siegburgaktuell 12.10.2025

Tennistalent träumt von internationalem Erfolg
Siegburg. In den Sommerferien liegt eine Mail von Annette Groos in unserem Posteingang. "Immer wieder liest man von Erfolgen der Jugend in verschiedenen Sportarten, aber nie im Tennis. Meine Tochter ist begeisterte Tennisspielerin. Vielleicht können Sie helfen, den Sport etwas populärer zu machen, damit auch andere Mädchen und Jungen den Mut und Spaß dafür bekommen?"
Wir sind neugierig, verabreden uns mit Amilia Groos zum Interview in der Tennishalle. "Mein Traum ist es, ein internationales Turnier zu gewinnen!", beantwortet die Nachwuchssportlerin mit den Vorbildern Iga Świątek und Jannik Sinner selbstbewusst eine unserer ersten Fragen. Um dieses Ziel zu erreichen, trainiert die Zwölfjährige hart, vier- bis fünfmal pro Woche, mindestens für 90 oder 120 Minuten. Dafür hat sie ihre Ernährung umgestellt, verzichtet weitestgehend auf Süßigkeiten, greift stattdessen zu Datteln oder Bananen, isst viel Reis und Nudeln. Dafür nimmt sie Schmerzen in Kauf: "Man fällt oft hin, hat überall Schürfwunden, Fußgelenk und Schulter schmerzen manchmal, zuletzt hatte ich Probleme mit der Patellasehne", zählt die junge Sportlerin auf. Und dafür verbringt auch die Familie einen großen Teil der Freizeit neben dem Court.
Mit sieben hält Amilia erstmals den Tennisschläger in der Hand, mittlerweile besitzt sie vier. Wie sie dazu gekommen ist? "Ich wollte alles machen, was meine ältere Schwester macht." Mit zehn spielt sie ihr erstes Turnier. Mit dem Anno-Gymnasium kämpft die Siebtklässlerin um die NRW-Schulmeisterschaft. Seit zwei Jahren ist sie ungeschlagene Bezirksmeisterin, beim Nationalen Deutschen Jüngstenturnier U12 spielt sie sich - trotz verletzungsbedingtem Trainingsrückstand - bis ins Finale der Pokalrunde.
Amilia trainiert nicht nur bei ihrem Heimatverein, dem Siegburger TV, sondern auch an der ROTA-Akademie in Overath, hier wurden schon Größen wie Andrea Petković oder Sabine Lisicki ausgebildet. Während des jährlichen Urlaubs in Südtirol lernt sie bei Gery Riedl, der unter anderem Venus Williams 2000 zum Wimbledon-Sieg führte. Dabei geht es nicht nur um Technik und Fitness - "kurze Sprints sind viel wichtiger als Ausdauer, auch wenn mein längstes Match vier Stunden gedauert hat" -, sondern auch um Mentalität: "Manche Gegnerinnen machen extra lange Toilettenpausen oder beleidigen - doch das interessiert mich nicht mehr!" Aber, das ist ihr wichtig zu betonen: "Es entstehen nach einem Match auch Freundschaften!"
Ein gutes Stichwort: Bleibt neben dem Sport noch Zeit fürs Miteinander, für die Schule, andere Hobbys? Die klare Antwort: "Ja!" So tanzt Amilia nebenbei noch Ballett und lässt ihre Finger über die Klaviertasten wandern.
Als wir uns verabschieden, ist Mutter Annette mit der Planung der kommenden Wettbewerbsteilnahmen beschäftigt. Amilia greift zum Tennisschläger, geht zum Feld - und bevor ihr die Maschine den ersten Ball zuspielt, ruft sie ganz beiläufig, dass sie lieber in München antreten möchte. "Das ist U16, oder? Da gib's mehr Ranglistenpunkte!" Und die braucht es, um international Antreten zu dürfen. Erste Turniere im Ausland sind in Planung. Wir drücken die Daumen!
Wer Amilias Weg folgen möchte, sucht bei Instagram nach @amilias_world2013.

Rückblick auf Jacobis Irrenheilanstalt
Siegburg. Mit Maximilian Jacobi (1775–1858) erhielt die Psychiatrie in Preußen eine entscheidende Prägung. Als Begründer und Leiter der ersten preußischen Irrenheilanstalt auf dem Michaelsberg entwickelte er ab 1825 wegweisende therapeutische Konzepte und setzte sich für eine humanere Behandlung psychisch erkrankter Menschen ein. Im Rahmen einer Abendveranstaltung möchte das KSI am Mittwoch, 29. Oktober, 19 Uhr, gemeinsam mit dem Verein der Freunde und Förderer des Michaelsberges an den 200. Gründungstag der Irrenheilanstalt erinnern. Es referieren Franz-Josef Wiegelmann und Dr. Andrea Korte-Böger, musikalisch wird der Abend begleitet von Rebecca Blanz (Sopranistin) und Sofie Simionidis (Klavier). Der neue Band der "Siegburger Studien" über Maximilian Jacobi und die Irrenheilanstalt wird vorgestellt und kann zum Preis von 22 Euro erworben werden, der Eintritt ist frei. Anmeldung per Mail an hussmann@ksi.de.

Forum Vocale doppelchörig
Siegburg. Der Kammerchor Forum Vocale Rhein-Sieg unter der Leitung von Georg Bours präsentiert am Sonntag, 16. November, um 18 Uhr in St. Anno, Kempstraße 3, sein neuestes Projekt: "Fürchte dich nicht". Darin zeichnet er die großen Linien der Doppelchörigkeit nach: Heinrich Schütz etablierte im 30-jährigen Krieg diesen Stil mit seinen "Psalmen Davids", 100 Jahre später komponierte der Leipziger Thomaskantor Johann Sebastian Bach für Trauer- und Gedenkfeiern seine mehrstimmigen Motetten in melodisch-harmonischer Expressivität, im späten 19. Jahrhundert pflegte Johannes Brahms in seinem Chormusikschaffen traditionsbewusst die Doppelchörigkeit. Tickets unter www.forum-vocale-rhein-sieg.de.

KI im Doppelpack
Siegburg. Gleich zweimal nimmt die Volkshochschule am Mittwoch, 12. November, die Künstliche Intelligenz in den Blick. Die Entscheidung, welchem der beiden Vorträge Sie folgen möchten, sollten Sie sich aber nicht vom Algorithmus abnehmen lassen!
Um 18 Uhr beginnt der Online-Vortrag "Huch - KI und was jetzt?" Nicole Würden wirft einen etwas anderen Blick auf ChatGPT, Alexa und Co., erzählt von eigenen Erlebnissen und gibt Tipps für die Nutzung.
Teilweise parallel dazu, Beginn ist eine Stunde später, blickt der Kommunikationswissenschaftler Dr. Robert Grünewald im VHS-Studienhaus auf Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz für unser Privat- und gesellschaftliches Zusammenleben.
Weitere Infos und Anmeldung nach einem Klick auf die jeweilige Veranstaltung.

Helios-Kliniken stellen Springerpool vor
Siegburg. Pflegekräfte sind das Rückgrat unserer Gesundheitsversorgung und begleiten Menschen in den schwierigsten Momenten ihres Lebens. In der aktuellen "Bitte freimachen!"-Gesundheitspodcastfolge wird ein innovatives Arbeitszeitmodell vorgestellt, dass dabei unterstützt, die Herausforderungen des Berufs mit dem Privatleben zu vereinbaren: der Springerpool. Im Gespräch sind Annette Brinkman, Gesundheits- und Krankenpflegerin im Springerpool des Helios-Klinikums Bonn/Rhein-Sieg, und Mark Bierther, Pflegedirektor am Helios Klinikum Siegburg. Zum Podcast über www.helios-gesundheit.de.

Verbraucherzentrale gibt Tipps
Siegburg. In der kalten Jahreszeit steigt das Risiko für Schimmel in Wohnungen und Häusern. Neben unzureichendem Wärmeschutz ist Feuchtigkeit in Innenräumen der häufigste Grund. Die Verbraucherzentrale hat unter www.verbraucherzentrale.nrw zusammengefasst, worauf Sie achten sollten, um das Risiko zu minimieren - und was Sie tun können, sollte das Problem bereits aufgetreten sein. Rat erhalten Sie auch in einem Online-Seminar am Mittwoch, 22. Oktober - hier melden Sie sich an. Kostenpflichtig kann zudem der Ratgeber "Feuchtigkeit und Schimmelbildung" bestellt werden.

Stadtnachrichten online
Siegburg. Nachrichten und Veranstaltungen, Bürgerservice und Digitale Verwaltung, Mängelmelder und Umfragen. Mit der App Citykey lernen Sie die Kreisstadt neu kennen und erledigen Behördengänge bequem über das Smartphone. Ganz einfach, unabhängig von Zeit und Ort. Download über nachfolgenden Link.
Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Kreisstadt Siegburg oder den Instagram-Account kreisstadt_siegburg liked, der ist quasi mittendrin. Mehr zu spannenden Ausflugszielen und Freizeittipps für Klein und Groß erfahren Sie auf dem Instagram-Account visit.siegburg der Tourist Information.
Ihre Stimme zählt! Unter mitmachen.siegburg.de laden wir Sie herzlich ein, sich mit der Stadtverwaltung über anstehende Themen in Siegburg auszutauschen, Ihr Wissen und Ideen einzubringen oder an Umfragen und Beteiligungen teilzunehmen. Der Vorteil: Eine einmalige Registrierung reicht aus, um bei sämtlichen Projekten mitzumachen.

Sonntag, 12. Oktober 2025
ganztags, Kultur-Kiosk, Markt:
Ines Hock: "Out of the Blue" (bis Sonntag, 2. November)
8 bis 18 Uhr, Katholisch-Soziales Institut, Bergstraße 26:
"Wyschywanka - Projekt Hoffnung" - Internationale Stickkunst von Frauen aus 28 Ländern (bis Freitag, 24. Oktober)
10 bis 18 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Gudrun Kemsa: "Floating Spaces" (bis Sonntag, 2. November)
ab 11 Uhr, Brauhaus, Holzgasse 37-39:
Jazzfrühschoppen mit Still Funky (Foto)
12 bis 16.30 Uhr, Walter-Mundorf-Stadion, Am Stadion 1:
Typisierungsaktion der Westdeutschen Spender Zentrale
14 bis 17 Uhr, Café T.o.d., Nordfriedhof:
Das Café hat geöffnet
15 Uhr, Stadtbibliothek, Griesgasse 11:
Figurentheater: "Urmel schlüpft aus dem Ei"
15 Uhr, Studiobühne im ehemaligen Kaufhof, Grimmelsgasse 4:
"Stolz und Vorurteil* (*oder so)"
19 Uhr, Katholisch-Soziales Institut, Bergstraße 26:
"glaubwürdig" - Gespräch mit der Fernsehjournalistin und Nachrichtenmoderatorin Gundula Gause
Montag, 13. Oktober 2025
ganztags, Kultur-Kiosk, Markt:
Ines Hock: "Out of the Blue" (bis Sonntag, 2. November)
8 bis 18 Uhr, Katholisch-Soziales Institut, Bergstraße 26:
"Wyschywanka - Projekt Hoffnung" - Internationale Stickkunst von Frauen aus 28 Ländern (bis Freitag, 24. Oktober)
10 bis 12 Uhr, St. Elisabeth, Chemie-Faser-Allee 2:
Lotsenpunkt Siegburg
14 bis 16 Uhr, Gemeinschaftsgarten, Cecilien-/Wellenstraße:
Der Gemeinschaftsgarten hat für Besucher geöffnet
20 Uhr, Rhein Sieg Forum, Bachstraße 1:
Alexander Stevens & Jacqueline Belle: "True Crime - Tödliche Liebe"

Das aktuelle Kinoprogramm entnehmen Sie bitte den Webseiten von
Capitol, Augustastr. 20, Tel.: +49 2241 62288, https://www.capitol-siegburg.de und
Cineplex, Europaplatz 1, Tel.: +49 2241 958080, https://www.cineplex.de.
Sonntag, 12. Oktober, der 285. Tag in 2025
Wetter: Das Ende einer meist grauen Oktoberwoche.
Sonnenuntergang heute: 18.45 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 7.51 Uhr
Monduntergang heute: 15.07 Uhr
Mondaufgang heute: 21.57 Uhr
Bernhard (von Kamenz, Bischof von Meißen, starb 1296), auch: Bernd; Maximilian (vom Pongau, Bischof von Lorch, um 243 im heutigen Slowenien ermordet), auch: Max; Horst
August Horch (1886-1951), Automobilbauer, einer der ersten Mitarbeiter von Carl Benz, gründete 1899 in Köln die August Horch und Cie.; später übersetzte er seinen Namen ins Lateinische und sein neues Unternehmen benannte er entsprechend: aus "Horch" wurde "Audi"; Edith Stein (1891-1942), Philosophin aus jüdisch-orthodoxer Familie, konvertierte 1922 zum katholischen Glauben, trat 1934 in den Kölner Karmeliterorden ein, floh 1938 vor den Nazis in eine niederländische Ordensgemeinschaft, 1942 wegen ihrer jüdischen Herkunft in Auschwitz ermordet; Papst Johannes Paul II. sprach sie 1998 heilig; vergeblich hatte sie bereits 1933 Papst Pius XI. schriftlich gebeten, mit einer Enzyklika gegen die Verfolgung der Juden einzuschreiten - doch der Stellvertreter Christi auf Erden hüllte sich in Schweigen, lediglich Eugenio Maria Giuseppe Giovanni Pacelli, sein spätere Nachfolger als Pius XII, damals Vatikanischer Staatssekretär, ließ wissen, der Brief sei "pflichtgemäß vorgelegt" worden; Richard Meier (1934), amerikanischer Architekt, einer der erfolgreichsten des 20. Jahrhunderts, erhielt 1984 den Pritzker-Preis, für Architekten als wär's was von Alfred Nobel; von ihm stammen unter anderem das Paul-Getty-Center in Los Angeles und das Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt; Luciano Pavarotti (1935-2007), italienischer Tenor; Dahlia Lavi (1942-2017), israelische Sängerin ("Oh, wann kommst du?", "Willst du mit mir gehen?"); Melvin Franklin (1942-1995), amerikanischer Sänger der Temptations ("Papa Was A Rollin' Stone"); Martie Maguire (1969), amerikanische Sängerin und Musikerin (Geige, Mandoline) der Dixie Chicks ("Wide Open Spaces"), die sich von ihrem Südstaaten-Begriff im Bandnamen getrennt haben und seither Chicks heißen; Sophie von Kessel (1968), Schauspielerin ("Zwei Weihnachtsmänner"); Bode Miller (1977), amerikanischer Skirennläufer mit Hang zum Risiko, der "Allrounder" holte in seiner 2017 beendeten Karriere vier Weltmeister- und zwei Gesamtweltcup-Titel sowie bei der Olympiade 2010 in Vancouver die Kombination; wegen seines riskant-exzentrischen Stils auf und neben der Piste auch als "Bad Boy" bekannt; Georg Hettich (1978), nordischer Kombinierer, holte bei Olympia 2006 in Turin Gold und erklärte: "Olympiasieger - ich dachte, das gibt es nur im Fernsehen, jetzt bin ich selber einer“.

1435: Agnes Bernauer, die Baderstochter wird etwa 25-jährig bei Straubing in der Donau ertränkt (Bild); offizieller Vorwurf ist Hexerei, die tatsächliche Wahrheit aber lautet: Drei Jahre zuvor hatte die junge Frau heimlich ein Verhältnis mit Herzog Albrecht III. von Bayern-München begonnen, möglicherweise sogar geheiratet, wurde Mutter einer Tochter; Herzog Ernst von Bayern-München missfällt die "Mesalliance" seines Sohnes, das blaublütige Scheusal lässt den Henker walten; Leben und Sterben der Frau greifen zahlreiche Künstler auf, so Friedrich Hebbel in "Agnes Bernauer" und Carl Orff in "Die Bernauerin"; 1870: Robert Edward Lee, der ehemalige amerikanische Oberbefehlshaber der Konföderierten im Bürgerkrieg stirbt 63-jährig in Lexington; 1924: Anatole France, der französische Literaturnobelpreisträger ("Die Insel der Pinguine") stirbt 80-jährig in Saint-Cyr-sur-Loire; 1969: Sonja Henie, norwegischer Star der 20er- und 30er-Jahre, stirbt 57-jährig während eines Fluges von Paris nach Oslo, die erfolgreichste Einzeleiskunstläuferin aller Zeiten siegte bei Olympia 1928, 1932 und 1936 und holte zehn aufeinanderfolgende Weltmeisterschaften, die erste mit 15 Jahren; 1971: Gene Vincent, der amerikanische Rock'n'Roller ("Be-Bop-A-Lula") stirbt 36-jährig in Newhall/Kalifornien an inneren Blutungen - die Folgen eines Lebens auf der Überholspur mit schweren Verkehrsunfällen, bei einem starb Musiker Eddie Cochran (1938-1960), und hohen Alkoholgaben; 1997: John Denver, die amerikanische Country-Legende ("Take Me Home, Country Roads", "Rocky Mountain High") stirbt 53-jährig beim Absturz eines von ihm selbst pilotierten Leichtflugzeugs in der kalifornischen Monterey Bucht; 1998: Bernhard Minetti, der Theaterschauspieler in ungezählten Glanzrollen (1964: "Pozzo" in Samuel Becketts "Warten auf Godot", zuletzt 1984 "Lear" in Shakespeares "King Lear") stirbt 94-jährig in Berlin; 2002: Ray Conniff, der amerikanische Orchesterleiter stirbt 85-jährig im kalifornischen Escondido; 2011: Dennis MacAlister Ritchie, der amerikanische Informatiker, er entwickelte das Unix-Betriebssystem mit, stirbt 70-jährig in Berkeley Heights/New Yersey; 2011: Heinz Bennent, der Schauspieler stirbt 90-jährig in Lausanne; in rund 110 Filmen wirkte der profilierte Darsteller mit, unter Regisseuren wie Francois Truffaut ("Die letzte Metro"), Ingmar Bergmann ("Das Schlangenei"), Hans W. Geißendörfer ("Die Wildente") oder Volker Schlöndorff ("Deutschland im Herbst", "Die Blechtrommel", "Die verlorene Ehre der Katharina Blum"); 2012: Harry Valérien, der große Sportjournalist des deutschen Fernsehens, Mitbegründer und Moderator des "ZDF-Sportstudios" und Berichterstatter von Olympischen Spielen seit 1952, stirbt 88-jährig in der Nähe des Starnberger Sees, als er auf der Rückfahrt von einem Treffen friedlich auf dem Beifahrersitz einschläft; unvergessen seine beliebte "Wo-ist-die-Kamera-die-gerade-läuft?"-Frage bei Live-Sendungen ("Wo simma? Wo samma? Do samma!"), schmerzlich vermisst seine fachkundige Seriosität ("Ich mach keine Reportagen auf Kosten anderer, und auch bei Interviews soll keiner als Sieger oder Verlierer den Ring verlassen") - erst recht im Angesichte vieler seiner heutigen tönenden Dampfplauder-Kollegen und eitlen Selbstdarsteller; 2019: Sara Danius, die schwedische Literaturwissenschaftlerin, Mitglied der Schwedischen Akademie, von 2015 bis zum Rücktritt 2018 Vorsitzende des Auswahlgremiums für den Literaturnobelpreis, stirbt 57-jährig in Stockholm an den Folgen einer Brustkrebserkrankung; unter ihrer Regie wurde 2016 zur allgemeinen und besonders seiner eigenen Überraschung Musiker und Komponist Bob Dylan als Preisträger aus dem Hut gezaubert; 2022: Ingmar Zeisberg-Speer, die Schauspielerin ("Wo der Wildbach rauscht", "Flug in Gefahr", "Von Menschen und Mäusen", Hauptrolle im Durbridge-Straßenfeger "Wie ein Blitz", etliche "Tatort"-Rollen) stirbt 91-jährig, verheiratet war sie unter anderem mit Regisseur Wolfgang Staudte und dem Architekten und Stadtplaner Albert Speer jr.
Vor 135 Jahren - 12. Oktober 1890
Auf ihrem ersten Parteitag seit Aufhebung des Sozialistengesetzes gibt sich die Sozialistische Arbeiter Partei (SAP) in Halle ein neues Statut und einen neuen Namen: Sozialdemokratische Partei Deutschlands. Trotz des - auf Betreiben von Reichskanzler Otto von Bismarck verhängten - zwölfjährigen Verbots aller sozialdemokratischen und sozialistischen Gruppierungen erringt die SPD bei den Reichstagswahlen 1890 mit fast 20 Prozent der Stimmen den höchsten Wähleranteil. Dennoch dauerte es aufgrund des Wahlsystems zwölf Jahre, bis die Partei mit fast 35 Prozent auch die stärkste Fraktion im Reichstag stellt.
Vor 65 Jahren - 12. Oktober 1960
Der kleine Rote mit dem braunen Schuh: Sowjet-Premier Nikita Chruschtschow tickt auf der UN-Generalversammlung aus und reißt sich bei einer Rede des philippinischen Gesandten Lorenzo Sumulong zum Thema Entkolonialisierung den Schnürlatschen vom Kommunistenfuß. Dann soll er zum Schuhplattler geworden sein und mit dem Stück in Rage auf seinen Tisch getrommelt haben.
Bis zum nächsten Peinlichkeitsauftritt bei der UN-Vollversammlung wird es 65 Jahre dauern: Eine Stunde lang lässt US-Präsidententroll Donald Trump Lüge auf Lüge am Mikro los: Sieben Kriege habe er beendet, eine Klimaerwärmung gebe es nicht, Londons Bürgermeister Sadiq Khan werde die Scharia einführen, die deutsche Bundesregierung sei wieder auf die Atomkraft und fossile Brennstoffe umgeschwenkt und dann noch die Sache mit Rolltreppe und Teleprompter ...
Vor 35 Jahren - 12. Oktober 1990
Attentat auf Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble während einer Wahlkampfveranstaltung im südbadischen Oppenau: Schüsse verletzen den CDU-Politiker lebensgefährlich, lösen eine Querschnittslähmung ab dem dritten Brustwirbel aus. Es ist das zweite Attentat auf einen bundesdeutschen Politiker binnen eines Jahres: Am 25. April war SPD-Kanzlerkandidat Oskar Lafontaine durch Messerstiche schwer verletzt worden.
Vor 35 Jahren - 12. Oktober 1990
Die Bundesregierung und die Regierung der Sowjetunion schließen ein "Abkommen über einige überleitende Maßnahmen" ab. Darin werden unter anderem die Aufenthaltskosten der sowjetischen Truppen in Deutschland, finanzielle Hilfen für den Truppenabzug, die Unterstützung des Wohnungsbaues in der Sowjetunion, Hilfen bei der Ausbildung und Umschulung, der Umgang mit sowjetischen Liegenschaften in Deutschland und die Einstellung der Uranproduktion geregelt. Drei Tage später folgt der "Vertrag über die Bedingungen des befristeten Aufenthalts und die Modalitäten des planmäßigen Abzugs der sowjetischen Truppen auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland".
Vor 25 Jahren - 12. Oktober 2000
Bei einem Sprengstoffanschlag der islamischen Terrororganisation al-Qaida auf den im Hafen von Aden/Jemen liegenden amerikanischen Zerstörer "USS Cole" sterben 17 Menschen.
Vor 160 Jahren - Oktober 1865
Bitte Platz nehmen - wir starten auf eine Zeitreise. Zurück ins Jahr 1865 und von dort in die Zukunft - in das "Siegburg im Jahre 1965", so wie es sich jedenfalls die Zeitgenossen von 1865 vorstellten. "Nach einer kürzlich entdeckten Handschrift, skizziert von Julius Edmund", berichtet ein Chronist über die Begegnung mit dem "Oberzauberer Home", der ihm 1865 das Siegburg von 1965 präsentiert. Teil 7, der Zeitreisende steht in der Servatiuskirche:
"Ich wendete mich um und schaute empor. Da thronte eine Orgel breit und hoch und mächtig, mit Pfeifen so hell und klar, als wären sie vom Himmel geregnet! Ich konnte der Luft nicht widerstehn - ich verhieß Daniel eine bedeutende Erhöhung seines Douceurs, wenn er den Organisten zu einem kleinen Spiel bewegen könne. Daniel verschwand und erschien bald wieder mit diesem. Und nun brauste durch die alten, ehrwürdigen Räume ein Choral, ihrer würdig; nicht ein dünnes schwindsüchtiges Tongewinsel wie heute, sondern ein volles gewaltiges Spiel, das die Kirche wie Wellen der Strandfluth durchwogte und füllte. Wahrlich, gestand ich mir, es ist dennoch etwas aus der Kirche geworden, ohne daß es nothwendig war das Mittelschiff einzureißen.
Ich schied mit einem Blicke auf die Kirche, wie ich ihn auf das Gymnasium geworfen. Sonstiges Schönes und Großes, daß mein bezaubertes Auge in dem Siegburg des Jahres 1965 erblickte: von dem städtischen Rathause, dem neuen Krankenhause, der neuen protestantischen Kirche sowie von der hübschen gothischen Marienkirche, die ich an Stelle des ehemaligen Kapellchens in der neuen Kölnstraße besichtigte; letztere war nunmehr ohne Lungenschützer gefahrlos zu beschreiten."
Vor 115 Jahren - 12. Oktober 1910
"Am 29. Dezember wurde dem Siegburger Fuhrunternehmer Ph. von Martial an der Waldstraße von der Eisenbahn ein wertvolles Pferd überfahren. Da sich die Eisenbahn weigerte, den Schaden zu ersetzen, strengte Herr v. Martial einen Prozeß gegen dieselbe an, welche nunmehr vor dem Landgericht in Bonn zu seinen Gunsten entschieden wurde." (Kreisblatt)

Vor 65 Jahren - Oktober 1960
Der Stallberg wächst mehr und mehr, die Siegburger Zeitung hat sich umgesehen: "Die Häuserzeilen dehnen sich immer mehr in den Wald aus. Wo vor wenigen Jahren noch wüstes Gestrüpp und Reste von Sand- und Tonlöchern waren, stehen heute schmucke Einfamilienhäuser an schönen Straßen. Jetzt wurden wieder drei neue Blocks mit 24 Wohnungen bezugsfertig. Ein Block steht an den Höfen, der zweite an der Deutzer Hof Straße und der dritte am Stallberg. Der Block an den Höfen steht hinter der bereits vollgebauten Straße und wird eine eigene Zufahrtstraße mit Wendeplatz bekommen. Die Straßen an den Höfen mit ihren schönen neuen Häusern soll noch in diesem Jahre in einer angenehmeren Umgebung stehen als bisher. Die letzte der aus dem Ersten Weltkriege stammenden Baracken wird in den nächsten Wochen verschwinden. Die Gemeinnützige Baugenossenschaft wird dann weitere 16 Wohnungen auf dem Gelände bauen. Damit wäre der Stallberg seine häßlichen Barackenviertel los. (...) Die Jägerstraße ist in ihrer ganzen Länge asphaltiert. Auch die Winterberger Straße wurde modern ausgebaut. In den nächsten Wochen beginnt der Bau des zweiten Abschnitts der Volksschule, die Kepec baut ein modernes Labor, und andere Wohnungsbauvorhaben gehen ebenfalls dem Ende entgegen, so daß sich der Aufschwung an allen Enden des Stadtteils spürbar macht." Foto: Der Stallberg mit der Kepec 1965.

Vor 15 Jahren - 12. Oktober 2010
Eine Siegburgerin ist als Jüdin dem grauenvollen Terror der Konzentrationslager entkommen. Bislang war überliefert, niemand aus der Kreisstadt habe dort überlebt. siegburgaktuell schreibt:
"Die schriftliche Quelle ist des Historikers liebstes Kind. Ihr schenkt der Wissenschaftler eher Glauben als den Schilderungen des Zeitzeugen. Genau diese 'Quellenhörigkeit' führte zu der irrigen Annahme, kein Siegburger wäre den Grauen der Konzentrationslager entkommen. Jahrzehnte war dies unbestritten. Dann kam das 192. Museumsgespräch im September 2009 - und ein Zeitzeuge strafte die gelehrten Lügen. Es war der 81-jährige Karl Paul, genannt Paul, Remmel, der sich erhob, als der Vortrag von Referent Jan Tiemann zum Schicksal der Siegburger Juden beendet war: 'Was sie sagen, ist nicht richtig. Meine Mutter hat den Holocaust überlebt!' Tiemann glaubte zunächst, sich verhört zu haben, im Gespräch mit dem Zuhörer trat Erstaunliches zu Tage. Pauls Mutter Anna Remmel war laut Judenkartei, einer Nazi-Akte, die die Auslöschung der Siegburger mosaischen Glaubens dokumentiert, geführt. Dort stand 'Emigration nach Großbritannien'. 'Falsch', so der Sohn. 'Meine Mutter war in Theresienstadt.'
Tiemann hat nun in einer neuen Forschungsarbeit das Leben von Anna Remmel im Dritten Reich nachgezeichnet. Seit ihrer Hochzeit im Jahr 1927 mit einem Katholiken ist die Jüdin Mitglied der katholischen Kirche. In der Terminologie nach 33 sind sie und ihre Kinder 'Halbjuden', das Plakat 'Deutsche kauft nicht bei Juden' prangt auch am Fenster ihrer Spirituosenhandlung. Als Annas Mann 1942 stirbt, sind die Tage der Familie in der Mühlenstraße 62 gezählt. Am 13. September 1944 werden sie ins Kölner 'Judenlager' Müngersdorf gebracht. Annas Sohn Fritz, damals sieben Jahre alt, rät der Mutter in kindlicher Naivität: 'Mama, lass doch die Leute die schweren Koffer tragen, wenn sie uns schon fortbringen.' Von Ferne hört die internierte Familie in Köln das Feuer der Alliierten. Paul: 'Uns war klar, was die anstehende Deportation in den Osten bedeutet, wir hofften dass die Amerikaner uns vorher befreien.'
Der 30. September 1944. Mutter und Kinder werden getrennt. Paul kommt bei seinem Chef in der Domstadt unter, Bruder Fritz zu ehemaligen Hausangestellten in den Westerwald, Schwester Margret, 12, in ein schwäbisches Waisenhaus. Die Mutter wird am 1. Oktober in den Waggon 'verladen'. Das Ziel: Theresienstadt. Unglaubliche Szenen spielen sich bei der Ankunft des Zuges ab. Alle 300 Männer des Transportes werden von der SS mit Stangen totgeprügelt! Die Mutter meldet sich einmal per Postkarte vom 28. Januar 1945 bei Paul. 'Bei guter Gesundheit. (...) schicke mir 15 Stück Zucker, Seife und etwas Süßigkeiten.' Später wird sie über das Lager schweigen. Nur einmal berichtet sie, vom Heiligen Abend 1944. Eine Mitgefangene entbindet in der Baracke, ein Aufseher entreißt der Mutter kurz nach der Geburt das Kind und erschlägt es an einem Baum.
Die Siegburgerin überlebt diese Hölle auf Erden. Ihre Papiere weisen den 4. Mai als Tag der Entlassung aus. Sie schlägt sich per Anhalter nach Leipzig durch, von dort fährt sie im Güterwaggon nach Köln, wo sie Sohn Paul in die Arme fällt. Bis zu ihrem Tod im Jahr 1982 lebte Anna Remmel in der Mühlenstraße 62. Sie wurde 82 Jahre alt."

Vor 5 Jahren - 12. Oktober 2020
Sperrung der Wellenstraße am Freitag. Nach einem Kabelbrand in einem Verteilerkasten kommt es zum teilweisen Stromausfall. Rhenag und ein Tiefbauunternehmen arbeiten Stunden an der Schadensbeseitigung, das Ordnungsamt sperrt die Straße ab.

Vor 5 Jahren - 12. Oktober 2020
Die Abtei in der Abendsonne, aufgenommen von Leser Jörg Schötensack am Freitag in der Kaldauer Römerstraße. Bringen wir die Begriffe "Abtei" und "Römer" aus dem Vorgängersatz sinnvoll zusammen: Als 1947 im Zuge der Wiederaufbauarbeiten nach dem Weltkrieg das Anno-Grab entdeckt wurde, war für den angesehenen Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Albert Verbeek die Sache klar: Der Sandsteinsarkophag, in dem der Stadtgründer anno dazumal gelegt wurde, ist gebraucht und stammt aus der Römerzeit! Eigentlich, so Verbeek, sei der Heilige ganze sieben Zentimeter zu groß für seine Ruhestätte gewesen. Mit einer "Ausnehmung am Kopfende" habe man Platz für sein Haupt geschaffen.
Weitere Altertümer finden sich fest verbaut. Im romanischen Chorteil der Abteikirchenkrypta trägt eine römische Granitsäule stoisch das ihr zugedachte Gewicht. Verschieden Teile der Architektur bestehen aus römischem Kalksinter, dem Kalkstein aus im Mittelalter aufgegebenen römischen Wasserleitungen.
Für einen Besuch der Stadtverwaltung gilt: Erst hier Termin vereinbaren, dann vorbeikommen.
Tourist Information (+49 2241 102-7533 oder tourismus@stadtbetriebe-siegburg.de) und Stadtmuseum (+49 2241 102-7410 oder stadtmuseum@stadtbetriebe-siegburg.de), Markt 46, haben dienstags bis samstags zwischen 10 und 17 Uhr, sonntags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet (die Tourist Information auch montags von 10 bis 17 Uhr). Die Stadtbibliothek, Griesgasse 11, kann dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr besucht werden, Inhaber eines Büchereiausweises erhalten darüber hinaus während der Open-Library-Zeiten (dienstags bis sonntags von 8 bis 10 sowie 17 bis 20 Uhr) Zugang.
Aktuelle Öffnungszeiten des Oktopus Freizeitbad, Zeithstraße 110, können hier abgerufen werden. Der Zugang zum Bad ist mit einem Online-Ticket möglich, das hier erworben werden kann. Sie können das Online-Ticket auch mit Hilfe der Kolleginnen und Kollegen im Eingangsbereich des Hallen- und Freibades sowie im Stadtmuseum am Markt erwerben. Im Stadtmuseum ist der Ticketverkauf mit Bargeld möglich, ansonsten nur bargeldlos mit allen digitalen Zahlungsmitteln einschließlich der IBAN. Zusätzlich können Schwimmbadtickets vor Ort auch mit dem Siegburg-Gutschein (Karte oder App) erworben werden.
Polizei: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Krankentransport: +49 2241 19222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: +49 1805 986700
Giftnotruf-Informationszentrale der Universitätsklinik Bonn: +49 228 19240
Apotheken-Notruf: +49 800 0022833
Telefonseelsorge: +49 800 1110111 oder +49 800 1110222
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 116111 oder +49 800 1110333
Bundesweites Hilfstelefon "Gewalt gegen Frauen": 116016
Opferschutzbeauftragter der Kreispolizeibehörde Siegburg: +49 2241 5413812
Beratungsstelle sexualisierte Gewalt: +49 228 635524
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116116
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Apotheken-Notdienst
St. Rochus Apotheke, Hauptstraße 53-55, Siegburg, Tel.: +49 2241 381855