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"Die wichtigste Maßnahme auch in der kommenden Zeit bleibt es, Abstand zu halten. Deshalb bleibt es weiter entscheidend, dass Bürgerinnen und Bürger in der Öffentlichkeit einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten."
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Honigproduzent und Logistiker
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Geschäftiger Brückberg
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Siegburg. Hallo flotte Biene, wirst du meine Schnecke? Eine "Ganz nah dran"-Collage sandte uns Anna Malterer vom "wilden" Brückberg, wo es summt, brummt und ganze Häuser von starken Geschöpfe mit Bedacht von A nach B transportiert werden. Sie können mithalten? Schicken Sie Ihre Nahaufnahme an presse@siegburg.de!
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Archäobotaniker deckte auf, was Siegburg im Mittelalter aß
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Enthält Spuren von Nüssen
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Siegburg. Was braucht man für die Bebauung eines Wohnquartiers? Stadtplanerische Arbeit, politische Entscheidungen, Investoren, Architekten. Und Archäobotaniker! Ein bekannter Vertreter dieser recht seltenen Berufsgruppe war Karl-Heinz Knörzer (1920-2009). Seine Stunde schlug mit der Bebauung des Areals zwischen Mühlenstraße, Zeughausstraße und Griesgasse Mitte der 1980er Jahre.
Als bei Ausgrabungen im Januar 1985 südlich der Servatiuskirche ein Brunnen freigelegt wurde, sandte man ihm Bodenproben zu, er untersuchte sie auf sogenannte "subfossile Pflanzenreste". Dank Knörzers Funden können wir sagen, was man in Siegburg im Mittelalter aß. Der Brunnen dient als kommunizierende Röhre in die ferne Vergangenheit!
152 Pflanzenarten wies Knörzer nach, die einen Blick in die Siegburger Küchen vom 10. Jahrhundert (!) bis nach 1580 ermöglichen. Roggen und nicht etwa Weizen war lange Zeit das wichtigste Getreide. Auch Hafer landete auf dem Teller. Als Brei. Beim Gemüse wird's exotisch. Sellerie, Runkelrübe, Kohl und Möhren sind noch heute im Supermarkt zu erstehen. Bei Portulak und Gemüse-Amarant, die Knörzer detektierte, ist das schwieriger.
Spuren von Apfel, Birne, Walnuss, Süßkirsche, Zwetschge, Pflaume und Pfirsich deuten auf Obstgärten hin. Wild wuchsen Haselnüsse, Schlehen, Brom- und Erdbeeren, die von Hecken und an Waldrändern gepflückt wurden. Traubenkerne lassen sich durch den Weinbau am Michaelsberg erklären, der nur einen Steinwurf entfernt liegt.
Gewürzpflanzen sind rar, Thymian ist zu nennen. Es handele sich, so Knörzer, um den regional ältesten Thymiannachweis. Er schreibt: "Man hatte in nachrömischer Zeit zwar die von den Römern ins Rheinland gebrachten mediterranen Gewürzpflanzen weiter kultiviert, doch scheinen sie an Bedeutung eingebüßt zu haben. Es fehlen hier Spuren von Koriander, Kümmel, Bohnenkraut und Petersilie."
Bemerkenswert hoch sei die Anzahl der Leinreste. Aus Kapselsplittern schließt der Archäobtaniker, dass Flachs weiterverarbeitet wurde. Ein Leinenweber muss ganz in der Nähe seine Werkstatt gehabt haben. Hat der Handwerker bei zu viel Arbeitsstress auf mittelalterliche Tranquilizer gesetzt? Gut möglich. Denn auch Mohn wurde angepflanzt, als Heil- und Beruhigungsmittel.
Wer mehr lesen will: In den Heimatblättern des Rhein-Sieg-Kreises (Jahrgang 1994) hat Knörzer der Nachwelt hinterlassen, was im Siegburger Boden schlummert. Das Stadtarchiv sendet auf Wunsch den Aufsatz zu. Kontakt unter stadtarchiv@siegburg.de. Foto: Ein Archäologe bei der Arbeit.
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Klimaschutz und Mobilitätsmanagement eng verzahnt
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Strampelnde Verbindung
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Siegburg. Das Geschäft mit dem Zweirad boomt. Immer mehr Menschen steigen für überschaubare Strecken von Auto, Bus und Bahn aufs Velo um. Zum traditionellen Fabrikat made in Holland stoßen viele neue Mountain- und E-Bikes.
Die vier Rathausmitarbeiter, die Sie im Bild sehen, wollen die Anzahl der sich strampelnd Fortbewegenden in Siegburg weiter erhöhen und die Infrastruktur dafür verbessern. Julia Oberdörster und Jonathan Mauersberger, die beiden Kollegen auf der linken Seite, teilen sich die Stelle des städtischen Klimaschutzmanagers. Bei der Umsetzung des Klimaschutzkonzepts, das ihrer Arbeit zugrunde liegt, spielt der emissionslose Verkehr eine gewichtige Rolle. Daher gibt es eine enge Verzahnung mit dem Mobilitätsmanagement, womit wir auf der rechten Seite unseres Fotos angelangt sind. Elli Hertel betreibt aktive Radförderung, beispielsweise durch das Installieren von Abstellanlagen oder die Verlängerung des Rad- und Fußwegs auf der Bahntrasse des früheren Luhmer Grietche. Rudolf Bergen, der Helmträger neben ihr, wird sie während ihres bald beginnenden Sabbaticals vertreten. Weiteres über den Link!
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Bitte keinen Hundekot auf Wiesen und Weiden
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Bald wird gemäht
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Siegburg. "Bald erfolgt von den Bauern die erste Mahd zur Heugewinnung. Diese müssen sich leider oftmals mit Recht darüber beklagen, dass das Gras durch Hundekot verunreinigt wird", schreibt uns Manfred Balensiefen - und schickt eine kreative Bitte, entdeckt in Rottach-Egern am bayerischen Tegernsee, mit. Auch wenn umstritten ist, ob Hundekot Krankheiten übertragen kann - bekannt ist beispielsweise die Diskussion über den Kälbertod - geben wir die Bitte gerne weiter: Nutzen Sie Wiesen und Weiden nicht als Toilette für Ihren besten Freund, sammeln Sie, sollte es doch passieren, die Hinterlassenschaften wieder auf. Denn die Lebensmittel landen letztendlich auf unseren Tellern.
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Warme Essen für sozialschwache Jugendliche
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Kulturcafé freut sich über 2.500 Euro
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Siegburg. Im Kulturcafé können sich Jugendliche aus sozialschwachen Verhältnissen unter normalen Umständen an sechs Tagen in der Woche treffen, um sich auszutauschen, Sorgen loszuwerden oder für einen geringen Unkostenbeitrag eine warme Mahlzeit zu bekommen. Durch die aktuelle Corona-Situation sind diese nun auf sich alleine gestellt. Um auf die Situation zu reagieren, hat sich das Kulturcafé diverse digitale Projekte überlegt. Dazu gehören regelmäßige Live-Streams junger Künstler, ein Fitnessangebot mit einem umfassenden Trainingsprogramm und kurze Blogs und Storys von den Jugendlichen auf Instagram.
Als zusätzliches Angebot hat das Kulturcafé eine Essensausgabe für bedürftige Jugendliche eingerichtet. Wolfgang Schmitz, Leiter des pädagogischen Kochangebots, bereitet montags und mittwochs die Gerichte zu, abgeholt wird unter Beachtung der Hygieneregelungen und in biologisch abbaubaren Behältnissen.
Dieses Projekt hat nun doppelte Unterstützung erfahren. Die Kreissparkassenstiftung "Für uns Pänz" hat 2.000 Euro für Kochgeräte, Kochutensilien und Verpackungsmaterial gespendet, der Lions Club Siegburg Löwensterne unterstützt den Einkauf der Lebensmittel mit 500 Euro.
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A3 nach Frankfurt morgen nur einspurig
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Fällungen für die Verkehrssicherheit
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Siegburg. Wegen der Fällung von Bäumen, die die Verkehrssicherheit gefährden, steht den Autofahrern auf der A3 morgen von 8 bis 16 Uhr zwischen den Anschlussstellen Lohmar und Siebengebirge nur eine Fahrspur zur Verfügung. Verkehrsteilnehmer, die am Autobahnkreuz Bonn/Siegburg auf die A560 überfahren möchten, müssen sich an der Anschlussstelle Lohmar rechts einordnen und die ausgeschilderte Umleitung nutzen. Diese gilt auch für den gesamten LKW-Verkehr. PKW-Fahrer, die über das Autobahnkreuz Bonn/Siegburg hinaus auf der A3 weiterfahren möchten, können sich links einordnen. An der Anschlussstelle Lohmar ist zudem keine Auffahrt auf die Autobahn in Richtung Frankfurt möglich. Die Tank- und Rastanlage Siegburg West ist bereits ab heute Abend, 20 Uhr, gesperrt.
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Umfrage für Familien mit beeinträchtigten Kindern
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Wie geht es in der Corona-Krise?
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Siegburg. Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik, FIT, und das Inclusion Technology Lab Berlin wollen mit einer Umfrage herausfinden, wie Familien mit beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen die Covid-19-Pandemie erleben und welche Unterstützung sie sich wünschen. Die Online-Umfrage für Eltern und Betreuer von beeinträchtigten Kindern kann bis Donnerstag, 21. Mai, ausgefüllt werden.
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Samstag, 16. Mai, der 137. Tag in 2020
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Der Tag heute
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Wetter: "Heilger Johann Nepomuk, halt die Regengüss zuruck!"
Sonnenuntergang: 21.16 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 5.39 Uhr
Mondaufgang morgen: 4.12 Uhr
Monduntergang morgen: 15.32 Uhr
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Heilige und Namenstage
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Johannes Nepomuk, der "Brückenheilige", um 1350 nahe Pilsen/Böhmen geboren. An der 1348 gegründeten Universität in Prag - es war die erste Universität im damaligen Deutschland - erwarb der begabte Student den Doktor der Theologie und wurde Generalvikar der Erzdiözese Prag. Der unfähige und gewalttätige Sohn von Kaiser Karl IV., König Wenzel IV. ("Der Faule"), ließ ihn fangen und am 20. März 1393 gefesselt von der Karlsbrücke in die Moldau stürzen, Johannes ertrank. Möglicher Hintergrund: Der Priester wahrte gegenüber dem eifersüchtigen Monarchen das Beichtgeheimnis der Königin. Jedenfalls wollte der Wüterich auf dem Thron einen unangenehmen Kritiker loswerden. Johannes Nepomuk wurde bald als Idealgestalt des vertrauenswürdigen Priesters verehrt, dem man alle Nöte und Geheimnisse anvertrauen kann. Sein Standbild auf der Karlsbrücke in Prag fand zahlreiche Nachbildungen und machte ihn zum beliebten "Brückenheiligen". Johannes Nepomuk ist Patron von Böhmen, der Priester und Beichtväter, der Flößer und Schiffer. Foto: Die Nepomuk-Kapelle auf dem alten Friedhof an der Johannesstraße war einst das Kirchlein der Siegburger Mühlengraben-Schiffer und Nepomuk deren Schutzheiliger.
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Geburtstage
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Richard Tauber (1891-1948), österreichischer Tenor, Lehar komponierte viele Operetten-Partien für ihn; Henry Fonda (1905-1982), amerikanischer Schauspieler ("Früchte des Zorns"), Vater von Jane und Peter; Woody Herman (1913-1987), amerikanischer Jazzklarinettist und Bandleader; Liberace (1919-1987), amerikanischer Pianist; Friedrich Gulda (1930-2000), österreichischer Pianist und Komponist, seine Mozart- und Beethoven-Interpretationen gelten als Meilensteine in der Musikgeschichte; Karl Lehmann (1936-2018), emeritierter 88. Bischof von Mainz, wurde 2001 Kardinal, das soziale und weltoffene Gesicht der Deutschen Bischofskonferenz, dessen Vorsitzender er von 1987 bis 2008 war; Pierce Brosnan (1951), irischer Schauspieler ("Remington Steele", von 1995 bis 2002 fünfter Darsteller des "James Bond"); Debra Winger (1955), amerikanische Schauspielerin ("Ein Offizier und Gentleman", "E.T.", Bernardo Bertoluccis "Himmel über der Wüste" oder "Vergiss Paris"); Janet Jackson (1966), amerikanische Sängerin; Gabriela Sabatini (1970), argentinische Tennisspielerin im Schatten von Steffi Graf, gewann 1990 die US-Open; Laura Pausini (1974), italienische Sängerin ("Non c'e", "Bellissimo cosi"); sang zusammen "Primavera in anticipo" ("Frühling im Voraus") und "It's my Song" mit James Blunt; füllte als erste Frau das Mailänder Meazza-Stadion mit einem Konzert für 70.000 Zuhörer; mit Gianna Nannini, Giorgio sowie Elisa & Fiorella Mannoia als Benefiz-"Amiche per l'Abruzzo" mit "Donna d'onna" erfolgreich; Megan Fox (1986), amerikanische Schauspielerin ("Transformers - Die Rache"); Johannes Thingnes Boe (1993), norwegischer Biathleth, bei Olympia im südkoreanischen Pyeongchang Gold im Einzel sowie Doppel-Silber in Staffel und Mixed-Staffel, bei der WM 2015 im finnischen Kontiolahti Gold, Silber und Bronze, bei der WM 2016 in Oslo zweimal Gold und einmal Bronze, 2017 in Hochfilzen dreimal Silber, bei der WM 2019 in Östersund viermal Gold und einmal Silber. 2020 dreimal WM-Gold im Südtiroler Antholz.
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Todestage
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1953: Django Reinhardt, der belgische Gitarrist, Begründer des europäischen Jazz, stirbt 43-jährig in Samois-sur-Seine bei Paris; 1990: Jim Henson, der amerikanische Produzent und Regisseur, Puppenspieler und Schöpfer der "Muppets", stirbt 53-jährg in New York; 1990: Sammy Davis jr., der amerikanische Entertainer stirbt 64-jährig in Beverly Hills; 1992: Marisa Mell, die österreichische Schauspielerin ("Ruf der Wildgänse", "French Dressing") stirbt 53jährig in Wien; 2004: Marika Rökk, die deutsch-ungarische Schauspielerin ("Die Csárdásfürstin") und Operettenstar ("Maske in Blau") stirbt 90-jährig in Baden bei Wien; 2004: Marie Hüllenkremer, die Journalistin ("ZEIT-Magazin") und Kölner Kulturdezernentin stirbt 61-jährig in der Domstadt; 2005: Kurt Sontheimer, der Politikwissenschaftler stirbt 76-jährig in Murnau; 2008: Robert Mondavi, der amerikanische Weinbaupionier ("Guten Wein zu machen ist ein Handwerk - einen großen Wein zu kreieren hingegen eine Kunst.") stirbt 94-jährig im kalifornischen Yountville; 2012: Kurt Felix, der Schweizer TV-Journalist und Moderator ("Verstehen Sie Spaß") stirbt 61-jährig in St. Gallen (Foto); 2013: Heinrich Rohrer, der Schweizer Physiker, Nobelpreis für Physik 1986 mit Gerd Binnig für die Entwicklung des Rastertunnelmikroskops, stirbt 79-jährig in Wollerau; 2014: Rolf Boysen, der Schauspieler ("Wallenstein") stirbt 94-jährig in München; 2015: Dean Potter, der amerikanische Bergsteiger und Basejumper stirbt 43jährig beim Versuch, im kalifornischen Yosemite-Nationalpark mit einem Flügelanzug ("Wingsuit") durch eine Felslücke zu rasen, gestartet war er auf 2.300 Meter Höhe, mit ihm stirbt Graham Hunt, beide prallen nacheinander gegen Felsen, eine unbeschädigte Kamera hielt das tödliche Drama fest; Potter hielt mit 6,5 Kilometern den Rekord des längsten Fluges (vom Eiger über 2 Minuten und 50 Sekunden lang); 2019: Ieoh Ming Pei, der amerikanischer Architekt chinesischer Herkunft, einer der bedeutendsten Vertreter seines Berufs, stirbt 102jährig in New York, seine Bauwerke sind auf drei Kontinenten zu finden, unter anderem die Glaspyramiden am Grand Louvres in Paris, den er umbaute und erweiterte.
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Historisches Kalenderblatt
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Vor 250 Jahren - 16. Mai 1770
Die 14-jährige Marie Antoinette heiratet in Schloss Versailles den 15-jährigen Louis-Auguste, der später König von Frankreich wird. Am 16. Oktober 1793 verliert sie neun Monate nach ihrem Gemahl auf dem Schafott den Kopf.
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Vor 225 Jahren - 16. Mai 1795
Die ein Jahr zuvor von den Franzosen eroberten Vereinigten Niederlande werden in "Batavische Republik" umbenannt. Die Niederländer behalten zwar das Recht zur Regelung ihrer inneren Angelegenheiten, werden aber faktisch aus Paris regiert. 1806 wandelte Napoleon Bonaparte die Niederlande in ein Königreich um, Monarch wird Bruder Louis. Dieser dankte 1810 ab, und Napoleon besetzt das Land, teil es in Departements auf, die Frankreich angegliedert werden. Erst nach dem Sturz Napoleons gibt es wieder die Unabhängigkeit: 1815 erklimmt der Oranier Wilhelm I. den Thron des "Königreichs der Vereinigten Niederlande".
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Vor 85 Jahren - 16. Mai 1935
Aus einer NS-Presseanweisung aus dem Propagandaministerium des Joseph Goebbels, erhalten im Nachlass des Siegburger Bürgermeisters Hubert Heinrichs (1896-1975):
"Zur Instruktion.
Am 19. Mai wird die erste Reichsautobahnstrecke Frankfurt-Darmstadt in einem Festakt von besonderer Bedeutung eröffnet. [...] In dem Augenblick, wo die ersten Wagen die Fahrt mitten durch die schönen Wälder des Hessenlandes auf einer mit den Mitteln modernster Technik hergestellten breiten, kreuzungsfreien Strasse unternehmen, sind noch an 15 anderen Stellen des deutschen Reiches gleiche Strecken im Bau. [...] Die Autobahnen werden dank der Initiative des Führers in kürzester Frist Nord und Süd, Ost und West auch verkehrsmäßig noch enger zusammenführen. Das Werk, das der Führer begann, ist für die Jahrhunderte bestimmt. Es wird noch späteren Geschlechtern beweisen, wie der national-sozialistische Staat, Aufgaben, an die sich vor ihm niemand herantraute, anzupacken und in kürzester Frist [zu]meistern wußte. In diesem Sinne ist die Frankfurter Feier eine reichswichtige Veranstaltung von historischer Bedeutung."
Erläuterung
In dieser "Instruktion" stimmt außer dem Faktum der Einweihung des Autobahnabschnittes am 19.5.1935 nicht viel. Die Autobahnstrecke Frankfurt-Darmstadt war eben nicht „die erste Reichs-autobahnstrecke“. Die erste war noch in der Weimarer Republik eröffnet worden, im Sommer 1932 von Konrad Adenauer, der damals Oberbürgermeister in Köln war. Um sich als erster Autobahnbauer feiern zu lassen, ließ Hitler diese sogenannte Adenauer-Autobahn zwischen Köln und Bonn zur Landstraße herabstufen. Auch die Ankündigung, dass "die Autobahnen dank der Initiative des Führers in kürzester Frist Nord und Süd, Ost und West auch verkehrsmäßig noch enger zusammenführen" würden, stimmt so nur sehr eingeschränkt. Nach der ursprünglichen Planung sollte das Autobahnnetz pro Jahr um 1000 Kilometer wachsen, dies gelang jedoch nur in den Jahren 1936 bis 1938. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs waren 3300 Autobahnkilometer fertiggestellt. Zwischen 1941 und 1942 wurden die Baumaßnahmen fast völlig eingestellt. Ab Herbst 1943 durften Autobahnen wegen des geringen Fahrzeugverkehrs sogar von Radfahrern benutzt werden. Zwar spielten von Anfang an auch militärische Aspekte bei der Autobahnplanung eine Rolle, aber für die Kriegsvorbereitung und -durchführung waren sie nach heutigem Kenntnisstand faktisch von geringerer Bedeutung als gemeinhin angenommen wird. Wichtiger ist eventuell die propagandistische Bedeutung.
Hier ist die auch im Text der Anweisung deutlich werdende Tendenz zur ästhetischen und historischen Überhöhung des Autobahnprojekts zu nennen, wenn von der „Fahrt mitten durch die schönen Wälder des Hessenlandes auf einer mit den Mitteln modernster Technik hergestellten breiten, kreuzungsfreien Strasse“ und von der "große[n] historischen Bedeutung" die Rede ist. In zahlreichen Bildbänden, Büchern und Filmen sowie auf Plakaten pries die NS-Propaganda den Autobahnbau als technischen Fortschritt und die neuen "Straßen des Führers" als Symbol für das aufstrebende nationalsozialistische Deutschland. Mit den Baumaßnahmen sollten politische Tatkraft, die Reduzierung der Arbeitslosigkeit und im Hinblick auf die auch in Deutschland rasch zunehmende Motorisierung zukunftsorientierte Weitsicht verbunden werden. Die meisten Darstellungen der Autobahnen konzentrierten sich auf Ästhetisierung und Monumentalisierung der neuen Straßen, auf ihre fließend und harmonisch erscheinende Einbettung in die Landschaft und auf Hervorhebung technischer Innovationen wie Brückenbauten. Die Reichsautobahnen sollten den Gegensatz von Natur und Technik aufheben und den Anschein von Unvergänglichkeit vermitteln.
Der Bau der Autobahnen wurde als großer Beitrag zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit angeführt. Doch für die Autobahnen arbeiteten Ende 1933 gerade einmal knapp 4000 Arbeiter; auch später wurden es nie mehr als ungefähr 125.000. Besonders gut erging es den von den Arbeitsämtern zugewiesenen "Arbeitskameraden" nicht. Sie mussten oft in schäbigen Baracken und sogar in Ställen hausen; zehn Mann teilten sich manchmal Räume von 13 Quadratmetern. Die Löhne blieben armselig, viele Arbeiter erkrankten, weil sie den Anstrengungen nicht gewachsen waren. Wer sich weigerte, riskierte eine Einweisung ins KZ. Seit 1940 wurden auch Kriegsgefangene, Häftlinge aus Konzentrationslagern und andere Zwangsarbeiter beim Bau eingesetzt.
Es gab auch vereinzelt Widerstandsaktionen gegen das NS-Projekt. Aufsehen erregte eine "Autobahn-Aktion" anlässlich der genannten Einweihung des Teilstücks am 19. Mai 1935 durch Hitler persönlich. In der Nacht davor hatten sozialistische Widerstandskämpfer aus Frankfurt auf die Fahrbahn und an die Brücken gemalt: "Hitler = Krieg" oder "Nieder mit Hitler". Es wurden zudem einige der Großlautsprecher unbrauchbar gemacht. An den Brücken wurde am folgenden Morgen das Geschriebene von NS-Seite mit Hakenkreuzfahnen überdeckt, auf den Fahrbahnen mit Sand bestreut. Durch Regen und die Fahrzeuge wurde aber die Schrift wieder lesbar. Der NS-Propagandafilm zum Einweihungsakt musste später an zahlreichen Stellen gekürzt werden, um das Ganze zu verheimlichen.
Foto: Die A3 entsteht: Brückenschlag über die Sieg beim Autobahnbau 1936.
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Vor 60 Jahren - 16. Mai 1960
Der amerikanische Physiker Theodore Maiman stellt den ersten Laser fertig.
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Vor 45 Jahren - 16. Mai 1975
Die Japanerin Junko Tabei erreicht als erste Bergsteigerin den Gipfel des Mount Everest. 1992 vollendet sie als erste Bergsteigerin die "Seven Summits", die Besteigung des jeweils höchsten Gipfels in sieben Erdteilen, das sind: Der 5.895 Meter hohen Kibo im Kilimandscharo-Massiv (Afrika), der 4.982 Meter hohe Mount Vision (Antarktika), der 8.848 Meter hohe Mount Everest/Himalaya (Asien), die 4.884 Meter hohen Carstensz-Pyramide (Ozeanien); den 5.642 Meter hohen Elbrus an der europäisch-asiatischen Grenze wie auch den 4.810 Meter hohen Mont Blanc, den 6.195 Meter hohen Mount McKinley (Nordamerika) und den 6.962 Meter hohen Aconcagua (Südamerika).
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Siegburger Kalenderblatt
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Vor 155 Jahren - Mai 1865
Der Siegburger Stadtrat beschließt: "Dem Antrage des Dr. Weber um käufliche Überlassung der Stadtmauer vom Thore bis zum Ende der Ankergasse wird zugestimmt." Ferner wird "die Anbringung einer Pumpe auf dem Brunnen im Hofe des Progymnasiums als nöthig erkannt und de Ausführung auf dem Wege der öffentlichen Verdingung beschlossen." Der israelitischen Gemeinde wird eine kleine Parzelle an deren Friedhof unentgeltlich zur beliebigen Benutzung überlassen. Ein weiterer Beschluss betrifft die Anlieger der Scheerengasse: "Die Anschießenden der Scherergasse hatten mit Rücksicht auf das dringende Bedürfnis einer gründlichen Instandsetzung dieser viel begangenen Straße sich bereit erklärt, sofern die Instandsetzung nach dem Plane des Baumeisters Court ausgeführt werden sollte, hierzu eine freiwillige Beihülfe von 25 Thalern zu geben. Die Stadtverordneten fanden sich dessenungeachtet durch stimmenmehrheitlichen Beschluß nicht bewogen, dem desfalligen Antrage zu willfahren, verblieben vielmehr bei dem früheren Beschlusse, wonach eine Instandsetzung des Weges durch Reparatur der Rinne als genügend betrachtet worden war."
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Vor 155 Jahren - Mai 1865
Anzeige in der Siegburger Zeitung: "Ich warne hiermit Jeden, meinem Sohne David Wagener etwas zu borgen oder zu leihen, da ich für nichts hafte. Treidel Wagener."
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Vor 105 Jahren - 16. Mai 1915
Eine hochherzige Stiftung: Dem Chefarzt des Reserve-Lazaretts Siegburg wurde soeben die gewiss erfreuliche Mitteilung gemacht, dass die Abtei Michaelsberg dem Lazarett ein vollständiges medico-mechanisches Institut mit allen dazu gehörigen Apparaten zur Verfügung stellen wolle. Nachdem die Abtei schon ganz unentgeltlich alle die für das Lazarett nötigen Räume des Klosters der Heeresverwaltung zur Verfügung gestellt hat und mit nicht geringen Kosten die Zentralheizung für die Lazaretträume installieren ließ, ist dieser neue Beweis von selbstlosem Patriotismus doppelt anerkennenswert. Nach Aufhebung des Reservelazaretts soll die ganze Einrichtung des Instituts an das Krankenhaus Siegburg fallen.
Foto: Die Abtei als Lazarett, vor dem Torbogen warten die Kriegsärzte auf Kundschaft.
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Vor 105 Jahren - 16. Mai 1915
Gelegentlich der Servatiuskirmes findet in diesem Jahre am Sonntag ein erweiterter Geschäftsverkehr statt. Auf dem Markte haben Verkaufs- und Schaubuden sowie zahlreiche Verkaufsstellen Aufstellung gefunden, die Althergebrachtes und auch vieles Neues bieten werden. In verschiedenen Gasthäusern werden Künstler- oder Militärkonzerte gegeben.
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Vor 105 Jahren - 16. Mai 1915
"Am heutigen Sonntag trägt der Siegburger Sport-Verein 1904 e.V. sein 2. Spiel um den vom Westdeutschen Spielverband gestifteten Kriegspokal aus und zwar gegen den alten Ligaverein Bonner Fußballverein. Wie verlautet, stellt Bonn noch mehrere seiner alten Ligaspieler ins Feld, u.a. den internationalen Verteidiger Koenen. Da auch Siegburg seine stärkste Mannschaft stellen wird, dürfte das Spiel eines der schönsten werden, die während des Krieges ausgetragen werden." (Siegburger Kreisblatt)
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Vor 100 Jahren - 16. Mai 1920
"Portemonnaies sind überflüssig geworden, nachdem die Silbermünzen aufgehört haben, gesetzliches Zahlungsmittel zu sein, und die Nickel durch Briefmarken zum größten Teil ersetzt worden sind. Tatsächlich war das schon lange der Fall, aber jetzt ist es auch offiziell geworden. Es soll ja wieder kleine Münzen aus allerlei Rohmaterial geben, aber sie werden stets nur eine untergeordnete Rolle spielen. Die Banknotentasche, wie man sie in Österreich, Rußland, Italien und in exotischen Ländern kannte, ist an die Stelle des Portemonnaies getreten. Sie sieht üppig aus, aber das Portemonnaie war besser." (Siegburger Kreisblatt)
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Die Stadtverwaltung steht ihren Bürgerinnen und Bürgern auch weiterhin nach telefonischer Absprache für Termine zur Verfügung. Für Besuche des Rathauses gilt nach vorheriger Terminvereinbarung die Pflicht zum Tragen eines sog. "Mund- und Nasenschutzes".
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Notdienste/Wichtige Rufnummern
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Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)
Apotheken-Notdienst:
Stallberg Apotheke, Zeithstr. 311, Siegburg, Tel.: 02241/385980
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