Selçuk

Selçuk liegt ca. 75 km südöstlich von Izmir in der Mitte der kleinasiatischen Westküste an der Mündung des Flusses Kaystros.

Die südägäische Stadt Selçuk liegt südlich der Ruinen von Ephesus. Etwa 20.000 Einwohner wohnen im Winter hier, im Sommer ist das kleine Landzentrum eine lebhafte Touristenmetropole mit der dazugehörigen Infrastruktur. Eine weitere große Einnahmequelle ist die Landwirtschaft. In der fruchtbaren Ebene, die hinter Selçuk zu einem Gebirge von über 1.000 m aufsteigt, werden Wein, Obst, Melonen, Oliven, Tabak und teilweise auch Baumwolle angebaut. Doch nach wie vor bleibt neben schönen Stränden die antike Weltstadt Ephesus Hauptanziehungsfaktor für die jährliche ca. zwei Millionen Touristen.

Sehenswertes

Schon vor dem ersten Jahrtausend ließen sich Griechen in der Nähe des Artemis-Tempels nieder. Um 1000 v Chr. bevölkerten Ioner aus Griechenland den Landstrich um Selcuk und gründeten eine Siedlung an der Küste, die damals weiter landeinwärts lag. Sie erreichte durch regen Handel bald große Bedeutung. In ihrer wechselhaften Geschichte wurde sie von Lydern, Persern; Griechen unter Alexander dem Großen, Seleukiden, Römern (aus dieser Zeit stammen viele der Ruinen), Byzantinern, Arabern, Mongolen und Osmanen beherrscht.

Einen Besuch wert ist das Museum mit Funden aus Ephesos. Dort sind auch Statuen aus dem einst prächtigen Artemis-Tempel ausgestellt.

Ephesos

3 km von Selcuk entfernt auf der Straße nach Kusadasi befinden sich heute noch Reste der ehemaligen Stadt Ephesus, einst die reichste Stadt Kleinasiens. Der große Hafen war das Tor zu den Reichtümern Anatoliens und Persiens. Aber nicht nur auf Geldgeschäfte verstanden sich die Epheser: Ihre Stadt galt als das Zentrum der Artemisverehrung und damit als Wallfahrtsort ersten Ranges. Das Artemision, der riesige Artemistempel, wurde zu den sieben Weltwundern gezählt. Doch währten Ruhm und Prunk auch in Ephesus nicht unendlich. Der Ort verödete und wurde aufgegeben, der Kaystros tat mit seinen Schwemmablagerungen ein Übriges, um die Spuren von Glanz und Reichtum zu verwischen. Doch die Ausgrabungen zwischen 1866 und 1922 brachten Ephesus ans Licht zurück. Vieles - auch das Artemision - ist zerstört, doch vieles ist recht gut erhalten. Nirgendwo sonst in Kleinasien konnte eine so intakte Stadtanlage ausgegraben werden. So ist heute eine der Hauptattraktionen das Grabungsgelände von Ephesus.

Höhepunkt eines Besuches in Ephesus ist das große Theater, welches 24.000 Zuschauern Platz bietet. Sein Ursprung geht wohl auf die Zeit Lysimachos zurück. Sein heutiges Aussehen verdankt es dem Umbau unter den römischen Kaisern Claudius und Trajan. Eine vollständige Rekonstruktion der Celsius-Bibliothek am Ende der Marmorstraße und Reste des Serapion-Tempels aus dem zweiten Jahrhundert sind ebenso beliebte Anziehungspunkte für Besucher.

Sirince

Der Ort liegt 7 km östlich von Selcuk in einer hügeligen Landschaft. Im beschaulichen Dorf wohnten vor dem "Befreiungskrieg" vorwiegend Griechen. Nach dem Abzug der Griechen ließen sich hier Türken nieder. Die Dorfbewohner leben von der Landwirtschaft, unter anderem stellen sie einen sehr guten Apfelwein her.

Pamucak

Hier, 9 km westlich von Selcuk, liegt ein schöner Sandstrand. Ein paar kleine Restaurants und Verkaufsbuden bestimmen das sommerliche Strandbild. Am mittleren Abschnitt befinden sich ein Hotel und ein recht hübscher Campingplatz.

Geschichte der Partnerschaft

Private Kontakte zwischen Selçuk und Siegburg sowie eine Schulpartnerschaft des Siegburger Anno-Gymnasiums mit dem Selçuk Lisesi veranlassten die Stadt Selçuk, einen Antrag zur Vertiefung dieser Verbindung durch eine Städtepartnerschaft zu stellen. Auch der im Februar 1993 gegründete Deutsch-Türkische Freundschaftsverein unterstützte den Wunsch, durch eine freundschaftliche Beziehung zwischen einer deutschen und einer türkischen Stadt ein weiteres Zeichen zur Verständigung zwischen den europäischen Völkern zu schaffen. Im Mai 1993 sprach der Partnerschaftsausschuss der Stadt Siegburg die Empfehlung für den Rat aus, die Gründung einer Partnerschaft mit der Stadt Selçuk zu beschließen. Im September 1993 wurde diese zwischen den Städten Selçuk und Siegburg auf türkischem Boden besiegelt, am 30. April 1994 auf dem Siegburger Marktplatz.

Zahlreiche Schüleraustauschbegegnungen und viele private Kontakte prägen heute die Partnerschaft.