Michaelsberg

Bolesławiec

Bolesławiec

Partnerschaft mit der polnischen Stadt Bolesławiec (Bunzlau) seit 1992

 

Das heute über 40.000 Einwohner zählende Bolesławiec (Bunzlau) liegt 193 m über dem Meeresspiegel am Bober, an der Stelle, wo die sanften Sandsteinhügel des Sudetenvorlandes nach Norden in die ausgedehnten Niederungswälder der niederschlesischen Tiefebene übergehen.

Durch seine verkehrsgünstige Lage und seine in der Umgebung gelagerten Bodenschätze erlangte Bolesławiec (Bunzlau) Bedeutung und Wohlstand. Bolesławiec (Bunzlau) war nicht nur geistiger und wirtschaftlicher Mittelpunkt seiner Umgebung, sondern auch 1531 die erste Stadt in Deutschland mit Kanalisation.

Noch heute ist die, seit Kriegsende, polnische Stadt ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt sowie ein Zentrum der chemischen Industrie, der keramischen Industrie, der Textilindustrie und der Glasindustrie in Polen.


Sehenswertes

Die Stadt war ebenso berühmt wie Siegburg durch ihre Keramiktöpferei. Bolesławiec (Bunzlau) wird seit 600 Jahren die "Stadt des guten Tons" genannt. Erst wurde "Bunzlauer Braungeschirr" hergestellt, später sattelte man auf dekorative Buntglasur um.

1753 fertigte der Töpfermeister Joppe den damals größten Topf der Welt, den sogenannten "Großen Topf". Die Blütezeit der Bunzlauer Keramikindustrie (mit Exporten weltweit) lag in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie wurde durch die Übernahme technischer und künstlerischer Innovationen der Keramischen Fachschule durch die großen  Bunzlauer Keramikbetriebe ermöglicht. Der Bunzlauer Ton – reichlich in der Umgebung vorkommend - war geeignet, Brenntemperaturen von ca. 1.450 Grad Celsius auszuhalten, war somit feuerfest. 1897 wurde die keramische Fachschule gegründet. Da es nur zwei derartige Fachschulen gab, kamen Studenten aus aller Welt zur Ausbildung nach Bunzlau.

Heutiges Markenzeichen sind die vielfach variierenden Muster mittels Schwämmeltechnik, vor alles in Form des Pfauenauges.

Die besten Stücke werden im Keramikmuseum ausgestellt, einem Haus aus dem 15. Jahrhundert zwischen Wehrmauer und Bastei. Es befindet sich nah am liebevoll restaurierten Marktplatz, der mit seinen mittelalterlichen Bürgerhäusern aus Renaissanceund Barock sehr gepflegt wirkt.

Doch nicht nur die Töpferei schuf eine Gemeinsamkeit zwischen Siegburg und Bunzlau, sondern auch der Bunzlauer Dichter Martin Opitz - später geadelt als "von Boberfeld”. Er entdeckte und publizierte 1639 das in Siegburg entstandene frühmittelhochdeutsche Anno-Lied, welches das Leben und Wirken des Kölner Erzbischofs Anno beschreibt.


Geschichte der Partnerschaft

Bereits 1953 übernahm Siegburg die Patenschaft über die heimatvertriebenen Bewohner der schlesischen Stadt Bunzlau. Die früheren Bunzlauer unterhalten in ihrer Patenstadt Siegburg eine Heimatgruppe und eine Heimatstube (https://bunzlau.siegburg.de), um das Erbe ihrer Geschichte lebendig zu halten und um ihre Kontakte mit den heutigen Bewohnern ihrer Heimat zu pflegen.

Nach den politischen Veränderungen in Polen nahm die Stadt erfolgreich Verbindungen mit dem früheren Bunzlau - heute Bolesławiec - auf. Gegenseitige Besuche von Delegationen zeigten, dass mit beiderseitigem Verständnis und Entgegenkommen ein Anfang gewagt werden konnte, die für beide Völker tragischen Jahre des Krieges und der Vertreibung zu überwinden. Ein neues Verhältnis wurde aufgebaut, um ein gemeinsames kulturelles Erbe zu bewahren und durch zwischenmenschliche Kontakte über Sprachbarrieren hinweg gegenseitige Vorurteile abzubauen. Im März 1992 beschloss der Siegburger Stadtrat einstimmig die Partnerschaft mit Boleslawiec. Die Bundesheimatgruppe Bunzlau sowie die Landsmannschaft Schlesien stimmten der Partnerschaft ausdrücklich zu.

Ein reger Austausch unter Auszubildenden und Schülerinnen und Schülern beider Städte, besonders bei den Musikschulen und zwischen dem Gymnasium Alleestraße und dem I LO Bolesławiec, zahlreiche gemeinsame Projekte auf der Ebene der Stadt und der Bundesheimatgruppe Bunzlau sowie Bürgerfahrten nach Bunzlau sorgen dafür, dass die Partnerschaft mit Bunzlau / Bolesławiec lebendig bleibt. So wird der alljährliche Keramikmarkt seit Beginn der Partnerschaft auch durch Künstler der polnischen Stadt bereichert.


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