siegburgaktuell 19.01.2025

Große Bühne für Gymnasiasten
Siegburg. Ob historische Wendepunkte oder aktuelle Debatten - große Reden haben immer das Potenzial, das Weltgeschehen zu beeinflussen. In Zeiten digitaler Medien erreichen diese oft ein Millionenpublikum und können Meinungen prägen. Hier setzte der Differenzierungskurs PoWiSo - die Abkürzung steht für Politik, Wirtschaft und Soziologie - am Gymnasium Alleestraße an: Mit dem Ziel, die Kunst der Rede zu meistern, hat der Kurs unter der Leitung von Hans Klein intensiv an der eigenen Rhetorik gearbeitet. Der Mut, die Bühne zu betreten und die eigene Meinung zu vertreten, wurde genauso geschult wie die Fähigkeit, sich in unterschiedliche Standpunkte hineinzuversetzen. Im Mittelpunkt standen nicht nur der Einsatz der Stimme und der geschickte Gebrauch rhetorischer Mittel, sondern auch die Bedeutung von Körperhaltung und Präsenz vor dem Mikrofon. Wie schafft man es, die Aufmerksamkeit des Publikums zu fesseln? Wie transportiert man Botschaften überzeugend? Die Antworten auf diese Fragen wurden nicht nur theoretisch erarbeitet, sondern auch in der Praxis erprobt - auf der großen Bühne der Aula.
Die präsentierten Themen waren ebenso vielfältig wie aktuell: Von der Diskussion über eine Erhöhung des Mindestlohns über das Für und Wider des dreigliedrigen Schulsystems bis hin zu einem Plädoyer für das strenge deutsche Waffenrecht oder Strategien zur Verbesserung der Spionageabwehr in Deutschland.

Schlagfertigkeit kann gelernt werden
Siegburg. Kennen Sie das: Sie möchten auf eine Anmerkung oder einen Kommentar reagieren - müssen dann aber feststellen, dass Ihr Gehirn blockiert und Sie keine passende Antwort rauskriegen? Wie man Schlagfertigkeit lernt, zeigt Ralf Buchinger in einem VHS-Kurs ab Dienstag, 11. Februar, 18.30 Uhr, am BildungsCampus Neuenhof. Weitere Infos und Anmeldung unter www.vhs-rhein-sieg.de.

SSV startet Bewegungsinitiative
Siegburg. Weg vom Handy, rauf auf den Platz: "Kicken statt Zocken" heißt die Initiative des Siegburger SV 04, die Jungen und Mädchen Lust machen soll auf das Spiel mit Fuß und Ball. Die Verantwortlichen suchen Einrichtungen, in denen sie ihr kindgerechtes Konzept vorstellen können. Auf Social Media schreibt der Verein: "Kennst du einen Kindergarten oder eine Schule, die mitmachen würde? Arbeitest du vielleicht selbst dort und hättest Lust, ein tolles Projekt bei dir auf der Arbeit durchzuführen? Oder bist du Elternteil und würdest dir eine Vorstellung in dem Kindergarten oder der Schule deines Kindes wünschen? Dann melde dich gerne bei uns!" Kontakt zu Oliver Bonato unter oliver.bonato@siegburg04.de oder +49 1512 1255346.

Vor der Installation einer Photovoltaik-Anlage
Siegburg. Deutschlandweit sind mehr als dreieinhalb Millionen Photovoltaik-Anlagen in Betrieb, die meisten davon auf Dächern von Privathaushalten. Wenn auch Sie mit einer Installation von Sonnenkollektoren liebäugeln, verrät Ihnen ein Klick auf www.verbraucherzentrale.nrw, was vor der Anschaffung zu berücksichtigen und worauf bei Angeboten zu achten ist.

Stadtnachrichten online
Siegburg. Nachrichten und Veranstaltungen, Bürgerservice und Digitale Verwaltung, Mängelmelder und Umfragen. Mit der App Citykey lernen Sie die Kreisstadt neu kennen und erledigen Behördengänge bequem über das Smartphone. Ganz einfach, unabhängig von Zeit und Ort. Download über nachfolgenden Link.
Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Kreisstadt Siegburg oder den Instagram-Account kreisstadt_siegburg liked, der ist quasi mittendrin. Mehr zu spannenden Ausflugszielen und Freizeittipps für Klein und Groß erfahren Sie auf dem Instagram-Account visit.siegburg der Tourist Information.
Ihre Stimme zählt! Unter mitmachen.siegburg.de laden wir Sie herzlich ein, sich mit der Stadtverwaltung über anstehende Themen in Siegburg auszutauschen, Ihr Wissen und Ideen einzubringen oder an Umfragen und Beteiligungen teilzunehmen. Der Vorteil: Eine einmalige Registrierung reicht aus, um bei sämtlichen Projekten mitzumachen.

Sonntag, 19. Januar 2025
10 bis 18 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Reinhard Puch: "dimensionen" (bis Sonntag, 19. Januar 2025)
12.11 Uhr, Rhein Sieg Forum, Bachstraße 1:
"Nur für Männer!" - Herrensitzung der Siegburger Funken Blau-Weiß (ausverkauft)
15 Uhr, Studiobühne im ehemaligen Kaufhof, Grimmelsgasse 4:
Offene Zweierbeziehung (Foto)
Montag, 20. Januar 2025
14 bis 16 Uhr, Gemeinschaftsgarten, Cecilien-/Wellenstraße:
Der Gemeinschaftsgarten hat für Besucher geöffnet
18.30 Uhr, Servatiushaus, Mühlenstraße 14:
Ökumenisches Trauercafé Jordan

Capitol, Augustastr. 20, Siegburg, Tel.: +49 2241 62288, https://www.capitol-siegburg.de
Die drei ??? und der Karpatenhund: 14 Uhr
Der Spitzname: 17.15 Uhr
Mufasa - Der König der Löwen: 17.15 Uhr
Sonic the Hedgehog 3: 14.30 Uhr
Wicked (OmU): 17.15 Uhr
Vaiana 2: 14.30 Uhr
Cineplex Siegburg, Europaplatz 1, Siegburg, Tel.: +49 2241 958080, https://www.cineplex.de
Der Spitzname: 18.15 Uhr
We Live in Time: 20.10 Uhr
Wicked: 15 Uhr, 16.30 Uhr, 19.30 Uhr
Better Man: 20.10 Uhr
Nosferatu: 20 Uhr
Sonic the Hedgehog 3: 14.15 Uhr, 16.45 Uhr
Die Heinzels - Neue Mützen, Neue Mission: 14.30 Uhr
Mufasa - Der König der Löwen: 11.15 Uhr, 14.50 Uhr, 17.30 Uhr, 20.20 Uhr
Vaiana 2: 11.45 Uhr, 14.40 Uhr, 17.20 Uhr
September 5: 12.30 Uhr
Gladiator 2: 11 Uhr
Die Schule der magischen Tiere 3: 12.15 Uhr
Die drei ??? und der Karpatenhund: 14.30 Uhr
The Outrun: 11.30 Uhr
Criminal Squad 2: 17.10 Uhr, 19.45 Uhr
Leben ist jetzt - Die Real Life Guys: 14.50 Uhr, 17.20 Uhr, 20.30 Uhr
Konklave: 12 Uhr
Sonntag, 19. Januar, der 19. Tag in 2025
Wetter: Sonnen-Sonntag.
Sonnenuntergang heute: 17.01 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 8.22 Uhr
Monduntergang heute: 10.38 Uhr
Mondaufgang morgen: 23.29 Uhr
Martha und Marius (Ehepaar, starben als Märtyrer um 300 während der Christenverfolgung beim Besuch der Apostelgräber in Rom), auch: Mario; Heinrich (von Staufen, Chorprofess, starb 1211), auch: Hagen, Harry, Heike, Heiner, Heinz, Hejo, Hendrik, Henning, Henny, Henriette, Henrik, Hinnerk.

James Watt (1736-1819), britischer Ingenieur, Erfinder der Dampfmaschine; Robert Edward Lee (1807-1870), amerikanischer General, im Bürgerkrieg Oberbefehlshaber der Konföderierten Armee; Edgar Allen Poe (1809-1849), amerikanischer Schriftsteller ("Der Untergang des Hauses Usher", "Der Rabe", "Das Pendel"); Paul Cézanne (1839-1906), französischer Maler, Bild: Schneeschmelze im L'Estaque, um 1870; Matthew Web (1848-1883), britischer Seemann und Langstreckenschwimmer, schaffte es als erster ohne technische Hilfsmittel von Dover nach Calais, brauchte 21 Stunden und 45 Minuten für 33 harte Nordseekilometer; ertrank beim Versuch, die Whirlpool Rapids, extreme Stromschnellen und Strudel unterhalb der Niagara-Wasserfälle, zu durchqueren; Willi Schäferdiek (1903-1993), Schriftsteller ("Rebell in Christo") und Rundfunk-Chef-Dramaturg; lebte und arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg in Siegburg, begründete dort 1946 die Literarische Gesellschaft mit, trug viel zum Kulturleben der Kreisstadt bei; über zwei Nachkriegs-Jahrzehnte Vorsitzender des Westdeutschen Autorenverbandes und Mitbegründer der Deutschen UNESCO-Kommission, Sprecher der deutschen Schriftstellerverbände; sein literarisches Lebenswerk umfasst eine vielseitige Prosa, Lyrik, Hörspiele und Bühnenwerke; Lilian Harvey (1907-1968), Schauspielerin ("Der Kongress tanzt", "Die drei von der Tankstelle"), bildete mit Willy Fritsch in den Anfängen der 1930er-Jahre das Traumpaar des deutschen Films; Patricia Highsmith (1921-1995), amerikanische Schriftstellerin ("Der talentierte Mr. Ripley"), ihr erster Thriller, "Der Fremde im Zug", wurde 1951 von Alfred Hitchcook verfilmt; Graham Greene feierte sie als "Dichterin der unbestimmbaren Beklemmung"; Hellmut Lange (1923-2011), Schauspieler ("Das Halstuch", "Die Lederstrumpf-Erzählungen", "Salto Mortale", "Patton - Der Rebell in Uniform") und Synchron-Sprecher (die deutsche Stimme von Paul Newmann und Charles Heston); Tippi Hedren (1930), amerikanische Schauspielerin ("Die Vögel", "Marnie"); Richard Lester (1932), amerikanischer Regisseur, drehte 1964 "Yeah, Yeah, Yeah - A Hart Day's Night" mit den Beatles, später unter anderem "Die drei Musketiere" und "Superman"; Phil Everly (1939-2014), der jüngere der Everly Brothers ("All I Have To Do Is Dream"); Janis Joplin (1943-1970), amerikanische Rocksängerin ("Me And Bobby McGee"); Dolly Parton (1946), amerikanische Country-Sängerin ("Jolene") und Schauspielerin ("Warum eigentlich ... bringen wir den Chef nicht um?"); Robert Palmer (1949-2003), englischer Popmusiker und Sänger ("Addicted To Love"); Jody Scheckter (1950), südafrikanischer Formel-1-Champion 1979 - und damit 21 Jahre lang der letzte Ferrari-Weltmeister, bevor Michael Schumacher kam; löste im vierten Rennen der Karriere in Silverstone die bis dahin größte Massenkarambolage der Formel-1-Geschichte aus; später erfolgreicher Unternehmer in England; Katharina Thalbach (1954), Schauspielerin ("Die Leiden des jungen Werther", "Die Blechtrommel"); Stefan Edberg (1966), ehemaliger schwedischer Weltklasse-Tennisspieler, sechs Grand-Slam-Siege; Jenson Button (1980), ehemaliger britischer Formel-1-Fahrer, 2009 Weltmeister auf Brawn GP.
1874: August Heinrich Hofmann von Fallersleben, der Germanistik-Hochschullehrer und Dichter, der 1841 den Text der späteren deutschen Nationalhymne verfasste ("Lied der Deutschen"), stirbt 75-jährig in der Abtei Corvey bei Höxter, wo er 1860 eine Stelle als Bibliothekar der 74.000 Bände zählenden Fürstlichen Bibliothek übernommen hatte; 1984: Wolfgang Staudte, der Regisseur ("Der Untertan", "Rosen für den Staatsanwalt") stirbt 77-jährig bei Dreharbeiten zur Serie "Der eiserne Weg" im heutigen Slowenien; 1986: Sammy Drechsel, der Kabarettist (mit Dieter Hildebrandt 1956 Gründer der Münchener Lach- und Schießgesellschaft), Sportreporter (in der beliebten Kindersendung "Sport-Spiel-Spannung") und Regisseur ("Scheibenwischer"), 1956 Gründer der Prominenten-Fußballelf "FC Schmiere", für die er in 963 Spielen 1.500 Tore erzielte, stirbt 60-jährig in München; 1990: Herbert Wehner, der frühere Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, von 1969 bis 1983 - als "Zuchtmeister" - amtierender SPD-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, einstmals KPD-Aktivist und nicht unbeteiligt am politischen Ende von Bundeskanzler Willy Brand (Wehner: "Der Herr badet gerne lau"), stirbt 83-jährig in Bonn; unvergessen bleiben die zahllosen Sprüche, die er derb hinaushaute: Seinem Fraktionskollegen, dem SPD-Abgeordneten Franz Josef Zebisch, der sich über alphabetische Sitzverteilungen beklagte, empfahl er, sich in "Genosse Arschloch" umzubenennen, den CDU-Abgeordneten Jürgen Wohlrabe nannte er "Übelkrähe", und als ihm die Fragen von ARD-Journalist Ernst-Dieter Lueg nicht passten, redete er ihn vor den Live-Kameras mit "Herr Lüg" an, der revanchierte sich mit einem "Danke schön, Herr Wöhner"; 1998: Carl Lee Perkins, der amerikanische Musiker ("Blue Suede Shoes"), Pionier des Rockabilly, stirbt 65-jährig in Jackson/Tennessee; 2006: Wilson Pickett, der amerikanische Soul-Sänger ("In The Midnight Hour") stirbt 64-jährig in Reston/Virginia; 2006: Carola Stern, die Journalistin und Publizistin, mit Gerd Ruge und Felix Rexhausen 1961 Gründerin der bundesdeutschen Sektion von amnesty international, stirbt 80-jährig in Berlin; 2007: Denny Doherty, der kanadische Sänger der Mamas & Papas ("Monday, Monday", "California Dreamin'") stirbt 65-jährig in Mississauga/Ontario; 2011: Ralf Regitz, der Techno-Aktivist und einstige Cheforganisator der Berliner Loveparade stirbt 46-jährig in der Hauptstadt; 2012: Sarah Jane Burke, die kanadische Freestyle-Skifahrerin, erste Weltmeisterin in der Halfpipe, Pionierin und Ikone ihrer Sportart, erliegt in Salt Lake City 29-jährig ihren schweren Kopfverletzungen, die sie neun Tage zuvor bei einem Trainingssturz in der Superpipe in Park City erlitten hatte; nachdem sie sich 2009 einen Rückenwirbel gebrochen hatte, erklärte sie: "Es ist Teil des Spiels, jeder verletzt sich"; Burke hatte mit Erfolg und Ausstrahlung wesentlichen Anteil daran, dass Ski-Freestyle erstmals 2014 bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi mit auf dem Programm stand; 2015: Robert Manzon, der französische Formel-1-Pilot von 1950 bis 1956 und damit letzter noch lebender Fahrer, der bei der ersten Saison 1950 mit am Start war, stirbt 97-jährig in Marseille; auf Simca, Gordini und einem Rosier-Ferrari gab es in 28 Rennen zwei Podestplätze und 16 WM-Punkte; 2016: Ettore Scola, der italienische Regisseur (1977 "Ein besonderer Tag" mit Sophia Loren und Marcello Mastroianni in den Hauptrollen) stirbt 84-jährig in Rom; 2022: Hardy Krüger, der Schauspieler ("Der Flug der Phoenix", "Die Brücke von Arnheim") stirbt 93-jährig im kalifornischen Palm Springs; 2022: Gaspard Ulliel, der französische Schauspieler ("Hannibal Rising - Wie alles begann", "Einfach das Ende der Welt") stirbt 37-jährig in La Tronche bei Grenoble an einem schweren Schädel-Hirn-Trauma, das er tags zuvor bei einem Skiunfall in La Rosière/Savoyen erlitten hatte; 2023: David Crosby, der amerikanische Gitarrist, Mitbegründer der Byrds und der Supergroup Crosby, Stills & Nash ("Long Time Gone"), zu denen später Neil Young stieß, stirbt 81-jährig nach einer Corona-Infektion; als Komponist hatte er mit Songs wie "Eight Miles High" Erfolge.
Vor 110 Jahren - Januar 1915
Deutschland setzt im Ersten Weltkrieg eine neue Waffe gegen Großbritannien ein: Zeppeline bombardieren Great Yarmouth und King's Lynn. Ab Mai wird auch die Hauptstadt London angegriffen. Die Luftschiffe sind bei ihrem nächtlichen Anflug vom Boden aus nahezu unsichtbar. Der militärische Erfolg der späteren Einsätze - insgesamt fahren kaiserliche Luftschiffe in den folgenden Jahren 51 Angriffe gegen England - wird sich eher bescheiden ausnehmen, doch unter der Bevölkerung lösen sie zunächst Angst und Schrecken aus. Rund 200 Tonnen Bomben werfen sie - zumeist bei Geschwaderangriffen - ab, 557 Tote und über 1.200 Verletzte wird die Kriegsstatistik ausweisen. 58 Soldaten verlieren bei den Einsätzen ihr Leben.
Historiker Olaf Groehler schreibt später, der heutige Tag des ersten Zeppelinangriffs habe einen "Bruch mit dem Bild vom Kriege, das sich Millionen Menschen bisher gemacht hatten", gebracht: "Die scharfe Trennung zwischen Front und Hinterland war plötzlich fragwürdig. Große Teile der Bevölkerung wurden sich bewusst, dass sie in einem Krieg genauso wie die Soldaten an der Front Angriffsziele waren."
Weil sich die Flugabwehr rasch verbessert, werden die gigantischen Flugzigarren kein Erfolg - sie geben ein derart fettes Ziel am Himmel ab, dass, wenn sie gesehen werden, gilt: Jeder Schuss ein Treffer!

Vor 70 Jahren - 19. Januar 1955
Im niederbayerischen Werk der Hans-Glas-GmbH Dingolfing rollt das erste Goggomobil vom Band. Der Kleinwagen erreicht eine Spitzen-"Geschwindigkeit" von 70 km/h. Später düst er mit 85 km/h durch das Land des Wirtschaftswunders, ist mit 13 bis 20 PS ausgestattet. 14 Jahre lang wird der Goggo in verschiedenen Ausführungen produziert, über 280.000 Fahrzeuge baut die Hans Glas GmbH. Ab 1957 gibt es das nach dem Kosenamen eines Glas-Enkels benannte Gefährt mit einem zweiten Scheibenwischer und Kurbel- statt Schiebefenstern. Drei Jahre vor dem Ende der Produktion, 1966, übernimmt BMW die Goggo-Glas-GmbH. Foto: Goggomobil im Jahr 1958.

Vor 160 Jahren - 19. Januar 1865
"Siegburger Schützenverein. Während der Winterzeit jeden Sonntag u. Mittwoch, Nachmittags, Salonbüchsenschießen im geheizten Lokale, woran sich auch eingeführte einheimische Nichtschützen betheiligen können. Der Vorstand." Foto: Schützen im Jahr 1898 vor der Schützenburg.

Vor 150 Jahren - 19. Januar 1875
Mit Ernst Basch gastiert ein bekannter Zauberer im Siegburger "Herrengarten" in der Mühlenstraße. Viel Publikum wird erwartet, jedenfalls heißt es in der abgebildeten Annonce genetivfeindlich: "Wegen dem großen Andrang ist der Saal vergrößert durch Herausnahme der Wand." Das "Kreisblatt" ist vom kunstvollen Hokuspokus hingerissen:
"Gestern hatten wir Gelegenheit, im Saale des Herrengartens bei Frau Wittwe Heller unter zahlreicher Betheiligung die Künste des Herrn E. Basch zu sehen und - wir sagen nicht zu wenig - zu bewundern. Der Künstler wußte sein Auditorium zwei Stunden hindurch so angenehm zu unterhalten, daß die Zeit dahinflog. Herr Basch hat einen europäischen Weltruf und seine Leistungen entsprechen diesem Rufe vollkommen. Er wurde bereits in den größten Städten des In- und Auslandes mit enthusiastischem Beifall aufgenommen und so auch hier. Unser kunstsinniges Publikum versteht es, Herrn Basch zu würdigen. Wer aber den Zauberer aller Zauberer noch nicht gesehen hat, der sollte nicht länger zögern (es sollen nur noch zwei Vorstellungen stattfinden), denselben zu besuchen und Niemand wird unbefriedigt von dannen gehen. Ein genußreicher Abend wird Jedermann entschädigen. Das Merkwürdigste bei Herrn Basch aber ist das, daß er, ein paar ganz unbedeutende Apparate ausgenommen, alle Täuschungen nur mit seinen zehn Fingern zustande bringt. Verschiedene und höchst interessante Verwandlungen bleiben unerklärbar und erhöhen den Reiz des Abends. Die mechanischen Erscheinungen, welche übrigens den Glanzpunkt des Abends bildeten, gewähren durch Größe und brillantes Farbenspiel sowie fortwährende Abwechslung die größte Überraschung und Unterhaltung. Nicht vergessen aber darf man die astronomischen und geologischen Darstellungen, diese sind ebenso sowohl für Kinder als für Erwachsene höchst belehrend. Sie zeigen das ganze Weltsystem auf das Genaueste. Man könnte noch hunderte Sehenswürdigkeiten und Tableaux in diesem Zaubersalon erwähnen. Wir wollen noch beifügen, daß wir vollkommen befriedigt aus diesem Salon traten, als der Schluß des Abends durch ein im herrlichsten Farbenspiel prangendes `Gute Nacht` angezeigt wurde. Es ist übrigens ein Glück für Herrn Basch, daß wir nicht 200 Jahre jünger sind als wir leider nun einmal sind, wir würden ihn ohne Gnade und Pardon, statt Anerkennung zu zollen, ergriffen und in unsern Hexenthurm geschleppt haben und verbrennen lassen, als Hexe, denn bei ihm darf man annehmen, daß er trotz seines Schnurrbartes auch bezüglich seines Geschlechts ein Wechselbalg und Schwänkemacher ist."

Vor 150 Jahren - 19. Januar 1875
Die "unwiderruflich große und letzte Vorstellung" soll nach Zeitungsannoncen am Montagabend, dem 23. Januar, stattfinden. Nachmittags gibt es noch eine Extra-Vorstellung für Kinder. Doch bei dem großen Publikumsandrang wird Ernst Basch sein Gastspiel verlängern. Der Andrang im "Herrengarten" ist so groß, dass Wirtin Witwe Heller eigens eine Wand hat herausnehmen lassen, um den Platz zu vergrößern.
Doch wer ist dieser Ernst Basch? In Bovenden/Göttingen im Jahr 1838 geborener Spross einer Familie von Zauberkünstlern, Sohn von Hirsch Basch, auf Tournee auch mit seinen beiden Brüdern. Basch verzaubert das Publikum mit seiner "Laterna Magica", das Gerät projiziert Dioramen und Erscheinungen von Geistern und Gespenstern, aber auch Märchenszenen. Der Künstler ist ein erfolgreicher Unternehmer, führender Hersteller von Zaubergeräten. Zeitweise ist er mit einem eigenen Reistheater für 1.600 Besucher unterwegs, ein famoser Budenzauber. Als "Professor für Magie und Physik" bezeichnete sich der wahrscheinlich 1908 verstorbene Künstler. Als Assistent diente ihm der später weltberühmt gewordene Kölner Gedankenleser und Zauberkünstler Paul Valadon, der 46-jährig in Phoenix/Arizona verstarb.

Vor 110 Jahren - 19. Januar 1915
Aus dem Kriegstagebuch des Siegburger Soldaten Paul Löwenich. Der Enkel eines bekannten Siegburger Töpfers verliert am 24. März 1918, wenige Monate vor dem Ende des 1. Weltkriegs, an der Somme, sein junges Leben. Seinem Kriegstagebuch vertraute er zuvor seine Erlebnisse an. Siegburgaktuell veröffentlichte im Jahr 2015 die Zeitdokumente. Im Januar 1915 schreibt Löwenich, der im Jahr zuvor am Siegburger Gymnasium am Markt, dem heutigen Museum, sein Notabitur mit Bravour bestand - statt Studiums der Theologie erwartet ihn das Inferno der Westfront - über das Elend eines Krieges, dieses Krieges, jedes Krieges:
"Um halb 3 Auszug aus der Kaserne in Straßburg. Über Metz um 4 Uhr am 6. Januar in Luxemburg. Dort große Fütterung. 3 Uhr nachmittags Ankunft in Namur, das noch immer einen traurigen Anblick bot. Dann Abfütterung und wieder der Maas entlang. Montigny war total zerschossen. Die Bevölkerung begaffte uns mit offenem Munde. (…) Wir wurden ausgeladen und marschierten (…), wo wir nach langem Suchen Quartier in einer Scheune fanden. Die Nacht war sehr kalt, und wir wurden von 21-cm-Haubitzen und Granatfeuer im Schlafe gestört. Freitag, den 8. Januar: Am Morgen beobachteten wir drei deutsche Flieger, die Leuchtbomben warfen. Einer, der sich zu sehr der feindlichen Stellung näherte, wurde beschossen. Die Leute, die aus den 1 Stunde entfernten Schützengräben zurückkehrten, sahen entsetzlich aus. Ausdauernd donnerten die Kanonen weiter. Samstag, den 9. Januar, um halb 9 Uhr Antreten. Wir mußten 1,5 Kilometer hinter der Front Schützengräben verstärken, und zwar so, daß die Schützen trocken standen. Wall 1,5 bis 2 Meter zu dick. Verschiedene Male flogen die Granaten einige hundert Meter von uns entfernt ein. Am Nachmittag dasselbe. Hinter dem Schützengraben war ein Haus, das einen Volltreffer erhalten hatte. Wir benutzten seine Bretter und Balken zur Verstärkung unserer Stellungen. Rechts von uns pfiffen die Geschosse der schwarzen Mörser an uns vorbei. Dies kommt daher, daß unser Regiment am weitesten vorgearbeitet hat und sozusagen eine Sackgasse bildet. Sonntag (10. Januar)! Es wurde sofort von der Artillerie angeschossen. Nachdem wir aufgestanden waren, beobachten wir wieder deutsche Flieger. Wir traten an, um zu Schanzen, wurden aber entlassen, um gegen 2 Uhr zum Einteilen zu erscheinen. Die freie Zeit benutzten wir, um nach (?) zu pilgern und Einkäufe zu machen. Hier ist nämlich absolut nichts zu haben. Die Butter kostete dort 2 Mark, Käse 5 Mark pro Kilo. Kerzen das Stück 20 Pfennig. Ich nahm 9 mit. Nach der Rückkehr wurden wir 200 Lothringern zugeteilt, um mit diesen gedrillt zu werden. Am Abend beobachteten wir zwei deutsche Flieger, die tollkühn durch feindliche Schrappnellfeuer flogen. Jetzt sind wir in sturmsicherem neuen Quartier und sind gespannt auf die Zukunft. Das war der Sonntag." (hierzu siehe auch Meldung unten "Vor 10 Jahren")
Foto: Soldaten auf einer Brücke in Dun-sur-Meuse, also Dun an der Maas, im Jahr 1915.
Vor 105 Jahren - 19. Januar 1920
"Stadtverordneten-Versammlung unter dem Vorsitze von Bürgermeister Becker. Der Vorsitzende gibt der Versammlung Kenntnis von dem traurigen Ereignis im Rathaus, dem in der Nacht ein blühendes Menschenleben zum Opfer fiel. Der Beamte behauptet in Notwehr gehandelt zu haben; die eingeleitete Untersuchung wird hoffentlich baldigst Aufklärung in dieser traurigen Sache bringen. Weiter bringt der Vorsitzende den Dank des früheren Beigeordneten Jean Fußhöller für die ihm zuteil gewordene Ehrung, die Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Siegburg, die durch Überreichung einer künstlerisch gestalteten Urkunde am Vorabend seiner Goldenen Hochzeit mit Ehefrau Scholastika durch eine städtische Abordnung erfolge, zum Ausdruck. Namentlich für Verdienste auf dem Gebiet der Wohltätigkeit erfolgte die Ehrung des langjährigen Stadtverordneten."

Vor 55 Jahren - Januar 1970
Ein Abriss des historischen Engelbert-Humperdinck-Hauses am Markt scheint beschlossene Sache, für den sich nähernden Tag, an dem das Amtsgericht aus- und in einen Neubau an der Neuen Poststraße einzieht. Die früher gefassten Pläne der Stadtoberen sehen vor: Das historisch bedeutsame Gebäude am Markt wird plattgemacht, an seiner Stelle ein repräsentatives Kaufhaus gebaut werden. In den Heimatblättern des Siegkreises regt Bauplaner Ulrich Maetzel an, bei der günstigen Lage solle das Gebäude künftig wieder zu einem Bürgerhaus umgestaltet werden, dem entspreche auch dessen frühere Zweckbezeichnung. Maetzel: "Neuere Geschichte der Stadt dokumentiert der Bau des Amtsgerichtes, ein Bau, der sich nicht unbedingt dem Maßstab des Platzes fügt, aber aufgrund der Lage nicht sprengend wirkt. Hier stand bis zum Jahre 1826 das Bürgerhaus. Sieht man von der heutigen Zweckbestimmung ab und sucht nach neuem Inhalte, eine Aufgabe, die bei dem zu erwartenden Neubau des Amtsgerichtes bald gestellt sein dürfte, so fällt die frühere Institution des Bürgerhauses ins Auge. Hier ist der Ansatz gegeben zu der Überlegung, den Bau zu einem neuen Bürgerhaus umzuwandeln. Hier läßt sich einem dringenden Bedarf abhelfen, dem bislang nur Behelfslösungen geboten wurden und werden. Hier ist der Platz und der Rahmen für ein Festhaus der Bürgerschaft, für den fehlenden Saalbau und für Zwecke, die der Gastlichkeit der Stadt dienen. Die Gunst des Standortes liegt auf der Hand. Das ist ein Vorschlag für die Anpassung eines Bauwerks an die Bedürfnisse der Zeit. Nur so kann die lebendige Denkmalpflege betrieben werden. Nur lebendiger Inhalt kann letztlich dem kunst- und kulturgeschichtlichen Wert der baulichen Substanz zu einer Produktivität verhelfen, indem er dem Fremdenverkehr, der Gastlichkeit der Stadt und damit der Anziehungskraft dient. Für Siegburg gilt dies besonders, denn die Nachbarschaft der Hauptstadt zwingt gerade hier zu neuen Aspekten." Foto: Markt mit Humperdinckhaus 1972.

Vor 10 Jahren - 19. Januar 2015
siegburgaktuell berichtete über Paul Löwenich, geboren 1895, im Jahre 1914 Notabiturient am Siegburger Gymnasium, Kriegsfreiwilliger, ab 1915 Soldat an der Westfront. Sein Kriegstagebuch, ab heute im Siegburger Kalenderblatt (siehe "Vor 105 Jahren") ging dem Rathaus zu, Löwenichs Nichte Rotraut Mattedi übergab das historisch äußerst wertvolle Werk dem Stadtarchiv. Das Besondere daran: Über Monate hatte sie die Sütterlin-Handschrift ihres Onkels in mühevoller Kleinarbeit entziffert und dem Tagebuch eine für die Allgemeinheit lesbare Abschrift beigefügt. Was Rotraut Mattedi (76) macht, das macht sie richtig. Schon früher war das so, als sie in Mülldorf, ihrer Heimat, ihren Schülern das Schreiben beibrachte. Den Beginn ihrer "Übersetzertätigkeit" bildeten Sütterlin-Schreibübungen in einem Heft, wie es auch ihre Grundschüler benutzten. "Ich schrieb mit einer speziellen Feder, ein Kuli wäre zu ungenau gewesen, er kann den Feinheiten nicht gerecht geworden." Ein entsprechendes Sütterlin-Alphabet, das sie sich besorgte, diente als Muster. Es leistete wertvolle Dienste.
Mattedis Aufgabe war alles andere als leicht. Nicht nur, dass es eine andere Schrift zu verstehen galt. Ihr Onkel notierte das Erlebte nicht selten im Unterstand, während um ihn herum die Bomben fielen, was zwangsläufig nicht zur guten Lesbarkeit beitrug. Hinzu treten die Eigenarten, die jeder von uns besitzt, wenn er/sie zum Stift greift. Die Handschrift ist ein Teil der Persönlichkeit, zeugt von Individualität, heute wie vor einem Jahrhundert. Last but not least: Das Alter des Tagebuchs. Nach Löwenichs Tod bewahrten es seine Eltern (also Mattedis Großeltern) auf, die in den 1940er-Jahren zweimal ausgebombt wurden. Das Buch überlebte zwei Weltkriege, trug Verwundungen davon.
Die Hindernisse übersprang Mattedi gekonnt. Sie schwor auf den Bleistift, weil "stets noch etwas verbessert bzw. umgeschrieben werden musste". Am Ende standen 139 Tagebuchseiten 139 DIN A 5-Seiten in präziser Lehrerschreibschrift entgegen. Vielen Dank. Foto: Rotraut Mattedi mit dem Kriegstagebuch (links) und ihrer Abschrift (rechts).
Für einen Besuch der Stadtverwaltung gilt: Erst hier Termin vereinbaren, dann vorbeikommen.
Tourist Information (+49 2241 102-7533 oder tourismus@stadtbetriebe-siegburg.de) und Stadtmuseum (+49 2241 102-7410 oder stadtmuseum@stadtbetriebe-siegburg.de), Markt 46, haben dienstags bis samstags zwischen 10 und 17 Uhr, sonntags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet (die Tourist Information auch montags von 10 bis 17 Uhr), die Stadtbibliothek, Griesgasse 11, dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.
Aktuelle Öffnungszeiten des Oktopus Freizeitbad, Zeithstraße 110, können hier abgerufen werden. Der Zugang zum Bad ist mit einem Online-Ticket möglich, das hier erworben werden kann. Sie können das Online-Ticket auch mit Hilfe der Kolleginnen und Kollegen im Eingangsbereich des Hallen- und Freibades sowie im Stadtmuseum am Markt erwerben. Im Stadtmuseum ist der Ticketverkauf mit Bargeld möglich, ansonsten nur bargeldlos mit allen digitalen Zahlungsmitteln einschließlich der IBAN. Zusätzlich können Schwimmbadtickets vor Ort auch mit dem Siegburg-Gutschein (Karte oder App) erworben werden.
Polizei: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Krankentransport: +49 2241 19222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: +49 1805 986700
Giftnotruf-Informationszentrale der Universitätsklinik Bonn: +49 228 19240
Apotheken-Notruf: +49 800 0022833
Telefonseelsorge: +49 800 1110111 oder +49 800 1110222
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 116111 oder +49 800 1110333
Bundesweites Hilfstelefon "Gewalt gegen Frauen": 116016
Opferschutzbeauftragter der Kreispolizeibehörde Siegburg: +49 2241 5413812
Beratungsstelle sexualisierte Gewalt: +49 228 635524
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116116
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Apotheken-Notdienst
Ursula-Apotheke, Kölner Straße 3A, Troisdorf, Tel.: +49 2241 999980