta und Johannisgarten stellte der äußere Bereich um die Apsis der alten romanischen Kirche bis zum 15. Jahrhundert einen Bestattungsort dar. Auf den Steinsarkophagen entstanden gegen 1410 die Mauern des Hochchores und der Ostpartie der Krypta. 500 Jahre später waren auf dem abschüssigen Boden die Särge ins Rutschen geraten, der Chor konnte 1935 nur durch aufwändige Verankerungen gesichert werden. Im Zuge der Arbeiten stieß man auf die wohl ältesten Grabanlagen. In seinem Buch 'Seine viel liebe Stadt' erinnerte sich der mittlerweile verstorbene Pater Gabriel Busch, 'persönlich einen großen Korb Knochen zum Klosterfriedhof gebracht' zu haben."
Vor 1 Jahren - 27. Februar 2020
Der Tag nach Aschermittwoch. siegburgaktuell berichtet über das Finale der Siegburger Funken in der Rhein-Sieg-Halle ("Helle Begeisterung und karnevalistischer Frohsinn“), meldet, dass die Sitzung 2021 bereits ausverkauft sei. Die Veranstaltung wird es nicht geben, doch noch scheinen Gedanken an eine Pandemie zu weit hergeholt. Doch im selben Newsletter deutet sich eine sorgenvolle Zukunft an, wird das Virus erstmals Siegburg-Thema: "Das Corona-Virus hat unsere Region erreicht, Experten warnen vor Panik. Wichtige Informationen zum Umgang mit Corona finden sich auf der Homepage des Rhein-Sieg-Kreises. Etwa zur Frage, wohin sich Menschen wenden können, die glauben, sich mit dem Virus infiziert zu haben.“
Besuche im Rathaus sind nur nach vorheriger Terminvergabe erlaubt, das Gebäude darf nur mit Mund-Nase-Bedeckung betreten werden. Nutzen Sie bitte auch unser Online-Angebot.
Das Stadtmuseum, die Stadtbibliothek, die Tourist Information sowie das Oktopus-Freizeitbad haben derzeit geschlossen.
> Öffnungszeiten der Stadtverwaltung sowie einiger Außenstellen
Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)
Apotheken-Notdienst
Aesculap Apotheke, Poststraße 111-113, Troisdorf, Tel.: 02241/75499