Michaelsberg

siegburgaktuell 02.08.2025

Stadtführung Neubürger
Von Krügen zu Kriegen

Stadt übernahm Schirmherrschaft über Neubürger

Siegburg. Mehr als 20 Teilnehmer am geschichtlichen Rundgang, den die Stadt neu nach Siegburg Gezogenen anbot, um die Wurzeln ihrer neuen Heimat kennenzulernen. Wichtigste Utensil dabei in diesem Sommer - der Regenschirm. Eine ganze Ladung hatte das Bürgermeisterbüro mitgebracht. Stadtarchivar Jan Gerull stapfte als Guide voran, sprach am Stadtmuseum von den Welterfolgen der tönernen Krüge und am Denkmal von den langen Schatten der Kriege von 1870/71, 1914-1918, 1939-45. Unwohl sei ihm, wenn er Gäste aus Frankreich oder Holland empfange und beim Kaffeetrinken auf dem Markt der deutsche Militarismus grüße, so ein mitlaufender Mann. Sowohl Gerull als auch Bürgermeister Stefan Rosemann, der die Tour begleitete, verwiesen auf den Wert, der auch unbequemen Zeugnissen der Vergangenheit innewohnt, wenn man den Entstehungskontext offenlege. Dass jüngeren Generationen die betonschwere Bedeutung ohnehin nicht mehr bewusst ist bzw. sein wird, zeigte symbolisch eine Momentaufnahme: Während die Neusiegburger/innen den Erörterungen lauschten, spielten zwei Kinder ausgelassen Fangen und Verstecken an der Hecke zu Füßen der Viktoria. 

Mit Migrationshintergrund /2

"Alles wie auf der Karte" - Raphael entdeckt Schlesien

Siegburg. Zweiter Teil unserer Serie über die erfolgreichen Beiträge des Gymnasiums Alleestraße am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten. Raphael Ipfelkofer und Anne Apitz gewannen Landespreise, dotiert mit je 500 Euro. Ihr Berichtsgebiet? Das heutige Polen.

Aus Günthersdorf nahe Grünberg in Niederschlesien stammen Vorfahren von Raphael. Die Menschen verlassen 1945 zweimal ihre Heimstätten. Erst beim Herannahen der Roten Armee, dann, nach zwischenzeitlicher Rückkehr, erhalten sie Post der neuen polnischen Machthaber, in der steht unmissverständlich: Raus. Sonst raus mit Gewalt. Der Treck nach Westen, der tage- und wochenlange Marsch ins ungewisse - Raphael zeigt ihn sprachlich herausragend auf. Die Familie wird geteilt. Die Uroma, die in einem Westfrontlazarett in Frankreich einen jungen Bayern kennen und lieben gelernt hatte, wird an der Donau heimisch. Ihre Schwestern bleiben in Brandenburg. Sein Untersuchungsgegenstand im Geschichtswettbewerb ist die Sicht schlesischer Vertriebener in DDR und BRD auf die Oder-Neiße-Grenze.

In der DDR ist schlechte Presse und schlechtes Reden über die Vertreibung nicht gewollt, Vereinigungen von Vertrieben nicht erlaubt, sie heißen auch nicht Vertriebene, sondern Umsiedler. Friedensgrenze nennt die Propaganda die Flusslinien nach Polen. In der BRD ist das ganz anders, konservative Parteien schärfen mit den Schlesiern und ihren Leidensgenossen aus Ostpreußen oder Südmähren ihr Profil. Viele sind entsetzt, als Willy Brandts neue Ostpolitik die Tür zur alten Heimat zuschlägt. Neu anfangen unter schweren Bedingungen mussten die Flüchtlinge in Ost und West.

Zu einem mitgemachten Schlesiertreffen sagte Raphaels Uroma: "Die Hoffnung, jemanden zu finden, den man kannte, war schon nach den ersten Minuten weg." Der entscheidende Punkt, es zu schaffen, war der Blick nach vorn: "Meine Großmutter wollte nicht als andere Bevölkerungsgruppe in Deutschland leben. Sie war Deutsche." Er hat sich aufgemacht nach Günthersdorf, das heute Zatonie heißt. Das Haus der Familie steht noch. Es ist verzeichnet auf dem handgeschriebenen Plan, den ihm ein Verwandter mitgab und auf dem er auch die Kirche fand (Foto).

Annes Vorfahren kommen aus der heutigen polnisch-ukrainischen Grenzregion. Österreich-Ungarn, Russisches und Deutsches Reich Polen haben die Region aufgeteilt. Nach dem Ersten Weltkrieg ist die nach dem Engländer Curzon benannte Linie als Ostgrenze in aller Munde, wird aber in einem Krieg zwischen Polen und der Sowjetunion, die sich ihrerseits noch im Bürgerkrieg befindet, 1921 weiter nach Osten verschoben.

Im Zweiten Weltkrieg beginnt für die Polen der blanke Horror. Neben den deutschen Besatzern sind es ukrainische Nationalisten, die die Bevölkerung terrorisieren, wahllos Morde begehen, Fluchtbewegungen auslösen. Pest und Cholera vereint. Annes Urgoßvater Wladyslaw packen die Deutschen, halten ihn als billige Arbeitskraft, sperren ihn ins Lager. Ein sterbenskranker Mithäftling schenkt ihm eine Lebensversicherung: Im wärmenden Pelzmantel kämpft er sich 215 Kilometer bei Schnee und Eis durch die Winterkälte zu seinen Lieben vor. Er überlebt den Krieg, stirbt allerdings Anfang 1948 an den Folgen der strapaziösen Lagerhaft. Die Familie leidet. Das Geld ist knapp, Reisen über die sowjetische Grenze nach Lwiw (polnisch Lwow, deutsch Lemberg) sind gefährlich, weil Ressentiments der Ukrainer anhalten und in Gewalttätigkeiten ausarten. Dann folgt schließlich Solidarnosc und der Kampf um die Freiheit.

Anne zeichnet mit fiktiven Tagebucheinträgen von Oma und Uroma, die auf den familiären Überlieferungen basieren, das großartige Porträt eines gebeutelten Landes. Ein Teil ihrer Familie verschlug es nach Deutschland, ein Teil ist weiter im Osten Polens beheimatet. Sie ist regelmäßig dort zu Besuch. Nur wenige Kilometer weiter ist seit 2022 wieder Krieg.

Wohnmobil Stellplätze
Neu eingerichtet

Stellplätze für Wohnmobile am Oktopus

Siegburg. Am Freizeitbad Oktopus an der Zeithstraße haben die Stadtbetriebe zwei kostenpflichtige Wohnmobilstellplätze eingerichtet. Zusatzinfo: Stromanschluss oder Entsorgungsstation gibt es nicht. Wer sich interessiert, klickt hier.

Flohfrei ohne Risiko
Was juckt denn da?

Flohfrei ohne Risiko 

Siegburg. Ihre Stiche lösen unangenehmen Juckreiz aus, mit bloßem Auge sind sie kaum zu erkennen: Flöhe. Wer Haustiere hat, hat vielleicht schon Bekanntschaft mit den unangenehmen Schädlingen gemacht, denn die kleinen Insekten können vom geliebten Vierbeiner auch auf den Menschen überspringen. "Erkennbar sind Flohbisse am typischen Muster: Häufig finden sich mehrere der runden, oft blutigen Stiche auf einer Linie hintereinander", erklärt Kerstin Effers, Expertin für Umwelt und Gesundheitsschutz der Verbraucherzentrale NRW. Bei der Anwendung von Mitteln gegen die Plagegeister ist jedoch Vorsicht geboten. "Wer beispielsweise Antizecken- und Flohmittel, die speziell für Hunde angeboten werden, bei Katzen anwendet, riskiert deren Vergiftung", so Effers. Bei einem Befall sollte immer ein Tierarzt aufgesucht, Antiflohmittel erst nach Absprache eingesetzt werden. Schlafplätze und Wohnung müssen gründlich gereinigt werden, waschbare Textilien gehören bei 60 Grad in die Trommel. Zu Schädlingsbefall im Haus und schonenden Gegenmitteln berät die Umweltberatung NRW. Über die Gefahren von Chemikalien im Haushalt informiert die Verbraucherzentrale hier.

Jedermanscafé
Für Jedermann

Kaffee und Kuchen in St. Elisabeth

Siegburg. Am Dienstag, 5. August, findet in der Kirche St. Elisabeth im Stadtteil Deichhaus das nächste Jedermanscafé statt. Das Team um Gudrun Ginkel lädt Jung und Alt zu Kaffee und von Ehrenamtlichen gebackenen Kuchen ein. Einlass ist wie immer ab 14.30 Uhr.

Stadtnachrichten online
Videos und Infos

Stadtnachrichten online

Siegburg. Nachrichten und Veranstaltungen, Bürgerservice und Digitale Verwaltung, Mängelmelder und Umfragen. Mit der App Citykey lernen Sie die Kreisstadt neu kennen und erledigen Behördengänge bequem über das Smartphone. Ganz einfach, unabhängig von Zeit und Ort. Download über nachfolgenden Link.

Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Kreisstadt Siegburg oder den Instagram-Account kreisstadt_siegburg liked, der ist quasi mittendrin. Mehr zu spannenden Ausflugszielen und Freizeittipps für Klein und Groß erfahren Sie auf dem Instagram-Account visit.siegburg der Tourist Information.

Ihre Stimme zählt! Unter mitmachen.siegburg.de laden wir Sie herzlich ein, sich mit der Stadtverwaltung über anstehende Themen in Siegburg auszutauschen, Ihr Wissen und Ideen einzubringen oder an Umfragen und Beteiligungen teilzunehmen. Der Vorteil: Eine einmalige Registrierung reicht aus, um bei sämtlichen Projekten mitzumachen.

Blick über den Festplatz
Heute und morgen in Siegburg

Samstag, 2. August 2025

ganztägig, Kultur-Kiosk, Markt:
Hermann Josef Hack und Andreas Pohlmann: "Vorzeichen" (bis Sonntag, 24. August)
10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Stine Jespersen und Martin Bodilsen Kaldhal: "Distinctly Here - Zeitgenössische Keramik aus Dänemark" (bis Sonntag, 31. August)
Gedok Bonn: "Was uns trägt" (bis Sonntag, 24. August)
ab 17 Uhr, am Wendehammer der Straße "Am Uhlenhorst":

Sommerfest der Fründe vom Brückberger Veedelszoch (Foto)
ab 19 Uhr, auf dem Wolsberg:
Sommerfest der Löschgruppe Wolsdorf
ab 20 Uhr, Röstburg, Wilhelmstraße 56:
"Burgtalent - Deine Bühne, dein Moment"

Sonntag, 3. August 2025

ganztägig, Kultur-Kiosk, Markt:
Hermann Josef Hack und Andreas Pohlmann: "Vorzeichen" (bis Sonntag, 24. August)
10 bis 18 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Stine Jespersen und Martin Bodilsen Kaldhal: "Distinctly Here - Zeitgenössische Keramik aus Dänemark" (bis Sonntag, 31. August)
ab 11 Uhr, am Wendehammer der Straße "Am Uhlenhorst":
Sommerfest der Fründe vom Brückberger Veedelszoch
14 Uhr, Treffpunk Eingang Stadtmuseum, Markt 46:
Kriminalistischer Stadtrundgang mit Hans-Willi Kernenbach
14 bis 17 Uhr, Café T.o.d., Nordfriedhof:
Das Café hat geöffnet

Kinoprogramm
Heute im Kino

Das aktuelle Kinoprogramm entnehmen Sie bitte den Webseiten von

Capitol, Augustastr. 20, Tel.: +49 2241 62288, https://www.capitol-siegburg.de und
Cineplex, Europaplatz 1, Tel.: +49 2241 958080, https://www.cineplex.de.

Der Tag heute

Samstag, 2. August, der 214. Tag in 2025

Internationaler Tag des Gedenkens an den Genozid an den Sinti und Roma.

Wetter: "Bläst im August der Nord, so dauert gutes Wetter fort."

Sonnenuntergang heute: 21.15 Uhr
Sonnenaufgang morgen:
6.01 Uhr
Mondaufgang heute: 16.03 Uhr
Monduntergang morgen: 0.01 Uhr

Heilige und Namenstage

Stephanus (römischer Bischof, starb 257); Eusebius (erster Bischof von Vercelli, um 283 auf Sardinien geboren, starb 371).

Geburtstage

Jack Warner (1892-1978), amerikanisch-kanadischer Filmproduzent, Schauspieler und Regisseur, einer der vier Warner-Brothers; Charles Bennett (1899-1995), englischer Dramatiker, als Drehbuchautor schrieb er für Alfred Hitchcock, so bei den Filmen "Die 39 Stufen", "Sabotage" und "Der Geheimagent"; Rudolf Prack (1905-1981), österreichischer Schauspieler, in den 1950er-Jahren mit Sonja Ziemann das Traumpaar des deutschen Films ("Schwarzwaldmädel", "Grün ist die Heide", "Der Kongreß tanzt"); James Baldwin (1924-1987), amerikanischer Schriftsteller ("Das Gesicht der Macht bleibt weiß") und Bürgerrechtler; Luigi Colani (1928-2019), Designer, die runde Form war sein Markenzeichen, scheiterte beim Versuch, für das deutsche Eifelland-Team und Fahrer Rolf Stommelen in den 1970er-Jahren einen Formel-1-Wagen zu entwickeln, statt aerodynamischem Kugelblitz kam eine peinliche Eierkiste heraus; Ruth-Maria Kubitschek (1931-2024), Schauspielerin; Peter O'Toole (1932-2013), irischer Schauspieler ("Lawrence von Arabien"); Isabel Allende (1942), chilenische Schriftstellerin ("Das Geisterhaus"), Nichte des 1973 beim Militärputsch ums Leben gekommenen chilenischen Staatspräsidenten Salvador Allende; Jim Capaldi (1944-2005), englischer Schlagzeuger bei Traffic; Inga Rumpf (1946), Sängerin (bei Frumpy, Atlantis und solo); Mathieu Carrière (1950), Schauspieler ("Die flambierte Frau"); Donnie Munroe (1953), schottischer Folk-Rock-Musiker, gründete 1974 als Sänger mit den Brüdern Rory und Calum MacDonald die Band Runrig ("Loch Lomond"), die er bei seiner Kandidatur für das schottische Parlament 1997 verließ, startete zwei Jahre später eine Solo-Karriere; Katrin Müller-Hohenstein (1965), ZDF-Sportjournalistin; Kati Wilhelm (1976), Ex-Biathletin, dreimal Olympia- und fünfmal WM-Gold zwischen 2001 und 2010, Gesamtweltcup 2005/06.

Todestage

1799: Étienne Jacques de Montgolfier, der Miterfinder des Heißluftballons stirbt 54-jährig bei Lyon; 1876: Wild Bill Hickok, die Westernlegende wird beim Pokerspiel in einem Saloon in Deadwood/Dakota kurzerhand von hinten von einem gewissen Jack McCall 39-jährig über den Haufen geschossen; Wild Bill hatte zwei Asse und Achten auf der Hand und McCall im Jahr drauf den Strick um den Hals; 1921: Enrico Caruso, der italienische Tenor stirbt 48-jährig in Neapel an den Folgen einer Rippenfellentzündung; 80.000 Trauernde geben dem Jahrhunderttenor das letzte Geleit, schwarze Tücher umhüllen die Gebäude; Brustkorb, Mund und Gedächtnis müssten groß sein, die erforderliche Intelligenz nicht so sehr, umschrieb der Gast der großen Opernhäuser dieser Welt einst seine Erfolgsformel, dazu "ein gewisses Etwas im Herzen"; 1922: Alexander Graham Bell, der schottische Erfinder, er entwickelte das Telefon zur Marktreife, stirbt 74-jährig in Nova Scotia/Kanada; 1934: Paul von Hindenburg, der preußische Generalfeldmarschall, Quasi-Militärdiktator in den letzten beiden Jahren des Ersten Weltkriegs und später Reichspräsident, stirbt 86-jährig auf Gut Neudeck in Ostpreußen; 1933 ernannte er Adolf Hitler zum Reichskanzler; 1976: Fritz Lang, der Regisseur ("Metropolis", "M - eine Stadt sucht einen Mörder") stirbt 85-jährig in Los Angeles; 1997: James Krüss, der Autor ("Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen") stirbt 71-jährig auf Gran Canaria; 2006: Holger Börner, der ehemalige hessische SPD-Ministerpräsident, der als erster Landeschef mit Joschka Fischer einen Grünen zum Minister ernannte, stirbt 75-jährig in Kassel; 2012: Bernd Meier, der ehemalige Fußballbundesligatorwart (1860 München, BVB) stirbt 40-jährig in Donauwörth; 2014: Otmar Hornbach, der Unternehmer, der von einer Amerikareise 1966 die Idee zum Bau- und Gartenmarkt mit Selbstbedienung mitbrachte und so zum "Do it yourself"-Pionier Europas mit 169 Filialen und 25.000 Mitarbeitern aufstieg, stirbt 84-jährig in Annweiler; 2014: Wolf-Dieter Ahlenfelder, der ehemaliger Bundesligaschiedsrichter, der auf Paul Breitners Attacke "Ahlenfelder, du pfeifst wie ein Arsch" mit der Bemerkung "Paul, du spielst wie ein Arsch" konterte, stirbt nach langer Zuckerkrankheit 70-jährig in Oberhausen; 1975 pfiff er in der 32. Minute das Spiel Werder Bremen gegen Hannover 96 zur Halbzeit und erklärte, das habe wohl an einem Bier und einem Schnaps gelegen, die er sich zum Mittagessen gegönnt habe, gleichwohl 1984 die Auszeichnung zum besten Liga-Schiedsrichter; aufgeblasene Autoritätsattitüden a la Felix Brych, der in Regensburg, einem seiner Schiri-Tatorte, promovierte, hatte Ahlenfelder nicht nötig.

Historisches Kalenderblatt

Vor 415 Jahren - 2. August 1610

Knapp daneben ist auch vorbei: Henry Hudson fährt auf der Suche nach der Nordwestpassage in die heutige Hudson Bay ein, wähnt sich allerdings bereits im Pazifischen Ozean.

Vor 80 Jahren - 2. August 1945

Kurz nach Mitternacht unterzeichnen Churchill, Truman und Stalin das Potsdamer Protokoll, das den Umgang mit Nachkriegs-Deutschland regeln sollte. Ein Abkommen, das den äußeren Anschein erweckt, die Siegermächte wollten den Frieden als Partner aufbauen. Eckpunkte für Deutschland: Entnazifizierung, Demilitarisierung, Demokratisierung, Demontage und Dezentralisierung.

Vor 45 Jahren - 2. August 1980

Die neofaschistische Terrororganisation "Nuclei Armati Rivoluzionari" zündet eine Bombe im Bahnhof der italienischen Stadt Bologna. 85 Menschen sterben, mindestens 200 werden verletzt.

Vor 35 Jahren - 2. August 1990

Die Truppen des irakischen Diktators Saddam Hussein überfallen das Emirat Kuweit. Der folgende Golfkrieg kostet 100.000 Menschen das Leben. Hussein bleibt trotz Niederlage an der Macht.

Siegburger Kalenderblatt

 Vor 115 Jahren - 2. August 1910

"Vortrag nur für Damen: Am Donnerstag, den 4. August, nachmittags um 5 Uhr, findet im Saale des Hotels Reichenstein ein Vortrag von Frau Direktor Werremeyer über Damen-Moden und diesbezügliche Wissenschaft sowie über Maßnehmen, Zuschneiden und Fertigen von Damen-Garderobe statt. Dieser Vortrag, bei dem auch gleichzeitig Taillen für Besucher zugeschnitten und anprobiert werden, ist sehr interessant und belehrend. Jede Dame ist dazu freundlichst eingeladen. Meister-Directrissen und Gehülfinnen der Damenschneiderei sind ebenso dazu eingeladen und wird im Interesse ihres Geschäftes der Besuch dringend empfohlen. Eintritt für jede Dame frei." (Annonce)

Kochkiste

Vor 110 Jahren - 2. August 1915

Das Leben vor der Mikrowelle oder "Ab in die Kochkiste": "Eine Hausfrau, die gelernt hat", schreibt dem "Siegburger Kreisblatt", wie man beim Kochen angesichts steigender Gaspreise (Leuchtgas 18, Kochgas 12 Pfennig) sparen kann. Mit der Kochkiste: "Ihnen allen sei sie recht warm empfohlen. Sie kann fast ohne Unkosten selbst hergestellt werden. Man läßt die Gerichte - Suppe, Kartoffeln, Gemüse, Fleisch - außer dem rasch zubereiteten Braten, auf der Gasflamme zum Kochen kommen und setzt sie dann in die Kochkiste, wo die Speisen von selbst gar werden. Für Suppe gebrauche ich etwa eine Viertel Stunde Gasfeuerung, für Kartoffeln 20 Minuten. Alles weitere besorgt dann die Kiste, der ich früher auch mißtrauisch gegenüberstand, die ich jetzt aber nicht mehr missen möchte. So spare ich täglich auf mehreren Flammen 2-3 Stunden Gasverbrauch und meine Gasrechnung ist viel geringer als früher ohne Kiste bei niedrigen Gaspreisen." Die Zeitung ergänzt seinerzeit zu (Ur)Omas Verbrauchertipp: "Auch seitens des Gaswerks wird die Benutzung der Kochkiste wärmstens empfohlen, da damit tatsächlich Gas gespart werden kann. Leider ist diese praktische Einrichtung noch viel zu wenig in Gebrauch. Gerade in der Gasküche bildet die Kochkiste eine wertvolle Ergänzung, d.h. sie führt zur Gasersparnis, da die Speisen nur angekocht werden müssen. Nebenbei kochen die Speisen in der Kochkiste ohne jede Aufsicht fertig, so daß die Köchin die Arbeit des Kochens mit dem Ankochen erledigt hat. Eine Kochkiste kann sich jede Hausfrau selbst herstellen, sogar ein Obstkorb läßt sich dazu verwenden. Heu, Holzwolle, ganz feine Sägespäne werden als Füllmaterial benutzt und so fest wie möglich eingestampft. In der Kochkiste lassen sich auch sehr gut Speisen warm halten, was besonders für Haushaltungen wertvoll ist, in denen die Familienmitglieder die Mahlzeit nicht zu gleicher Zeit einnehmen." 

Bild: Professionelle Kochkiste von Annodazumal.

Vor 105 Jahren - 2. August 1920

"Schieberkolben für Drehkolbenmaschinen mit sichelförmigem Arbeitsraum und Führung der Kolben in seitlichen Bahnen, die zwischen der Zylinderwandung und Ansätzen der Zylinderdeckel gebildet sind", dafür erhält der Siegburger Hans Wiesinger, Friedrichstraße 46, unter Nummer 326 279 ein offizielles Patent. Die Friedrichstraße wurde 1929 zur Humperdinckstraße.

Vor 100 Jahren - 2. August 1925

Hat der Mann denn keine anderen Sorgen? Es ist bittere Nachkriegszeit, das Rheinland von den Alliierten besetzt, das Amt des Reichspräsidenten hat sich der Monarchist und Militarist Hindenburg gesichert, vor Wochen wurde die SS gegründet und 14 Tage zuvor erschien Adolf Hitlers "Mein Kampf".

Und Seine Eminenz, der hochwürdige Herr Kardinal Dr. Schulte zu Köln? Der ärgert sich über die Kleidermode der - katholischen - Frauen und pestet dummes Zeug im "Kirchlichen Anzeiger":

"Es droht nachgerade jedes Gefühl für christliche Ehrbarkeit zu ertöten. Kann und darf man da noch schweigen zu dem Ärgernis, daß sogar im Gotteshause von unzulänglich bekleideten Kirchenbesucherinnen allen Abmahnungen zum Trotz gegeben wird? Es ist tieftraurig, wenn bischöfliche Erlasse heute nicht mehr daran vorbeikommen zu erklären, daß nur jene weibliche Gewandung als genügend gelten kann, die die Oberkörper bis an den Hals sowie die Oberarme nicht unbedeckt läßt und den Unterkörper wenigstens bis über die Knie bedeckt, daß ferner durchsichtige Stoffe keine genügende Bekleidung sind und daß hierbei Alter und Stand keinen Unterschied machen. An alle katholischen Eltern richte ich noch einmal die oberhirtliche Bitte, den Geist der bekannten Bischöflichen Leitsätze und Weisungen zu modernen Sittlichkeitsfragen bei der Erziehung ihrer Kinder, namentlich auch ihrer Töchter, sich zu eigen machen und dementsprechend unnachsichtlich zu verfahren. Die weiblichen katholischen Verbände rufe ich abermals auf, ihren ganzen Einfluß auf die Mitglieder auszuüben. Daß alle mithelfen, damit in den peinlichen Dingen endlich ein gründlicher Wandel geschaffen wird. Dem Klerus habe ich die Weisung gegeben, war er tun soll, um die Heiligkeit des Gotteshauses zu schützen."

Fotos: Schicklich gekleidet für den Hochwürdigen Kardinal zu Köln, die Pänz dürfen in die Kirche rein (l.). So nicht, die Damen bleiben draußen auf der Kaiserstraße (r.).

Vor 65 Jahren - 2. August 1960

Motorräder sollen in Zukunft nicht mehr auf dem Markt abgestellt werden dürfen. Die Stadt will den bisher für diese Zwecke reservierten Platz in die Autoparkreihen einbeziehen und dort vier zusätzliche Parkuhren aufstellen. Damit aber auch die Motorräder wieder eine Bleibe erhalten, soll an der Ecke Elisabethstraße/Klausengasse ein Motorradparkplatz eingerichtet werden.

Öffnungszeiten der Stadtverwaltung sowie einiger Außenstellen

Für einen Besuch der Stadtverwaltung gilt: Erst hier Termin vereinbaren, dann vorbeikommen.

Tourist Information (+49 2241 102-7533 oder tourismus@stadtbetriebe-siegburg.de) und Stadtmuseum (+49 2241 102-7410 oder stadtmuseum@stadtbetriebe-siegburg.de), Markt 46, haben dienstags bis samstags zwischen 10 und 17 Uhr, sonntags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet (die Tourist Information auch montags von 10 bis 17 Uhr). Die Stadtbibliothek, Griesgasse 11, kann dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr besucht werden, Inhaber eines Büchereiausweises erhalten darüber hinaus während der Open-Library-Zeiten (dienstags bis sonntags von 8 bis 10 sowie 17 bis 20 Uhr) Zugang.

Aktuelle Öffnungszeiten des Oktopus Freizeitbad, Zeithstraße 110, können hier abgerufen werden. Der Zugang zum Bad ist mit einem Online-Ticket möglich, das hier erworben werden kann. Sie können das Online-Ticket auch mit Hilfe der Kolleginnen und Kollegen im Eingangsbereich des Hallen- und Freibades sowie im Stadtmuseum am Markt erwerben. Im Stadtmuseum ist der Ticketverkauf mit Bargeld möglich, ansonsten nur bargeldlos mit allen digitalen Zahlungsmitteln einschließlich der IBAN. Zusätzlich können Schwimmbadtickets vor Ort auch mit dem Siegburg-Gutschein (Karte oder App) erworben werden.

Notwendige/wichtige Rufnummern

Polizei: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Krankentransport: +49 2241 19222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: +49 1805 986700
Giftnotruf-Informationszentrale der Universitätsklinik Bonn: +49 228 19240
Apotheken-Notruf:  +49 800 0022833
Telefonseelsorge: +49 800 1110111 oder +49 800 1110222
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 116111 oder +49 800 1110333
Bundesweites Hilfstelefon "Gewalt gegen Frauen": 116016
Opferschutzbeauftragter der Kreispolizeibehörde Siegburg: +49 2241 5413812
Beratungsstelle sexualisierte Gewalt: +49 228 635524
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116116
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen

Apotheken-Notdienst

Burg-Apotheke, Burgstraße 20, St. Augustin, Tel.: +49 2241 312623

Hilfe zur Barrierefreiheit

  • Allgemein

    Wir sind bemüht, unsere Webseiten barrierefrei zugänglich zu gestalten. Details hierzu finden Sie in unserer Erklärung zur Barrierefreiheit. Verbesserungsvorschläge können Sie uns gern über unser Feedback-Formular zukommen lassen.

  • Schriftgröße

    Um die Schriftgröße anzupassen, verwenden Sie bitte folgende Tastenkombinationen:

    Größer

    Strg
    +

    Kleiner

    Strg
  • Tastaturnavigation

    Verwenden Sie TAB und SHIFT + TAB, um durch nächste / vorherige Links, Formularelemente und Schaltflächen zu navigieren.

    Verwenden Sie ENTER, um Links zu öffnen und mit Elementen zu interagieren.