siegburgaktuell 21.10.2023

Philatelist dokumentiert bemannte Raumfahrt
Siegburg. "Das ist ein kleiner Schritt für den Menschen, ein ... riesiger Sprung für die Menschheit." Diese weltberühmten Worte sprach Neil Armstrong am 21. Juli 1969, während er als erster Mensch den Mond betrat. Ins All schaffte es Dr. Andreas Diekmann nie, doch zumindest bis ins Astronautenzentrum der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) in Köln-Porz, wo er bis 2018 sein Geld verdiente. Der Beruf war Leidenschaft und ist Hobby. So sammelt der Philatelist Belege, mit denen er die "Geschichte der bemannten Raumfahrt auf Briefmarken" dokumentieren kann. Genau davon handelt auch der Vortrag, den er am Mittwoch, 25. Oktober, beim Treffen der Siegburger Briefmarkenfreunde im Kubana, Zeithstraße 100, hält. Gäste sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei. Foto: Der us-amerikanische Ersttagsbrief aus dem Jahr 1969 erinnert an die eingangs erwähnte "Apollo 11"-Mondlandung.

Zum Fahrstuhl im Bahnhof
Siegburg. Der streikende Fahrstuhl von Gleis 2/3 runter auf die Stadtbahnebene im Bahnhof entwickelt sich zur unendlichen Geschichte. Zuständig für Reparaturen sind wie schon häufiger berichtet die Bonner SWB, die laut Aushang ein Ende des Stillstands für den 21. November ankündigen. Für Verwirrung sorgt jetzt die Deutsche Bahn, die in ihrer App die Fertigstellung weitere sechs Wochen in die Zukunft verschiebt, nämlich auf das Jahresende (siehe Bild). Eine Fehlinformation, wie die von uns kontaktierten Bonner Stadtwerke eilig klarstellten. Es bleibe bei genanntem Termin im November.
Die Aufzüge und Rolltreppen im von täglich 20.000 Personen genutzten Bahnhof sind seit Jahren immer wieder defekt und entwickeln sich zu einem Dauerärgernis. Der Einsatz der Siegburger Feuerwehr vor einigen Wochen, die Tragehilfe leisten musste, weil zwei Rollstuhlfahrerinnen spätabends an Gleis 2/3 strandeten, ist symptomatisch für die fehlende Barrierefreiheit, die wir uns am ICE-Halt, der von Menschen aus aller Welt genutzt wird, überhaupt nicht leisten können.
Die Stadtverwaltung mit Bürgermister Stefan Rosemann an der Spitze drängt darauf, dass die SWB den aktuellen Missstand anpacken und in Kürze Abhilfe schaffen. Die Anfälligkeit der Aufzüge ruft nach einer generellen Erneuerung der Fahrstühle durch SWB und DB, die so schnell wie möglich kommen muss.

Swingphonie und Männerchor feiern das Leben
Siegburg. Unter dem Motto "Deep Emotions: Wir feiern das Leben!" laden Männerchor und Swingphonie der Chorgemeinschaft Germania am Samstag, 4. November, um 19 Uhr in die Kirche St. Hedwig, Katharinenstraße 66, ein. Eigens für den dunklen Monat November haben die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Musikdirektor Stefan Wurm "ein Programm voller gefühlvoller Melodien und ergreifender Balladen zusammengestellt, das die Herzen des Publikums berühren und seine Seele beflügeln wird", wie es in der Ankündigung heißt. Freuen können sich die Gäste zudem auf Solo-Auftritte von Lucy James, Rabea Steffen, Heike Esser und Agnes Turhan. Begleitet werden beide Gesangsensembles von der Swingphonie-Chorband Achims Midnight Strawberries, sowie Hans-Peter Herkenhöhner, Kopf von Baroque in Blue und Chef der Engelbert-Humperdinck-Musikschule, am Klavier.
Karten zum Preis von 20 Euro sind nach einem Klick auf den Link erhältlich. Ein Teil des Erlöses kommt dem Projekt HedwigsGarten, das das wild bewachsene Grundstück neben der Kirche zu einem Gemeinschaftsgarten werden lässt, zugute.

Braschoß sammelt Kerzen und Wachsreste
Siegburg. Ab sofort sammelt der Pfarrverein Braschoß Kerzen und Wachsreste für die Ukraine. Aus diesen werden sogenannte Büchsenlichter, eine alternative Heizquelle zum Kochen und Aufwärmen, gefertigt. Die Abgabe ist am Kirchplatz und in der Kirche St. Mariä Namen, Braschosser Str. 50, in der Tierarztpraxis am Turm, Braschosser Str. 1a, bei Familie Schmidt im Kornblumenweg 44 sowie am Sportplatz des Braschosser TV, Ecke Bitzer Weg/Braschosser Straße, möglich. Foto: Diana Recht.

Wohin mit dem Baum-"Abfall”?
Siegburg. Der Herbst ist da. Und damit auch die von den Bäumen fallenden Blätter. Auf Gehwegen und Straßen liegend bilden diese vor allem bei Nässe eine gefährlich-rutschige Schicht. Sowohl Kreisumweltamt wie auch Verbraucherzentrale machen darauf aufmerksam, dass Anlieger für die Beseitigung der Gefahr zuständig sind. Doch wohin mit dem "Abfall"?
Am besten aufgehoben ist dieser tatsächlich im Garten. Auf den Beeten liegend, finden zahlreiche Mikroorganismen Nahrung, die sie als Nährstoffe an den Boden abgeben - und die damit im kommenden Frühjahr bei der Ansaat von Blumen und Gemüse hilfreich sind. Auch werden Erde, Samen oder Pflanzen vor Frost und Niederschlägen geschützt. Auf Haufen gekehrt, bietet das isolierende Laub zudem Igeln und anderen kleinen Tieren ein wärmendes Winterquartier.
Wem die Möglichkeit fehlt, das Laub im Garten oder auf dem Komposthaufen zu sammeln, und wo die Biotonne überquillt, kann Biosäcke der RSAG verwenden, die in zahlreichen Verkaufsstellen erhältlich sind. Weitere Infos der Verbraucherzentrale NRW zum Herbstlaub erhalten Sie nach einem Klick auf den Link.
> Verbraucherzentrale NRW: "Blätter im Herbst: Richtig entsorgen und richtig versichern"

Freie Plätze beim TV Kaldauen
Siegburg. Nächste Woche startetn neue Kurse beim TV Kaldauen. Freie Plätze gibt es noch für die Flexibar-, BBPO (Bauch, Beine, Po, Oberschenkel)- und Mamafitness-Angebotene. Kurzentschlossene erhalten nach einem Klick auf den Link weitere Infos.

Stadtnachrichten online
Siegburg. Nachrichten und Veranstaltungen, Bürgerservice und Digitale Verwaltung, Mängelmelder und Umfragen. Mit der App Citykey lernen Sie die Kreisstadt neu kennen und erledigen Behördengänge bequem über das Smartphone. Ganz einfach, unabhängig von Zeit und Ort. Download über nachfolgenden Link.
Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Kreisstadt Siegburg oder den Instagram-Account kreisstadt_siegburg liked, der ist quasi mittendrin. Mehr zu spannenden Ausflugszielen und Freizeittipps für Klein und Groß erfahren Sie auf dem Instagram-Account visit.siegburg der Tourist Information.
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> Instagram - Kreisstadt Siegburg
> Instagram - Tourist Information

Samstag, 21. Oktober 2023
10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Ines Hock: "Farbkontinuum - Malerei im Raum, auf Leinwand und Papier" (bis Sonntag, 5. November)
15 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Ines Hock: Künstlergespräch in der Ausstellung
15 Uhr, Stadtbibliothek, Griesgasse:
Spielezeit - Der Treff für Brettspielbegeisterte
19 Uhr, Spiegelsaal der Röstburg, Wilhelmstraße 56:
Studiobühne: "Dinner for One"
19 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
A Canta & Erster Kölner Barbershop Chor: "Nette Begegnungen"
20 Uhr, Aula des Gymnasiums Alleestraße, Alleestraße 2:
Studiobühne: "Der Prozess"
20 Uhr, Rhein Sieg Forum, Bachstraße 1:
Jürgen B. Hausmann (Foto): "Jung, wat biste jroß jeworden! - Das Jubiläumsprogramm"
Sonntag, 22. Oktober 2023
10 bis 18 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Ines Hock: "Farbkontinuum - Malerei im Raum, auf Leinwand und Papier" (bis Sonntag, 5. November)
13 Uhr, Aula Gymnasium Alleestraße, Alleestraße 2:
Studiobühne: "Frau Holle"
14 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Stadtführung: Krimiführung
14 bis 17 Uhr, Café T.O.D., Nordfriedhof:
Das Café hat geöffnet
17.30 Uhr, Musikwerkstatt Siegburg, Zeughausstraße 5:
Sans Paroles & Sing4You: "4+4 - Saxophone & Gesang"
18 Uhr, Aula Gymnasium Alleestraße, Alleestraße 2:
Studiobühne: "Die Fliegen"
19 Uhr, Spiegelsaal der Röstburg, Wilhelmstraße 56:
Studiobühne: "Dinner for One"

Capitol, Augustastr. 20, Siegburg, Tel.: 02241/6228
Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm: 16.30 Uhr
Trolls - Gemeinsam stark: 16 Uhr, 19 Uhr
Barbie: 19.30 Uhr
Das fliegende Klassenzimmer: 17 Uhr
Wochenendrebellen: 19.30 Uhr
Cineplex Siegburg, Europaplatz 1, Siegburg, Tel.: 02241/958080
Taylor Swift - The Eras Tour OV: 19 Uhr
Der Exorzist: Bekenntnis: 20 Uhr, 23 Uhr
The Creator: 16.50 Uhr
Das fliegende Klassenzimmer: 14.50 Uhr, 17.50 Uhr
Catch the Killer: 19.40 Uhr, 22.15 Uhr
Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen: 14.40 Uhr, 16.40 Uhr
Wochenendrebellen: 15.30 Uhr, 20.10 Uhr
Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm: 15 Uhr, 17.10 Uhr
The Nun 2: 22.30 Uhr
Killers of the Flower Moon: 16 Uhr, 19.30 Uhr
Trolls - Gemeinsam stark (3D): 17.20 Uhr
Trolls - Gemeinsam stark: 14.30 Uhr, 19.50 Uhr
The Equalizer 3: 22.40 Uhr
The Expendables 4: 23 Uhr
Das Leben ist ein Fest: 14.40 Uhr, 17 Uhr, 20.20 Uhr
Samstag, 21. Oktober, der 294. Tag in 2023
Wetter: "St. Ursulas Beginn, zeiget auf den Winter hin."
Sonnenuntergang heute: 18.27 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 8.05 Uhr
Monduntergang heute: 22.49 Uhr
Mondaufgang morgen: 16.16 Uhr

Ursula von Köln und 11.000 Gefährtinnen (Ursula starb der Legende nach um 304 in Köln den Märtyrertod, möglicherweise im Zuge der grausamen Christenverfolgung durch den römischen Kaiser Diokletian, nach anderer Lesart als bretonische Königstochter von Hunnenhand; die Zahl der angeblich 11.000 Leidensgenossinnen beruht auf einer versehentlichen Multiplikation der Opferzahl mit dem Faktor 1.000, die weiter überliefert wurde. Nach einer Inschrift des 4. Jahrhunderts baute ein Kölner Bürger eine zerstörte Kapelle über den Gräbern von Märtyrerinnen wieder auf. Ausgangspunkt der Legende ist eine Inschrift auf einem Stein aus dem 4./5. Jahrhundert in der heutigen St.-Ursula-Kirche, die von einem Martyrium nicht näher benannter Frauen spricht. Die Heilige Ursula ist eine Patronin von Köln, die Ursula-Kirche eine der zwölf großen romanischen Basiliken in der Altstadt, Bild: Wappen einer stolzen Stadt: Unter den Kronen der Heiligen Drei Könige - deren Reliquien 1164 von Mailand nach Köln gebracht wurden - zeigt das über sieben Jahrhunderte alte Kölner Wappen elf Tränen, die für Ursula und ihre zehn Gefährtinnen stehen, die nach der Legende zusammen zu 11.000 wurden); Céline ("Die Himmlische", Nonne, starb Ende des 5. Jahrhunderts in Frankreich), auch: Celina.
Gustav Langenscheidt (1832-1895), Sprachlehrer und Verleger; Alfred Nobel (1833-1896), schwedischer Chemiker und Preisstifter; Carl Krone (1870-1943), Zirkusmagnat, schuf 1924 in München mit einem Zelt, das 8.000 Sitzplätze, zwei Bühnen und drei Manegen aufwies, Europas größten Zirkus; Margarete Buber-Neumann (1901-1989), Autorin; Kurt Scharf (1902-1990), evangelischer Theologe; Georg Solti (1912-1997), britisch-ungarischer Dirigent; Dizzey Gillespie (1917-1993), amerikanischer Jazzmusiker; Eberhard Fechner (1926-1992), Schauspieler und Regisseur; Leo Kirch (1926-2011), Medienmogul; Manfred Mann (1940), in Südafrika geborener Musiker, Gründer der britischen Band Manfred Mann ("Mighty Quinn", "Fox on the Run", "Raggamuffin Man", "Davy's on the Road Again"), später Manfred Mann's Earth Band; Carrie Fisher (1956-2016), amerikanische Schauspielerin (Prinzessin Leia in "Star Wars"); Kim Kardashian (1980), amerikanisches Model und Schauspielerin, 2014 mit der "Goldenen Himbeere" als schlechteste Nebendarstellerin ausgezeichnet, wie bereits 2009; Trash-Queen und Werbe-Marke; Silvio Heinevetter (1984), Handballtorwart (MT Melsungen), Nationalspieler.
1931: Arthur Schnitzler, der österreichische Schriftsteller ("Der Reigen") stirbt 69-jährig in Wien; 1969: Jack Kerouac, der amerikanische Schriftsteller ("On the Road") stirbt 47-jährig in St. Petersburg; 1984: Francois Truffaut, der französische Regisseur ("Jules und Jim", "Der Mann, der die Frauen liebte", "Das Geheimnis der falschen Braut") stirbt 52-jährig in Neuilly-sur-Seine; 2010: Loki Schmidt, die Ehefrau von Altkanzler Helmut Schmidt, bekannt auch als passionierte Botanikerin, stirbt 91-jährig in Hamburg; die von ihr gegründete und nach ihr benannte Stiftung kürt jährlich die "Blume des Jahres": 2023 ist dies die Kleine Braunelle; 2012: George McGovern, der US-Politiker, demokratischer Präsidentschaftskandidat 1972 gegen Richard Nixon, stirbt 90-jährig in Sioux Falls/South Dakota; 2014: Ben Bradlee, der amerikanische Journalist, Chefredakteur der "Washington Post" über Jahrzehnte bis zum Ruhestand 1991, stirbt 93-jährig in Washington; der Chef des liberalen Blattes, das in den 70er-Jahren den Watergate-Skandal enthüllte und damit Präsident Richard Nixon in den schmählichen Rücktritt zwang, war 1965 als "Newsweek"-Hauptstadtbüroleiter von der "Post"-Herausgeberin Katherine Graham gefragt worden, warum er Job-Angebote aus Washington ablehne, ein Angebot der "Washington Post" werde er nicht ablehnen, deutete Bradlee an und das mit den Worten: "I'd give my left one to be the managing editor of the Post" - auch dann wäre ihm noch genügend Testosteron verblieben, urteilte die "New York Times"; der "SPIEGEL" würdigte Bradlee: "Er war ein Chefredakteur, wie sich ihn Journalisten erträumen: einer, der seinen Schreibern den Rücken stärkte und sie fliegen ließ"; 2016: Manfred Krug, der Schauspieler ("Liebling Kreuzberg", "Auf Achse" als Fernfahrer Franz Meersdonk, ARD-"Tatort" Hamburg, "Sesamstraße") stirbt 79-jährig in Berlin; 2022: Rainer Schaller, der 250 Millionen Euro schwere Unternehmer ("Mc-Fit"-Fitnessstudios), 2010 Veranstalter der unseligen Loveparade in Duisburg, stirbt 53-jährig bei einem Flugzeugabsturz vor Costa Rica.
Vor 105 Jahren - 21. Oktober 1918
Im Vorfeld anstehender Friedensverhandlungen stellt das Deutsche Reich den uneingeschränkten U-Boot-Krieg ein. Man wisse aber nicht, ob man entsprechend alle Kapitäne unterrichten könne, lässt die neue Reichsregierung vorsichtshalber verlauten.

Vor 100 Jahren - 21. Oktober 1923
Freibündler rufen in Aachen die "Rheinische Republik" aus. Hauptstadt soll Koblenz und Ministerpräsident Redakteur Josef Friedrich Matthes werden. Paul Tirard, Hochkommissar und Präsident der Rheinlandkommission, erkennt die Separisten am 26. Oktober als legitime Regierung an. Nach Widerständen endet die Herrschaft der Freibündler am 20. November. Das Siegburger Kreisblatt berichtet zur Ausrufung der Rheinischen Republik: "Bewaffnete Sonderbündler, deren Zahl auf zweitausend geschätzt wird, haben in der Nacht überraschend die öffentlichen Gebäude Aachens, darunter Rathaus, Regierung und Post besetzt. Bisher herrscht Ruhe in der Stadt. Die telephonischen Verbindungen sind unterbrochen. Im Kaisersaal des Aachener Rathauses wurde um 3 Uhr die Rheinische Republik von Leo Deckers verkündet. Als die Aachener Bevölkerung am Morgen auf die Straßen kam, sah sie von den öffentlichen Gebäuden die grün-weiß-rote Fahne wehen. Plakate waren angeschlagen, die mit der Überschrift 'Rheinländer, die Stunde der Freiheit hat geschlagen', mitteilten, daß die 'Unabhängige Rheinische Republik' gegründet sei und daß sie 'in Frieden und Freundschaft mit den Nachbarstaaten leben' wolle."

Vor 440/100 Jahren - 1583/1923
Über die Töpfer aus Siegburg, die "Ulner" von "Sygbergh", schrieb einst erzählerisch Karl Ludwig. Das "Siegburger Kreisblatt" druckt es nach, Teil 10:
Zwar rühmten sich die wehrkräftigen Meister, denen das Tragen der blanken Waffe gestattet war, der etwaigen Bedränger sich zu versehen, indes schüttelten die Alten und mehr Erfahrenen die Köpfe ob solcher Meinung und rieten nachzugeben und beim Abte vorstellig zu werden. So glaubten sie, sich völlig mit ihm auszusöhnen und seines tätigen Schutzes sicher zu sein. Hier standen anfangs die Ansichten gegeneinander wie Stein zu Stein. Die zur Nachgiebigkeit Geneigten schickten Anno Knüttgen, den Vater der blonden, vom jungen Simons verehrten Barbara Knüttgen vor, daß er für sie spreche. Der redete in seiner ruhigen und sachlichen Art, als gelte es, den Seinen ein Ereignis auseinanderzusetzen. Aber die Gründe gingen ihm ein wenig schwerfällig über die Lippen und die Anderen wollten sie nicht gelten lassen. Den Winken des Vaters entgegen, fuhr den Heißsporn Jung Bais Simons auf und legte dar, warum sich die Jüngeren der erworbenen Freiheiten nicht begeben wollten: "Halten wir uns nicht peinlich streng an die überlieferten Satzungen? Erfüllen wir sie nicht in eben der Weise, als es unsere Väter getan? Wer wäre, der uns unrechter Ausübung unseres Amtes zu zeihen wüßte? Und blickt hinaus, lauscht den Berichten der Heimgekehrten - wie schaut man von draußen her auf unsere Kunst, sie ist recht getan, sie bringt uns weiter, wie bis auf diese Stunde! Unseres Rechtes wollen wir uns nicht begeben; das Bitten steht uns wenig an. Wir beschicken unsere Oefen zu neunmalen für uns, zu sechsmalen für den Werkmann, einem jeden Lehrling zu seinem Teile, nicht mehr denn sechszehnmal insgesamt, wiewohl wir weiter kämen, wenn wir weiter forderten! Wir begnügen uns, weil uns die Gilde Begnügung gelehrt. Wir entrichten für den Lehrjungen den Goldgulden an den Abt und je ein Viertel Wein an den Schultheißen und das Gewerk, für den aufgenommenen Meister zwei Gulden dem Abte und dem Schultheißen sowie den Werksleuten je ein doppeltes Vierteil Wein. Wir säckeln für unsere Ware ein, wie es sich gebührt, für das Hundert Krüger fünf Mark, sofern sie mit Schnittwerk verzieret, für die anderen zwanzig Weißpfennige (Ein Weißpfennig oder Albus=sechs Heller. Ein Heller, eigentlich Häller = ein Pfennig, später ein halber Pfennig), für die Nürnberger sechszehn Albus, die Ratskannen siebenundzwanzig Raderalbus (der Raderalbus hatte seinen Namen von einem auf seiner Rückseite ein Kreuz umgebenden Ring). Und so alles nach seiner Art. Gäben uns selbst die Kaufleute dahier nicht mehr als das Verlangte? Nein, wir weichen nicht von dem Rechtmäßigen ab, aber wir wollen festen Grund unter unseren Füßen gewinnen, auf uns selber stehen. Nicht betteln wollen wir um das Unsere, wir wollen es fordern! Möge der gnädige Herr Abt ein Einsehen haben und uns seinen Schutz leihen. Mag er es nicht tun, so sind wir selber da, freie Männer: Ulner!" Nach solcher Rede setzte sich Jung Baus Simons und viele waren, die ihm zustimmten, (wird fortgesetzt) Foto: Bei Neubauprojekten im alten Töpferviertel, wie hier an der Ecke Aulgasse/Steinbahn im Frühjahr 1988, stehen archäologische Bodenuntersuchungen an.

Vor 110 Jahren - Oktober 1913
Das Kreisblatt blickt mit etwas Zuckerguss auf Siegburger Töpfergeschichte zurück: "Welch ein umfangreiches Stück Kunst-, Kultur-, Handels- und Weltgeschichte erzählt uns nicht allein das Siegburger Steinzeug! Das für den lokalen Markt arbeitende Handwerk und nicht die für den Export produzierende Großindustrie drückte dem Städteleben des Mittelalters den Stempel auf. Wie zeichnet sich Siegburg da als Reichsstadt aus! Hohe Mauern mit Türmen gekrönt, umgeben sie. Und in diesen Mauern lebte ein kunstsinniges Völkchen, das im Innern der Behausung gar manches kunstvoll geschnitzte und verfertigte Hausgerät barg. Das Siegburger Steingut, aus eisenfreiem Ton hergestellt, mit seiner weißlichen Färbung - wenigstens in späterer Zeit - gestattete eine dünne durchsichtige Glasur und war durchweg fein ornamentiert. Die Verzierungen sind etwa vertieft eingedrückt und eingeschnitten oder im Relief mittels Tonformen aufgesetzt. Das Siegburger Steinzeug muß ein sehr begehrtes Gut gewesen sein. Wenn auch angenommen wird, daß in Köln manche Formen geschnitten wurden, wenn auch der Handel zum Teil zumeist durch Kölner Kaufleute vermittelt wurde, es hat nachweislich zwischen Siegburg und Köln ein reger Handelsverkehr bestanden, so müssen doch auch die Siegburger Kaufleute ihre Steingutwaren bis nach Holland und nach Italien selbst und eigenhändig gebracht haben. Gab es doch deutsche Handwerkerzünfte in den toskanischen Städten; der schwedische, dänische, norwegische Bürgerstand war zum guten Teil deutscher Herkunft. Wie viele Arten, fast ungezählte, allein die Siegburger Töpfer herstellten, davon liefert der Sammeleifer des Vorsitzenden vom Altertumsverein vollen Beweis. Was alles mag noch wohl davon vorhanden sein, in den Mauern Siegburgs. Man hat leider häufig Gelegenheit zu hören, wie ein schlauer Händler renommiere, wieder ein blitzsauberes Stück ergattert und den Siegburgern abgeschleppt zu habe. Dürfte da nicht ein Appell an den Lokalpatrioten gerichtet werden. Wenn es nicht geht, ein derartiges Stück dem Altertumsverein zu überweisen, um für ewige Zeiten in das Buch der hochherzigen Geber eingetragen zu werden, so wäre es doch nicht zuviel verlangt, wenn es wenigstens dem Altertumsverein zum Kauf angeboten würde. Es ist ja eine hohe Idee, der alle, die den Altertumsverein fördern, dienen. Foto: "Heimatausstellung" des Geschichts- und Altertumsvereins 1926 im Saal des Servatiushauses in der Elisabethstraße.

Vor 110 Jahren - Oktober 1913
"Das alles nimmt der Siegburger Altertumsverein entgegen: 1. Männer- und Frauentracht, 2. Hausrat, z. Bsp. eine Herdausstattung aus alter Zeit mit Querstange und den sogenannten Bauerntruhen, Bettladen, Mörser. 3. Hausindustrie: Hocken, Kaffeemühle, Haspel, Spinnrad. Denen, die bereits in liebenswürdiger vaterstädtischer Weise kleinere und größere Geschenke dem Altertumsverein überwiesen haben, sei hier wärmstens gedankt. Das ist ja die Schnellkraft, die notwendig ist, um in diesem keineswegs leichten Werke nicht zu erlahmen." Foto: Ausstellung des Altertumsvereins 1916 in der Abtei, mit Gasbeleuchtung und Töpferwaren in Vitrinen.
Vor 95 Jahren - 21. Oktober 1928
"Der Kreistag hat im August die Errichtung weiterer 3 Wohnhäuser in Siegburg beschlossen. Die Arbeiten sind vergeben worden, sodass mit dem Bau anfangs nächster Woche begonnen werden kann. Die Arbeiten sollen beschleunigt werden, dass die Häuser noch vor Eintritt der kalten Witterung im Rohbau fertiggestellt werden. Von den zu errichtenden Neubauten wird ein Zweifamilienhaus an der Hohenzollernstraße und je ein Einfamilienhaus an der Siegfeld- und Wolsdorferstraße gebaut." (Siegburger Zeitung)

Vor zehn Jahren - 21. Oktober 2008
Aus alt mach neu: Nachdem bereits die Trafohäuschen auf der Viehtrift und an der Isaac-Bürger-Straße ein neues Design erhielten, laufen derweil die Arbeiten an zwei weiteren Objekten. An der Humperdinckstraße gestalten die Künstler Swen Gerich und Heiko Rank aus hässlich grauen und beschmierten Wänden eine schmucke Fachwerk-Fassade. Und auf dem Allianz-Parkplatz lassen sie mit Spraydosen die grünen Siegauen entstehen. Ein schönes Landschaftsmotiv. Die 28- und 30-jährigen Zwickauer sind überwiegend in Berlin, Leipzig und Dresden aktiv, durch persönliche Kontakte zur RWE kamen sie nach Siegburg.
Die Maskenpflicht in den Gebäuden der Stadtverwaltung entfällt. Es bleibt jedoch beim eingeübten Verfahren: Erst hier Termin vereinbaren, dann vorbeikommen.
Tourist Information (02241/1027533 oder tourismus@siegburg.de) und Stadtmuseum (02241/1027410 oder stadtmuseum@siegburg.de), Markt 46, haben dienstags bis samstags zwischen 10 und 17 Uhr, sonntags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet (die Tourist Information auch montags von 10 bis 17 Uhr), die Stadtbibliothek, Griesgasse 11, dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.
Aktuelle Öffnungszeiten des Oktopus Freizeitbad, Zeithstraße 110, können hier abgerufen werden. Der Zugang zum Bad ist mit einem Online-Ticket möglich, das hier erworben werden kann. Sie können das Online-Ticket auch mit Hilfe der Kolleginnen und Kollegen im Eingangsbereich des Hallen- und Freibades sowie im Stadtmuseum am Markt erwerben. Im Stadtmuseum ist der Ticketverkauf mit Bargeld möglich, ansonsten nur bargeldlos mit allen digitalen Zahlungsmitteln einschließlich der IBAN. Zusätzlich können Schwimmbadtickets vor Ort auch mit dem siegburg-gutschein (Karte oder App) erworben werden.
Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 018 05 - 98 67 00
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 116-111
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116
Apotheken-Notdienst
St. Rochus-Apotheke, Hauptstraße 53, 53721 Siegburg, Tel.: 02241/381855
Zuständige Behörde für alle Fragen rund um das Corona-Virus
Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises - Fachstelle Covid: 02241/1343937
Ergänzende Fragen können an die Corona-Hotline des Landes gerichtet werden: 0211/9119-1001
Aktuelles zu Corona im Rhein-Sieg-Kreis finden Sie hier.