siegburgaktuell 12.11.2025

Warmherzigkeit beim Weltkriegsgedenken
Nogent-sur-Marne/Siegburg. Bei Familienfeiern steht idealerweise die Wiedersehensfreude und der Austausch, der schnell von freundlichen Floskeln in tiefere Fahrwasser hinausdrängt, im Mittelpunkt. Nicht anders ist es bei Treffen innerhalb der europäischen Familie.
Der 11. November in der französischen Partnerstadt Nogent-sur-Marne. Der Platz vor dem Rathaus gleicht einem Blumen- und Fahnenmeer. Trompetentöne erinnern um 11 Uhr an den Moment, an dem am gleichen Tag im Jahr 1918 die Waffen schwiegen. Millionen Tote hat der Erste Weltkrieg gekostet, den Bürgermeister Jacques Martin einen "Bürgerkrieg der alten Zivilisationen Europas" nennt. Warum das Gemetzel? "Am Ende wusste das keiner mehr", zitiert Amtskollege Stefan Rosemann Lazare Poticelli, den letzten "Poilu". "Unrasierte" nennen die Franzosen liebevoll ihre Soldaten, die sich entlang des unendlichen Grabensystems den deutsch-österreichischen Kaisertruppen entgegenstemmten. Poticelli starb 2008 im biblischen Alter von 110 Jahren.
Das Siegburger Stadtoberhaupt schüttelt Hände am Fließband. Würdenträger in verwirrender Zahl und Position, vom Unterpräfekten bis zum Minister für ökologische Transformation aus Paris. Vom Fremdenlegionär zum Veteranenverbandsfunktionär. Alle Handschläge drücken die Herzlichkeit der französischen Freunde aus. Die Feinde von einst, Vertraute von heute. Drama mit Happy End.
Die deutsche Nationalhymne ist die erste, die gespielt wird, die amerikanische, die britische und die polnische folgen. Den Schlussakkord setzt die Marseillaise. Die Redner folgen langen historischen Traversen, die beinahe an die Gegenwart heranreichen. Die Ausführungen beginnen im August 1914 und enden im November 2015 im nahen Paris, als islamistische Terroranschläge die Stadt der Liebe in eine Stadt des Hasses verwandelten. Tenor: Wir sind zu allen Zeiten aufgerufen, die Menschenrechte der französischen Revolution zu verteidigen.
Beim späteren Mahl wird aus Französisch Englisch. Derek Bonin-Bree, der schottische Lehrer der internationalen Klasse des Collège Watteau, spießt Lachs und Hühnchen in unserer unmittelbarer Tischnachbarschaft auf. Wir werfen einen doppelten Blick auf die mit sich hadernde Grande Nation, in der Neben- zu Hauptkriegsschauplätzen werden. Der verurteilte Ex-Präsident Nicolas Sarkozy und die prozessualen Bemühungen von Brigitte Macron, sich gegen widerliche Falschbehauptungen im Netz zu wehren, bestimmen die Schlagzeilen.
Darüber gerät die gigantische Staatsverschuldung fast in Vergessenheit. Allgemeines Kopfschütteln über die Kompromisslosigkeit der ganz Linken und ganz Rechten in der Nationalversammlung, die jede noch so kleine Reform verhindern. Bonin-Bree: "Der Transformationsminister, der da drüben sitzt, Mathieu Lefèvre, ist frisch auf seinem Posten. Ich finde ihn sympathisch." Zwischen den Zeilen klingt durch: Mal sehen, wie lange er noch da ist.
Wir halten uns mit Bewertungen vornehm zurück, wie man es auf einem Familientreffen machen sollte, wenn das mitgeschleppte Päckchen unverkennbar auf dem Rücken sitzt. Der politische Rand? Bei uns bekanntlich keine Randerscheinung. Als wir in anderem Zusammenhang berichten, dass man bei Fahrten mit der Deutschen Bahn zu wichtigen Terminen am besten einen Vier-Stunden-Puffer einpackt, sind die Fragezeichen in den Augen unserer Gegenüber unübersehbar. Von der Volkswagen-Erkrankung, um nur eine von zahlreichen ökonomischen Hiobsbotschaften aufzugreifen, hat man jenseits des Rheins gehört und eine leise Vorahnung davon, dass das insgesamt nichts Gutes für die Deutschen heißt.
Als wir nach dem Kurztrip zurückrollen, im Volkswagen, beginnt die typische Nachbereitung des Verwandtenbesuchs. Ein bisschen Abschiedsschmerz. Ein voller Bauch. Ein noch vollerer Kopf. Der, der gerade nicht fährt, sichtet die Fotos auf dem Handy. Stete Ermahnungen: "Wir dürfen nicht vergessen, Jacques zu schreiben, wenn wir zuhause angekommen sind. Er hat mehrfach darum gebeten."
Draußen fliegen die Schilder zum Verlauf der Front von 1914-18 vorbei. Schatten der Vergangenheit. Krieg zwischen Frankreich und Deutschland - zum Glück sehr lange her.

Schüler tragen die Erinnerungskultur
Nogent-sur-Marne/Siegburg. Die Franzosen sprechen vom "Dévoir de mémoire", von der Pflicht, sich zu erinnern. Wahrgenommen wird diese Aufgabe gestern von Schülerinnen und Schülern der internationalen Klasse des Collège Watteau, die Fahnen tragen, mit den Bürgermeistern Jacques Martin und Stefan Rosemann einen Kranz am Mahnmal für die gefallen Soldaten niederlegen (Foto) und das Gedicht "Dulce et Decorum est" des Briten Wilfred Owen rezitieren. Es wurde wegen seiner ungeschminkten Brutalität des Schützengrabensterbens im Ersten Weltkrieg ausgesucht. Eine Kostprobe:
Gas! GAS! Schnell, Jungs! - eine ekstatische Fummelei,
Um die plumpen Helme rechtzeitig aufzusetzen.
Aber jemand schrie da noch und taumelte
Und zappelte wie ein von Feuer oder Ätzkalk Verbrannter.
Undeutlich, durch die beschlagene Scheibe und trübes grünes Licht
Wie in einem grünen Meer, sah ich ihn ertrinken.
2018, zum 100. Jahrestag des Kriegsendes, war der mit der schulischen Erinnerungskultur beauftragte Lehrer Derek Bonin-Bree mit seiner damaligen Gruppe nach Berlin eingeladen. Emmanuel Macron sprach im Bundestag, seine Landsleute saßen auf der Tribüne, trafen im Rahmen der Visite Kanzlerin Angela Merkel, besuchten historische Stätten in der deutschen Hauptstadt.

Philosophische Runde mit Jürgen Röhrig und Rüdiger Kaun
Siegburg. Sensationsmeldungen von Kunstauktionen haben fast immer mit fantastisch anmutenden Millionenbeträgen zu tun, für die ein Bild verkauft wurde. Oder es gibt einen Skandal, wie den um das geschredderte Banksy-Bild. Fälschungen kommen auch in die Schlagzeilen. Anders ausgedrückt: Die Geschichten aus dieser Szene haben selten mit Form und Inhalt zu tun. Da stellt sich die Frage, ob die Kunst zum Spektakel und zur austauschbar sinnfreien Vermögensanlage für Superreiche verkommen ist. Darüber diskutieren Jürgen Röhrig und Rüdiger Kaun im Rahmen der Philosophischen Runde "Kunst & Brot" am morgigen Donnerstag, 13. November, um 18 Uhr in der Stadtbibliothek, Griesgasse 11. Der Eintritt ist frei.

Jetzt schnuppern, ab Januar dann neuer Kurs
Siegburg. Ihr Kind tanzt gerne zu beatlastiger Musik? Es möchte Moves lernen und seine Power in Tanzkreativität verwandeln? Dann ist der morgen, Donnerstag, 13. November, beginnende Hip-Hop-Schnupperkurs in der Tanzfabrik, Lindenstraße 58-60, das richtige Angebot. Tanzpädagogin Ronja Frizen bringt an vier Terminen jeweils von 15.30 bis 16.15 Uhr Sechs- bis Neunjährigen erste Schritte und Choreografien bei. Die Teilnahme kostet 44 Euro. Wer nach vier Terminen Lust aufs Weitermachen hat, steigt im Januar in den dann neuen Mini-Hip-Hop-Kurs ein. Mindesteilnehmerzahl: Sechs Personen. Weitere Infos und Anmeldung unter +49 2242 9149363 oder tanzfabrik@gmx.de.

Marcel Wüst zu Gast im Kinderheim
Siegburg. "Von nix kütt nix" - sagt zumindest Marcel Wüst. Der Sprinter konnte während seiner Karriere als Radprofi bei allen großen Rundfahrten, Tour de France, Giro d'Italia und Vuelta a España, Etappen gewinnen. Am 11. August 2000 kollidierte er bei Tempo 60 mit einem anderen Fahrer, beim folgenden Sturz zog er sich schwere Kopfverletzungen zu, ist seitdem auf dem rechten Auge erblindet. Das Karriereaus war die Folge. Am Montag, 17. November, kommt er um 19 Uhr mit seinem Vortrag "Wie ich mein Leben nach einem Schicksalsschlag neu ausrichtete - und was jede*r davon lernen kann" ins Kinderheim Pauline von Mallinckrodt, Jakobstraße 16. Der Eintritt ist frei, Spenden zugunsten der Kinder werden gerne entgegengenommen.
Die am Montag angekündigte Präsentation zum Thema Inklusion ist hingegen eine interne Veranstaltung, wie uns nach der Veröffentlichung mitgeteilt wurde.

Fit für Facebook, Instagram und Co.
Siegburg. Bislang hatten Sie noch nicht allzu viele Berührungen mit sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram? Sie möchten aber gerne mit Freunden und Familie über Entfernungen hinweg im Austausch bleiben oder neue Leute kennenlernen? Dann sind Sie im VHS-Kurs "Soziale Medien kennenlernen" am Samstag, 15. November, von 9.30 bis 14.30 Uhr im VHS-Studienhaus, Humperdinckstraße 27, genau richtig. Ohne Vorkenntnisse erhalten Sie hier einen Schritt-für-Schritt-Einstieg in verschiedene Plattformen und deren Funktionen. Weitere Infos und Anmeldung unter www.vhs-rhein-sieg.de.

Vorleseabend für Erwachsene
Siegburg. Am Freitag, 14. November, lädt die evangelische Kirchengemeinde Siegburg zu einem Vorleseabend für Erwachsene in die Friedenskirche, Friedensstraße 134, ein. Zu hören gibt es "Geschichten und Gedichten, die das Herz berühren". Beginn um 19 Uhr, Eintritt frei.

Für verstorbene Benediktiner
Siegburg. Traditionell segnen die Karmeliten auf dem Michaelsberg am Samstag nach Allerheiligen die Gräber der 49 auf dem dortigen Friedhof beigesetzten Benediktiner mit Weihwasser. Die langstieligen roten Rosen, mit denen jedes Kreuz verziert wird, sind eine Spende der Freunde und Förderer des Michaelsbergs.

Realschüler lernen Leben retten
Siegburg. Wie man im Notfall richtig reagiert, lernen die Sieben- bis Zehntklässler der Alexander-von-Humboldt-Realschule seit den Herbstferien. In einer 90-minütigen Unterrichtseinheit erfahren die Jugendlichen, wie man einen Herz-Kreislauf-Stillstand erkennt, Hilfe holt und durch Herzdruckmassage Leben retten kann. Dabei ergänzen sich Theorie und das Üben an Reanimationspuppen. Angeleitet werden sie von Daniel Odenthal sowie den Sportlehrerinnen und -lehrern.

Halloween an der Alleestraße
Siegburg. Mit Dunkelheit, Nebel, Spinnweben und flackernden Lichtern feierte das Gymnasium Alleestraße Halloween. Für die passende Gruselstimmung sorgte die Schülervertretung, auf dem Programm standen Klassiker wie "Stopptanz", "Reise nach Jerusalem" (Foto) oder ein kniffliges Wurfspiel. Beim Kostümwettbewerb wurden die kreativsten, gruseligsten und lustigsten Verkleidungen prämiert. Den ersten Platz sicherte sich ein Schüler, der mit leuchtend roten Augen und schwarzem Umhang als personifizierter Tod überzeugte.

BTV-Faustballjungend startete in die Hallensaison
Siegburg. Erfolgreich starteten die Braschosser Faustballer in die Hallensaison. Die U12 (Foto links) mit Konrad Hartmann, Jonathan Uhrig, Jonas Neff, Hannes Schnippering und Benedikt Bosbach hatte den ersten Spieltag in Wahlscheid. Der nervöse Start sorgte für einen unnötigen Satzverlust, danach fing sich das Quintett jedoch und konnte das Match gegen die Gastgeber mit 2:1 gewinnen. In den Spielen gegen zwei Teams aus Königswinter behielten die Braschosser ebenfalls die Oberhand. So grüßt die BTV-U12 von der Tabellenspitze und hat einen großen Schritt zum Erreichen des ersten Ziels, der Qualifikation für die Endrunde um die rheinische Meisterschaft, gemacht.
Am gleichen Tag startete die neu formierte männliche U16 mit einem Heimspieltag in die Saison. Da einige Spieler verhindert waren wurde der Kader, bestehend aus Valentin Sylla, Paul Schnippering und Felix von Naguschewski, mit zwei Jugendspielerinnen, Lotta Schade und Charlotte Ort, aufgefüllt (Foto rechts). Wahlscheid musste sein Team kurzfristig zurückziehen, so dass nur zwei Teams aus Leichlingen zu Gast waren. Gegen Leichlingen 2 startete der BTV mit einem 2:0 Sieg in die Saison, gegen Leichlingen 1 ging der erste Satz deutlich mit 5:11 verloren. Doch dann entwickelte sich ein gutes und spannendes Spiel mit tollen Abwehr- und Angriffsaktionen auf beiden Seiten, die folgenden Sätze konnten mit 12:10 und 11:7 gewonnen werden. Auch hier steht das Team nach dem ersten Spieltag an der Tabellenspitze.

Troidsdorfer baten um Hilfe
Siegburg. Kein Mittagsgeläut, ein Mittagsgeheul gab es gestern auf der Feuerwehrwache am Neuenhof. Die Troisdorfer Kollegen baten um Unterstützung, die Siegburger Hauptamtlichen rückten aus. Beim Eintreffen im Bereitstellungsraum - hier sammeln sich die Einsatzkräfte, um das weitere Vorgehen zu besprechen - gab es dann die Entwarnung, über die Agger ging es zurück in die Kreisstadt.

Stadtnachrichten online
Siegburg. Nachrichten und Veranstaltungen, Bürgerservice und Digitale Verwaltung, Mängelmelder und Umfragen. Mit der App Citykey lernen Sie die Kreisstadt neu kennen und erledigen Behördengänge bequem über das Smartphone. Ganz einfach, unabhängig von Zeit und Ort. Download über nachfolgenden Link.
Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Kreisstadt Siegburg oder den Instagram-Account kreisstadt_siegburg liked, der ist quasi mittendrin. Mehr zu spannenden Ausflugszielen und Freizeittipps für Klein und Groß erfahren Sie auf dem Instagram-Account visit.siegburg der Tourist Information.
Ihre Stimme zählt! Unter mitmachen.siegburg.de laden wir Sie herzlich ein, sich mit der Stadtverwaltung über anstehende Themen in Siegburg auszutauschen, Ihr Wissen und Ideen einzubringen oder an Umfragen und Beteiligungen teilzunehmen. Der Vorteil: Eine einmalige Registrierung reicht aus, um bei sämtlichen Projekten mitzumachen.

Mittwoch, 12. November 2025
ganztägig, Kulturkiosk, Markt:
Udo Zembok "Durchlichtungen - Objekte und Installationen" (bis Sonntag, 18. Januar)
10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Fotokurs der VHS Rhein-Sieg: 7 Perspektiven (bis Freitag, 28. November)
Udo Zembok "Durchlichtungen - Objekte und Installationen" (bis Sonntag, 18. Januar)
14 bis 17 Uhr, Café T.o.d., Nordfriedhof:
StrickCafé
17.30 Uhr, Restaurant Kubana, Zeithstraße 100:
Tauschtreffen und Nachlassberatung der Siegburger Briefmarkenfreunde
18 Uhr, ab Marktplatz:
Martinszug
19.30 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Philosophische Stunde mit Prof. Dr. Martin Booms (Foto): "Mehr Liebe? Konjunktur des Hasses"
Donnerstag, 13. November 2025
ganztägig, Kulturkiosk, Markt:
Udo Zembok "Durchlichtungen - Objekte und Installationen" (bis Sonntag, 18. Januar)
10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Fotokurs der VHS Rhein-Sieg: 7 Perspektiven (bis Freitag, 28. November)
Udo Zembok "Durchlichtungen - Objekte und Installationen" (bis Sonntag, 18. Januar)
15 bis 16.30 Uhr, 19.30 Uhr, Zeitraum, Ringstraße 2:
Digital-Café: "Da habe ich doch dieses schöne Foto aus dem Urlaub - aber wo?"
17 Uhr, Treffpunkt am Stadtmuseum, Markt 46:
Führung: "Mit dem Henker durch Siegburg" mit Hans-Willi Kernenbach
17.30 Uhr, Anno-Gymnasium, Zeithstraße 186:
Infoabend Weiterführende Schulen
18 Uhr, Stadtbibliothek, Griesgasse 11:
Philosophische Runde mit Jürgen Röhrig und Rüdiger Kaun: "Geschichten vom Kunstmarkt"
19.30 Uhr, Studiobühne im ehemaligen Kaufhof, Grimmelsgasse 4:
Bürgertheater Spätausgabe: "Die Bremer Stadtmusikanten"

Das aktuelle Kinoprogramm entnehmen Sie bitte den Webseiten von
Capitol, Augustastr. 20, Tel.: +49 2241 62288, https://www.capitol-siegburg.de und
Cineplex, Europaplatz 1, Tel.: +49 2241 958080, https://www.cineplex.de.

Mittwoch, 12. November, der 316. Tag in 2025
Wetter: So schön kann November sein! Wie schön? Schauen Sie auf das Foto von Jörg Schötensack. Oder gehen Sie vor die Haustür!
Sonnenuntergang heute: 16.49 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 7.43 Uhr
Monduntergang heute: 14.09 Uhr
Mondaufgang heute: 22.46 Uhr
Kunibert (Bischof von Köln, an der Mosel um 600 geboren, starb 663 am Rhein, ließ die Clemens-Kirche bauen); Renatus (von Angers, um 450 gestorbener Bischof), auch: René.
Philipp Jacob Siebenpfeiffer (1789-1845), Publizist und einer der Hauptinitiatoren des Hambacher Festes 1832, wegen seines Einsatzes für ein freies und republikanisches Deutschland zu zwei Jahren Haft verurteilt, ihm gelang ein Jahr später eine abenteuerliche Flucht nach Bern, wo er eine Professur annahm; der Kämpfer gegen Fürstenwillkür schrieb einst: "Es wird kommen der Tag, wo die Zollstöcke und die Schlagbäume, wo alle Hoheitszeichen der Trennung und Hemmung und Bedrückung verschwinden"; Auguste Rodin (1840-1917), französischer Bildhauer ("Der Denker"); Ulrich von Hassell (1881-1944), Diplomat und Widerstandskämpfer des 20. Juli, hingerichtet im September; Jaques Tourneur (1904-1977), französischer Regisseur ("Katzenmenschen"); Hans W. Richter (1908-1993), Schriftsteller, Initiator und Leiter der Gruppe 47; Kurt Hoffmann (1920-2001), Regisseur ("Morgens um Sieben ist die Welt noch in Ordnung", "Wir Wunderkinder", "Wirtshaus im Spessart", "Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull", "Ich denke oft an Piroschka", "Das fliegende Klassenzimmer", "Quax, der Bruchpilot"); Vicco von Bülow (1923-2011), Karikaturist ("Reinhold, das Nashorn", "Möpse und Menschen"), Schauspieler und Regisseur ("Ödipussi", "Papa ante Portas"), als Loriot einer der berühmtesten deutschen Humoristen, ungezählt die Klassiker unter seinen Sketchen - vom "Bettenkauf" bei Herrn Halmakkenreuther ("Federmuffen aufgehängt und kreuzweise verspannt") bis zur Badewannennummer mit den Herren Müller-Lüdenscheid und Dr. Klöbner; Heinz Schubert (1925-1999), Schauspieler ("Der große Bellheim"), bekannt als Ekel Alfred aus der Serie "Ein Herz und eine Seele"; Grace Kelly (1929-1982), Fürstin Gracia Patricia von Monaco, zuvor amerikanische Filmschauspielerin ("Zwölf Uhr Mittags", "Über den Dächern von Nizza", "Bei Anruf Mord", "Das Fenster zum Hof"); Michael Ende (1929-1995), Schriftsteller ("Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer", "Die unendliche Geschichte", derzeit ist sein "Momo" in einer zeitgemäßen Fassung im Kino zu sehen); Jürgen Todenhöfer (1940), ehemaliger CDU-Politiker, Herbert Wehner verballhornte den Namen Todenhöfer einst zu "Hodentöter"; Dieter Wedel (1941-2022), Regisseur ("Einmal im Leben", "Der große Bellheim", "Die Affäre Semmeling"), seine eigenen Affären wurden noch nicht verfilmt; John Walker (1943-2011), amerikanischer Sänger bei den Walker Brothers ("The Sun Ain't Gonna Shine Anymore"); Neil Young (1945), kanadische Rocklegende ("The Needle And The Damage Done", "Heart Of Gold"), begann seine Karriere bei Buffalo Springfield, die Band gründete er mit Steven Stills, mit dem er später zusammen mit David Crosby und Ex-Hollie Graham Nash die Super-Group Crosby, Stills, Nash and Young ("Deja Vu") bildete und unter anderem in Woodstock auftrat; Errol Brown (1943-2015), britischer Sänger und Songschreiber bei Hot Chocolate ("You Sexy Thing"); Nadia Comaneci (1961), rumänische Turnerin, fünf Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen 1976 und 1980, in Montreal versagten die Longines-Anzeigetafeln, die nur bis 9,9, aber nicht genügend Ziffernstellen für die unerreichbar gehaltene Höchstnote 10,0 anzeigen konnten; Judith Holofernes (1976), Musikerin, bekannt als Sängerin und Gitarristin von "Wir sind Helden"; Anne Hathaway (1982), amerikanische Schauspielerin ("Brokeback Mountain", "Der Teufel trägt Prada", "Alice im Wunderland"); Kate Bell (1983), australische Schauspielerin ("Blue Water High"); Lea Schüller (1997), Fußballnationalspielerin.

1981: William Holden, der amerikanische Schauspieler ("Die Brücke am Kwai") stirbt 63-jährig in Santa Monica; 1994: Wilma Rudolph, die amerikanische Ausnahme-Leichtathletin ("Die schwarze Gazelle") und Olympiasiegerin stirbt 54-jährig in Brentwood/Tennessee; 2007: Ira Levin, der amerikanische Autor, der die literarischen Vorlagen für Filme wie "Rosemarys Baby", "Die Frauen von Stepford" oder "Sliver" schrieb, stirbt 78-jährig in Manhattan; 2011: Hermann Herder, der Verleger, in fünfter Generation Chef des gleichnamigen und vor allem für katholische Religion und Theologie bekannten Verlages, der sich selbst aber durchaus als "Fährmann zwischen den Ufern" sah, stirbt 85-jährig in Freiburg; 2012: Wolf Gerlach, der Bühnenbildner, Autor und Karikaturenzeichner, Schöpfer der ZDF-Mainzelmännchen oder von "Ute, Schnute, Kasimir", stirbt 84-jährig in Bad Zwischenahn; 2018: Wolfgang Schlüter, der Jazzmusiker stirbt an seinem 85. Geburtstag in Berlin; 2018: Marvin Lee, der amerikanische Comicautor, Zeichner und Produzent, der mit Steve Ditko, Jack Kirby und John Romita Marvel-Superhelden wie den Spider-Man schuf, stirbt 95-jährig in Los Angels; 2022: Mehran Karimi Nasseri, der iranische Flüchtling, der 1988 am Pariser Flughafen Charles de Gaulle ohne Papiere strandete, dort vorübergehend bleiben sollte und letztlich 18 Jahre in einer Airport-Ecke mit wenigen Habseligkeiten verbrachte, wobei ihm Flughafenangestellte und Stewardessen mit ein wenig Geld, Gutscheinen oder übrig gebliebenen Toilettenartikeln versorgten, stirbt - wahrscheinlich 77-jährig - im Terminal 2F an einem Herzinfarkt; 2004 verfilmte Steven Spielberg das Leben des Iraners: "Terminal" mit Tom Hanks; 2023: Don Walsh, der amerikanische Ozeanograf, der im Tauchboot "Trieste" am 23. Januar 1960 mit dem Schweizer Jaques Picard im Marianengraben 10.911 Metern unter der Wasseroberfläche abtauchte und den seinerzeitigen Weltrekord aufstellte, stirbt 92-jährig in Oregon; wenige Zentimeter über dem Meeresboden stellten sie mit Bullaugenblick auf Plattfisch und Garnele Leben fest, wo keines mehr vermutet wurde; Foto: Ganz unten - Walsh und Picard im "Trieste"-Tauchboot 1960.
Vor 105 Jahren - 12. November 1920
Italien und das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen schließen den Grenzvertrag von Rapallo. Die von 2.500 italienischen Freischärlern unter Führung des durchgeknallten Dichters und Nationalisten Gabriele D'Annunzio seit September 1919 besetzte Stadt Fiume, das heutige Rijeka, wird zum Freistaat erklärt. Viele Kroaten wandern aus. Die italienische Regierung bleibt gegenüber D'Annunzios Besatzung zurückhaltend, die Faschisten unter Benito Mussolini unterstützen ihn. Der Einsatz eines italienischen Kriegsschiffes an Weihnachten bewegt D'Annunzio schließlich zum Rückzug. Es kommt zu Unruhen, im März 1922 zu einem Putsch der lokalen Faschisten. 1924 wird der Freistaat aufgeteilt, Fiume mit 28.911 Italienern und 10.927 Kroaten kommt zu Italien, die Nachbarstadt Susak zum Königreich. 1947 werden die Städte zu Rijeka vereinigt, das jugoslawisch wird. Früher hieß die Hafenstadt an der Kvarner-Bucht deutschsprachig St. Veit am Flaum.
Vor 70 Jahren - 12. November 1955
Die ersten 100 Soldaten der neuen Bundeswehr erhalten in Bonn ihre Ernennungsurkunden. Alles Berufssoldaten, die allgemeine Wehrpflicht wird erst im Jahr drauf eingeführt.
Vor 55 Jahren - 12. November 1970
Einer der fürchterlichsten jemals verzeichneten Wirbelstürme sorgt für eine der schlimmsten Naturkatastrophen der vergangenen Jahrzehnte: Ein Zyklon mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Stundekilometern und bis zu zehn Meter hohen Wellen trifft Ostpakistan, das heutige Bangladesch. Rund 300.000 bis 500.000 Menschen kommen in den Sturmfluten ums Leben. Das Chaos verschärft die pakistanischen Spannungen. Die Zentralregierung wird für fehlende Hilfen verantwortlich gemacht, es kommt im Dezember zu erdrutschartigen Wahlsiegen der Opposition, im März 1971 zum Bürgerkrieg und Ende des Jahres zur Gründung des unabhängigen Bangladesch. Ex-Beatle George Harrison organisiert mit seinem Freund, dem Musiker Ravi Shankar, am 1. August 1971 im Madison Square Garden in New York vor 40.000 Zuschauern das berühmte "Concert for Bangladesh", um für die mittlerweile 10 Millionen Flüchtlinge Hilfsgelder zu sammeln.

Vor 115 Jahren - 12. November 1910
Polizeibericht: "Diebe waren vor einigen Tagen nachts durch ein Fenster in das Pastoratsgebäude zu Seligenthal gestiegen, erbeuteten aber nur Kleinigkeiten, da sie anscheinend gestört worden sind. Wahrscheinlich sind dieselben auch bei einem Einbruchsversuch in die Schule zu Kaldauen gestört worden."
Vor 110 Jahren - 12. November 1915
"Fußballsport: Von diesem Monat an werden im Bezirk Bonn Kriegs-Fußball-Meisterschaftsspiele ausgetragen, woran sich auch der Siegburger Sportverein 1904 beteiligt. Da der Verein noch über alte Kräfte der früheren 1. Mannschaft verfügt und auch noch sehr guten Ersatz aufbringt, hofft man allgemein noch gute Leistungen zu sehen. Am Sonntag, 14. November, spielt die 1. Mannschaft des Sportvereins gegen die 1. Mannschaft des Bonner Fußball Vereins, auf dem Sportplatz an der Waldstraße."

Vor 100 Jahren - November 1925
"Am Osthange des Michaelsberges geht das Wohlfahrtshaus seiner Vollendung entgegen. Arme, kranke Kinder sollen hier durch Soolbäder, Liegekuren und Speisungen wieder gesund gemacht werden, und auch erholungsbedürftigen Erwachsenen soll die segensreiche Einrichtung zugänglich gemacht werden. So ist ein Werk wahrhafter Menschenliebe im Entstehen begriffen. Mit der Verwirklichung dieser Idee setzt die Vorsitzende des Kreisvereins des Vaterländischen Frauenvereins den von ihr längst gehegten Lieblingswunsch in die Tat um. Frau Landrat Strahl hat alle Schwierigkeiten unter großen persönlichen Opfern überwunden. Getreue Helferinnen fand sie in den Frauen des Vereins, namentlich in der Vorsitzenden des Ortsvereins Siegburg, Frau Kaufmann Olbertz. Die gab das Baugelände und die Bürgerschaft bekundete am 23. Oktober ihre freudige Zustimmung zu dem Werke der Karitas durch überaus großen Besuch des im Herrengarten veranstalteten Wohltätigkeitskonzertes." Foto: Wohlfahrtshaus des DRK am Kleiberg um 1930.
Vor 55 Jahren - 12. November 1970
Überschwemmung in der unteren Siegfeldstraße. Ein Bagger hackt bei Bodenarbeiten das Rohr der Hauptwasserleitung entzwei. Zwar versuchen die Arbeiter noch, vor der Bäckerei Aloys Schneider einen kleinen Schutzdamm zu errichten, doch kurze Zeit später stehen Verkaufslokal und Backstube zehn Zentimeter unter Wasser. Der Strom fällt aus, die Kühlanlage auch. Zuviel Wasser hier, zu wenig Wasser gegenüber: Ein Friseursalon für Damen sitzt auf dem Trockenen, vielmehr deren Kundinnen. Frisch gelegte Dauerwellen können erst ausgewaschen werden, als die Feuerwehr ein paar Eimer Wasser bringt. Etliche Keller müssen ausgepumpt werden.

Vor 5 Jahren - 12. November 2020
Einen Spaziergang an der Wahnbachtalsperre machte Ajda Ergenc. Dort ließ sie sich von der Herbstsonne und bunten Farben verwöhnen. Dass es sich lohnt, nicht immer nur aufs Wasser zu schauen, zeigt sie mit diesem Foto.
Für einen Besuch der Stadtverwaltung gilt: Erst hier Termin vereinbaren, dann vorbeikommen.
Tourist Information (+49 2241 102-7533 oder tourismus@stadtbetriebe-siegburg.de) und Stadtmuseum (+49 2241 102-7410 oder stadtmuseum@stadtbetriebe-siegburg.de), Markt 46, haben dienstags bis samstags zwischen 10 und 17 Uhr, sonntags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet (die Tourist Information auch montags von 10 bis 17 Uhr). Die Stadtbibliothek, Griesgasse 11, kann dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr besucht werden, Inhaber eines Büchereiausweises erhalten darüber hinaus während der Open-Library-Zeiten (dienstags bis sonntags von 8 bis 10 sowie 17 bis 20 Uhr) Zugang.
Aktuelle Öffnungszeiten des Oktopus Freizeitbad, Zeithstraße 110, können hier abgerufen werden. Der Zugang zum Bad ist mit einem Online-Ticket möglich, das hier erworben werden kann. Sie können das Online-Ticket auch mit Hilfe der Kolleginnen und Kollegen im Eingangsbereich des Hallen- und Freibades sowie im Stadtmuseum am Markt erwerben. Im Stadtmuseum ist der Ticketverkauf mit Bargeld möglich, ansonsten nur bargeldlos mit allen digitalen Zahlungsmitteln einschließlich der IBAN. Zusätzlich können Schwimmbadtickets vor Ort auch mit dem Siegburg-Gutschein (Karte oder App) erworben werden.
Polizei: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Krankentransport: +49 2241 19222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: +49 1805 986700
Giftnotruf-Informationszentrale der Universitätsklinik Bonn: +49 228 19240
Apotheken-Notruf: +49 800 0022833
Telefonseelsorge: +49 800 1110111 oder +49 800 1110222
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 116111 oder +49 800 1110333
Bundesweites Hilfstelefon "Gewalt gegen Frauen": 116016
Opferschutzbeauftragter der Kreispolizeibehörde Siegburg: +49 2241 5413812
Beratungsstelle sexualisierte Gewalt: +49 228 635524
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116116
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Apotheken-Notdienst
Vitalis-Apotheke, Spicher Straße 101, Troisdorf, Tel.: +49 2241 846250
Marien-Apotheke, Bonner Straße 81, Hennef, Tel.: +49 2242 2714
