Michaelsberg

siegburgaktuell 21.04.2025

Alexander von Humboldt II
Touristenklasse unter Segeln

Nach den Schülern kommen die Aktivurlauber

Siegburg. Was macht man nach sechs Matrosenmonaten auf dem Weltmeer? Frisör. Augenarzt. Zahnarzt. Klamotten shoppen. Langweilig wird Maja Segger bei ihrem Heimaufenthalt nicht. Das Sabbatjahr führte die Bauingenieurin an Bord der Alexander von Humboldt II. Sie begleitete das kanadische Klassenzimmer unter Segeln (wir berichteten).

Sechs erlebnisreiche, aber auch strapaziöse Monate liegen hinter ihr. Die Schüler sind zurück in Nova Scotia. Dieses Abenteuer ist beendet, ein neues steht bevor: Im Sommerhalbjahr ist die Alex II regelmäßig in Nord- und Ostsee unterwegs, nimmt Touristen auf: Einzelpersonen mit maritimer Affinität. Familien im Aktivurlaub. Freundeskreise, die zusammen etwas Außergewöhnliches unternehmen wollen. 1.000 Euro kostet eine Woche. Wieder gehört Maja zur Besatzung, leitet an, teilt ein, hört in sternklarer Sommernacht Geschichten von unheilbarem Fernweh, verflossenen Lieben, von dramatischen Abschieden und euphorischen Aufbrüchen. Wie es so ist auf engstem Raum, ganz weit draußen.

Wie der 2011 außer Dienst gestellte Vorgänger ist die Alexander von Humboldt II als "Beck's-Schiff" bekannt. Ein Hauch der weiten Welt, in die die Werbung uns entführt, ist 2025 für die Touristen reserviert. Die Teilnahme am Hamburger Hafengeburtstag und der Kieler Woche verspricht volle Insta-Storys, der freundliche Wettkampf gegen andere Giganten beim Tall-Ship-Race weckt den Sportsgeist. Die Weltstadt London wird angelaufen, dazu Aberdeen, Dublin, Kristiansand in Norwegen.

Letzte Frage: Kann man sich nach einem schwankenden Jahr eigentlich wie auf Knopfdruck zurückbeamen und acht Stunden an den Schreibtisch setzen? "Im Moment noch nicht vorstellbar!" Können wir uns vorstellen. Gute Reise!

Alle Infos zur Alex II gibt‘s hier.

Robert Maisel
Einer von 300 Fleckfibertoten

Robert Maisel saß wegen Spionage in Siegburg ein

Siegburg. "Wir recherchieren Lebensläufe von Menschen, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden, und erzählen ihre Geschichten. Sie alle lebten in München und hatten hier Freunde, Bekannte und Nachbarn. Die Biografien bringen sie in das Gedächtnis der Stadt zurück."

Die Erinnerungswerkstatt München, gefördert vom Kulturreferat der bayrischen Landeshauptstadt, hat ein ehrenvolles Anliegen. Reinklicken lohnt sich!

Die Mitarbeiterin Susana Zickert recherchiert derzeit den Fall Robert Maisel und wandte sich ans Siegburger Stadtarchiv, um mehr über die Umstände seines Ablebens zu erfahren. Maisel wurde am 8. Juni 1916 in München geboren und verstarb am 6. Februar 1945 im Siegburger Gefängnis, damals überbelegt mit tausenden NS-Gegnern aus ganz Europa. Zickert trug bisher zusammen, dass Maisel 1939 wegen Ausspähung von Staatsgeheimnissen zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Die in den letzten drei Kriegsmonaten unter Häftlingen und Wachpersonal grassierende Fleckfieberepidemie in der Anstalt an der Luisenstraße 90 raffte ihn dahin. Die Seuche forderte mehr als 300 Todesopfer, die Ärzte flüchteten, die Leitung kapitulierte. Es waren die Insassen, die sich kümmerten. Kümmern mussten. Ohne fließend Wasser. Ohne Medikamente.

Mehr im zweiten Teil des Vortragsabends "80 Jahre Weltkriegsende - die Siegburger Kriegschronik". Mitglieder des Geschichtsvereins tragen vor. Dienstag, 13. Mai, 18 Uhr, Stadtmuseum. Der Eintritt ist frei.

Hier zum Bericht über den ersten Teil.

Andreas Neyer
Der Nahtod und die Liebe

Wissenschaft trifft Glaube

Siegburg. Erfahrungen von Menschen, die kurz vor dem Tod standen, eine Nahtoderfahrung machten und wieder ins Leben zurückkehrten, werfen in vielen Fällen ein ganz neues Licht auf das, was wirklich zählt. Im Mittelpunkt einer solchen Erfahrung steht häufig eine Liebe, die als bedingungslos und zutiefst beglückend empfunden wird.

Über das Thema „Liebe ist alles. Von Nahtoderfahrenen lernen, was im Leben zählt“ referiert Prof. Dr. Andreas Neyer am Dienstag, 6. Mai um 18.30 Uhr, im Servatiushaus in der Mühlenstraße 14 auf Einladung des Treffpunkts am Markt. Neyer studierte nach einem dreijährigen theologischen Studienaufenthalt als Franziskaner im Nordosten Brasiliens Physik an der Universität Dortmund. Nach Promotion und Habilitation war er bis Ende August 2018 Professor für Mikrostrukturtechnik in der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik an der TU Dortmund. Sein Herzensanliegen ist es, zu zeigen, dass Naturwissenschaft und Glaube keine Gegensätze darstellen.

Stadtnachrichten online
Videos und Infos

Stadtnachrichten online

Siegburg. Nachrichten und Veranstaltungen, Bürgerservice und Digitale Verwaltung, Mängelmelder und Umfragen. Mit der App Citykey lernen Sie die Kreisstadt neu kennen und erledigen Behördengänge bequem über das Smartphone. Ganz einfach, unabhängig von Zeit und Ort. Download über nachfolgenden Link.

Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Kreisstadt Siegburg oder den Instagram-Account kreisstadt_siegburg liked, der ist quasi mittendrin. Mehr zu spannenden Ausflugszielen und Freizeittipps für Klein und Groß erfahren Sie auf dem Instagram-Account visit.siegburg der Tourist Information.

Ihre Stimme zählt! Unter mitmachen.siegburg.de laden wir Sie herzlich ein, sich mit der Stadtverwaltung über anstehende Themen in Siegburg auszutauschen, Ihr Wissen und Ideen einzubringen oder an Umfragen und Beteiligungen teilzunehmen. Der Vorteil: Eine einmalige Registrierung reicht aus, um bei sämtlichen Projekten mitzumachen.

Ausstellung Southout 2
Heute und morgen in Siegburg

Eine Übersicht über das Gottesdienstangebot finden Sie im Newsletter vom 15. April: siegburgaktuell 15.04.2025 | Kreisstadt Siegburg


Montag, 21. April 2025

ganztägig, Kultur-Kiosk, Markt:
Ausstellung "Schaukeln wie bei Fragonard" (bis Sonntag, 15. Juni, Foto)
14 bis 16 Uhr, Gemeinschaftsgarten, Cecilien-/Wellenstraße:

Der Gemeinschaftsgarten hat für Besucher geöffnet
17.30 Uhr, Servatiushaus, Mühlenstraße 14:
Treffen der ZWAR-Gruppe Siegburg

Dienstag, 22. April 2025

ganztägig, Kultur-Kiosk, Markt:
Ausstellung "Schaukeln wie bei Fragonard" (bis Sonntag, 15. Juni)
10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
"Farbwelten - zwischen Fingerabdruck und Handteller" (bis Sonntag, 29. Juni)

Kinoprogramm
Heute im Kino

Das aktuelle Kinoprogramm entnehmen Sie bitte den Webseiten von

Capitol, Augustastr. 20, Tel.: +49 2241 62288, https://www.capitol-siegburg.de und
Cineplex, Europaplatz 1, Tel.: +49 2241 958080, https://www.cineplex.de.

Der Tag heute

Ostermontag, 21. April, der 111. Tag in 2025

Wetter: Das verlängerte Wochenende endet wie es angefangen hat: regnerisch. 

Sonnenuntergang heute: 20.37 Uhr
Sonnenaufgang morgen:
 6.22 Uhr
Mondaufgang morgen: 4.27 Uhr
Monduntergang morgen: 13.28 Uhr

Heilige und Namenstage

Konrad (von Parzham, 1818 geboren, trat 1849 in den Kapuzinerorden ein, wo er 41 Jahre lang Pförtner im Kloster Altötting war; bemühte sich hilfsbereit und bescheiden um Arme und Wallfahrer, starb am 21. April 1894; sein Grab in der Klosterkirche Altötting wird hoch verehrt), auch: Conny, Conrad, Konny, Kord, Kuno, Kunz, Kurt; Anselm (lombardischer Adeliger, wurde 1078 zum Abt des Klosters Bec in der Normandie und 1093 zum Erzbischof von Canterbury ernannt, starb am 21. April 1109).

Geburtstage

Ulrich von Hutten (1488-1523), Humanist; Friedrich Fröbel (1782-1852), Pädagoge und Gründer des ersten Kindergartens; Charlotte Bronte (1816-1855), englische Schriftstellerin ("Jane Eyre"); Max Weber (1864-1920), Soziologe; Josef Meinrad (1913-1996), österreichischer Schauspieler ("Pater Brown"), Träger des Iffland-Ringes, gab diesen testamentarisch an Bruno Ganz weiter; Anthony Quinn (1915-2001), amerikanischer Schauspieler ("Alexis Sorbas"); Elisabeth II. (1926-2022), britische Königin von 1952 bis zum Tod; Silvana Mangano (1930-1989), italienische Schauspielerin ("Bitterer Reis"); James Jewel Osterburg alias Iggy Pop (1947), amerikanischer Sänger, exaltierter Punker ("The Idiot"); Andie MacDowell (1958), amerikanische Schauspielerin ("Green Card"); Gerhard Delling (1959), Sportjournalist, mit Christina Block, der Tochter von "Block House"-Eugen Block, die in einen schlagzeilen- und ermittlungsträchtigen Sorgerechtsstreit verwickelt ist, liiert; Ayrton Senna (1960-1994), brasilianische Formel-1-Legende, Weltmeister 1988, 1990 und 1991, verunglückte am 1. Mai 1994 beim GP in Imola tödlich (mehr zu Senna siehe auch Tag heute); Katja Burkard (1965), TV-Moderatorin; Tita von Hardenberg (1968), TV-Moderatorin und Produzentin; Eric Mabius (1971), amerikanischer Schauspieler ("Resident Evil"); James McAvoy (1979), britischer Theater- und Filmschauspieler ("Abbitte", "Split", "X-Men"); Palina Rojinski (1985), Schauspielerin und Moderatorin; Luisa Neubauer (1996), Klimaschutzaktivistin und Hauptorganisatorin der deutschen "Fridays for Future" Bewegung.

Richthofen
Todestage

1910: Mark Twain, der amerikanische Autor ("Tom Sawyers Abenteuer", "Die Abenteuer von Huckleberry Finn") stirbt 74-jährig in Florida/Missouri; 1918: Manfred von Richthofen, der Jagdflieger der kaiserlichen Luftwaffe ("Der Rote Baron") wird in Frankreich über Vaux-sur-Sommes von einem australischen MG-Schützen in Lunge, Leber und Herz getroffen und mit seiner roten Kampf-Fokker, einem Dreidecker, vom Himmel geholt; der Freiherr stirbt als 26-jähriger Rekordhalter; kein Pilot erzielte im Ersten Weltkrieg mehr Luftsiege, Foto: Die militärisch berühmte Jagdstaffel 11 im Jahr 1917 mit Manfred von Richthofen am Steuerknüppel seiner Fokker; 1924: Eleonora Duse, die italienische Schauspielerin, berühmt durch ihre großen Tragödien-Darstellungen, tragisch in ihrer privaten Liason mit dem durchgeknallten faschistoiden italienischen Schriftsteller Gabriele d`Annunzio, stirbt 65-jährig in Pittsburgh/Pennsylvania; 1946: John Maynard Keynes, der britische Wirtschaftswissenschaftler stirbt 62-jährig in Firle/Sussex; 1978: Sandy Denny, die britische Sängerin der Folkrockband Fairport Convention ("Who Knows Where The Time Goes") stirbt in London 31-jährig an den Folgen eines Treppensturzes; 2005: Heinz Kluncker, der schwergewichtige Gewerkschaftsboss stirbt 80-jährig in Stuttgart; 2010: Juan Antonio Samaranch, der spanische Boss des Internationalen Olympischen Komitees von 1980 bis 2001 stirbt 89-jährig in Barcelona; den Sportfunktionär kennzeichnete die "fehlende Berührungsangst gegenüber Diktatoren" ("SPIEGEL"), er hängte Orden um die Hälse von Politverbrechern von Ceausescu bis Honecker - wenn es nur den eigenen Zielen nützte; in seine Amtszeit fiel der große Bestechungsskandal um die Olympiawahl von Salt Lake City; 2012: Charles Colson, der amerikanische Politiker und Jurist, Hauptberater von Präsident Richard Nixon zwischen 1969 und 1973, nach Angaben seines Chefs "Anlaufstelle für phantasievolle schmutzige Tricks", im Zuge der Watergate-Affäre zu mehrjähriger Haft verurteilt und nach der Entlassung als religiöser Rechter sozial aktiv, stirbt 80-jährig in Falls Church/Washington, D.C. an den Folgen einer Gehirnblutung; 2012: Heinrich Pachl, der Kabarettist und Autor stirbt 68-jährig in Köln, zehn Jahre zuvor war er an Krebs erkrankt; 2015: Werner Leismann, der volkstümliche Sänger, mit Schwester Renate als Duo Renate und Werner Leismann ("Ein Schlafsack und eine Gitarre") in den 1970ern TV-präsent, stirbt 78-jährig in Schmallenberg; 2016: Hans Koschnick, der Bremer Senatspräsident und Regierungschef von 1967 bis 1985, SPD-Bundestagsabgeordneter von 1987 bis 1994 und zuletzt mit dem Leben bedrohter EU-Administrator in Mostar, der im jugoslawischen Bürgerkrieg zerstörten Stadt in der Herzegowina, stirbt 87-jährig in seiner Heimatstadt; 2016: Prince Rogers Nelson alias Prince, der amerikanische Sänger ("Purple Rain"), Musiker und Komponist, über 100 Millionen verkaufte Tonträger, sieben Grammy Awards, ein Oscar sowie ein Golden Globe, stirbt 57-jährig in Chanhassen/Minnesota; 2018: Verne Troyer, der amerikanische Schauspieler, nur 81 Zentimeter klein, aber groß in Rollen wie der des Klons Mini-Me in "Austin Powers", zu sehen auch als Kobold Griphook in "Harry Potter und der Stein der Weisen" oder Sohn des Alien in "Men in Black", stirbt 49-jährig in Los Angeles; 2019: Hannelore Elsner, die Film- ("Der Stoff aus dem die Träume sind", "Familienfest") und TV-Schauspielerin ("Der Kommissar", "Tatort", "Das Traumschiff") stirbt 76-jährig in München, der "SPIEGEL" gedenkt ihrer mit den Worten: "Sie vermittelte den Eindruck, jeder Tag sei für sie ein 24-stündiger Flirt mit dem Leben"; 2021: Thomas Fritsch, der Schauspieler ("Drei sind einer zuviel", "Rivalen der Rennbahn") stirbt 77-jährig in Berlin.

Historisches Kalenderblatt

Vor 115 Jahren - 21. April 1910

"In den letzten Tagen sind in verschiedenen Gegenden Deutschlands Personen vom Blitz erschlagen worden", meldet die Zeitung. Vier davon im Ballon über Bitterfeld. "Mit großer Geschwindigkeit und furchtbarer Gewalt" sei die Gondel zu Boden gestürzt. Der Befund der Leichen lasse erkennen, dass die Luftschiffer einen schrecklichen Tod gefunden hätten: "Auf dem Antlitz des einen ist deutlich die Todesangst ausgeprägt."

Vor 80 Jahren - 21. April 1945

Die Rote Armee dringt bei Malchow über die Stadtgrenzen Berlins vor, der Häuserkampf um die Hitler-Hauptstadt beginnt. Unterdessen startet im sächsischen Bautzen die letzte große deutsche Panzeroffensive des Zweiten Weltkriegs gegen die heranrückenden russischen Truppen. Die Schlacht um Bautzen währt fünf Tage.

Vor 65 Jahren - 21. April 1960

Brasília - die mitten im Dschungel errichtete Reißbrettstadt löst Rio de Janeiro als Hauptstadt Brasiliens ab. Von Lúcio Costa und Oscar Niemeyer entworfen, stellt Brasília die Realisierung utopischer städtebaulicher Entwürfe der 1920er Jahre dar. Für 500.000 Menschen geplant, weist die Stadt heute drei Millionen Einwohner auf. Um den ursprünglichen Stadtkern bildeten sich Trabantenstädte. Präsident Juscelino Kubitschek de Oliveira wollte Brasilien mit dem Neubau der Hauptstadt in die Zukunft katapultieren.

Senna im Lotus

Vor 40 Jahren - 21. April 1985

Der brasilianische Formel-1-Pilot Ayrton Senna gewinnt in Portugal auf dem Estoril-Kurs mit einem Lotus-Renault seinen ersten GP. An seinem 25. Geburtstag. 1983 sein erster Formel-1-Start, nachdem er als unbekannter Pilot auf einem Tourenwagenrennen auf dem Nürburgring die gesamte arrivierte Konkurrenz in Grund und Boden gefahren hatte. Der dreifache Weltmeister, steinreich, als gläubiger Christ aber total bescheiden, engagiert in der Unterstützung sozialer Einrichtungen für Kinder und ein Idol im Heimatland, stirbt 1994 auf der Rennstrecke in Imola, als er in der langgezogenen Tamburello in die Leitplanken schlägt und von einem Teil der Radaufhängung am Kopf getroffen wird. Foto: Senna im Lotus.

Zur Post in der Wilhelmstraße 78 im Jahr 1911
Siegburger Kalenderblatt

Vor 115 Jahren - 21. April 1910

"Geschäfts-Übernahme: Mit dem heutigen Tage habe ich die Restauration Zur Post, die bisher von Herrn August Bernhardt betrieben wurde, käuflich übernommen. Durch langjährige Tätigkeit in ersten Häusern erworbene Fachkenntnisse und Verabreichung nur guter Speisen und Getränke werde ich mir die bisherige Kundschaft zu erhalten und neue Gäste zu erwerben suchen. Indem ich mich bestens empfehle, zeichne hochachtungsvoll Heinrich Hofmann." Foto: Die Restauration "Zur Post" in der Wilhelmstraße 78 im Jahre 1911. Das Haus stand rechts neben dem späteren Mauelshagen-Eckhaus Wilhelmstraße 80/Alleestraße, auf dem aktuell der Neubau der Kreishandwerkerschaft entsteht.

Vor 110 Jahren – 21. April 1915

"Den ganzen Morgen über feindliches Artilleriefeuer, aus dem wir eine Sammlung (?)stücke anlegten. Zu Mittag aß ich meine 'Eiserne'. Nachher wurde ein Mann zur Komp. geschickt, der zurückmeldete, daß wir morgen von der 11. Komp. abgelöst werden sollten. In der Nacht hatte ich von 2-3 Wache." (Aus dem Kriegstagebuch des jungen Siegburger Soldaten Paul Loewenich).

Vor 100 Jahren - April 1925

Leserbrief in der Siegburger Zeitung:

"Von der Zentrumsfraktion ist der Antrag gestellt worden, verschiedene Straßen der hiesigen Stadt auszubauen, was sehr zu begrüßen ist. Die Herren Stadtväter mögen aber auch einmal ihr Augenmerk auf die Zustände der Friedrichstraße von Kaiserstraße bis Ecke Heinrichstraße richten. Bei der schmalen Straßenbreite - wo auf der einen Seite der Bürgersteig ganz fehlt - ist es haarsträubend, wenn man sieht, wie die Kinder täglich zur Friedrichschule gehen und von den vielen durchfahrenden Autos sozusagen an die Einfriedung der dort liegenden Gartenzäune gedrückt werden. Es ist ja von Glück zu sagen, daß hier nicht bereits ein größeres Unglück geschehen ist. Es muß die Mütter bangen, wenn sie ihre Kinder in die Friedrichstraße schicken. Bei Regenwetter ist dieser Straßenteil kaum passierbar und wer es unternimmt, wird von den durchfahrenden Autos und Fuhrwerken mit einer Salve Straßenschlamm gesegnet. Und bei diesem großen Übelstand wird seitens der Stadt der Autoverkehr über diesen Straßenteil geführt. Eine Erbreiterung dieser Straße wird sich recht wohl durchführen lassen. Ein täglicher Passant der Friedrichstraße." Anm.: Die Friedrichstraße wurde später zur Humperdinckstraße.

Adolf-Kolping-Platz Mitte der 1960er

Vor 65 Jahren - 21. April 1960

Eine von der Siedlergemeinschaft Trerichsweiher und der Siedlungsgemeinschaft Brückberg gebildete Interessengemeinschaft erhebt Einwände gegen städtische Pläne, den Adolf-Kolping-Platz zu bebauen. Durch die vorgesehenen Geschäftsbauten würde die Platzanlage verunstaltet, der Blick auf die Joseph-Kirche beeinträchtigt und die traditionelle Kirmes behindert, heißt es. Die Stadtverwaltung entgegnet, der im Jahr 1952 abgeschlossene Tauschvertrag erwähne die Baustelle. Die Kirchengemeinde könne das Areal ja kaufen. Der städtische Bauausschuss schließt sich nach Ortsbesichtigung der Meinung der Verwaltung an und empfiehlt dem Stadtrat, die Einsprüche als unbegründet abzuweisen.
Foto: Kirche und Kolpingplatz Mitte der 1960er-Jahre.

Vor 55 Jahren - 21. April 1970

Brrr, als erstes Freibad der Region öffnet das in Siegburg. Gänsehautfeeling, nicht weil es so schön, sondern die Luft nur 7 Grad warm ist, 16 Grad weniger als das Wasser.

Vor 5 Jahren - 21. April 2020

1.086 Personen positiv auf Corona getestet, 696 genesen, 31 verstorben. Das ist die aktuelle Kreis-Corona-Bilanz. Weiterhin befinden sich mehr als 3.000 Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne. Von den 74 Siegburgern, bei denen eine Infektion festgestellt wurde, haben sich 58 als genesen zurückgemeldet. 

Wolsdorf

Vor 5 Jahren - 21. April 2020 

"Nicht nur der Wolsberg wird grün - auch die Sieg spiegelt das Grün der Bäume wider", schreibt uns Georg Becker - und schickt uns direkt noch ein schönes Foto des Beweises mit.

Zeitzeugin Rosenbach

Vor 5/80 Jahren - 21. April 2020/1945

Ein Monat zuvor, der 21. März 1945: Die Amerikaner erreichen das Ufer der Sieg. Mehr als zwei Wochen wird es dauern, bis sie über den Fluss setzen, um Siegburg einzunehmen. Ein Ort, in dem sie auf Nachschub warten, ist Menden. Auf dem "Mendener Berg" ist die 13-jährige Helma Schmitz, heute Rosenbach, zu Hause. Lesen Sie, wie die Schülerin des Siegburger Mädchengymnasiums das Ende des "Tausendjährigen Reichs", das zum Glück "nur" zwölf Jahre währte, schildert. Ein Bericht von der anderen Seite der Front.

"Zunächst will ich betonen, dass die letzten Mülldorfer und Mendener, die starben, dem Beschuss von deutscher Seite zum Opfer fielen. In der Stunde der Befreiung war ich allein zu Hause. Meine Mutter war mit Rad ins Dorf zum Mezger gefahren. Vater war an der Front, ich allein. Wir hatten keinen Strom, kein Wasser‚ keine Nachrichten. Wie weit ist der Ami? Das war das alles beherrschende Thema. Er war da! Von Westen, durch das Feld, rollten die Panzer auf uns zu. Ich habe mich nicht im Keller verkrochen, blieb auf der Straße, war neugierig.

Bald war ich in ein Gespräch mit einem Soldaten verwickelt, der mich, die ich ja schon drei Jahre Englisch in der Schule gelernt hatte, über die Gegebenheiten in Menden ausfragte. Er hielt mich dabei am Arm, aber ich habe die Situation nicht als bedrohlich empfunden. In diesem Moment kehrte meine Mutter mit dem Fahrrad wieder, sah mich in den Händen des Amerikaners und schrie. Ich musste sie beruhigen.

Die Amis haben sich dann in den drei der sechs Häuser am Mendener Berg eingerichtet die zur Sieg hin lagen. Bald herrschte ein relativ vertrauter Umgang, ich kann mich auch nicht an größere Einschränkungen erinnern, wir spielten bei schönem Wetter häufig im Hof. In der Osternacht zum 1. April 1945 konnten wir nach Menden in die Kirche gehen, da war, soweit ich weiß, eine Waffenruhe ausgehandelt worden. Als wir zurückkamen, erfuhren wir, dass deutsche Soldaten just in dieser Nacht durchs Wasser auf unsere Siegseite geschwommen waren.

Ich wurde Augenzeugin einer ganz ähnlichen Szene. Ein Soldat kam uns durch den Fluss entgegen, an seiner Hand ein Jugendlicher, kaum älter als ich, der immer wieder verzweifelt rief, er wolle zu seiner Tante nach Bonn. Es stellte sich heraus, dass der Junge als Teil des Volkssturms eine Panzerfaust bedienen sollte, darüber so erschrocken und verängstigt war, dass er immer wieder nach seiner Verwandten im schon sicheren Bonn rief. Ein Mann in Uniform nahm sich schließlich seiner an und wagte die halsbrecherische Aktion, den Befreiern entgegenzulaufen. Eilig wurden beide mit Hemden und Hosen aus den Schränken unserer Siedlung eingekleidet. Dann brachten die Amerikaner sie fort.

Ein Gerücht machte die Runde: Die Amerikaner erwarten neue Leute und neues Material, da wird in Kürze etwas passieren! Tatsächlich mussten wir unser Heim an der Front räumen, ganz Menden musste raus. Wir stellten uns die bange Frage, ob wir nun in die Gefangenschaft abgeführt werden und in einem Bergwerk in Frankreich arbeiten müssen. Man leitete unseren Treck zum wenige Kilometer westwärts gelegenen Kloster. In einem Stall hatten wir wenigstens ein Dach über dem Kopf. Drei Pferde standen in der Ecke und sahen verwundert auf uns, die neuen Mitbewohner. Was derweil an der Sieg lief, nämlich die Eroberung Siegburgs am 9. und 10. April, davon besaßen wir keine Kenntnis.

Als wir schließlich zurückkehrten, waren die Amerikaner weg. Mit ihnen unsere Schreibmaschine. Jetzt war uns klar, warum die gesamte Zivilbevölkerung weggeschafft worden war. Im Rückblick scheint es unglaublich, dass ausgerechnet unsere kleine Sieg den entscheidenden Vorstoß im Weltkrieg um Wochen verzögerte."   

Foto: Die 13-jährige Helma Schmitz mit kleinem Hund in dem Frühjahr, in dem die Amerikaner ihre Mendener Heimat einnahmen.

Öffnungszeiten der Stadtverwaltung sowie einiger Außenstellen

Für einen Besuch der Stadtverwaltung gilt: Erst hier Termin vereinbaren, dann vorbeikommen.

Tourist Information (+49 2241 102-7533 oder tourismus@stadtbetriebe-siegburg.de) und Stadtmuseum (+49 2241 102-7410 oder stadtmuseum@stadtbetriebe-siegburg.de), Markt 46, haben dienstags bis samstags zwischen 10 und 17 Uhr, sonntags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet (die Tourist Information auch montags von 10 bis 17 Uhr). Die Stadtbibliothek, Griesgasse 11, kann dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr besucht werden, Inhaber eines Büchereiausweises erhalten darüber hinaus während der Open-Library-Zeiten (dienstags bis sonntags von 8 bis 10 sowie 17 bis 20 Uhr) Zugang.

Aktuelle Öffnungszeiten des Oktopus Freizeitbad, Zeithstraße 110, können hier abgerufen werden. Der Zugang zum Bad ist mit einem Online-Ticket möglich, das hier erworben werden kann. Sie können das Online-Ticket auch mit Hilfe der Kolleginnen und Kollegen im Eingangsbereich des Hallen- und Freibades sowie im Stadtmuseum am Markt erwerben. Im Stadtmuseum ist der Ticketverkauf mit Bargeld möglich, ansonsten nur bargeldlos mit allen digitalen Zahlungsmitteln einschließlich der IBAN. Zusätzlich können Schwimmbadtickets vor Ort auch mit dem Siegburg-Gutschein (Karte oder App) erworben werden.

Notwendige/wichtige Rufnummern

Polizei: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Krankentransport: +49 2241 19222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: +49 1805 986700
Giftnotruf-Informationszentrale der Universitätsklinik Bonn: +49 228 19240
Apotheken-Notruf:  +49 800 0022833
Telefonseelsorge: +49 800 1110111 oder +49 800 1110222
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 116111 oder +49 800 1110333
Bundesweites Hilfstelefon "Gewalt gegen Frauen": 116016
Opferschutzbeauftragter der Kreispolizeibehörde Siegburg: +49 2241 5413812
Beratungsstelle sexualisierte Gewalt: +49 228 635524
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116116
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen

Apotheken-Notdienst

Antonius-Apotheke, Schulstraße 25, St. Augustin, Tel.: +49 2241 334510
Hubertus-Apotheke, Hauptstraße 64, Lohmar, Tel.: +49 2246 3636

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