Stele 05 - Klostergarten
Beschreibung
Der Klostergarten ist der einzige Teil des Michaelsbergs, der von den Umgestaltungen unberührt blieb. Er ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Auf der von drei Mauern umgebenen Fläche finden Vögel, Fledermäuse, Käfer, Insekten und kleinere Säugetiere Rückzugsraum. Eine alte Brunnenanlage, seit langer Zeit sich selbst überlassen, vermoost und überwuchert, trägt zum verwunschenen Charakter bei.
Ein Hauch der Ewigkeit liegt über dem Friedhof der Benediktiner, der den Mittelpunkt des Klostergartens darstellt. Auf den schlichten Holzkreuzen mit Schieferdach finden sich große Namen der jüngeren Abteigeschichte wieder: Ildefons Schulte Strathaus (1887-1971) liegt hier begraben, der „Abt mit der Schüppe“, Symbol des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg. Regen Anteil nahm die Siegburger Bevölkerung an den Beisetzungen von Mauritius und Placidus Mittlers. „Pater Mau“ (1921-2013), wie ihn der Volksmund nannte, war ein beliebter Seelsorger, der sich überdies einen Namen als Heimatforscher machte. Sein Bruder Placidus (1928-2016) leitete als Abt in den letzten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts die Geschicke der Gemeinschaft auf dem Berg.
Über die frühere Nutzung des Klostergartens fließen die Quellen nur spärlich. Im Situationsplan von 1834 sind die heute noch rudimentär vorhandenen Wege bereits eingezeichnet. Möglicherweise sah Irrenheilanstaltsleiter Maximilian Jacobi hier Spiel und Kurzweil für seine Patienten vor. Im Plan von 1867 wird der Abschnitt als Felsengarten betitelt, auf jenem von 1913 sind ansteigende Plateaus, ähnlich wie beim benachbarten Terrassengarten, zu sehen.