siegburgaktuell 09.03.2025

Die Flüchtlingsbiografie der Haufeldschule
Siegburg. Der Auszug aus der Schule Innere Stadt am Haufeld läuft. Das Stadtarchiv hat das Gebäude verlassen. Die Vereine packen zusammen. Aufbruchsstimmung vor dem Abriss. 140 Wohnungen werden gebaut.
Als sich der Arbeitskreis des Geschichtsvereins im Januar trifft, schwelgen gleich mehrere Teilnehmer in Erinnerungen. Hier habe ich in den 1960er-Jahren mit der Zuckertüte gestanden! Hier war mein erstes Klassenzimmer! Trotz des unwirtlichen Zustands kommen nostalgische Gefühle auf.
Wie denkt Abdelkarim über das Haufeld nach? Der Marokkaner gehört 2016 zu den Flüchtlingen, die in der Schule, die zu diesem Zeitpunkt längst aufgehört hat, Schule zu sein, einquartiert wurden. Beim Einräumen des Archivguts fällt der Blick auf einen losen Papierstapel, den der junge Mann auf der hintersten Fensterbank vergessen haben muss - sein Interview beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im Januar 2017.
Wir können nicht anders, sehen hinein. Ein Tropfen Weltgeschichte, ein prägnantes Beispiel für das Zeitalter der Migration. Abdelkarims Angaben sind widersprüchlich. Verwirrend. Nicht nachzuprüfen. Wir wollen nicht werten, uns kein Urteil erlauben über Wahrheit und Lüge. Nur so viel: Für die deutsche Mehrheitsgesellschaft (wie immer sie aussieht), die Stunden mit der Wahl des passenden Urlaubshotels zubringen kann oder sich mit dem Nachwuchs um Bildschirmzeiten und TikTok-Videos streitet, ist ein solches Leben unvorstellbar.
Abdekerim wird 1992 in Marokko geboren. Arme Familie, der Vater krank und arbeitsunfähig, die Mutter Putzfrau. Er wächst beim Großvater auf. Nur vier Jahre Schule, Gelegenheitsarbeiter beim Nachbarn. Fenster kann er austauschen. "Kleine Sachen eben." Der Opa verkauft Kühe, damit er die 3.000 Euro, die der Schlepper für die Überfahrt des Enkels über das Mittelmeer fordert, aufbringen kann. Im November 2015 setzt er von Libyen nach Italien über. Ein Irrweg über Slowenien und Österreich und führt ihn nach München, dann ins Rheinland. Das ist die Route, die er dem BAMF-Mitarbeiter erzählt. Der stutzt. Er ist über Fingerabdrücke informiert, die Abdelkarim in Griechenland abgab. Der Asylsuchende räumt ein. "Ja, da war ich vorher. Dann bin ich krank geworden und nach Marokko zurückgefahren."
Dahin will er nicht zurück. Er hat Angst. "Die Polizei kommt abends um acht, schlägt zu, schickt uns ins Haus. Obwohl der König der reichste Mann der Welt ist, nimmt er das Geld von den Bürgen. Schicken Sie mich von mir aus nach Somalia."
Am 28. November 2018 wird er nach Marokko abgeschoben.
Foto: Nie entfernt wurden die arabischen und englischen Ordnungsregeln in der Schulküche. In der Flüchtlingskrise wurde gekocht. Zuletzt lagerten hier dreieinhalb Jahre Aktenordner.

Deutschland als Zufluchtsort für Künstler
Siegburg. Künstlerinnen und Künstler im Exil sind in der europäischen Geschichte ein wichtiges Thema - leider nicht nur ein historisches. Auch heute sind bedrohte und verfolgte Kunstschaffende gezwungen, aus ihrer Heimat zu fliehen. Viele von ihnen kommen nach Deutschland: aus der Ukraine, aus Syrien, dem Iran, dem Irak oder aus China. Wie arbeiten sie hier, wie verändern Flucht und Exil ihr Werk?
In der Gesprächsreihe "Kunst & Brot" diskutieren und erläutern die Gastgeber Rüdiger Kaun und Jürgen Röhrig Arbeiten von Farkhondeh Shahroudi, Khaled Barakeh, Ai Weiwei und anderen. Donnerstag, 13. März, um 19 Uhr in der Stadtbibliothek. "Kunst & Brot" nimmt sich des Themas aufgrund der aktuellen Exilausstellung im Stadtmuseum an. Zur Teilnahmeanmeldung geht es hier entlang.

Kremkritikerin nimmt kein Blatt vor den Mund
Siegburg. Während innerhalb Russlands das Verbot kritischer Medien eine beinahe karikaturhafte Erzählung über traditionelle Werte und die Notwendigkeit der "Militärischen Spezialoperation" hervorbringt, arbeiten sorgfältig geplante Propaganda- und Fake-News-Aktionen im Rest der Welt an der Destabilisierung demokratischer Gesellschaften.
Laut Insiderin Irina Rastorgueva überzieht ein planmäßiger Wahnsinn Russland. Er zeigt sich in inflationär gebrauchten Euphemismen und Hassreden, als Denunziation und in einem bis ins Subtilste durchdachten Strafregime. Und es ist ein Wahnsinn mit Geschichte. Denn die Gewalt, die die russische Gesellschaft unerbittlich im Griff hat, ist eine Fortführung der paranoiden Suche nach Feinden, der nächtlichen Verhaftungen, Durchsuchungen und Folterungen sowie der Gulags aus dem Sowjetregime - in grellem, neuem Gewand und verschmolzen mit dem Gangstertum der Neunzigerjahre.
In einem kostenfreien VHS-Online-Vortrag am Sonntag, 16. März, 19.30 bis 21 Uhr, zeigt Rastorgueva aus der eigenen Erfahrung und anhand kremlkritischer und russlandtreuer Autoren das Wirken der "Russischen Selbstvergiftung", so der Titel. Rastorgueva studierte Philologie an der Staatlichen Universität Sachalin und arbeitete als Kulturjournalistin für mehrere russische Zeitschriften und Radiosender. Sie ist Autorin zahlreicher wissenschaftlicher Artikel über die Theorie und Geschichte der Literatur und des Journalismus des 20. Jahrhunderts. Von 2011 bis 2017 war sie Dramaturgin am Tschechow-Theater Sachalin. Seit 2017 arbeitet sie als Autorin und Grafikerin in Berlin. Sie schreibt unter anderem für die FAZ, die NZZ und das Magazin Osteuropa.
Anmeldung unter www.vhs-rhein-sieg.de.

Europäische Tage des Kunsthandwerks
Siegburg. Am Wochenende vom 4. bis 6. April zelebriert Siegburg die Europäischen Tage des Kunsthandwerks. Das Rahmenprogramm ist nun fertig und unter www.tourismus-siegburg.de abrufbar. Foto: Unter anderem stellt Keramikerin Karin Dornbusch ihre Werke aus.

Nächster Schritt zum Sozialen Klimaquartier Deichhaus
Siegburg. Am Dienstag, 18. März, 19 Uhr, wird im Sitzungsaal "Am Turm 32" das energetische Quartierskonzept für das Deichhaus vorgestellt. Im Anschluss erhalten die Anwohnerinnen und Anwohner in einer "interaktiven Ergebnispräsentation" die Gelegenheit, Fragen zu stellen und weitere Ideen einzubringen.

Hope's Angel hofft auf Ihre Stimme
Siegburg. "Hope's Angel" begleitet und hilft Eltern nach Fehlgeburt, stiller Geburt, Schwangerschaftsabbruch und Neugeborenen-Tod. Der Verein hofft auf den Sieg beim Ehrenamtspreis NRW. "Die 300 Euro Preisgeld können wir sehr gut gebrauchen!" Hier abstimmen und die Unterstützer unterstützen!
Als Preisträger erhielte der e.V. zusätzlich die Chance, für den Deutschen Engagementspreis 2025 nominiert zu werden. "Das würde zusätzliche Sichtbarkeit unserer Arbeit bedeuten", so die Verantwortliche Birgit Ruiz.

Die Kraft des Hochwassers
Siegburg. Die Kraft des Wassers, insbesondere bei Hochwasser und Sturzfluten, kann in Fotos und Videos sichtbar gemacht werden. Haben Sie solche Bilddokumente, die die Folgen in Natur oder Städten zeigen? Dann reichen Sie diese beim Wettbewerb "Wassergewalten! Sichtbare Zeichen von Hochwasser und Sturzfluten" der Hochwassernotgemeinschaft Rhein ein. Hierdurch können Sie nicht nur einen Geldpreis von bis zu 2.500 Euro gewinnen, Sie helfen auch, die Gefahr weiter im Bewusstsein zu halten. Einsendungen an ueifler@gstbrp.de bis Mittwoch, 30. April. Die eingereichten Beiträge müssen weder von der Sieg noch vom Rhein stammen. Weitere Infos unter www.hochwassernotgemeinschaft-rhein.de.
Sie möchten mehr über das Thema Hochwasser und wie Sie sich schützen können erfahren? Dann klicken Sie auf www.siegburg.de! Foto: H.J. Jonitz hielt die Wucht des Sieghochwassers im Februar 2021 am Buisdorfer Wehr im Bild fest.

Stadtnachrichten online
Siegburg. Nachrichten und Veranstaltungen, Bürgerservice und Digitale Verwaltung, Mängelmelder und Umfragen. Mit der App Citykey lernen Sie die Kreisstadt neu kennen und erledigen Behördengänge bequem über das Smartphone. Ganz einfach, unabhängig von Zeit und Ort. Download über nachfolgenden Link.
Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Kreisstadt Siegburg oder den Instagram-Account kreisstadt_siegburg liked, der ist quasi mittendrin. Mehr zu spannenden Ausflugszielen und Freizeittipps für Klein und Groß erfahren Sie auf dem Instagram-Account visit.siegburg der Tourist Information.
Ihre Stimme zählt! Unter mitmachen.siegburg.de laden wir Sie herzlich ein, sich mit der Stadtverwaltung über anstehende Themen in Siegburg auszutauschen, Ihr Wissen und Ideen einzubringen oder an Umfragen und Beteiligungen teilzunehmen. Der Vorteil: Eine einmalige Registrierung reicht aus, um bei sämtlichen Projekten mitzumachen.

Sonntag, 9. März 2025
9 bis 18 Uhr, Katholisch-Soziales Institut, Bergstraße 26:
"Exil - Die verschollene Generation 1933-1945" (bis Sonntag, 6. April)
10 bis 18 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Alle(e)s Kunst (bis Sonntag, 16. März)
"Exil - Die verschollene Generation 1933-1945" (bis Sonntag, 6. April)
11 bis 16 Uhr, Gemeindezentrum Erlöserkirche, Jahnstraße 4:
StoffgeStöber
11 bis 16 Uhr, Kita Rabennest, Hohenzollernstraße 122:
Kindersachenflohmarkt
11 bis 17 Uhr, Rhein Sieg Forum, Bachstraße 1:
ADFC-Reisemesse "rad+freizeit 2025"
11 bis 18 Uhr, Atelier Jürgen Schmitz, Ringstraße 21:
Offenes Atelier
14 Uhr, Katholisch-Soziales Institut, Bergstraße 26:
Führung durch das Katholisch-Soziale Institut und die Abteikirche St. Michael
15 Uhr, Liebfrauenkirche, Antoniusweg 1:
Krankensalbungsgottesdienst
15 Uhr, St. Antonius, Seligenthaler Straße 78:
Klosterkonzert
15 Uhr, Studiobühne im ehemaligen Kaufhof, Grimmelsgasse 4:
Dornröschen (Foto)
Montag, 10. März 2025
9 bis 18 Uhr, Katholisch-Soziales Institut, Bergstraße 26:
"Exil - Die verschollene Generation 1933-1945" (bis Sonntag, 6. April)
10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Alle(e)s Kunst (bis Sonntag, 16. März)
"Exil - Die verschollene Generation 1933-1945" (bis Sonntag, 6. April)
14 bis 16 Uhr, Gemeinschaftsgarten, Cecilien-/Wellenstraße:
Der Gemeinschaftsgarten hat für Besucher geöffnet

Capitol, Augustastr. 20, Siegburg, Tel.: +49 2241 62288, https://www.capitol-siegburg.de
Wunderschöner: 17 Uhr
Ein Mädchen namens Willow: 14.15 Uhr, 17 Uhr
Bridget Jones: Verrückt nach ihm: 17 Uhr
Paddington in Peru: 14.15 Uhr
Die drei ??? und der Karpartenhund: 14 Uhr
Cineplex Siegburg, Europaplatz 1, Siegburg, Tel.: +49 2241 958080, https://www.cineplex.de
Ein Mädchen namens Willow: 12 Uhr, 14.50 Uhr, 17.20 Uhr
Bridget Jones: Verrückt nach ihm: 14.50 Uhr, 17 Uhr, 20.10 Uhr
In The Lost Lands: 20.30 Uhr
Like A Complete Unknown: 11 Uhr, 16.15 Uhr, 19.30 Uhr
Paddington in Peru: 12.15 Uhr, 15.15 Uhr
Captain America - Brave New World: 15 Uhr, 20.30 Uhr
Die drei ??? und der Karpartenhund: 11.45 Uhr, 14.40 Uhr
Mickey 17: 17.30 Uhr, 20 Uhr
Wunderschöner: 17.20 Uhr, 19.50 Uhr
Flow: 14 Uhr, 17.50 Uhr
September 5: 11 Uhr
Wicked: 11.15 Uhr
Vaiana 2: 12 Uhr
The Monkey: 20.20 Uhr
Mufasa: Der König der Löwen: 14.40 Uhr
Piep*zyc Mickiewicza 2: 17.30 Uhr
Sonntag, 9. März, der 68. Tag in 2025
Wetter: Radelwetter!
Sonnenuntergang heute: 18.26 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 6.56 Uhr
Monduntergang morgen: 5.53 Uhr
Mondaufgang morgen: 14.02 Uhr
Franziska (Francesca von Rom, gründete eine klösterliche Vereinigung und engagierte sich als Oberin dieser karitativen Gemeinschaft, starb am 9. März 1440), auch: Fanny, Siska, Françoise; Dominik (Domenico Savio, Schüler von Don Bosco, starb am 9. März 1857), auch: Dominikus.

Amerigo Vespucci (1454-1512), Kaufmann und Seefahrer aus Florenz, erforschte weite Teile der Ostküste Südamerikas, nach ihm ist der Kontinent Amerika benannt; Peter Scholl-Latour (1924-2014), Journalist und Publizist, unter anderem WDR-Fernseh- und Programmdirektor sowie Chefredakteur des "Stern"; Fritz Rau (1930-2013), Konzert- und Tourneeveranstalter, arbeitete mit allen Größen des internationalen Musikgeschäfts zusammen, von Marlene Dietrich über die Rolling Stones bis zu Rod Stewart und Madonna; "Fritz ist eine der legendären Figuren des deutschen Showbusiness, ohne ihn hätte es diese großen Hallenkonzerttourneen mit vielen Künstlern nicht gegeben", erklärte einst Udo Jürgens, Mick Jagger befand: "You are the Godfather of us all. Rock'n'Rau Forever!", Joan Baez verriet, wie Raus innerer Motor taktet: "Er schläft nie. Er überlebt bei Bier und Schnitzeln", Foto: Rau im Gespräch mit Vizebürgermeisterin Dr. Susanne Haase-Mühlbauer bei der Vorstellung seiner Biografie im Siegburger Stadtmuseum 2012; Ota Filip (1930-2018), deutsch-tschechischer Schriftsteller, als Bürgerrechtler und mutiger Kämpfer für Reformen in der Tschechoslowakei mehrere Jahre inhaftiert, dann ausgebürgert; Juri Gagarin (1934-1968), sowjetischer Kosmonaut, am 12. April 1961 an Bord des Raumschiffs "Wostok 1" für 108 Minuten der erste Mensch im Weltall, verunglückte am 27. März 1968 bei einem Übungsflug mit einem MiG-Jagdflugzeug tödlich; Bobby Fischer (1943-2008), amerikanischer Schachweltmeister, in Chicago geboren, konnte als erster nach dem Zweiten Weltkrieg die Phalanx der sowjetischen Spieler durchdringen, berühmt durch seinen Jahrhundert-WM-Kampf im Jahre 1972 gegen Boris Spasski; Katja Ebstein (1945), Sängerin ("Wunder gibt es immer wieder"); Trevor Burton (1949), Gründungsmitglied und bis 1970 Gitarrist der britischen Rockband The Move ("Blackberry Way"); Ornella Muti (1955), italienische Schauspielerin ("Chronik eines angekündigten Todes"); Linda Fiorentino (1958), amerikanische Schauspielerin ("Die letzte Verführung", "Men in Black"); Giovanni di Lorenzo (1959), deutsch-italienischer Journalist, "Zeit"-Chefredakteur, "Tagesspiegel"-Mitherausgeber und "3 nach 9"-Moderator bei Radio Bremen; Juliette Binoche (1964), französische Schauspielerin ("Der englische Patient"); Julia Mancuso (1984), amerikanische Ski-Läuferin, Bronze in Sotschi in der Super-Kombination, zuvor Gold und zweimal Silber bei Olympia; letztes und 399. Weltcuprennen im Januar 2018 bei der Abfahrt in Cortina.
1661: Jules Mazarin, der französische Staatsmann und Kardinal, Leitender Minister während der Minderjährigkeit von Ludwig XIV., stirbt 59-jährig in Vincennes; der jetzt 22-jährige "Sonnenkönig" ("Der Staat bin ich") bläst die Backen auf und verkündet, dass er nun keinen Leitenden Minister mehr brauche; zwar war Ludwig mit 13 Jahren für volljährig erklärt worden, Mazarin hatte ihn aber noch nicht für voll genommen; 1888: Wilhelm I., 1871 der erste deutsche Kaiser, seit 1861 König von Preußen, wegen seiner reaktionären Haltung bei der Niederschlagung der 1848er-Revolution in demokratisch-republikanischen Kreisen auch als "Kartätschenprinz" verrufen, stirbt 90-jährig in Berlin - das "Dreikaiserjahr" nimmt seinen Lauf; 1918: Frank Wedekind, der Schauspieler und Dramatiker ("Lulu", "Frühlings Erwachen") stirbt 53-jährig in München; 1980: Olga Tschechowa, die deutsch-russische Schauspielerin ("Mary", "Die Drei von der Tankstelle", "Immenhof") stirbt 82-jährig in München; 1988: Kurt Georg Kiesinger, der Ex-Bundeskanzler und CDU-Politiker stirbt 83-jährig in Tübingen; 1994: Charles Bukowski, der in Andernach geborene amerikanische Schriftsteller ("Der Mann mit der Ledertasche", "Das Liebesleben der Hyäne") stirbt 73-jährig in Los Angeles; 1994: Fernando Rey, der spanische Schauspieler ("French Connection - Brennpunkt Brooklyn", "The French Connection II", Darsteller in vielen Bunuel-Filmen wie "Viridiana", "Der diskrete Charme der Bourgeoisie", "Dieses obskure Objekt der Begierde") stirbt 76-jährig in Madrid; 1998: Ulrich Schamoni, der Regisseur ("Chapeau Claque") stirbt 58-jährig in Berlin; 2006: Anna Moffo, die amerikanische Opernsängerin und Schauspielerin stirbt 73-jährig in New York; 2011: David Broder, der amerikanische Journalist, einer der profiliertesten Publizisten des Landes, stirbt 81-jährig in Arlington/Virginia; mehr als 50 Jahre berichtete er über die Präsidentschaftswahlen, für seine Watergate-Berichterstattung erhielt er 1973 den Pulitzer-Preis in der Rubrik Kommentar, sein letzter Beitrag befasste sich mit den Unruhen in Ägypten; 2015: Frei Otto, der vielfach preisgekrönte Star-Architekt, in den 1950er-Jahren Schöpfer des Sternweltenzeltes am Kölner Tanzbrunnen, später des Daches über Olympiapark und Olympiastadion in München, stirbt 89-jährig in Leonberg-Warmbronn; für die US-Tournee von Pink Floyd kreierte er einst die Bühnenarchitektur, für die Öffentlichkeit hatte er einen überraschenden Gedanken parat: Bei der Planung großer Bauten gleich die Abrisskosten einzukalkulieren, denn: "Nicht länger dürfen wir so anmaßend bauen wie bisher, nämlich für hundert Jahre"; 2016: Peter Lösche, der Politikwissenschaftler, Professor an der Uni Göttingen, als Parteienforscher häufiger TV-Gast an Wahlabendsendungen, stirbt 77-jährig in Kassel, der Sozialdemokrat warf Gerhard Schröder nach dessen Gazprom-Einstieg vor, "massiv das Vertrauen in die Institutionen des Staates" zu ramponieren; 2017: Anthony Delhalle, der französische Motorrad-Pilot, fünfmaliger Langstreckenweltmeister auf Suzuki und zweifacher Sieger des 24-Stunden-Motorradrennens von Le Mans (2014 und 2015 zusammen mit Vincent Philippe und Étienne Masson), stürzt auf dem Circuit Paul Armagnac im französischen Nogaro in der Gascogne bei Testfahrten mit über 300 Stundenkilometern und erliegt 35-jährig seinen Verletzungen.
Vor 110 Jahren - 9. März 1915
Öffentliche Anordnung des Bundesrates: "Alle Kartoffelvorräte über 50 kg müssen bis zum 15. d. Mts. den Behörden angegeben werden."
Vor 80 Jahren - 9. März 1945
Die Amerikaner nehmen Bonn ein. Um 9 Uhr morgens erfolgt die Machtübergabe im Rathaus. Schon am Vortag waren die Truppen der Befreier von der Nazi-Herrschaft in weite Teile der Stadt eingezogen, ohne größere Kämpfe.
Vor 80 Jahren - 9. März 1945
"Les Enfants du Paradis" läuft in den Pariser Kinos an und wird zu einem der großen Erfolge des französischen Nachkriegskinos. Als "Kinder des Olymp" wird der Film von Marcel Carnés in Deutschland populär. Die Handlung ist im Schauspielermilieu des 19. Jahrhunderts angesiedelt.
Vor 70 Jahren - 9. März 1955
"Jenseits von Eden" ("East of Eden"), der Film von Regisseur Elia Kazan nach dem Roman von John Steinbeck mit James Dean in der Hauptrolle, feiert Premiere. Ein halbes Jahr später stirbt der Hauptdarsteller 24-jährig am Steuer seines Porsches. Der Mythos lebt.

Vor 115 Jahren - 9. März 1910
"Die Firma Friedrich Franken hat in ihrem neuerbauten Geschäftshaus Bahnhofstraße 16 gelegentlich der Geschäftsverlegung einen Elefanten, der aus einer großen Anzahl Taschentücher zusammengestellt ist, ausgestellt." (Siegburger Kreisblatt). Foto: Das Trikotagengeschäft Friedrich Franken im Jahre 1916.
Vor 110 Jahren - 9. März 1915
Bekanntmachung: "Auf Anordnung des stellvertretenden General-Kommandos des 8. Armee-Korps in Coblenz beginnt am Mittwoch, 10. März, vormittags 8 Uhr das Musterungs- und Ausbildungsgeschäft der unausgebildeten Landsturmpflichtigen der Jahrgängen 1869 bis einschließlich 1883 im Gasthof Herrengarten in Siegburg. Es haben sich zu gesellen jedes Mal halb 8 vormittags. Am Mittwoch, den 10. März die Landsturmpflichtigen der Bürgermeistereien Eitorf und Herchen (...), am Donnerstag, den 18. März desgl. Der Bürgermeisterei Siegburg, Jahrgänge 1869-1877, am Freitag, den 18. März desgl. der Bürgermeistereien Siegburg, Jahrgänge 1878 -1883 und Uckerath, Jahrgänge 1869 -1883 (...) Die betreffenden Landsturmpflichtigen haben an den festgesetzten Tagen in reinlicher Kleidung und Wäsche pünktlich zu erscheinen, widrigenfalls strenge Bestrafung in Aussicht steht. Die unausgebildeten Landsturmpflichtigen, die am 1. August 1914 das 45. Lebensjahr bereits vollendet hatten, kommen nicht in Frage. Siegburg, der Zivilvorsteher der Ersatzkommission des Aushebungsbezirkes Siegkreis, von Dalwigk, Landrat."
Vor 110 Jahren - 9. März 1915
Schon Frühling oder noch Winter - der Krieg und das Wetter: "Seit zwei Jahren hat uns das Wetter kräftig geäfft. Es war fast, als sollte es gar kein regelmäßiges Wetter mehr geben. Böse Zungen behaupteten sogar, die furchtbaren Kanonaden in Flandern hätten die oberen Regionen der Luft derart erschüttert, vielleicht auch mit Staubteilchen durchsetzt, daß die Unregelmäßigkeit natürlich sei. Jedenfalls ist das Wetter seit Jahren wetterwendisch im allerhöchsten Grade. Heute am Barometer sehr hoch und morgen sehr niedrig, morgens Sonnenschein und nachmittags Sturm, das ist so ungefähr die Regel. Unter diesen Verhältnissen gabs in den letzten Jahren keinen ordentlichen Sommer mehr, und ebenso wenig ernsthafte Winter. Zwei sehr milde Winter, deren einziges Ernsthaftes einige außergewöhnliche Schneefälle waren, liegen jetzt hinter uns. Auch in diesem Jahre hat der Winter sein Einsehen gehabt und auf die schlechten Kohlenverhältnisse Rücksicht genommen." (Siegburger Kreisblatt)

Vor 70 Jahren - 9. März 1945
Wieder wird Siegburg das Ziel heftiger Bombenangriffe. Viele Menschen sterben. Um 9.15 Uhr lösen zehn Sprengbomben einen Großbrand auf dem Phrix-Gelände aus, 90 Minuten später fallen bei einer zweiten Angriffswelle 22 Bomben. Zwei Tote. Um 11.50 Uhr werden in der Wolsdorfer Straße zwei und in der Marienhofstraße fünf Häuser zerstört. An der Ecke Jakobstraße/Wolsdorfer Straße trifft eine Bombe den Saal Kemp, in dem gerade ausländische Fremdarbeiter untergebracht sind, 34 Menschen, darunter zehn Frauen und ein Säugling, sterben. In den Mittagsstunden werden Häuser in der Bertramstraße, Auf der Papagei und in der Kronprinzenstraße getroffen. Auch "Am Hülsenhof" gibt es Einschläge, um 17.44 Uhr trifft eine Bombe das Lazarett auf der Abtei. Nachmittags weitere Angriffe auf Wolsdorf, auch in der Alfredstraße lösen Brandbomben Feuer aus. Einen Tag später sollte Wolsdorf ein noch schrecklicheres Kriegsunglück heimsuchen. Foto: Der Saal der Gastwirtschaft Peter Kemp, Ecke Jakobstraße/Wolsdorfer Straße, im Jahr 1928, im Jahrzehnt zuvor führte Franz Capapallo die Restauration.
Siehe auch unten Bericht zum 9. März 2015.

Vor 50 Jahren - März 1975
"Neuer Pfarrer auf dem Deichhaus: Heribert Müller, bislang Kaplan in Overath, wurde von Dechant Oster (Niederpleis) in sein Amt eingeführt. Nach dem Einführungsgottesdienst gab es einen Empfang im Pfarrheim. Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Kronen, freute sich, dass auf dem Deichhaus ein junger Pfarrer beginne, von dem man hoffe, dass er möglichst lange in Siegburg bleiben möge." Foto: "Pastor Müller", wie ihn die Siegburger nannten, war auch ein Vierteljahrhundert, von 1986 bis 2011, neben dem Deichhaus für St. Dreifaltigkeit in Wolsdorf tätig. Der Siegburger Kolpingfamilie stand er als Präses von 1975 bis 1983 vor. Er verstarb 2012 im Alter von 71 Jahren.
Vor 15 Jahren - 4. März 2010
Mieter schläft, Essen brennt! Ein verkohltes Mitternachtsmahl beschäftigt 28 Wehrleute. Wie das Leben so spielt: Essen auf den Herd gestellt, vor den Fernseher gesetzt, eingeschlafen. So ging es vergangene Nacht einem Mann in der Kaldauer Kellerswiese. Bald war der Brandgeruch deutliche wahrnehmbar, die Feuerwehr rückte an. Der Mann schlief wie ein Stein, hörte das Sturmklingeln an der Wohnungstüre nicht. Die Wehrleute zückten ihr Spezialwerkzeug, öffneten die Tür und griffen ein. Resultat: Eine verkohltes Mitternachtsmahl, eine durch die Feuerwehr (rückte mit 28 Mann an) gelüftete Wohnung und ein verdutzter Bewohner. Der war durch den Radau in seiner Bleibe dann doch noch aufgewacht.

Vor 15 Jahren - 4. März 2015
70 Jahre nach dem Bombardement: Wolsdorf gedenkt: "Als die Sonnenstrahlen auf unsere Gesichter fielen, war es, als ob der Höchste vor uns stand." Liesel Schäfer überlebte die schweren Angriffe der Alliierten auf Wolsdorf vor 70 Jahren. Am 9. und 10. März, also einen Monat vor Kriegsende, starben rund um den Wolsberg Dutzende Menschen. Rund um den Wolsberg und im Wolsberg. Im hintersten von mehreren Felsenkellern hatte die damals siebenjährige Liesel Schäfer mit der Mutter und drei Schwestern Zuflucht gesucht. Für viele der Schutzsuchenden wird der "Gumpert" zum Grab. Liesel Schäfer aber, die damals Gräf hieß, kam durch eine glückliche Fügung mit dem Leben davon. "Wir blickten nach oben, da war dieser Schacht freigesprengt worden. Das Tageslicht war zu sehen." Die Interessengemeinschaft der Wolsdorfer Vereine gedachte mit einem Gottesdienst und mit einem Trauermarsch von St. Dreifaltigkeit zur Hubertuskapelle. Schäfer (Foto) trug vor der Kapelle ein Dankgebet vor.

Vor 10 Jahren - 9. März 2015
Riechen Sie es? Das Frühjahr kommt mit voller, lebendiger Luft. Ein unwiderstehlicher Geruch nach Monaten der kalten Geruchlosigkeit (die Kaminemissionen ignorieren wir an dieser Stelle). Weil man unserem Newsletters nichts "anriecht", gibt's die optische Verdeutlichung von Klaus Ridder. Er nahm von der Terrasse an der Bergstraße St. Servatius ins Visier. Uns blüht da was. Es ist der Frühling!

Vor 10 Jahren - 9. März 2015
Der Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte?
Wir korrigieren Altmeister Mörike nur ungern, aber in Siegburg entlässt der Lenz nicht sein blaues, sondern sein güldenes Band in die Luft, verziert es gleichzeitig mit einem Strahlenkranz. Unsere Fotografin Martina Schauer spricht von einem "tollen Sonnenuntergang" am Sonntag, aber einem "störenden Kran" an der Abtei. Schauen Sie genau hin, liebe Frau Schauer. Der Kran hat sich dem Naturschauspiel zugewandt, offenbart seine romantische Veranlagung. Störenfriede sehen anders aus.

Vor 10 Jahren - 9. März 2015
Bildunterschrift der Einsenderin Alexandra Dettmann zu ihrem Werk:
"Ein lang ersehnter Sonnen-Sonntag hat sich majestätisch verabschiedet." Stimmt!

Vor 10 Jahren - 9. März 2015
Auch Sonnenuntergangsexperte Michael Kratz, der aus Hennef-Geistingen schon häufig den Feuerball hinter der Abtei ablichtete, reiht sich ein in die fleißige Fotografenschar. Diesmal ein "Vorgeschmack auf den Frühling", wie er uns kabelt. Vielen Dank!
Vor 5 Jahren - 9. März 2020
Corona beherrscht mehr und mehr das soziale Leben. siegburgaktuell informiert und berät:
"Wie der Rhein-Sieg-Kreis gestern bekannt gab, sind derzeit fünf Personen im Zuständigkeitsbereich mit Corona infiziert, darunter auch eine aus Siegburg. 50 Personen befinden sich kreisweit in Quarantäne.
Aufgrund dieser Entwicklung wurde, die Ausschusssitzungen in dieser Woche, die Bürgerinfo zum Kaiser-Carré sowie den Stadtputztag ausfallen zu lassen. Die Suppen-Sause wird auf einen späteren Termin verlegt.
Sie hatten möglicherweise Kontakt zu einer positiv getesteten Person? Das Kreisgesundheitsamt bittet darum, Ruhe zu bewahren und zu unterscheiden, ob man Kontaktperson der Kategorie 1 oder 2 ist.
Kontaktpersonen der Kategorie 1 sind Personen, die engen Kontakt (mehr als 15 Minuten face-to-face) zu einer positiv getesteten Person hatten und keine Krankheitssymptome zeigen. Wenn das auf Sie zutrifft, bleiben Sie bitte zuhause und melden sich am nächsten Werktag entweder bei Ihrem Hausarzt, beim Gesundheitsamt per Mail unter Angabe Ihres Namens und Ihrer Kontaktdaten oder beim Bürgertelefon des Rhein-Sieg-Kreises.
Kontaktpersonen der Kategorie 2 sind nach der Falldefinition des Robert Koch-Institutes Personen, die keinen engen Kontakt (weniger als 15 Minuten face-to-face) zu einer positiv getesteten Person hatten und keine Krankheitssymptome zeigen. Wenn das auf Sie zutrifft, bleiben Sie bitte zuhause und melden Sie sich am nächsten Werktag bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt (nach vorheriger telefonischer Absprache)."
Für einen Besuch der Stadtverwaltung gilt: Erst hier Termin vereinbaren, dann vorbeikommen.
Tourist Information (+49 2241 102-7533 oder tourismus@stadtbetriebe-siegburg.de) und Stadtmuseum (+49 2241 102-7410 oder stadtmuseum@stadtbetriebe-siegburg.de), Markt 46, haben dienstags bis samstags zwischen 10 und 17 Uhr, sonntags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet (die Tourist Information auch montags von 10 bis 17 Uhr), die Stadtbibliothek, Griesgasse 11, dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.
Aktuelle Öffnungszeiten des Oktopus Freizeitbad, Zeithstraße 110, können hier abgerufen werden. Der Zugang zum Bad ist mit einem Online-Ticket möglich, das hier erworben werden kann. Sie können das Online-Ticket auch mit Hilfe der Kolleginnen und Kollegen im Eingangsbereich des Hallen- und Freibades sowie im Stadtmuseum am Markt erwerben. Im Stadtmuseum ist der Ticketverkauf mit Bargeld möglich, ansonsten nur bargeldlos mit allen digitalen Zahlungsmitteln einschließlich der IBAN. Zusätzlich können Schwimmbadtickets vor Ort auch mit dem Siegburg-Gutschein (Karte oder App) erworben werden.
Polizei: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Krankentransport: +49 2241 19222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: +49 1805 986700
Giftnotruf-Informationszentrale der Universitätsklinik Bonn: +49 228 19240
Apotheken-Notruf: +49 800 0022833
Telefonseelsorge: +49 800 1110111 oder +49 800 1110222
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 116111 oder +49 800 1110333
Bundesweites Hilfstelefon "Gewalt gegen Frauen": 116016
Opferschutzbeauftragter der Kreispolizeibehörde Siegburg: +49 2241 5413812
Beratungsstelle sexualisierte Gewalt: +49 228 635524
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116116
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Apotheken-Notdienst
Siegtal-Apotheke, Hauptstraße 110, Siegburg, Tel.: +49 2241 383897