Michaelsberg

Eigene Hobbys, gemeinsame Zeit 

Siegburg. "Die Zeit ist verflogen", sagt Karl-Heinz Wiesgen mit einem Lächeln. "Kennengelernt haben wir uns 1955, zwei Jahre später folgte die Verlobung und weitere zwei Jahre später läuteten die Hochzeitsglocken." In der Mittagspause hatte er die hübsche Wilma öfters gesehen und sich sofort in sie verliebt. Sie arbeitete bei der Kreisverwaltung, er war Dreher in der Maschinenfabrik Schneider auf der Zange, später dann bei Walterscheid in Siegburg und Lohmar. Bei einem "Marineball" im Hotel "Zum Stern" am Siegburger Marktplatz fasste er sich ein Herz und forderte Wilma zum Tanzen auf. "Man tanzte damals gerne Walzer und Foxtrott", sagt Wiesgen, der später mit seiner Frau die Siegburger Tanzschule Schulte besuchte.
Tanzen war nicht das einzige Hobby der Wiesgens. Mit dem Deutschen Alpenverein ging das Paar wandern und machte viele Jahre Urlaub im Gebirge. Er spielte erfolgreich Tischtennis im TTC Blau-Weiß Viktoria Siegburg, sie war künstlerisch kreativ, töpferte, nähte und malte. "Soweit es die drei Kinder zuließen." Bei ihrem Gratulationsbesuch staunte die stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Susanne Haase-Mühlbauer nicht schlecht, dass in der Brückberger Wohnung des Ehepaares ausschließlich selbstgemalte Bilder der Jubilarin die Wände schmücken.
Dass Karl-Heinz und Wilma nun zwischen den Jahren das seltene Ehejubiläum einer Eisernen Hochzeit feierten, können sie selber kaum fassen. Die Verwandtschaft hat weite Wege in Kauf genommen, um den 65. Ehrentag zu begehen, reiste aus dem Schwarzwald an, aus München und London. Über ihre große Familie mit drei Kindern, sieben Enkeln und einer Urenkelin freuen sie sich besonders.
Wie es damals war - da muss Karl-Heinz Wiesgen nicht lange nachdenken. Als fleißiger Autor der 65er Nachrichten hat er sich die Siegburger Lokalgeschichte zum Hobby gemacht und erinnert sich deshalb nur allzu gern daran, einmal auch bei weltbewegender Sportgeschichte hautnah dabei gewesen zu sein. Mit seinem Tischtennis-Verein war er 1954 zu Freundschaftsspielen gegen eine schweizerische Mannschaft zu Gast in Bern und erlebte die legendäre Fußball-WM und das "Wunder von Bern" hautnah mit. Er fotografierte im Garten des Hotel Belvédère in Spiez Legenden wie Sepp Herberger, Fritz Laband und Charly May. Sein Bilderalbum überreichte der Siegburger erst im Juni 2024 dem Deutschen Fußballmuseum in Dortmund (wir berichteten).
Die Betonung der Siegburger Nachkriegsgeschichte ist ihm gleichsam wichtig. Er verfasst lokalgeschichtliche Texte zur Zeit nach 1945 und organisiert die Treffen seiner Zanger Volksschulklasse. Die legte nach dem Krieg gemeinsam mit der Schule Innere Stadt und der Wolsdorfer Schule das neunte Schuljahr ab.
Das eiserne Ehepaar war überdies zusammen in der Laientheatergruppe an Servatius aktiv. Karl-Heinz als Darsteller, Wilma als Souffleuse. 1959 wurden sie von Pfarrer Heppekausen getraut. Pater Mauritius zelebrierte später die Feier der Silbernen und Goldenen Hochzeit. Mit ihm verband das Paar eine freundschaftliche Verbindung, die bis in Jugendtage zurückreichte. Beim Wiederaufbau der zerbombten Abteikirche half der Senior als Junge mit. Pater Mau hatte bei der Jugend um Unterstützung gebeten. "Da war es klar, dass wir bei den Aufräumarbeiten anpackten." Geborgen wurde so mancher verschüttete Schatz. Die aus dem Schutt geborgenen Fragmente sind heute im KSI ausgestellt.
Was ist das Rezept für eine derart lange Glücksbeziehung? Karl-Heinz Wiesgen muss nur kurz überlegen: "Jeder hat Freiraum für seine Hobbys, aber alles andere wurde gemeinsam gemacht. Wir konnten uns immer aufeinander verlassen."

Siegburg. "Die Zeit ist verflogen", sagt Karl-Heinz Wiesgen mit einem Lächeln. "Kennengelernt haben wir uns 1955, zwei Jahre später folgte die Verlobung und weitere zwei Jahre später läuteten die Hochzeitsglocken." In der Mittagspause hatte er die hübsche Wilma öfters gesehen und sich sofort in sie verliebt. Sie arbeitete bei der Kreisverwaltung, er war Dreher in der Maschinenfabrik Schneider auf der Zange, später dann bei Walterscheid in Siegburg und Lohmar. Bei einem "Marineball" im Hotel "Zum Stern" am Siegburger Marktplatz fasste er sich ein Herz und forderte Wilma zum Tanzen auf. "Man tanzte damals gerne Walzer und Foxtrott", sagt Wiesgen, der später mit seiner Frau die Siegburger Tanzschule Schulte besuchte. 

Tanzen war nicht das einzige Hobby der Wiesgens. Mit dem Deutschen Alpenverein ging das Paar wandern und machte viele Jahre Urlaub im Gebirge. Er spielte erfolgreich Tischtennis im TTC Blau-Weiß Viktoria Siegburg, sie war künstlerisch kreativ, töpferte, nähte und malte. "Soweit es die drei Kinder zuließen." Bei ihrem Gratulationsbesuch staunte die stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Susanne Haase-Mühlbauer nicht schlecht, dass in der Brückberger Wohnung des Ehepaares ausschließlich selbstgemalte Bilder der Jubilarin die Wände schmücken.

Dass Karl-Heinz und Wilma nun zwischen den Jahren das seltene Ehejubiläum einer Eisernen Hochzeit feierten, können sie selber kaum fassen. Die Verwandtschaft hat weite Wege in Kauf genommen, um den 65. Ehrentag zu begehen, reiste aus dem Schwarzwald an, aus München und London. Über ihre große Familie mit drei Kindern, sieben Enkeln und einer Urenkelin freuen sie sich besonders. 

Wie es damals war - da muss Karl-Heinz Wiesgen nicht lange nachdenken. Als fleißiger Autor der 65er Nachrichten hat er sich die Siegburger Lokalgeschichte zum Hobby gemacht und erinnert sich deshalb nur allzu gern daran, einmal auch bei weltbewegender Sportgeschichte hautnah dabei gewesen zu sein. Mit seinem Tischtennis-Verein war er 1954 zu Freundschaftsspielen gegen eine schweizerische Mannschaft zu Gast in Bern und erlebte die legendäre Fußball-WM und das "Wunder von Bern" hautnah mit. Er fotografierte im Garten des Hotel Belvédère in Spiez Legenden wie Sepp Herberger, Fritz Laband und Charly May. Sein Bilderalbum überreichte der Siegburger erst im Juni 2024 dem Deutschen Fußballmuseum in Dortmund (wir berichteten). 

Die Betonung der Siegburger Nachkriegsgeschichte ist ihm gleichsam wichtig. Er verfasst lokalgeschichtliche Texte zur Zeit nach 1945 und organisiert die Treffen seiner Zanger Volksschulklasse. Die legte nach dem Krieg gemeinsam mit der Schule Innere Stadt und der Wolsdorfer Schule das neunte Schuljahr ab.

Das eiserne Ehepaar war überdies zusammen in der Laientheatergruppe an Servatius aktiv. Karl-Heinz als Darsteller, Wilma als Souffleuse. 1959 wurden sie von Pfarrer Heppekausen getraut. Pater Mauritius zelebrierte später die Feier der Silbernen und Goldenen Hochzeit. Mit ihm verband das Paar eine freundschaftliche Verbindung, die bis in Jugendtage zurückreichte. Beim Wiederaufbau der zerbombten Abteikirche half der Senior als Junge mit. Pater Mau hatte bei der Jugend um Unterstützung gebeten. "Da war es klar, dass wir bei den Aufräumarbeiten anpackten." Geborgen wurde so mancher verschüttete Schatz. Die aus dem Schutt geborgenen Fragmente sind heute im KSI ausgestellt. 

Was ist das Rezept für eine derart lange Glücksbeziehung? Karl-Heinz Wiesgen muss nur kurz überlegen: "Jeder hat Freiraum für seine Hobbys, aber alles andere wurde gemeinsam gemacht. Wir konnten uns immer aufeinander verlassen."

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