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"Die wichtigste Maßnahme auch in der kommenden Zeit bleibt es, Abstand zu halten. Deshalb bleibt es weiter entscheidend, dass Bürgerinnen und Bürger in der Öffentlichkeit einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten und sich dort nur alleine, mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder im Kreise der Angehörigen des eigenen Hausstandes aufhalten. Dies gilt weiterhin verbindlich und Verstöße gegen diese Kontaktbeschränkungen werden entsprechend von den Ordnungsbehörden sanktioniert."
Aus dem Beschluss der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder vom 15. April.
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Corona-Zahlen aus Siegburg und dem Kreis
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Ruhiger Dienstag für das Ordnungsamt
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Siegburg. Bislang wurden in Siegburg 80 Personen positiv auf Corona getestet, davon haben sich 70 als genesen bei der Stadtverwaltung zurückgemeldet. Kreisweit wurden, so der Stand gestern Abend, 1.165 Infektionen gemeldet. 901 Betroffene gelten als genesen, 40 verstarben an der Erkrankung. Mehr als 2.000 Kontaktpersonen befinden sich in häuslicher Quarantäne.
Verhältnismäßig ruhig war der gestrige tag für das Ordnungsamt. Lediglich in der Amtsgericht-Unterführung hatten sich drei Personen getroffen, die beim Anblick der städtischen Mitarbeiter die Flucht ergriffen. Zwei konnten auf dem Parkplatz des Justizgebäudes gestellt werden, die dritte entkam den städtischen Mitarbeitern. Verfahren wegen Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung wurden eingeleitet.
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Blühender Gruß aus dem Mittelrheintal
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Frühling am Stromkilometer 543
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Siegburg. Nicht nur in Siegburg wird siegburgaktuell gelesen. Frühlingsgrüße erreichten uns aus dem Mittelrheintal. Am Stromkilometer 543, mitten im Weltkulturerbe, liegt der bekannte Weinort Bacharach. Hier lässt uns Helmut Bleifeld einen Blick in seinen blühenden Garten werfen.
Wo lesen Sie siegburgaktuell? Verraten Sie uns per mail an presse@siegburg.de!
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Kreative Lösungen für die Walpurgisnacht gefragt
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Mai ohne Baum?
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Siegburg. Es hätte wieder der 1. Mai für die Frauen werden sollen. Traditionell überraschen diese in Schaltjahren ihren Liebsten mit einer geschmückten Birke vor dem Fenster. Doch einmal mehr heißt es: "2020 ist alles anders". Das Aufstellen von Bäumen bleibt zwar gestattet, allerdings muss dabei das Kontaktverbot eingehalten werden. Auch in der Walpurgisnacht heißt es also: Maximal zwei Personen dürfen sich mit einem Mindestabstand von anderthalb Metern in der Öffentlichkeit aufhalten. Ordnungsamt und Polizei werden die Einhaltung der Bestimmungen kontrollieren.
Das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft, bei dem in den letzten Jahren zahlreiche Birken den Besitzer wechselten, kündigte in einer Pressemitteilung an, in diesem Jahr auf den beliebten Maibaumverkauf auf der Steinbahn zu verzichten. "Um die Corona-Pandemie einzudämmen, muss der Eventcharakter der alten Tradition in diesem Jahr entfallen", so die Begründung. Selbst in den Wald zu gehen, um dort einen Baum zu schlagen, ist übrigens keine gute Idee. "Das Fällen einer Birke ohne Zustimmung des Waldbesitzers oder Revierförsters ist Sachbeschädigung und Diebstahl", informiert die Behörde weiter.
Wir sind gespannt, welche kreativen Lösungen sich die Siegburgerinnen einfallen lassen! Und unsere Anregung an die Männer lautet: Wenn Olympische Spiele und die Fußball-Europameisterschaft ins Jahr 2021 verschoben werden können, vielleicht seid ihr dann auch dazu bereit, im kommenden Jahr den Frauen (noch einmal) den Vortritt lassen?
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Nachhaltig Schritt für Schritt - Mach mit!
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Von Leitungswasser und Schutzmasken
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Siegburg. Dass unser Leitungswasser nicht nur ökologisch und ökonomisch ein Spitzenprodukt ist, sondern mit etwas Eis und frischer Zitrone ganz einfach zu einer sommerlichen Erfrischung verwandelt werden kann, beweist das Foto von Gudula Frey. Damit ist sie unserem Tipp der letzten Woche gefolgt, Leitungswasser statt Mineralwasser zu trinken.
In dieser Woche dreht sich nicht nur beim Einkaufen, in Bus und Bahn, sondern auch in unserem Mitmachspiel zur Nachhaltigkeit alles rund um Schutzmasken: Auf der Straße sieht man sie immer häufiger, das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung wird mehr und mehr zum Teil unseres Alltags. Spätestens seit Montag stellt sich nicht mehr die Frage, ob eine Maske getragen wird, sondern welche.
Aufgrund der Corona-Pandemie sind Masken schwer zu bekommen. Als Alternative empfiehlt das Robert-Koch-Institut das Tragen von textilen Bedeckungen, um die Ausbreitung des Virus‘ zu reduzieren. Auch wenn diese nicht für eine Operation geeignet sind, bieten sie doch einen besonderen Vorteil: Während gewöhnliche Schutzmasken nach einmaligem Tragen entsorgt werden sollten, können die aus Stoff einfach als Kochwäsche gereinigt und wiederverwendet werden. Dadurch leisten Sie nicht nur einen Beitrag für die Gesundheit, sondern helfen auch, die Müllflut durch Wegwerfprodukte zu reduzieren.
Daher fragen wir Sie diese Woche: Wer hat die schönste Maske? Schicken Sie uns ein Foto Ihrer nachhaltigen Mund-Nase-Bedeckung an umweltamt@siegburg.de. Erzählen Sie uns auch gerne die Biografie zu ihrem neuesten Mode-Accessoire! Vielleicht war dieses im früheren Leben ein altes T-Shirt oder eine Gardine? Wir sind gespannt auf Ihre Einsendungen, mit denen Sie an der Verlosung einer vom Wahnbachtalsperrenverband gespendeten Trinkwasserflasche teilnehmen.
Weitere Informationen zum Thema Schutzmasken erhalten Sie über das Anklicken der Links.
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Wenn es knapp wird mit den Raten
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Wie rette ich mein Haus?
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Siegburg. Aufträge brechen ein, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit nehmen zu: Die Corona-Pandemie bringt die Finanzen und langfristigen Pläne vieler Menschen durcheinander. Wer einen Kredit für sein Eigenheim aufgenommen hat, kann große Schwierigkeiten bekommen, die Raten weiter zu zahlen. Was also tun, wenn nun die Finanzierung des Hauses auf einmal wackelt? Die Verbraucherzentrale NRW gibt praktische Hinweise und zeigt Alternativen auf.
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Stadtnachrichten auf Facebook
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Videos und Infos
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Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.
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Der Tag heute
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Mittwoch, 29. April, der 120. Tag in 2020
Wetter: war es das schon wieder mit Regen?
Sonnenuntergang: 20.49 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 6.06 Uhr
Mondaufgang morgen: 11.29 Uhr
Monduntergang morgen: 3.10 Uhr
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Heilige und Namenstage
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Caterina (von Siena, eine der außergewöhnlichsten Frauengestalten der Kirchengeschichte. "Sie war klein von Gestalt, aber groß von Geist und Würde." Mit Teresa von Àvila ist sie eine der beiden Kirchenlehrerinnen. Geboren 1324 als 24. -und letztes- Kind der Wollfärberfamilie Benincasa in Siena in der Toskana. Kirche und Papsttum hatten rapide an Ansehen verloren. Unter dem Druck der Könige von Frankreich war die Residenz der Päpste nach Avignon/ Provence verlegt worden. In ganz Italien waren Städtekämpfe an der Tagesordnung, das einfache Volk litt. Caterina erkrankte an Pocken, die ihr Gesicht entstellten. Völlig zurückgezogen lebte das Mädchen fortan, trat mit 18 Jahren in das Kloster der Dominikanerinnen in Siena ein. Als 1374 die Pest ausbrach, kümmerte sich Caterina gemeinsam mit anderen Schwestern um die Opfer der verheerenden Epidemie. Sie wurde als hochintelligente Frau zur Ratgeberin hochgestellter kirchlicher und weltlicher Persönlichkeiten. Es war mit ihr Verdienst, dass der Papst aus Avignon, dem "babylonischen Exil der Kirche" nach Rom zurückkehrte. Starb mit 33 Jahren in Rom, ist dort in der Basilika Santa Maria sopra Minerva beerdigt. Caterina von Siena ist Patronin von Italien und zweite Patronin von Rom), auch: Ina, Käthe, Karen, Karin, Kate, Katerina, Katharina, Kathleen, Katja, Katrin, Kira, Nina, Tina, Jekaterina.
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Geburtstage
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Alexander II. (1818-1881), russischer Zar, starb bei einem Attentat in Sankt Petersburg; Hermann Tietz (1837-1907), Unternehmer und Gründer einer Kaufhauskette, von seinem Namen stammt die Firma Hertie; William Randolph Hearst (1863-1951), amerikanischer Verleger und Medien-Tycoon, besaß in den 1940er-Jahren 25 Tages- und 24 Wochenzeitungen sowie 12 Radiosender, zwei weltweite Nachrichtenagenturen, das Cosmopolitan-Filmstudio und weitere Medienfirmen, ab 1948 einen der ersten Fernsehsender der USA, verkaufte täglich mehr als 13 Millionen Zeitungen und erreichte 40 Millionen Leser; beinahe ein Drittel der amerikanischen Erwachsenen lasen eine Zeitung aus dem Hause Hearst; der 1941 von Orson Welles gedrehte Film "Citizen Kane", eines der großen Meisterwerke der Kinohistorie, zeigt starke Parallelen zu Hearst, der vergeblich das Werk zu stoppen versuchte; auch der 18. James-Bond-Film "Der Morgen stirbt nie" zielt mit der Figur des Schurken und Medienmoguls Elliot Carver auf Hearst; Sir Thomas Beecham (1879-1961), britischer Dirigent, Leiter des "London Symphony Orchestras" und Gründer des "Royal Philharmonic Orchestra"); Egon Erwin Kisch (1885-1948), in Prag geborener Schriftsteller und Journalist ("Der rasende Reporter"), einer der bedeutendsten europäischen Schreiber des vergangenen Jahrhunderts; Duke Ellington (1899-1974), amerikanischer Jazzmusiker; Fred Zinnemann (1907-1997), amerikanischer Regisseur ("12 Uhr Mittags"); Walter Kempowski (1929-2007), Schriftsteller ("Tadellöser&Wolff"/"Deutsche Chronik"); Tammi Terell (1945-1970), amerikanische Sängerin ("Ain't no mountain high enough" mit Marvin Gaye); Tommy James (1949), amerikanischer Sänger und Gitarrist, Erfolg unter "Tommy James and the Shondells" ("Crimson and Clover"); Michelle Pfeiffer (1958), amerikanische Schauspielerin ("Gefährliche Liebschaften", "Die fabelhaften Baker Boys", "Love Field"), Michael "Bully" Herbig (1968), Comedian, Schauspieler und Regisseur ("Der Schuh des Manitu", "Wickie"); Andre Agassi (1970), amerikanischer Tennisprofi, gewann acht Grand-Slam-Titel und das Herz von Steffi Graf; Uma Thurman (1970), amerikanische Filmschauspielerin ("Pulp Fiction", "Kill Bill"); Mike Hogan (1973), Bassist der irischen "Cranberries" ("Zombie").
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Todestage
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1967: Anthony Mann, der amerikanische Filmregisseur ("Winchester 73") stirbt 60-jährig in Berlin; 1980: Alfred Hitchcock, der anglo-amerikanische Großmeister des "Suspense", der Spannung und des Schmorens, des "Auf-die-Folter-Spannens" der Zuschauer, Regisseur vieler großer Filmklassiker, stirbt 80-jährig in Los Angeles; 1993: Michael Gordon, der amerikanische Regisseur ("Bettgeflüster") stirbt 83-jährig im kalifornischen Century City; 2002: Rob Walker, der aus der Johnnie-Walker-Whysky-Dynastie stammende schottische Formel-1-Rennstallbesitzer ("Walker Racing"), in den 1960-er-Jahren eines der erfolgreichsten Privatteams der Geschichte mit Fahrern wie Jo Siffert, Stirling Moss, Graham Hill und Jochen Rindt, stirbt 84-jährig; 2006: John Kenneth Galbraith, der amerikanische Ökonom stirbt 97-jährig in Cambridge/Massachusetts; 2014: Albert B. Feldstein, der amerikanische Maler und Zeichner, einst Chefredakteur des MAD-Magazins, stirbt 88-jährig in Livingston/Montana; 2014: Bob Hoskins, der britische Schauspieler ("Beyond the Sea", "Stay", "Die Hollywood-Verschwörung") und Regisseur stirbt 71-jährig in London.
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Historisches Kalenderblatt
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Vor 350 Jahren - 29. April 1670
Das Konklave in Rom greift daneben und irrt gewaltig: Hart und erbittert sind die Kämpfe bei der Wahl zum neuen Papst und da einigt man sich schließlich auf einen - vermeintlichen - Übergangskandidaten. Denn der ist schon 80. So kommt Emilio Altieri als Kompromisskandidat auf den Stuhl Petri, selber erst gerade vor fünf Monaten von Clemens IX. zum Kardinal ernannt. Dankbar wählt der schnell vom Kardinal zum Papst Gewordene den Namen Clemens X. und wird langsam zur Enttäuschung für die fußscharrenden Rivalen: Kein Stress, bitte - die laufenden Geschäfte überlässt er sofort seinem Adoptivneffen, dem mächtigen Kardinal Paluzzo Paluzzi Altieri degli Albertoni. Ansonsten erfreut er sich bester Gesundheit. Und das sechs Jahre lang! Die ambitionierte Konkurrenz muss Warteschleifen drehen.
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Vor 250 Jahren -29. April 1770
Mit seiner "Endeavour" erreicht der englische Seefahrer James Cook (1728-1779) die Ostküste Australiens. Es ist die erste Weltumseglung des Briten und Australien heißt seinerzeit noch Nieuw-Holland.
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Vor 85 Jahren - 29. April 1935
Aus einer NS-Presseanweisung aus dem Propagandaministerium des Joseph Goebbels, erhalten im Nachlass des Siegburger Bürgermeisters Hubert Heinrichs (1896-1975):
"Die Sportsiege, die Deutschland in der letzten Woche errungen hat (überlegener Sieg am gestrigen Sonntag in Belgien Fussballkampf Belgien - Deutschland, Reitersiege in Nizza, der überle[ge]ne Sieg des deutschen Automobils in Monte Carlo usw.) sind besonders in der Presse zu würdigen, beweisen sie doch, dass Deutschland auf dem Gebiete des Sports an erster Stelle steht. Wir erblicken an [korrekt: in]der Teilnahme an internationalen Sportveranstaltungen ein Mittel zur weiteren Verständigung der Völker und sind der Annahme, dass gerade unsere Sportsiege gegenüber schärfster internationaler Konkurrenz das Ansehen unserer deutschen Farben im Ausland heben wird."
Erläuterung:
Interessant an dieser "Instruktion", wie es in der Überschrift heißt, sind weniger die genannten Ereignisse, die durchaus den Tatsachen entsprechen. So hat die deutsche Fußballnationalmannschaft am 28.4.1935 in Brüssel die belgische Auswahl mit 6:1 besiegt, und beim Großen Preis von Monaco in Monte Carlo am 2. April 1935 sind die deutschen Fahrer zwar ausgeschieden, aber der italienische Sieger Luigi Fagioli gewann in einem Fahrzeug von Mercedes Benz. Interessant ist eher die Begründung für die geforderte Hervorhebung der deutschen sportlichen Erfolge in der Presse. Die deutsche "Teilnahme an internationalen Sportveranstaltungen" wird als "Mittel zur weiteren Verständigung der Völker" gesehen. Dieser friedliche Zweck ist allerdings schon durch leichte nationalistisch-militaristische Untertöne in Zweifel zu ziehen. Das Fußballspiel ist ein "Fussballkampf", und es geht darum, dass "unsere Sportsiege" bei "schärfster internationaler Konkurrenz das Ansehen der deutschen Farben im Ausland heben" sollen.
Interessant ist aber auch das textliche Umfeld dieser "Instruktion" in der gesamten Anweisung vom 29.4.1935. So wird dort darauf hingewiesen, dass in der ausländischen Presse erschienene Meldungen über deutsche U-Boote "nicht gebracht werden" dürfen und "jedwede andere Veröffentlichungen über U-Boote zu unterbleiben" haben. Es wird auch erwähnt, dass "im Ausland nach wie vor über die deutsche Aufrüstung [...] diskutiert" werde. Dies sei in der deutschen Presse nur mit "größte[r]Zurückhaltung" zu kommentieren. Gleiches gelte bei "Behandlung der Flottenfragen". Auf der einen Seite der Anweisungen zum 29.4.1935 wird so die nationalsozialistische Propagandastrategie nach innen und außen deutlich: Herausstellen der - in diesem Fall - sportlichen Erfolge, die das Regime selbstverständlich für sich in Anspruch nimmt und in einen nationalistischen Konkurrenzkampf einordnet, Beteuerung der friedlichen Absichten Deutschlands und des Interesses an Völkerverständigung bei gleichzeitiger Aufrüstung und deren Tarnung nach innen und nach außen.
Die Instrumentalisierung sportlicher Erfolge (und deren systematische Herbeiführung durch oft rücksichtslose staatliche Maßnahmen) durch autoritäre Regime hat mit NS-Deutschland einen ersten Höhepunkt erreicht, danach aber nicht aufgehört - man denke beispielsweise nur an die DDR bis 1989 oder an China und Russland heute.
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Vor 75 Jahren - 29. April 1945
Einheiten der 45. Infanterie-Division der 7. US-Armee nehmen das Konzentrationslager Dachau ein und befreien 70.000 Häftlinge. Insgesamt 200.000 Menschen waren im Laufe der Jahre in der Terroreinrichtung nahe München inhaftiert, mindestens 41.500 von ihnen sterben. Obwohl die Schreckensstätte kein Vernichtungslager war, standen politische Morde und blanke Willkür auf der Tagesordnung. Derweil heiratet Diktator Adolf Hitler kurz nach Mitternacht im Berliner Führerbunker seine langjährige Freundin Eva Braun. Endzeit-Trauzeugen sind die Staatsterroristen Joseph Goebbels und Martin Bormann.
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Siegburger Kalenderblatt
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Vor 110 Jahren - April 1910
"Was soll mit dem Michaelsberg geschehen?" Darüber diskutiert der "Verein zur Wahrung gewerblicher und gemeinnütziger Interessen Siegburg", eine Art Verkehrsverein der Vorväter. Und es geht drunter und drüber. Der Vorsitzende Kraemer meint, man "könne auf dem Berg nach der Besitzergreifung durch die Stadt ein Technikum, eine Baugewerkschule oder besonders eine Wiesenbauschule errichten." Einige Mitglieder ziehen Militär vor, droben auf dem Berg. Versammlungsteilnehmer Lindner weiß dagegen zu berichten, es sei bereits genehmigt, 12 Schulklassen auf Siegburgs Wahrzeichen einzurichten. Die noch in der zum Gefängnis umgewandelten ehemaligen Abtei sitzenden Gefangenen sollten "mehr zu Wegearbeiten verwandt" werden, fällt einem Herrn Olbertz bei der Gelegenheit, nicht ganz zum Kernthema, ein und Kollege Vogelbacher befürwortet ein öffentliches Preissauschreiben, um auszuloten, wie der Michaelsberg am besten künftig zu verwenden sei. Kollege Ginsberg findet jedoch wieder Militär besser und will gleich Unterschriften dafür sammeln gehen, doch Mitglied Franken erhebt naserümpfend Einspruch: "Militär ist unwürdig für den Michaelsberg in Anbetracht seiner historischen Vergangenheit." Eine moderne Kaserne könne auf dem Kleiberg auf Kosten der Stadt gebaut und dann lohnend verpachtet werden. Kein Preisausschreiben, aber eine öffentliche Lotterie für den Berg will Lindner, so was Feines werde bestimmt von den Aufsichtsbehörden zugelassen. Der Berg sei eine "kleine Zukunft für Siegburg". Es bleibt bei Diskussionen, dann wenden sich die Honoratioren einem anderen wichtigen Thema zu: Der Errichtung einer öffentlichen Bedürfnisanstalt auf dem Markt. Weil aber eine Bürgerinitiative meint, Siegburg brauche keine Kanalisation, dünkt den Herrschaften jetzt ein Problem: Gewinnt das Bürgerbegehren gegen die Kanalisation, muss ein anderes dringendes Begehren, jedenfalls auf dem Markt, weiterhin unterdrückt werden, denn: Ohne Kanalanschluss funktioniert keine Bedürfnisanstalt. Foto: Zuchthausflügel an der Abtei, vor 1929.
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Vor 110 Jahren - April 1910
Versammlung des "Vereins zur Wahrung gewerblicher und gemeinnütziger Interessen Siegburg". Im weiteren Verlauf des Abends wird auch das neue Milchhäuschen auf dem Markt zum Thema. Nicht dessen Gestaltung, die Lage ist es: Das Ding stehe vor dem Gymnasium (heute Museum, die Red.) und deshalb profitierten nur die dortigen Schüler vom Ausschank, kritisiert der Vorsitzende. Anderen sei es wegen der entfernten Lage nicht möglich. Darüber müsse man beim Schulinspektor oder Bürgermeister "vorstellig" werden. Ob der Mann unter das Holzhaus Rollen schrauben und eine mobile Milchbude kreieren will, bleibt offen. Foto: Milchhaus am Markt
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Vor 105 Jahren - 29. April 1915
"Morgens 10.30 Uhr Apell im Mantel (in der Hand) und Anzug feldmarschmäßig ohne Tornister. 12 Uhr Abmarsch nach der Stellung. Viermal ließ ich meine Decke unten und zog mit Wickelgamaschen in Stellung. Unter Umgehung von Zoutevorde gelangten wir um 2 Uhr in der Bereitschaft an. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, kauften wir uns Kakao und Zwieback. Von 2- 4 Uhr nachts mußten wir den Pionieren beim Unterminieren helfen. Ich war froh, als ich wieder aus dem Schacht herauskam, denn das ganze Kreuz tat mir weh von dem Bücken."
(Aus dem Weltkriegstagebuch des Siegburger Abiturienten Paul Loewenich, an der Westfront nahe Ypern stationiert).
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Vor 100 Jahren - April 1920
Es ist in den Geschäften vielfach üblich geworden, um die teureren Preise zu verdecken oder das Publikum nicht abzuschrecken, die Preise der Lebensmittel anstatt je Pfd. je halbes oder viertel Pfd auf den Preisschildern anzugeben. Dieses verstößt gegen die Verordnung der Preisschilder und ist strafbar. Siegburg, der Landrat.
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Vor 100 Jahren - April 1920
Vor der Brot- und Feinbäckerei Cafe Schmitz (2. Haus links) ereignete sich der Zusammenstoß, Pferd und Wagen wurden bis zur Kreissparkasse geschleift, seinerzeit im Haus Markt 1.
„Einen schweren Zusammenstoß zwischen einem Lastauto mit Anhänger und einem Kohlenfuhrwerk gab es am Vormittag, 10.20 Uhr, auf dem Markte vor der Bäckerei Schmitz. Das Lastauto der Firma Dülken in Porz, welches mit Anhänger hoch mit Holz beladen war, fuhr an der vorgenannten Stelle gegen das bergauf fahrende Brikettfuhrwerk der Firma Rud. Lamsfuß, Siegburg. Da auf dem Anhänger kein Begleitmann saß, so konnte der Fahrer das schwere Auto nicht rasch genug zum Stehen bringen, infolgedessen wurde der Kohlenwagen seitwärts vom Auto gefaßt, festgeklemmt und mit dem durch den Anprall zu Fall gekommenen Pferd bis an die Kreissparkasse geschleift. Während das Auto keine Beschädigungen erlitt, wurde der Kohlenwagen beschädigt und mußte sofort entladen werden. Das Pferd hat anscheinend nur kleine Verletzungen von der Rutschpartie davongetragen. Die Schuld an dem Zusammenstoß trägt zweifellos der Autoführer, der, trotzdem ihm der scharf rechts fahrende und schwer beladene Kohlenwagen bergauf entgegen kam, nicht genug zur Seite fuhr, obwohl dies noch möglich war. Der Autorführer wurde zur Vernehmung zur Polizei genommen. Der Verkehr stockte beiderseitig auf ungefähr ein halbe Stunde.
Der Markt hat jetzt stets einen sehr starken Fuhrwerks- und Autoverkehr, aus diesem Grunde hat die Stadtverwaltung schon am oberen Markt einen Standort für Autos eingerichtet. Leider wird von den Autoführern, die am Markt halten müssen, nur wenig Gebrauch von der Aufstellung am Standort gemacht, man sieht täglich noch leere Autos vor dem 'Stern' stehen, die an diesen gefahrvollen Platz, wo auch die Elektrische hält, nicht hingehören.“
Anm: Bei dem Porzer Holzfahrzeug handelt es sich um einen Wagen der Firma Isidor Dülken. Der jüdische Holzhändler hatte am 1. September 1900 seine "Dampfhobel- und Sägewerkfabrik" eröffnet, die von den Nazis in den 1930er-Jahren beschlagnahmt wurde. Auf dem Porzer Gelände entstand in den 1970er-Jahren eine große Wohnsiedlung. Dort gibt es die Dülkenstraße.
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Notdienste/Wichtige Rufnummern:
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Aufgrund der aktuellen Situation ist das Rathaus geschlossen.
Mehr zur telefonischen Erreichbarkeit der Dienststellen über den Link.
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Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)
Apotheken-Notdienst:
Brunnen-Apotheke, Landgrafenstr. 50, Troisdorf (Oberlar), Tel.: 02241/408688
Rosen-Apotheke, Hauptstr. 32, Neunkirchen-Seelscheid (Neunkirchen), Tel.: 02247 91790
Albertus-Apotheke, Kölnstr. 70, Bonn (Zentrum), Tel.: 0228/655044
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