Stele 13 - Seufzerallee und Stützmauer am Osthang
Beschreibung
Pittoresk sehen sie aus, die alten Aufnahmen des Wandelgangs am östlichen Michaelsberg. Seine Schönheit mag dem Weg einst die Bezeichnung „Seufzerallee“ eingebracht haben. Für das Anbandeln zwischen den Geschlechtern und ein erstes Miteinandergehen war der Pfad wie geschaffen. Die frühere Anmut hatte die Seuzerallee Anfang des 21. Jahrhunderts verloren. An ihr ließen sich Sanierungsstau und dringender Handlungsbedarf exemplarisch nachvollziehen. Aufgrund des instabilen Hangs und der Einsturzgefahr der parallel verlaufenden Stützmauer war die oberste Verbindung am Osthang langfristig gesperrt. Die Allee wieder zugänglich zu machen, war ein Hauptanliegen im Michaelsbergkonzept.
Die Planer kämpften mit multiplen Problemlagen: Wie Untersuchungen ergaben, fehlte der Stützmauer das Fundament. Sie erhielt den Spitznamen „Soda-Mauer“, weil sie ohne Gründungsbett einfach so dastand und drohte, von rutschendem Erdreich gen Tal geschoben zu werden. Eindringendes Wasser schädigte die Konstruktion zusätzlich. Mit Einfallsreichtum begegnete man den Widrigkeiten. Dicke Grauwackesteine wurden vor die Mauer gelegt, um sie zu halten. Die marode Steinwand wurde innerlich stabilisiert und nach oben abgedichtet. Zuletzt trieb man Stahlverankerungen durch sie hindurch in den Berg und erzielte weitere Festigkeit.
Die Seufzerallee selbst wurde derart verbreitert, dass sie im Notfall befahren werden kann. Die wassergebundene Decke, auf der Spaziergänger laufen, ist naturnah und witterungsrobust. Auch wenn sich der Alleencharakter nach Fällung und Neuanpflanzung erst nach und nach wiedereinstellen wird: An sonnigen Tagen ist der Zustrom von Schaulustigen hoch, die sich am Fernblick vom Berg ins Bergische erfreuen.