Nogent-sur-Marne
Partnerschaft mit der französischen Stadt Nogent-sur-Marne seit 1964
Partnerschaft mit der französischen Stadt Nogent-sur-Marne seit 1964
Nogent-sur-Marne, 10 km östlich von Paris im Departement Val du Marne gelegen, ist Verwaltungssitz des Arrondissements Nogent-sur-Marne und des Kantons Nogent-sur-Marne .
Nogent-sur-Marne liegt zwischen Fontenay-sous-Bois im Norden, Le Perreux-sur-Marne im Osten und Joinville-le-Pont und Champigny-sur-Marne im Süden, am Ufer der Marne und am Ostrand des Bois de Vincennes, grenzt somit direkt an Paris.
Die Kirche Saint Saturnin stammt bereits aus dem 13., der Turm sogar aus dem 12. Jahrhundert. Winzige Reste eines ehemaligen Schlösschens erinnern noch heute an große Persönlichkeiten aus früherer Zeit. König Karl V. baute hier im 14. Jahrhundert sein Herrenhaus Beauté, in dem er 1380 starb. Im 15. Jahrhundert schenkte Karl VII. dieses Schlösschen seiner Geliebten Agnès Sorel, die aus diesem Grund "Dame de Beauté" genannt wurde. Auch der Maler Antoine Watteau, der 1721 hier starb, verlieh der Stadt Nogent-sur-Marne einen gewissen Bekanntheitsgrad.
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist der "Pavillon Baltard", die letzte der alten Pariser Markthallen. Napoleon III. beauftragte um 1850 Victor Baltard, acht gigantische Pavillons als neue Markthallen zu errichten. Das erste Gebäude mit Fassaden aus Stein schockierte den Kaiser, Baltard musste es wieder abreißen lassen. Baron Haussmann schreibt dazu in seinen Memoiren: "Der Kaiser sagte: Ich will riesige Schirme, nichts mehr. Nur Eisen, Eisen." 1866 wurden zehn Eisenhallen eingeweiht, und während mehr als hundert Jahren wurden hier jeden Morgen tonnenweise Fleisch, Fisch, Gemüse, Früchte und Blumen umgeschlagen. Weil sich die Einrichtungen als ungenügend erwiesen und der Schwerverkehr täglich zu einem Chaos auf den umliegenden Straßen führte, wurden die Hallen 1972 abgerissen. Eines dieser ehemaligen Wahrzeichen von Paris wurde der Stadt Nogent-sur-Marne zur Verfügung gestellt. Seit 1976 steht der Pavillon Baltard in Nogent-sur-Marne, auf 2.700 qm - davon 700 qm Galerie - finden heute zahlreiche Feste, Kongresse, Empfänge und Ausstellungen statt.
In der ersten Etage des Pavillons befindet sich die berühmte große Orgel des Gaumont-Palastes - ein ehemaliges Kino in Paris, benannt nach Léon Gaumont, Erfinder und Industrieller sowie Vorreiter der Ton- und Farbfilme (1865-1946). Mit 158 Registern und 2.500 Pfeifen ist diese Orgel nicht nur ein Symbol der Epoche des ausgehenden 19. Jahrhunderts, sondern auch ein technisches Monument.
Zwei Jahre lang bemühte sich die Stadt Siegburg vor mehr als 45 Jahren um die Partnerschaft mit einer europäischen Stadt. Am 15. Januar 1962 sprach der damalige Bürgermeister Hubert Heinrichs zum ersten Mal im Ältestenrat davon, eine Städtepartnerschaft einzugehen. Die anwesenden Fraktionsvorsitzenden begrüßten diese Idee und man nahm Kontakt zum Rat der Gemeinden Europas auf. Aber die Bemühungen führten zunächst zu keinem Erfolg. Erst 1964 wurde über den ehemaligen Kölner Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Fritz Burgbacher ein Kontakt zu Nogent-sur-Marne hergestellt. Eine Reise in die französische Stadt brachte nähere Informationen. Nogent, als aufstrebende Stadt in die Neuordnungsmaßnahmen von Paris eingeschlossen, bot hinsichtlich des Jugendaustausches durch die schulischen Gegebenheiten sehr gute Möglichkeiten. Man beschloss, die Beziehungen zu Nogent zu festigen und vier Vertreter Nogents zu dem Empfang anläßlich der 900-Jahr-Feier im Juni 1964 einzuladen. In einer Sondersitzung des Siegburger Stadtrates am 13. Juni 1964 wurde die Partnerschaft schriftlich besiegelt. Bürgermeister Hubert Heinrichs und die Nogenter Vizebürgermeisterin Germaine Abraham unterzeichneten die Urkunden des Freundschaftsbundes zwischen den beiden Städten.
Seit 1964 verbindet Siegburg eine lebendige Partnerschaft mit Nogent-sur-Marne. "Im Bewusstsein ihrer Verantwortung für ihre Bevölkerungen" haben beide Städte "die feierliche Verpflichtung übernommen, die wechselseitigen Beziehungen ihrer Bewohner zu begünstigen, um durch gegenseitiges Verstehen das Gefühl europäischer Brüderlichkeit fortschreitend zu pflegen", so deklarierten die beiden Städte in der Freundschaftsurkunde ihr Ziel.
Ein reger Schüleraustausch, Kontakte mit den Stadtsoldaten Rot-Weiß oder zwischen Privatpersonen, Ausstellungen Nogenter Künstler in Siegburg und umgekehrt, die Teilnahme von Siegburger Sportlern an Wettkämpfen in Nogent sind nur einige Beispiele für die partnerschaftlichen Aktivitäten.
Seit 2002 gibt es sogar eine Dreierpartnerschaft: Nogent-sur-Marne und die polnische Partnerstadt Siegburgs, Boleslawiec/Bunzlau, entschlossen sich auch ihrerseits eine Partnerschaft zu gründen. Gemeinsame Aktivitäten im Bereich der Musik, Kunst und Sport zeugen von einer lebendigen gemeinsamen Partnerschaft zwischen allen drei Städten.