Michaelsberg

siegburgaktuell 11.05.2024

Joachim Knitter
Mensch, Joachim 

Zum Abschied ganz laut Servus!

Siegburg. Der eine hat die Hemdsärmeligkeit der Hauptperson dieses Artikels vor Augen, die sich darin äußerte, dass sie selbst in den Wald ging, um einen standesgemäßen Weihnachtsbaum zu schlagen. Einen Zupackenden, der Ostern 1990 in die Partnergemeinde in Eisenhüttenstadt/Fürstenberg fuhr, um die zerfallende Nikolaikirche vom Unkraut zu befreien. Andere Weggefährten sehen einen Menschen, der den Kirchennachwuchs begeisterte, der mit Jugendlichen zum Paddeln ging, Schulgottesdienste durchführte, der während einer Taufe plötzlich mit Taucherbrille vor der Gemeinde stand. "Der beste Weineinkäufer für die Weihnachtssitzung des Presbyteriums", erinnert sich eine Dritte, die ihn gut kennt. Da sage noch mal jemand etwas von puritanischen Sitten bei den rheinischen Protestanten.

siegburgaktuell bleibt der Besuch beim hier Beschriebenen kurz vor Ostern 2016 vor Augen (Foto). Zur Hochphase der Flüchtlingskrise symbolisierte er das damals alles bestimmende Thema durch Absperrgitter, die sich in der Kirche sammelten, stellvertretend für die Zäune und Grenzanlagen in Europa, aber auch für die Tatorte von Terroranschlägen, die durch das Trenneisen abgeriegelt werden. Die Beispiele zeigen: Joachim Knitter hat viele Gesichter. Oder besser: Sein Gesicht hat viele Ausdrücke. 

Sie lesen Wehmut zwischen den Zeilen? Sie lesen richtig! Seit Monatsanfang ist er im Ruhestand - was man so einen Pastorenruhestand nennt. Wer persönlich alles Gute wünschen möchte, kommt zur Entpflichtung am Sonntag, 30. Juni, um 14 Uhr in die Auferstehungskirche. Alles Weitere in der aktuellen Ausgabe des Gemeindebriefs. Dorthin über den Link.

> Evangelische Kirchengemeinde Siegburg: Download Gemeindebrief

Johannesgarten Denkmaltag
Schlachtplan für den Denkmaltag

Rosige Zukunft für die Vergangenheit

Siegburg. Mit dem "Tag des offenen Denkmals" macht die Deutsche Stiftung Denkmalschutz am Sonntag, 8. September, auf historisch spannende Orte aufmerksam. Das Motto in diesem Jahr lautet "Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte". Gesucht werden Zeugnisse, die aus der Vergangenheit berichten und für ein historisch bedeutsames Ereignis stehen. Das müssen aber nicht immer nur die "großen" historischen Orte wie Burgen und Schlösser oder prunkvolle Kirchen sein. Auch Reste von alten Stadtmauern, sanierte Fachwerkhäuser oder der historische Handwerksbetrieb nebenan erzählen von früher. 

Während in anderen Städten und Gemeinden noch Ausschau gehalten wird nach einem passenden Beitrag zum Aktionstag, hat Siegburg bereits einen Plan. Es trifft sich, dass wir mit Abtei und Michaelsberg ein echtes Wahrzeichen-Paket in die Waagschale werfen können, das sich überdies im letzten Jahrzehnt noch schick gemacht hat. Im Zuge des Denkmaltages wird es wie im letzten Jahr Führungen über den Berg geben, aber auch eine Verköstigung und gemütliches Beisammensein ist vorgesehen. Fürs Get-Together lockt der Johannesgarten (Foto). Wir informieren frühzeitig über die Programmdetails. 

> Tag des offenen Denkmals

Energiespaziergang Knecht
Sonne vom Dach im Tank

Energiespaziergang zur Mobilität

Siegburg. Wie arbeitet die eigene Solaranlage auf dem Einfamilienhaus mit E-Auto und Speicher zusammen? Welche Erfahrungen wurden bei Angeboten und Umsetzung des Projekts gemacht? Antworten auf diese Fragen gab Familie Knecht den Teilnehmer des jüngsten Energiespaziergangs auf dem Deichhaus. 

Ausgangspunkt war für Familie Knecht die Anschaffung eines E-Autos der Kompaktklasse. Frühzeitig bestellt, konnte dieses von der vollen Umweltprämie profitieren und war damit relativ günstig zu haben. "Zudem zahlen wir keine Kfz-Steuer", hinzu käme der jährliche Erlös aus dem Verkauf von Verschmutzungsrechten, der sogenannten THG-Quote, "auch wenn das 2023 nur etwa 100 Euro waren." Vor allem aber sei das Laden seit der Installation der Photovoltaikanlage fast umsonst. 

Mit drei Anbietern hatte die Familie vor der Installation Kontakt aufgenommen. Am Ende entschied man sich für einen, mit dem der Sohn bereits positive Erfahrungen bei einer Sanierung gemacht hatte. "Mit der Installation der Anlage inklusive Speicher sind wir komplett zufrieden." 

Die Wirtschaftlichkeit und Auslegung der Anlage, die Auswahl von Anbietern, Angeboten und Beratungsmöglichkeiten waren Themen, die intensiv diskutiert wurden. Dabei konnten die Teilnehmer neben dem konkreten Praxisbeispiel auch Kontakte und Ideen für eigene Projekte mitnehmen. 

Der nächste Energiespaziergang führt am Mittwoch, 5. Juni, um 18 Uhr zu Britta Pahlenberg - weitere Infos nach einem Klick auf den Link. Um Anmeldung unter klimaschutz@siegburg.de wird gebeten.

> Energiespaziergänge im Sozialen Klimaquartier Deichhaus

VdK Frühlingsfahrt
Von Schloss Sayn auf den Rhein

Schmetterlinge weckten die Lust auf den Frühling

Siegburg. Die Frühlingsfahrt des VdK-Ortsverbands Siegburg führte in diesem Jahr zum Schloss Sayn in Bendorf. Eingebettet in den romantischen Park mit alten Baumriesen begeisterte der Garten der Schmetterlinge mit seinen vielen tropischen Fluginsekten und weiteren Tieren wie Zwergwachteln, Schildkröten und einem Leguan. Das Neue Museum zeigte eine Ausstellung zur europäischen Geschichte und zur Welt der Sayner Fürsten. Anschließend fuhren die Busse entlang der Mosel nach Oberfell zum Mittagessen, bevor die Gruppe in Koblenz ein Schiff zum Rheintörn enterte.

Logo VHS
Rund um Wolperath

Kreuze und Bildstöcke am Wegesrand

Siegburg. Kreuze und Bildstöcke am Wegesrand zeugen vom gelebten Glauben der Menschen vergangener Zeiten. Am Sonntag, 26. Mai, stellt Bernhard Plitzko, ehemaliger Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins Neunkirchen-Seelscheid, bei einer acht Kilometer langen Wanderung der Volkshochschule Rhein-Sieg eine Auswahl dieser Denkmäler rund um Wolperath vor. Weitere Infos und Anmeldung über den Link.

> VHS-Exkursion "Kreuze und Bildstöcke am Wegesrand in Neunkirchen"

Bürgerbeteiligung
Videos und Infos

Stadtnachrichten online

Siegburg. Nachrichten und Veranstaltungen, Bürgerservice und Digitale Verwaltung, Mängelmelder und Umfragen. Mit der App Citykey lernen Sie die Kreisstadt neu kennen und erledigen Behördengänge bequem über das Smartphone. Ganz einfach, unabhängig von Zeit und Ort. Download über nachfolgenden Link. 

Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Kreisstadt Siegburg oder den Instagram-Account kreisstadt_siegburg liked, der ist quasi mittendrin. Mehr zu spannenden Ausflugszielen und Freizeittipps für Klein und Groß erfahren Sie auf dem Instagram-Account visit.siegburg der Tourist Information.

Ihre Stimme zählt! Unter mitmachen.siegburg.de laden wir Sie herzlich ein, sich mit der Stadtverwaltung über anstehende Themen in Siegburg auszutauschen, Ihr Wissen und Ideen einzubringen oder an Umfragen und Beteiligungen teilzunehmen. Der Vorteil: Eine einmalige Registrierung reicht aus, um bei sämtlichen Projekten mitzumachen.

Ausstellung Ruth Baumgarte
Heute und morgen in Siegburg

Samstag, 11. Mai 2024
10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Ruth Baumgarte: "I Believe in Woman - Frauenbilder 1940-2004" (Foto, bis Sonntag, 7. Juli)

Sonntag, 12. Mai 2024
10 bis 18 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Ruth Baumgarte: "I Believe in Woman - Frauenbilder 1940-2004" (bis Sonntag, 7. Juli)
11, 13 und 15 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
"Die Werkstatt der Schmetterlinge" - Figurentheater von René Böttcher
14 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Krimirundgang
15 Uhr, Johannesgarten auf dem Michaelsberg:
Studiobühne Siegburg: "Dornröschen"

Capitol und Cineplex Nachtansicht
Heute im Kino

Capitol, Augustastr. 20, Siegburg, Tel.: 02241/62288, www.capitol-siegburg.de
Back to Black:
19.30 Uhr
The Fall Guy: 16 Uhr, 19.30 Uhr
Das Geheimnis von La Mancha: 14.45 Uhr
Garfield - Eine Extra Portion Abenteuer: 14.30 Uhr, 17 Uhr, 19.30 Uhr
Kung Fu Panda 4: 17 Uhr

Cineplex Siegburg, Europaplatz 1, Siegburg, Tel.: 02241/958080, www.cineplex.de
Abigail:
23 Uhr
Chantal im Märchenland: 14.50 Uhr
Kung Fu Panda 4: 14.40 Uhr
The Fall Guy: 17.40 Uhr, 20.10 Uhr, 22.40 Uhr
Das Geheimnis von La Mancha: 15 Uhr
Max und die Wilde 7 - Die Geister-Oma: 17.10 Uhr
Challengers: 19.50 Uhr
Planet der Affen: New Kingdom: 14.30 Uhr, 17 Uhr, 20 Uhr, 22.30 Uhr
Beautiful Wedding: 14.50 Uhr, 17.40 Uhr, 20.30 Uhr
Garfield - Eine Extra Portion Abenteuer: 14.40 Uhr, 17.20 Uhr
Garfield - Eine Extra Portion Abenteuer (3D): 15.15 Uhr, 20 Uhr
Das erste Omen: 22.50 Uhr

Der Tag heute

Samstag, 11. Mai, der 132. Tag in 2024

Wetter: "Mamertus, Pankratius, Servatius bringen oft Kälte und Verdruss", so eine der vielen Bauernregeln zu den Eisheiligen. Mamertus gilt eher im Norddeutschen Raum als solcher. Insgesamt fünf Eisheilige werden benannt: Zum obigen Trio noch Bonifatius und Sophia. Für alle gilt aber: Die Bauernregeln stammen aus Zeiten des julianischen Kalenders und wurden durch die gregorianische Reform sozusagen um zehn Tage nach vorn verlegt. Mamertus-Verdruss also eher am 21. Mai? Jedenfalls sagten die Vorfahren: "Mamerz hat ein kaltes Herz!"

Sonnenuntergang heute: 21.09 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 5.46 Uhr
Monduntergang heute: 0.51 Uhr
Mondaufgang morgen: 8.39 Uhr

Heilige und Namenstage

Mamertus (um 477 in Gallien gestorbener Bischof, der wohl die Bittprozessionen vor Himmelfahrt einfügte); Lucinda (Lucina Anicia, Gattin eines römischen Konsuls, unterstützte als hochgestellte Dame unter Lebensgefahr Christen, starb um 304 selbst den Märtyrer-Tod).

Geburtstage

Karl Freiherr von Münchhausen (1720-1797), preußischer Offizier, Abenteurer und "Lügenbaron"; Henry Morgenthau (1891-1967), amerikanischer Politiker, Finanzminister unter Franklin D. Roosevelt, legte im September 1944 auf einer Konferenz in Quebec einen Plan vor, nach dem Deutschland in ein Agrarland ohne Industrie umgewandelt werden sollte, realisiert wurde stattdessen der Marshallplan, welcher den westdeutschen Wirtschaftsaufschwung einleitete; Margaret Rutherford (1892-1991), britische Schauspielerin ("Miss Marple"); Salvador Dalí (1904-1989), spanischer Maler der Surrealismus; Georg von Holtzbrinck (1909-1983), Gründer eines der größten europäischen Medienkonzerne; Robert Jungk (1913-1994), österreichischer Wissenschaftspublizist und Zukunftsforscher; Marco Ferreri (1928-1997), italienischer Regisseur ("Das große Fressen"); Joe Hembus (1933-1985), Filmkritiker und Filmhistoriker; Doug McClure (1935-1995), amerikanischer Schauspieler (Cowboy Trampas in "Die Leute von der Shilo Ranch"); Herbert Müller (1940-1981), Schweizer Rennfahrer, wegen der geliebten Zigarren als "Stumpen-Herbie" bekannt, einen Nürburgring-Unfall in der Interserie überlebte er 1972 nur knapp und mit schweren Verbrennungen, als sein gerammter Ferrari in der Boxengasse im Feuerball explodierte; bei seinem letzten Rennen vor dem angekündigten Karriereende starb er am 24. Mai 1981 beim 1.000-Kilometer-Rennen am Nürburgring bei einem Aufprall seines Porsche auf ein abgestelltes Fahrzeug im Kesselchen; Eric Burdon (1941), britischer Rockmusiker, Sänger bei The Animals ("House Of The Rising Sun") und War; Less Chadwick (1943), britischer Bassist bei Gerry & The Pacemakers ("You'll Never Walk Alone"); Natasha Richardson (1963-2009), britische Schauspielerin ("Gothic", "Manhattan Love Story", "Waking Up in Reno"); Janne Ahonen (1977), ehemaliger finnischer Skispringer mit herausragenden Erfolgen; Laetitia Casta (1978), französisches Model und Schauspielerin (die Falbala in "Asterix & Obelix gegen Caesar"); Andres Iniesta (1984), der spanische Fußballnationalspieler erledigte im WM-Finale 2010 die Niederlande mit seinem Siegtor kurz vor Ende der Verlängerung und war 2015 mit von der 3:0-Barca-Festpartie über die geklatschten Bayern; Severin Freund (1988), Skispringer, Mannschaftsolympiasieger in Sotschi 2014, etliche WM-Erfolge; Marcel Kittel (1988), Ex-Radprofi, 14 Etappensiege bei der Tour de France und vier beim Giro; Yuki Tsunoda (2000), japanischer Formel-1-Pilot, dem redbullbetriebenen Fahrer zeigte Mick Schumacher in der Formel-2-Saison 2020, wie sein Bolide von hinten aussah.

Todestage

1973: Lex Barker, der amerikanische Schauspieler ("Old Shatterhand") stirbt 54-jährig in New York; 1976: Alvar Aalto, der finnische Designer ("Wir sollten einfache, gute Gegenstände herstellen, ohne Verzierungen, Gegenstände in Harmonie mit dem Menschen, die in ihrer Form eine natürliche Alltäglichkeit ausstrahlen") und Architekt stirbt 78-jährig in Helsinki; 1981: Heinz-Herbert Karry, der hessische Wirtschaftsminister (FDP) wird 61-jährig unter nie geklärten Umständen in seinem Schlafzimmer von Terroristen erschossen, zum Attentat bekennen sich "revolutionäre Zellen"; 1981: Bob Marley, der jamaikanische Reggae-Musiker und Sänger ("No Woman, No Cry") stirbt 54-jährig in Miami; 1984: Toni Turek, der Held von 1954 ("Toni, du bist ein Fußballgott") stirbt 65-jährig in Neuss: 1999: Werner Fuchs, der Trainer von Alemannia Aachen stirbt 50-jährig und wenige Tage vor dem Spiel, das der Alemannia den Aufstieg in die 2. Liga beschert, beim Waldlauf mit seiner Mannschaft an einem Herzinfarkt; 2001: Douglas Adams, der britische Schriftsteller ("Per Anhalter durch die Galaxis") stirbt 49-jährig in Santa Barbara; 2003: Noel Redding, der britische Gitarrist und Bassist (Jimi Hendrix Experience) stirbt 57-jährig; 2006: Floyd Patterson, der amerikanische Boxweltmeister im Schwergewicht stirbt 71-jährig in New Paltz/New York, seine Fans wussten: "Wenn Floyd boxt, ist immer etwas los, es ist immer jemand am Boden - am Anfang oft er, am Ende der Gegner"; 2016: Peter Behrens, der Musiker, Schlagzeuger der Gruppe Trio ("Da Da Da"), stirbt 69-jährig in Wilhelmshaven an multiplem Organversagen, nach Drogenproblemen trommelte er am Ende nur noch in Kneipen; 2017: Joachim Kaiser, der ehemalige leitende Redakteur der "Süddeutsche Zeitung" und Professor für Musikgeschichte, einer der bedeutenden Kunstkritiker, stirbt 88-jährig in München; 2021: Norman Lloyd, die amerikanische Hollywood-Legende stirbt 106-jährig in Los Angeles; als Schauspieler zog sich der 80-jährige Präsenzbogen von Alfred Hitchcooks "Saboteure" (1942) über den "Club der toten Dichter" (1989) bis zu "Dating Queen" (2015), er produzierte für TV und Kino und war als Regisseur aktiv, unter anderem für die "Columbo"-Serie; 2023: Barry Newman, der amerikanische Schauspieler ("Fluchtpunkt San Francisco", "Petrocelli") stirbt 92-jährig in New York.

Historisches Kalenderblatt

Vor 75 Jahren - 11. Mai 1949

Das Königreich Siam heißt endgültig Thailand.

Vor 65 Jahren - 11. Mai 1959

In Genf treffen sich die Außenminister der vier Siegermächte des Zweiten Weltkrieges zu einer Konferenz, die fast drei Monate dauern soll. An einem der schönsten Plätze Europas, in der Idylle und Ruhe am Genfer See, wird eine der größten Krisen des "Kalten Krieges" be- und verhandelt: Der Status Berlins, die Zukunft Deutschlands. Die Verhandlungen scheitern, erst mit dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes und dem Fall der Berliner Mauer 30 Jahre später beginnt in den "4+2-Gesprächen", also mit den Vertretern der Bundesrepublik und der DDR, die Fortsetzung.

Kinkel/Zeughaus
Siegburger Kalenderblatt

Vor 175 Jahren - 11. Mai 1849

Die Nacht vom 10. auf den 11. Mai 1849. Der erfolglose Zug der Bonner Freischärler auf das Siegburger Zeughaus. Doch zunächst ein Blick voraus. 18 Monate nach dem Marsch auf die Kreisstadt:

Spandau, 6. November 1850. Vor dem Zuchthaus wartet ein junger Mann auf seinen politischen Kampfgenossen. Carl Schurz hat sich in einem Hauseingang verborgen und blickt auf die Front der vergitterten Fenster. Aus der Dachluke leuchtet das vereinbarte Zeichen auf. Gottfried Kinkel, die Gallionsfigur der deutschen Demokraten und genau deshalb Zuchthausinsasse, hat es abgesendet. Filmreif seilt sich Kinkel ab. Die Fluchtkutsche steht bereit. In Warnemünde nehmen die Männer das Boot und segeln gen Britannien.

Genau 175 Jahre ist er her, der erfolglose Zug der Bonner Freischärler auf das Siegburger Zeughaus. Eine Episode der missglückten Revolution von 1848/49. Es geht um das Auseinanderrennen der Demokraten auf dem Feld zwischen Hangelar und Mülldorf in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai 1849. Drei Dragoner der Staatsmacht auf ihren Pferden reichen aus, um die 100 Mann starke Gruppe um Kinkel und Schurz aufzuhalten. Der Plan, sich der im Siegburger Zeughaus lagernden Waffen der Landwehr zu ermächtigen, ist gestorben.
Gottfried Kinkel kommt 1815 zur Welt. In sehr jungen Jahren, mit gerade 22 Jahren, wird er Dozent an der Theologischen Fakultät der Universität Bonn, tritt in die Fußstapfen seines Vaters, der als evangelisch-reformierter Pfarrer in Kinkels Geburtsort Oberkassel wirkte. Für wenige Monate predigt er auf dem Siegburger Michaelsberg den "Irren" der Heilanstalt, beschäftigt sich intensiv mit den Lehren des Leiters Maximilian Jacobi.

Seine eigentliche Liebe gilt der Kunst, speziell der Poesie. Kinkels Leben ist geprägt von radikalen Wendungen, Biographen sehen eine Befreiungsbewegung auf privater, auf beruflicher und nicht zuletzt politischer Ebene. Für seine Frau Johanna, geschieden und überdies katholisch, löst er eine bestehende Verlobung. Beide sind schriftstellerisch aktiv im Maikäferbund, dem bekannten Bonner Romantiker-Zirkel. Dank einflussreicher Freunde und seiner großen rednerischen Begabung darf er das Lehrfach wechseln, unterrichtet fortan Kunstgeschichte.
Kinkel beschäftigt sich nur am Rande mit der Politik. Es ist anzunehmen, dass er aufgrund der ausbleibenden deutschen Einheit, auf die bürgerliche Kräfte nach dem Sieg über Napoleon gesetzt hatten, auf romantische Art still in sich hineinleidet.

Als er im Februar 1848 in Köln über moderne Bildnerei und Malerei doziert, wird im Hörsaal über die Pariser Aufstände getuschelt, die auch Deutschland in revolutionäre Verhältnisse stürzen. Kinkel erinnert sich später: "In den Schluss der Vorträge klangen schon feierlich die fernen Wetterschläge von Paris herüber. Noch sind (...) die Donner der Revolution nicht verhallt. Eine neue Zeit bricht an. Sie ist auch bei uns längst vorbereitet."

Kinkel ist nun mittendrin im epochalen Zeitgeschehen. Er wird in die preußische Nationalversammlung gewählt, entwickelt sich vom konstitutionellen Monarchisten zum Demokraten und Republikaner. Die Strategie des Königs, liberalen Absichten nachzugeben und sie dann wieder zurückzudrängen, führen zu dieser Entwicklung.

Als Chefschreiber der Bonner Zeitung liefert sich Kinkel zudem eine Auseinandersetzung mit Karl Marx, der in seiner "Neuen Rheinischen Zeitung" in Köln die Soziale Frage kommunistisch kommentiert. Im Gegensatz zu Marx bleibt Kinkel bei einem bürgerlichen Weltbild, will Eigentumsverhältnisse unangetastet lassen, der Not der Bonner Handwerker mit Bildung begegnen.

Kinkels und Schurz' Wirken in Bonn strahlt aus in die Region. In Siegburg gründet sich ein Demokratischer Verein, der Reichenstein am oberen Markt wird sein Hauptquartier. Gefordert werden der "Aufbau des Staates auf breitester demokratischer Grundlage" sowie "keine Gesetze ohne Genehmigung der Kammer der Abgeordneten", eine "durchgreifende Steuerreform" und dabei "die Einführung einer progressiven Einkommenssteuer". Weniger weit gehen die Konstitutionellen, die der Krone eine Verfassung abtrotzen wollen. Sie kommen im Herrengarten zusammen.

Die Stimmung in Siegburg ist angespannt. Ein Umsturz liegt in der Luft. "Fort mit den blutsaugenden Monarchen", fordern die Demokraten, der Bürgermeister fürchtet schon im November 1848 eine Plünderung des Zeughauses, alarmiert die Bürgerwehr. Im Januar muss das 25. Infanterieregiment aus Koblenz anrücken. Erst nach dem fehlgeschlagenen Sturm auf das Zeughaus am 11. Mai 1849 beruhigt sich die Lage.

Was geschieht mit Kinkel, nachdem die Dragoner den Zug nach Siegburg stoppten? Er kämpft in Baden für Freiheit und Demokratie, wird verhaftet und kommt vor das Kriegsgericht in Rastatt. Dank seiner rhetorischen Gewandtheit wird das Todesurteil in lebenslange Festungshaft umgewandelt, die Verhandlung in Köln wegen des Siegburger Zeughaussturms endet mit einem Freispruch.

Es folgt die spektakuläre Befreiung in Spandau und die Flucht ins Exil. Obwohl ihn später Vortragsreisen nach Deutschland führen sollten, bleibt Gottfried Kinkel zeitlebens im Ausland, erst in London, dann in Zürich. Er widmet sich literatur- und kunstgeschichtlichen Studien, geht einer intensiven Lehrtätigkeit nach, stirbt 1882.

Während Kinkels politische Tätigkeiten bald nach 1849 zum Erliegen kommen, geht Carl Schurz in die USA, kämpft im amerikanischen Bürgerkrieg an der Seite der Nordstaaten und wird Innenminister. 

Fotos: Eng verbunden: Gottfried Kinkel und das Siegburger Zeughaus, in dem sich die Demokraten mit Waffen versorgen wollten.

Langel

Vor 115 Jahren - Mai 1909

Sein großes schattiges Gartenlokal auf dem Stallberg bringt Johann Langel per Anzeige "in empfehlende Erinnerung": "Den Spaziergängern, die die herrlichen Waldwege in der Nähe des Stallbergs durchwandern, bietet sich daselbst ein angenehmer Ort zur Rast und Erfrischung, auch als Zielpunkt bei kleineren Ausflügen ist mein Lokal schön gelegen, Große Säle für Gesellschaften. Gute Speisen und Getränke, aufmerksame Bedienung." Die Telefonnummer ist leicht zu merken: 9. Foto: Gaststätte Langel mit Garten und Weinlaube.

Vor 100 Jahren - Mai 1924

"Musterung: Am Montag, den 12. Mai 1924, findet auf Anordnung des kommandierenden Generals des 33. Armeekorps eine Musterung sämtlicher am 1. Januar 1924 vier Jahre alten und älteren Pferde und Maulesel sowie aller ein- und zweispännigen Fuhrwerke statt. Besitzer mit den Anfangsbuchstaben A-L haben vormittags um 7 Uhr und die mit denen von M-Z nachmittags um 1 Uhr die Tiere oder Wagen vorzuführen. Als Musterungsplatz ist der Exerzierplatz in der Siegniederung (Zange) vorgesehen. Die Einfahrt muß durch die Katharinenstraße - Siegstraße erfolgen. Die Aufstellung auf dem Exerzierplatz erfolgt alphabetisch nach dem Namen der Besitzer. Abtransport der gemusterten Tiere und Wagen durch die Siegstraße-Bonnerstraße. Alle übrigen Auskünfte erteilt das Besatzungsamt (Rathaus, Anbau 1. Stock). Der Bürgermeister."

Vor 100 Jahren - Mai 1924

"Siegburg und der Siegkreis - Seine Sagen und seine Geschichte von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart". Ein "nach den besten Quellen" von Aegidius Müller (1830-1898), einem schriftstellernden Priester aus dem Erzbistum Köln, bearbeitetes Buch aus dem Jahre 1858. Das Kreisblatt setzt seinen 1923 begonnen Nachdruck 1924 fort, Teil 1:

"Fortsetzung der Geschichte der Stadt und Abtei Siegburg bis zum Verluste ihrer Unmittelbarkeit (1507-1676) - Gerhard III. von Plettenberg (1507-1516).

Die Familie von Plettenberg war eine der bedeutendsten Familien des kölnischen Westfalenlandes. Als Eltern Gerhards werden genannt Gerhard von Plettenberg und Margaretha von Orsbeck. Frühzeitig trat er als Kapitular in Siegburg ein, und schon im Jahre 1498 finden wir ihn als Propst zu Oberpleis verzeichnet, da ihn in diesem Jahre der Archidiakon von Bonn als Pfarrer von Oberpleis investiert. Bald nach dem Antritte seiner Regierung erhob sich zwischen dem Schöffengerichte und dem Magistrate der Stadt Siegburg ein heftiger Streit über den Besitz des Thierbongart. Dieser umfaßte die Grundstücke zwischen den Mühlen und dem Kölntore. Der Hirschbongert erstreckte sich vom Mühltore östlich. Da man sich nicht einigen konnte, unterwarf man sich dem schiedsrichterlichen Urteile des Abtes, welcher den Streit dahin entschied, daß das Gericht zwar von seinen Ansprüchen abstehen, dagegen der Magistrat statt wie bisher zwölf Mark in Zukunft 14 Mark Jahresgehalt jedem Gerichtsscheffen bezahlen sollte.

Als Kaiser Maximilian im Herbste des Jahres 1512 sich in Köln befand, erwirkte Abt Gerhard von demselben mehrere Privilegien. Das erstere, vom 27. September datiert, erteilt der Abtei und ihren Untertanen das besondere Vorrecht, daß sie weder an dem geheimen westfälischen Gerichte (der Fehme, welche ihren Hauptsitz in Dortmund hatte) noch an dem kaiserlichen Hof- oder Landgerichte belangt werden dürfen, sondern jedesmal vor ihrem ordentlichen Gericht belangt werden müssen, und nur von diesem der Rekurs zum kaiserlichen Kammergerichte gestattet sei; das zweite Schreiben (Köln 1. Oktober) bestätigte die Rechte und Privilegien der Abtei, wodurch ihre Reichsunmittelbarkeit noch stets anerkannt wird. Ebenso erhielt sie in den Jahren 1514 und 1516 die päpstliche Bestätigung des Kollationsrechtes der Pfarrei Gymnich. 1510 wird Walter von Wachtendonck als Propst zu St. Apollinaris, 1515 Conrad von Cobbenroide als Präsensmeister der Abtei erwähnt." (wird fortgesetzt)

Schwimmbad

Vor 65 Jahren - 11. Mai 1959

Der Siegburger Schwimmverein "Hellas" klagt: Neun von zehn Siegburger Kindern können nicht schwimmen. Das erbrachten Befragungen an den Volksschulen. Hintergrund des Hellas-Vorstoßes: Die Forderung nach einem Siegburger Schwimmbad. Die Generalversammlung verlangt zumindest - vorläufig - ein Lehrbecken für Nichtschwimmer. Wieder einmal beginne in Siegburg eine Badesaison, ohne dass Aussicht bestünde, den Siegburgern anderes zu empfehlen, als auswärts baden zu gehen. Das Baden in Sieg und Agger ist offiziell als gesundheitsgefährdend eingestuft, gleichwohl füllen am Wochenende Dutzende Besucher und Camper die Lagerplätze am Pegelhäuschen in Kaldauen. "Nichts kann sie davor zurückhalten, im schmutzigen Siegwasser Abkühlung zu suchen", schreibt das Siegburger Kreisblatt. Foto: Bis zur ersten Hälfte der 60er-Jahre mussten die Siegburger noch aufs Schwimmbad warten. Oben zu erkennen Autobahn und Seidenbergstraße, darunter das Areal des späteren Anno-Gymnasiums. 

Wahnbachtalstraße

Vor 15 Jahren - 11. Mai 2009

Eine Straße, viele Bäume: Die Wahnbachtalstraße wird Teil der Deutschen Alleenstraße. Die verläuft von der Insel Rügen bis zum Bodensee und gilt wegen der schönen Landschaften und der kulturell-historischen Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke als bedeutende touristische Ferienattraktion. Ab morgen zählt auch das Teilstück durch Nordrhein-Westfalen offiziell zur Bundesroute. Exakt 3.258 Kilometer messen die zehn Teiletappen der Deutschen Alleenstraßen, die in Nähe des Rheins bei Bad Honnef nach Rheinland-Pfalz übergeht. Die Wahnbachtalstraße mit 546 Ahornbäumen und Eschen ist ein besonderes schönes Teilstück. Ende Februar 1925 begannen die Arbeiten an der Trasse, die am 7. Juli 1927 für den Verkehr freigegeben wurde. Siegburg weist insgesamt 31 Alleen mit über 1700 Bäumen im Stadtgebiet auf. Zweitgrößte Allee nach der Wahnbachtalstraße ist die Wilhelm-Ostwald-Straße (135 Bäume) vor dem Siegdamm (124), der Alexianerallee (117 Bäume) und der Aggerstraße (87 Bäume).

Öffnungszeiten der Stadtverwaltung sowie einiger Außenstellen

Für einen Besuch der Stadtverwaltung gilt: Erst hier Termin vereinbaren, dann vorbeikommen.

Tourist Information (02241/1027533 oder tourismus@siegburg.de) und Stadtmuseum (02241/1027410 oder stadtmuseum@siegburg.de), Markt 46, haben dienstags bis samstags zwischen 10 und 17 Uhr, sonntags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet (die Tourist Information auch montags von 10 bis 17 Uhr), die Stadtbibliothek, Griesgasse 11, dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.

Aktuelle Öffnungszeiten des Oktopus Freizeitbad, Zeithstraße 110, können hier abgerufen werden. Der Zugang zum Bad ist mit einem Online-Ticket möglich, das hier erworben werden kann. Sie können das Online-Ticket auch mit Hilfe der Kolleginnen und Kollegen im Eingangsbereich des Hallen- und Freibades sowie im Stadtmuseum am Markt erwerben. Im Stadtmuseum ist der Ticketverkauf mit Bargeld möglich, ansonsten nur bargeldlos mit allen digitalen Zahlungsmitteln einschließlich der IBAN. Zusätzlich können Schwimmbadtickets vor Ort auch mit dem siegburg-gutschein (Karte oder App) erworben werden.

Notwendige/Wichtige Rufnummern

Polizei: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Krankentransport: 02241/19222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 01805/986700
Giftnotruf-Informationszentrale der Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Apotheken-Notruf: 0800/0022833
Telefonseelsorge: 0800/1110111 oder 0800/1110222
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 116111 oder 0800/1110333
Opferschutzbeauftragter der Kreispolizeibehörde Siegburg: 02241/5413812
Beratungsstelle sexualisierte Gewalt: 0228/635524
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116116
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen

Apotheken-Notdienst
Fähren-Apotheke, Provinzialstr. 33-35, Niederkassel, Tel.: 0228/450010

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