siegburgaktuell 24.03.2024

Orlandobesuch, der nichts mit Wagner-Festspielen zu tun hat
Siegburg. Lilli Schoofs, 16, fährt mit ihrem Verein nach Orlando in Florida. Hören sie nur diesen Satz, haben Menschen, die Lilli nicht kennen, klare Vorstellungen von dem USA-Trip: Mickey Mouse und Donald Duck, Disney World. Und dann noch kurz bei Weltmeister Moritz Wagner und den Orlando Magic in der NBA vorbeischauen. Knapp vorbei ist auch daneben!
Holen wir ein wenig aus. Lilli Schoofs ist Cheerleaderin in der Saints-Abteilung des Siegburger Turnvereins. Enthusiasmus und Zuverlässigkeit zeichnen sie aus. Eigenschaften, die das Umfeld dazu bewog, sie für den Siegburger Ehrenamtspreis in der Kategorie "Einzelperson" zu nominieren. Während andere mit 16 Jahren ihre Hobbys zugunsten von Schule, Beruf oder dem schlichten Wunsch zu chillen aufgeben, hat sie Verantwortung für ihre fliegende Leidenschaft übernommen. In ihrem Verein ist sie nicht nur Trainerin, sondern auch Organisatorin von Auftritten und Wettkämpfen, kümmert sich um die Traineraus- und -fortbildung und hat maßgeblichen Anteil an regionalen, nationalen und internationalen Erfolgen. Plus der Teilnahme an den Welttitelkämpfen im Mutterland des Cheerleadings.
Die Jury argumentiert: "Mit ihrem jungen Alter und ihrer langjährigen Tätigkeit von mehr als zehn Jahren setzt sie ein Ausrufezeichen für jugendliches Ehrenamt in besonderem Maße!" Kann man wohl sagen ...!

Briefmarkenfreund gibt Einblick in seine Sammlung
Siegburg. Am Mittwoch, 27. März, laden die Siegburger Briefmarkenfreunde (SBF) um 18.30 Uhr zum Vortrag "Auslandskorrespondenzen seit Queen Victoria (1837-1901) auf Ganzsachen" ins Restaurant "Kubana", Zeithstraße 100, ein. Dr. Jan Ulrich Clauss zeigt Beispiele aus seiner Sammlung. Die Teilnahme ist kostenfrei, ein Sitzplatz nur bei vorheriger Anmeldung beim Referenten, clauss@arge-jugoslawien.de, gewährleistet. Foto: Ein Bank-R-Brief aus dem Jahr 1908 von England nach Hamburg, wahrscheinlicher Inhalt: Verrechnungsschecks.

Yoga für Schwangere und Faszien
Siegburg. Gleich zwei Yoga-Kurse der VHS beginnen am Mittwoch, 10. April, am BildungsCampus Neuenhof. Um 16.30 Uhr treffen sich Schwangere (Foto), um ihre innere Balance neu herzustellen und den Körper beweglich zu halten. Ausgewählte Übungen fördern die Flexibilität im Beckenbodenbereich und sind daher auch eine optimale Geburtsvorbereitung.
Der um 18.15 Uhr beginnende Kurs widmet sich den Faszien. Durch Stress, Anspannung und einseitige Bewegungsabläufe verhärtet dieses Gewebe und trocknet regelrecht aus. Durch gezielte Dehnung oder Kompression kann den Verhärtungen entgegengewirkt, dem Körper wieder zu mehr Beweglichkeit verholfen und Schmerz gelindert werden, so dass sich ein angenehmes Entspannungsgefühl einstellt. Weitere Infos und Anmeldung über die Links.

Glänzende Aussichten?
Siegburg. Gold gilt seit Jahrtausenden als Sinnbild von Reichtum und Macht. Im Frühjahr 2024 ist das Edelmetall stärker gefragt denn je, der Kurs für eine Feinunze liegt auf Rekordkurs. Nach Klicks auf die Links gibt die Verbraucherzentrale NRW Tipps, wann Gold als Geldanlage in Frage kommt und was Menschen beachten sollten, die Gold in Form von Schmuck, Münzen oder Zahnkronen verkaufen möchten. Foto: Unsplash.
> Verbraucherzentrale NRW: "Geldanlage Gold - Lohnt sich eine Investition als Sicherheit bei Krisen?"
> Verbraucherzentrale NRW: "Gold verkaufen - Darauf sollten Sie achten"

Teile von Fahrbahn und Gehweg gesperrt
Siegburg. Zur Dachsanierung wird ein Teil des Gehwegs und die rechte Fahrbahnhälfte vor dem Netto-Markt in der Grimmelsgasse ab Montag, 25. März, gesperrt. Fußgänger können den Bereich unter dem Gebäudevordach passieren. Die Arbeiten sollen bis Freitag, 19. Juli, abgeschlossen sein.

Stadtnachrichten online
Siegburg. Nachrichten und Veranstaltungen, Bürgerservice und Digitale Verwaltung, Mängelmelder und Umfragen. Mit der App Citykey lernen Sie die Kreisstadt neu kennen und erledigen Behördengänge bequem über das Smartphone. Ganz einfach, unabhängig von Zeit und Ort. Download über nachfolgenden Link.
Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Kreisstadt Siegburg oder den Instagram-Account kreisstadt_siegburg liked, der ist quasi mittendrin. Mehr zu spannenden Ausflugszielen und Freizeittipps für Klein und Groß erfahren Sie auf dem Instagram-Account visit.siegburg der Tourist Information.
Ihre Stimme zählt! Unter mitmachen.siegburg.de laden wir Sie herzlich ein, sich mit der Stadtverwaltung über anstehende Themen in Siegburg auszutauschen, Ihr Wissen und Ideen einzubringen oder an Umfragen und Beteiligungen teilzunehmen. Der Vorteil: Eine einmalige Registrierung reicht aus, um bei sämtlichen Projekten mitzumachen.

Sonntag, 24. März 2024
10 bis 18 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Ausstellung "Siegburger Keramikpreis" (bis Sonntag, 7. April)
13 Uhr, Aula Gymnasium Alleestraße, Alleestraße 2:
Studiobühne: "Frau Holle" (Foto, Derniere)
Montag, 25. März 2024
14 bis 17 Uhr, Grünfläche der Adolf-Kolping-Schule, Arndtstraße:
Offenes Spiel- und Bastelangebot für Kinder bis zehn Jahre im Zirkuswagen (die Aufsichtspflicht liegt bei den Eltern)

Capitol, Augustastr. 20, Siegburg, Tel.: 02241/62288, www.capitol-siegburg.de
Kung Fu Panda 4: 14.15 Uhr, 17.15 Uhr
Dune 2: 17 Uhr
Ella und der schwarze Jaguar: 14.15 Uhr
Bob Marley: One Love: 17.15 Uhr
Raus aus dem Teich: 14.30 Uhr
Cineplex Siegburg, Europaplatz 1, Siegburg, Tel.: 02241/958080, www.cineplex.de
Raus aus dem Teich: 14.30 Uhr
Imaginary: 20.30 Uhr
Kung Fu Panda 4: 11 Uhr, 12.15 Uhr, 17.10 Uhr
Kung Fu Panda 4 (3D): 15 Uhr, 20.20 Uhr
The Zone of Interest: 11.45 Uhr, 19.50 Uhr
Dune 2: 11 Uhr, 14.30 Uhr, 16.50 Uhr, 19.40 Uhr
Ella und der schwarze Jaguar: 15.10 Uhr
Eine Million Minuten: 17 Uhr
Wo die Lüge hinfällt: 17.20 Uhr
Wonka: 12 Uhr
Ghostbusters: Frozen Empire: 11.30 Uhr, 14.50 Uhr, 17.30 Uhr, 20.30 Uhr
Oh la la - Wer ahnt denn sowas?: 14.40 Uhr, 18 Uhr, 20 Uhr
The Kill Room: 20.10 Uhr
Oppenheimer: 11.15 Uhr

Sonntag, 24. März, der 84. Tag in 2024
Palmsonntag gedenkt des Einzugs Jesu in Jerusalem. Er trägt in der katholischen Kirche die liturgische Farbe Rot, in der evangelischen Violett. Der Feiertag ist der sechste Sonntag der Fastenzeit, der letzte Sonntag vor Ostern und Beginn der Karwoche.
Wetter: "Scheint auf Sankt Gabriel die Sonn', hat der Bauer viel Freud und Wonn'."
Sonnenuntergang heute: 18.51 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 6.22 Uhr
Mondaufgang heute: 18.07 Uhr
Monduntergang morgen: 6.32 Uhr
Gabriel (nach der Bibel der zweite Erzengel, der Namenstag wurde mit der katholischen Liturgiereform 1969 auf den 29. September verlegt); Katharina (von Schweden, Äbtissin, starb am 24. März 1381), auch: Karin, Karen, Ina, Katja, Tina.
Dario Fo (1926-2016), italienischer Dramatiker ("Der Papst und die Hexe"), Literaturnobelpreis 1997; Martin Walser (1927-2023), Schriftsteller ("Tod eines Kritikers"); von Publizist und "SPIEGEL"-Miteigentümer Jakob Augstein spät erkannter Vater; Steve McQueen (1930-1980), amerikanischer Schauspieler ("Getaway", "Le Mans"), erfolgreicher Amateur-Rennfahrer; Marika Kilius (1943), Eiskunstläuferin, Europameisterin von 1959 bis 1964 und Weltmeisterin 1963/64 zusammen mit Hans-Jürgen Bäumler, Olympiasilber in Squaw Valley und Innsbruck, 1958 Weltmeisterin in Rollkunstlauf; Tommy Hilfiger (1951), amerikanischer Modedesigner; Mathias Richling (1953), Kabarettist; Nena (1960), mit seinerzeitigen Corona-Schutzmaßnahmen heftig fremdelnde Sängerin ("99 Luftballons"), einjährige Liäson mit Udo Lindenberg; Roland Koch (1958), ehemaliger CDU-Ministerpräsident von Hessen; Kelly LeBrock (1960), amerikanische Schauspielerin ("Die Frau in Rot"); Nina Hoger (1961), Schauspielerin ("Die Pfefferkörner", "Tatort"), Tochter von Hannelore Hoger ("Bella Block"); Bibiana Steinhaus (1979), erste Schiedsrichterin im deutschen Profifußball, dann im "Kölner Keller" statt auf dem Rasen aktiv; Benedikt Doll (1990), (seit wenigen Tagen Ex-)Biathlet, WM-Gold 2017 in Hochfilzen (Sprint); Vanessa Hinz (1992), Ex- Biathletin, Staffel-Gold 2015 bei der WM im finnischen Kontiolahti; zweimal Gold (Staffel, Mixed-Staffel) im Februar 2017 bei der WM in Hochfilzen.
1603: Elizabeth I., die Königin von England stirbt 69-jährig in Richmond; 1882: Henry Wadsworth Longfellow, der amerikanische Schriftsteller ("The Wreck oft he Hesperus") stirbt 75-jährig in Cambridge - noch kein Grund, ihn hier in dieser Rubrik aufzuführen, wenn, ja wenn nicht die Komiker Stan Laurel und Oliver Hardy ihn in einem ihrer "Running Gags" verewigt hätten, Muster: Stan und Ollie sprechen zufällig im selben Moment den gleichen Gedanken aus, Ollie: "Shakespeare", Stan: "Longfellow", dann Gebärden a la "Give me five", auch schon mal Ollie: "Wer kommt durch den Kamin?", Stan: "Der Nikolaus!"; was uns das alles sagt? Klar: Great Minds think alike!; 1905: Jules Verne, der französische Schriftsteller und Zukunftsvisionär ("Von der Erde zum Mond", "20.000 Meilen unterm Meer", "Reise um die Erde in 80 Tagen") stirbt 77-jährig in Amiens; 1976: Ernest Shephard, der britische Illustrator ("Pu, der Bär", "Der Wind in den Weiden") stirbt 96-jährig in Midhurst/West Sussex; 1980: Oscar Arnulfo Romero, der mutige und sozial engagierte katholische Erzbischof von El Salvador wird 62-jährig während einer Predigt in der Krankenhauskapelle der Divina Providencia von einem Scharfschützen im Auftrag der Militärjunta ermordet; 2015 schaffte es die Katholische Kirche endlich, auch jemanden wie ihn selig zu sprechen, die Heiligsprechung folgte drei Jahre später; 1997: Harold Melvin, der Sänger von Harold Melvin and the Blue Notes ("If You Don't Know me By Now") stirbt 57-jährig in Philadelphia; 2008: Richard Widmark, der amerikanische Filmschauspieler ("Alamo", "Zwei ritten zusammen", "Das Urteil von Nürnberg", "Das war der Wilde Westen") stirbt 93-jährig in Roxbory; im Gegensatz zu seinem schießwütigen und patronenversessenen Schauspielerkollegen Charles Heston (1928-2008), der viele Jahre als Darling der Schusswaffenindustrie Boss der unsäglichen National Rifle Association (NRA), der "Nationalen Gewehr-Vereinigung", war (auch schon mal mit erhobener Knarre am Mikro), kämpfte Widmark mit Abscheu gegen ein liberales Schusswaffengesetz; 2010: Robert Culp, der amerikanische Schauspieler ("Tennisschläger und Kanonen", "Die Akte", in gleich drei "Columbo"-Folgen der Mörder) stirbt 79-jährig in Los Angeles; 2016: Roger Cicero, der Musiker und Sänger ("Männersachen", "Frauen regiern die Welt") stirbt 45-jährig in Hamburg, er war der Sohn des 1997 verstorbenen Jazzpianisten Eugen Cicero, beide erlagen einem Schlaganfall; 2016: Johann Cruyff, der niederländische Fußballspieler (Ajax, Barca) und Barca-Trainer (1988 bis 1996) stirbt 69-jährig in Barcelona an Lungenkrebs; 1974 wurde der Kettenraucher Vizeweltmeister und EM-Dritter 1976; 2018: Lys Assia, die Schweizer Sängerin ("O mein Papa"), 1956 mit "Refrain" die erste Siegerin des seinerzeitigen Grand Prix Eurovision de la Chanson, heute Eurovision Song Contest, stirbt 94-jährig in Zollikon/Zollikerberg oberhalb von Zürich; 2020: Albert Uderzo, der französische Zeichner stirbt 92-jährig in Neuilly-sur-Seine, als Sohn italienischer Einwanderer traf er 1951 Rene Goscinny, ebenfalls Kind von Migranten, beide zusammen ersonnen Asterix und Obelix; 2022: Rolf Lamprecht, der "SPIEGEL"-Redakteur, "Doyen der Karlsruher Gerichtsberichterstattung", stirbt 91-jährig im badischen Bühl; der seinerzeitige Präsident des Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle betonte, Lamprecht "sei nicht ohne Grund als Rechtsjournalist über viele Jahrzehnte das Maß aller Dinge in der Bundesrepublik" gewesen.
Vor 105 Jahren - März 1919
Über eine neue Erweiterung Groß-Kölns durch die Eingemeindung der Bürgermeisterei Heumar, deren Verwaltungssitz Porz ist, schweben zurzeit Verhandlungen.
Vor 65 Jahren - März 1959
Verworrene Situation in Tibet, doch klar ist: Indien wird sich nicht in die Auseinandersetzungen um den Sturz des Dalai Lama durch die Chinesen einmischen. Dies verdeutlicht Ministerpräsident Nehru vor dem Unterhaus in Neu-Delhi. Der Premier lehnte die Forderung zahlreicher Abgeordneter nach einer Tibet-Debatte ab. Es handele sich um die innere Angelegenheit eines fremden Staates. Nehrus Erklärung zeige die Hilflosigkeit, mit der Indien dem Tibet-Problem gegenüberstehe, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf diplomatische Kreise. Tibetaner berichten unterdessen, die Unruhen hätten auf das ganze Land übergegriffen, zahlreiche Klöster bei Lhasa ständen in Flammen.
Vor 55 Jahren - März 1969
In der Präsidentensuite des Amsterdamer Hilton-Hotels laden Beatle John Lennon und seine frisch vermählte Ehefrau Yoko Ono zur Pressekonferenz. Im Bett. In dem bleiben sie dann sieben Tage liegen. Als ungewöhnlicher Protest für den Frieden in der Welt. Lennon: "Wir zeigen, was man alles machen kann, um zu protestieren. Man kann sich die Haare für den Frieden wachsen lassen oder auf eine Woche Urlaub für den Frieden verzichten. Auf jeden Fall lässt sich Frieden nur mit friedlichen Mitteln erreichen. Das Establishment mit seinen eigenen Waffen zu bekämpfen wäre ein Fehler. Das Spiel gewinnen sie immer, seit Tausenden von Jahren. Sie kennen sich im Umgang mit der Gewalt zu gut aus. Wenn sie dich ausmachen, bringen sie dich um. Aber mit Humor, mit friedlichem Humor können sie nicht umgehen. Das ist unsere Botschaft."
Vor 35 Jahren - März 1989
Im Prince William Sound vor der Südküste Alaskas läuft der Öltanker "Exxon Valdez" auf Grund. Über 40.000 Tonnen Rohöl laufen aus und schädigen ein sensibles Ökosystem nachhaltig. 350.000 Seevögel und 10.000 Seeotter sterben. Die Fischerei muss eingestellt werden, Tausende werden arbeitslos. Eine der schwersten Ölunfälle der Geschichte. Auslöser der Umweltkatastrophe am südlichen Ende der Trans-Alaska-Pipeline ist ein Fehler eines Besatzungsmitglieds, das für seinen betrunkenen Kapitän am Ruder steht. Konsequenz des Desasters: Ab 1992 dürfen nur mehr doppelwandige Tanker gebaut werden. Fahren dürfen die alten aber noch bis 2026. Noch heute sind Teile des Sounds verpestet. Strafe für den Kapitän: 5.000 Dollar. Exxon zahlt zwei Milliarden an Entseuchungskosten.
Vor 25 Jahren - März 1999
Feuer bricht im Kühlraum eines belgischen Lkw während der Fahrt durch den Mont-Blanc-Tunnel aus. Die Flammen lösen eine Katastrophe aus, bei der 39 Menschen sterben.
Vor 115 Jahren - 24. März 1909
Martialischer Aufruf des "Siegburger Kreisblatt" an die "Eltern und Lehrherren!": "Wieder naht die Zeit, wo unsere im besten Entwicklungsalter stehende Jugend die Schule verlässt, um die Lehrjahre für den Lebenslauf zu beginnen. Ihr Eltern, sorgt dafür, daß eure Kinder sich nach dem Eintritt in die Berufsarbeit Kraft und Gesundheit durch geregelte Leibesübungen erhalten. Die Pflege vaterländischer Gesinnung in den Turnvereinen wird dazu beitragen, sie zu tüchtigen Soldaten und Bürgern zu erziehen. Ihr Lehrherren, gönnt euern jungen Arbeitern für die körperliche Entwicklung zwei Stunden wöchentlich. Die heutige Jugend wächst anders auf, als wir aufgewachsen sind! Genusssucht in allen möglichen Klubs und Verlockungen drohen überall, die heutige Zeit braucht Männer mehr als je, Männer für den wirtschaftlichen Kampf. Die Herren Lehrer bitten wir um entsprechende Unterstützung."

Vor 115 Jahren - 24. März 1909
Im Zuge der Rückkehr der Benediktiner in die Abtei auf dem Michaelsberg und der Auflösung des zwischenzeitlich dort untergebrachten Gefängnisses erwirbt die Stadt Siegburg die an der Bergstraße stehenden Häuser. Dort befanden sich bislang die Dienstwohnungen der Aufseher der "Königlichen Strafanstalt". Zunächst vermietet die Stadt die Wohnungen. Es sei unsozial, dass nur kinderlose oder mit wenigen Kindern gesegnete Familien berücksichtigt worden seien, kritisiert der Stadtverordnete Franke im Rat. Die kleinen Wohnungen seien nicht geräumig für große Familien, klärt Bürgermeister Carl Plum auf. In späteren Jahren wird die Stadt die Häuser an interessierte Bürger veräußern. Unser Foto stammt aus den 1920er-Jahren.
Vor 100 Jahren - 24. März 1924
"In letzter Zeit ist es wiederholt vorgekommen, daß abends zwischen 8 und 9 Uhr während der Andacht in der Hauskapelle des städtischen Waisenhauses von der Jakobstraße aus Steine in die Kapelle hineingeworfen werden. Nach der Länge und Wucht des Wurfes kommen Kinde hierfür nicht infrage. Vielmehr dürfte dies von halbwüchsigen Burschen gemacht werden, die in letzter Zeit in den Straßen der Stadt allen erdenklichen Unfug treiben. Die Bürgerschaft wird gebeten, zur Ermittlung der Täter dadurch beizutragen, daß sie bei derartigen Anlässen die Polizeibehörde benachrichtigt, von welcher Namensverschwiegenheit zugesichert wird."

Vor 95 Jahren - 24. März 1929
Erste offizielle Besichtigung der Bauarbeiten auf dem 200.000 Quadratmeter großen Gelände zwischen Wahnbachtalstraße, Mühlengraben und Dammstraße. Hier entsteht die Bembergfabrik, Produzent von Seide. Vertreter der Firma, des Landes, des Regierungspräsidiums, des Kreises und der Stadt sind anwesend. Es sei ein großer Tag für Siegburg, erklärt Bürgermeister Becker. Siegburg habe unter den schweren wirtschaftlichen Verhältnissen gelitten, welche der Zusammenbruch der Deutschen Werke hervorgerufen habe. Anstelle der verlorenen Kriegsindustrie habe sich die Stadt um neue Industrie bemüht. Dies sei mit dem Entschluss der Bemberg AG, ihr neues Werk in Siegburg zu errichten, gelungen. Der starke Frost habe eine mehrmonatige Verzögerung des Projekts zur Folge gehabt. Die gegenwärtige Lage und die Aussichten der Kunstseidenindustrie seien äußerst günstig, betont Bemberg-Aufsichtsrat Konsul Dr. Kummer. Baudirektor Flakowski erläutert an Hand eines Modells die Notwendigkeit des Sheddaches. Die Seidenfabrikation verlnage möglichst gleichmäßiges Licht in allen Räumen. Bei der Planung des Werks sei auf schöne landschaftliche Bild Rücksicht genommen worden.
Im Anschluss werden die Bauarbeiten an Ort und Stelle besichtigt. Sie sind über den Erdboden noch nicht hinausgekommen. Hauptsächlich wird derzeit auf dem fertigen Gleisanschluss Baumaterial herangeschleppt und die Betonlager für den 55 Meter hohen Turm angelegt. Nach der Frostwitterung der letzten Tage herrscht auf der riesigen Baustelle jedenfalls emsiges Treiben. Nach der Besichtigung gibt es ein Frühstück im Hotel Stern. Foto: Das schöne landschaftliche Umfeld 1930 - Wolsberg und Siegwehr, links im Bild ein Kamin des Bemberg-Werks, welches wegen wirtschaftlicher Probleme nie seine Produktion in Siegburg aufnahm.

Vor 55 Jahren - 24. März 1969
Der Bau des Stadions an der Bernhardstraße rückt näher. Die Verhandlungen über die Grundstücke unterhalb der Autobahnraststätte sind nahezu abgeschlossen, betont Stadtdirektor Dr. Norbert Jakobs. Das Projekt ist auf 3,5 Millionen DM veranschlagt. Die positiven Signale nehmen den Zeitdruck vom Plan des Baus eines Kaldauer Sportplatzes. Ihn sollten auch Schüler vom Stallberg benutzen, die jetzt mit dem Bau einer neuen Trasse von der Jägerstraße zum Autobahnrasthaus einen näheren Weg zum Stadion hätten. Planungen, den Kaldauer Sportplatz an der Kaldauer Straße könnten daran scheitern, dass das Areal unterhalb des Lendersberges bebaut werden soll. Foto: Modell des Stadions von 1972.

Vor 10 Jahren - 24. März 2014
Eine Lichtung bei Blagowschtschina ist zur Zeit der Nazi-Tyrannei Ort grausamster Verfolgung an Juden. Kein zufälliger Schreckensort - die Geschichte dieser Vernichtungsstätte ist eng verknüpft mit dem nahe gelegenen Lager Malyj Trostenez bei Minsk. Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk sammelt in diesen Tagen mit Unterstützung durch Bundespräsident Joachim Gauck Spenden für das Projekt einer Gedenkstätte. siegburgaktuell erinnert an den Ort des Schreckens, an dem auch 35 jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Siegburg den Tod fanden:
Der Mensch ist des Menschen Wolf, schrieb Staatstheoretiker Thomas Hobbes am Anfang des 17. Jahrhunderts. Er lag falsch. Wölfe können nicht das anrichten, was Michael Fröhlich (Foto) widerfuhr. Was denkt der 54-Jährige, als er in den Wald von Blagowschtschina getrieben wird, in den Augenblicken vor seinem Tod? Denkt er an seine Tochter Ilse, an seine Frau Hulda, vielleicht auch an den Michaelsberg? Um ihn herum rattern die Maschinengewehre, Menschen sterben im Sekundentakt. Ein Schreien, ein Jammern, ein Flehen. Vergebens. Die Mörder kennen kein Erbarmen. Aus den Lautsprechern dudelt es schnulzig "Alles geht vorüber, alles geht vorbei. Nach jedem Dezember folgt wieder ein Mai!"
Michael Fröhlich steht im größten NS-Vernichtungslager auf dem Gebiet der Sowjetunion, in einem Wald 15 Kilometer vom weißrussischen Minsk entfernt. Mit ihm sterben 34 Siegburger an diesem 24. Juli 1942. Insgesamt sind es während der Nazityrannei 50.000 bis 200.000 Menschen, der Großteil Juden und sowjetische Kriegsgefangene.
Michael Fröhlich kommt am 26. Februar 1888 als Sohn jüdischer Eltern zur Welt. Er lebt in seiner Jugend in Österreich und Deutschland, erkämpft sich im Ersten Weltkrieg in der Armee der Habsburgermonarchie das Kaiser-Karl-Verdienstkreuz. Noch in den Kriegswirren, man schreibt das Jahr 1916, heiratet er Hulda Isaak aus Siegburg. Der Frieden bringt ihm großes Glück, drei Tage später großes Unglück. Am 11. Februar 1919 kommt Tochter Ilse in Bonn zur Welt. Nur 72 Stunden nach der Entbindung stirbt seine Ehefrau.
Kaufmann Michael Fröhlich führt in der Siegburger Kaiserstraße 20 ein Hutgeschäft. Nach dem Machtantritt der Nazis wird das Leben Jahr für Jahr schwieriger. Die Behörden wollen seine deutsche Einbürgerung von 1920 rückgängig machen. Dies misslingt, man findet einfach keinen passenden Paragraphen, kann ihm auch keinerlei kommunistische Umtriebe nachweisen. Dennoch wirft die Zeit dunkle Schatten auf Vater und Tochter. Ilse Fröhlich verliebt sich in Rudolf Marx, einen jungen Mann aus Bonn, von den Nazis als "Arier" kategorisiert. Das Paar sieht ob der Repressalien keinen anderen Ausweg als den Tod. Man findet Ilse und Rudolf am 13. Juni 1939 in Ahlbeck am Ostseestrand. Der Abschiedsbrief ist überliefert. Wir berichteten mehrfach über die dramatischen Zeilen. Sie sind über nachstehen Link erreichbar. Ilse Fröhlich wird auf dem Jüdischen Friedhof an der Heinrichstraße begraben. Die Grabinschrift drückt den Schmerz des Vaters aus: "Hier ruht mein innigst geliebtes, einziges Kind".
1941 wird Michael Fröhlich gemeinsam mit anderen Siegburger Juden ins Judenhaus in der Brandstraße zwangsumgesiedelt und am 19. Juli 1942 in die Deutzer Messehallen verlegt, von wo am 20. Juli der Zug nach Minsk abfährt. Anfangs rollen die 1.174 Deportierten in Personenwaggons voran. In Polen müssen sie umsteigen, werden in Güterwaggons zusammengepfercht. Einen ganzen Tag steht der Zug in der prallen Sommersonne, so hat es Jan Tiemann in seinem Buch "Unbekannt verzogen" recherchiert. In Minsk angekommen, werden die erschöpften Kinder, Frauen und Männer am Morgen des 24. Juli erneut "umgeladen", man gaukelt ihnen eine Arbeitsstätte in der Nähe vor. Diesen Arbeitsplatz gibt es nicht. Im Wald von Blagowschtschina, auf einer von Fichten und Kiefern umstandenen Lichtung, müssen sich die Verängstigten entkleiden. Vor langen Gruben werden sie erschossen und sinken hinab ins Massengrab. Die Exekutionen dauern den ganzen Tag an.
Dies sind die Siegburger Juden, die in Blagowschtschina getötet wurden: Elisabeth Berger, Karoline Cahn, Ilse Cohn, Salomo Samuel Cohn, Selma Cohn, Albert Falkenstein, Ilse Falkenstein, Jakob Falkenstein, Rosa Falkenstein, Selma Falkenstein, Eduard Feith, Michael Fröhlich, Louis Gramm, Cäcilie Heli, Max Heli, Oscar Walter Ruben Hoffmann, Jakob Josef Jakobs, Elsa Koppel, Hugo Koppel, Paula Koppel, Arthur Levy, Erna Levy, Leo Levy, Sophie Levy, Anna Lion, Hans Julius Lion, Paul Nachmann, Paula Nachmann, Otto Neumann, Jakob Benedikt Pick, Thekla Pick, Meta Rothenberg, Ruth Lina Rothenberg, Johanna Rubinstein und Paul Rubinstein.
Für einen Besuch der Stadtverwaltung gilt: Erst hier Termin vereinbaren, dann vorbeikommen.
Tourist Information (02241/1027533 oder tourismus@siegburg.de) und Stadtmuseum (02241/1027410 oder stadtmuseum@siegburg.de), Markt 46, haben dienstags bis samstags zwischen 10 und 17 Uhr, sonntags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet (die Tourist Information auch montags von 10 bis 17 Uhr), die Stadtbibliothek, Griesgasse 11, dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.
Aktuelle Öffnungszeiten des Oktopus Freizeitbad, Zeithstraße 110, können hier abgerufen werden. Der Zugang zum Bad ist mit einem Online-Ticket möglich, das hier erworben werden kann. Sie können das Online-Ticket auch mit Hilfe der Kolleginnen und Kollegen im Eingangsbereich des Hallen- und Freibades sowie im Stadtmuseum am Markt erwerben. Im Stadtmuseum ist der Ticketverkauf mit Bargeld möglich, ansonsten nur bargeldlos mit allen digitalen Zahlungsmitteln einschließlich der IBAN. Zusätzlich können Schwimmbadtickets vor Ort auch mit dem siegburg-gutschein (Karte oder App) erworben werden.
Polizei: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Krankentransport: 02241/19222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 01805/986700
Giftnotruf-Informationszentrale der Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Apotheken-Notruf: 0800/0022833
Telefonseelsorge: 0800/1110111 oder 0800/1110222
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 116111 oder 0800/1110333
Opferschutzbeauftragter der Kreispolizeibehörde Siegburg: 02241/5413812
Beratungsstelle sexualisierte Gewalt: 0228/635524
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116116
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Apotheken-Notdienst
Kaiser-Apotheke, Kaiserstr. 71, Siegburg, Tel.: 02241/50528