siegburgaktuell 10.11.2023

85 Jahre Synagogenbrand - Pfarrer findet deutliche Worte
Siegburg. "85 Jahre danach ist die Angst zurück." Pfarrer Matthias Lenz nutzte die Erinnerungsstunde an die Schrecken der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938, um dem gegenwärtigen Gefühl vieler Jüdinnen und Juden in Deutschland Ausdruck zu verleihen, die sich nicht mehr mit Kippa oder Davidstern-Emblem auf die Straße trauen, weil sie sich vor Anfeindungen fürchten. Die sich, wenn sie in der Bahn sitzen und telefonieren, in Codewörtern unterhalten, um die eigene Identität zu verstecken.
Kritik an israelischer Politik sei definitiv erlaubt in unserem freien Land, so Lenz. Sie werde und wurde in diesem Jahr nicht zuletzt von den Bewohnern Israels selbst geäußert, die ihre freiheitlich-demokratischen Rechte wahrnahmen und demonstrierten.
Wo aber Kritik an Israels Politik darin münde, Ursache und Wirkung des Krieges zu verkehren und den unmenschlichen Terror der Hamas auf Zivilisten, auf Kinder gar, zu relativieren oder verschleiern, da müsse die Antwort unmissverständlich sein: So nicht! Gleich stark und mit einem gesellschaftlich geschlossenen "Nein!" müsse die Reaktion auf Antisemitismus ausfallen, wie er bei Pro-Palästina-Kundgebungen offen zur Schau gestellt werde.
Das jährliche Gedenken begann am Donnerstagabend am Brunnen in der Brauhofpassage, dem Platz der am frühen Morgen des 10. November 1938 von Nazischergen angesteckten und niedergebrannten Synagoge. Es setzte sich fort in einem Schweigemarsch durch die Kaiserstraße und endete auf dem jüdischen Friedhof an der Heinrichstraße (Foto). Hier stimmte die fast 200-köpfige Gruppe das Friedenslied "Hevenu Shalom Alechem" an. Es waren drei- bis viermal so viele Menschen gekommen wie in zurückliegenden Jahren.

Leser erlebte Beinahe-Mord in der Eifel 1955
Siegburg. Ein Auschwitz-Urerlebnis hatte unser Leser Dr. Werner Schneider als junger Mann im Gasthof seiner Eltern in Urft/Eifel.
Im Herbst 1955 trägt sich in der Dorfkneipe das Folgende zu. Ein Stammgast, Gärtner von Beruf, sitzt in seiner Skatrunde. Von einem Moment auf den anderen bemerken seine Freunde eine abrupte Wesensänderung an ihm. Ganz entgegen seiner sonstigen Art wird der Gärtner fahrig, unruhig. Sein Blick fällt immer wieder auf einen Mann an der Theke. Der ist elegant gekleidet, augenscheinlich wohlhabend.
Der Gast verlässt die Theke, geht in Richtung Toilette. Der Gärtner steht auf, eilt hinterher. Was dann kommt, ist ein in letzter Sekunde vereitelter Mord. Der Gärtner versucht den zuvor fixierten Geschäftsmann mit seiner Gartenschere abzustechen. Zum Glück geht ein weiterer Kneipengast, ein Hüne von Gestalt, dazwischen. Er verhindert die Bluttat.
Was war geschehen? Die Gründe liegen, so erfahren die Schneiders anschließend in Bruchstücken, in Auschwitz. Aus einem Erschießungskommando war ein Soldat ausgeschert, warf sein Gewehr zur Seite und schrie: "Ich will nicht mehr, ich mache nicht mehr mit." Daraufhin hielt ihm sein Offizier die Pistole an die Schläfe und sagte: "Mach weiter. Oder du liegst in fünf Sekunden tot in der Grube." Der Soldat, das war der Gärtner. Der Offizier, das war der Mann am Tresen. Zufällig kreuzten sich ihre Wege ein Jahrzehnt später in besagtem Lokal. Die Zufallsbegegnung hätte sich Nobelpreisträger Heinrich Böll nicht besser ausmalen können.
Werner Schneider hat diese Situation im Betrieb der Eltern nie losgelassen. Er widmete sich tiefgründig in Forschung, Publikation und Vortrag dem Industriellen Oskar Schindler, der 1.000 Juden rettete. Zum Holocaustgedenken in diesen Tagen sagt er: "Man braucht nicht an Schindlers Grab in Jerusalem zu stehen, um sich zu fragen, wie man heute helfen kann. Bei dieser Frage geht es 2023 nicht nur um die in Deutschland traditionell gewordene Erinnerungsarbeit, um das 'Nie wieder!' im Zusammenhang mit der Nazidiktatur. Nach dem in seinen Einzelaktionen unvorstellbar brutalen Überfall der Hamas-Terroristen auf Israel am 7. Oktober 2023 und der Reaktion Israels dürfte es jetzt und in Zukunft vorrangig um die Frage gehen, wie ich dazu beitragen kann, Versöhnung und Frieden zu fördern, damit Konflikte nicht mit Waffengewalt, sondern mit vernunftgeleiteten Gesprächen gelöst werden."
Foto: Dr. Werner Schneider am Grab von Oskar Schindler in Jerusalem. In den 65er Nachrichten hat er das Urerlebnis ausführlich geschildert. Link klicken und dort ab Seite 50 die ganze Geschichte lesen!

"Entfaltungen" leiten in märchenhafte Themenwelt
Siegburg. Während in der Natur bereits ein leichter Windstoß genügt, um die Samen einer Pusteblume in alle Winde zu zerstreuen, gelingt es Traudel Lindauer, den zarten Bällen neues Leben einzuhauchen. Beispielsweise drapiert sie hunderte Blüten auf rotem Samt zu Schneewittchens Kleid unter den schützenden Scheiben eines Glassargs, passend dazu davor ein Paar Pumps mit der selben Verzierung.
Bereits seit ihrer Kindheit ist die Künstlerin im Umgang mit Nadel und Faden vertraut; früh entwickelte sie die Fertigkeit, Stoffe und später auch andere Materialien zu umgarnen, zu besticken und zu verknüpfen. Eine erste Pusteblumeninstallation legte vor einigen Jahren den Grundstein ihres naturbezogenen Einfallsreichtums, dem inhaltlich keine Grenzen gesetzt zu sein scheinen.
Im Stadtmuseum, Markt 46, präsentiert die in Köln lebende Künstlerin ab Sonntag, 12. November, eine Ausstellung, bei der sie mit textilen Traditionen und gefunden Naturmaterialien experimentiert und in der man die heitere Seite der Kunst entdecken kann. Unter ihren Werken finden sich Kimonos aus besticktem Organza und Tüll, Figuren aus gelegten Fäden, Ballkleider aus Tulpen, Vergissmeinnicht oder Magnolienblüten, die in eine märchenhafte Themenwelt führen.
So zeigt sie "den Frieden auf wackeligen Füßen", einen Zufallsfund eines zum Krieger geformten Asts, den sie mit weißer Fahne versehen und auf einem Bett aus Herbstanemonensaat arrangiert hat. In der vier Mal vier Meter großen Installation "Die sechs Schwäne" spielt sie mit aus Brennnesselblättern und Schwanenflügeln geformten Hemden auf Grimms gleichnamiges Märchen an. Mit "Wandervogel", "Schau mir in die Augen" oder "Überflieger" betitelt sie zu Vögeln arrangierte getrocknete Gladiolenblätter und Drähte.
Durch die Verwendung von vergänglichen Substanzen, - viele ihrer Arbeitsmaterialien sammelt Lindauer in ihrem Garten - ist sich die Künstlerin bewusst, dass sie keine Stücke für die Ewigkeit fertigt. So bessert sie ein Ballkleid aus roten Tulpenblättern, das sie bereits vor zehn Jahren fertigte, immer wieder nach, weil einzelne Blätter zerfallen oder die rote Farbe auf natürliche Weise verblasst. Dünner, geflochtener Silberdraht bildet die Basis, Lage für Lage schichtet die Künstlerin immer wieder aufs Neue gepresste Blätter übereinander, um das Kunstwerk zu erhalten.
Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, 12. November, um 11.30 Uhr in der Wechselausstellung des Museums statt, der Eintritt ist frei. Zu sehen sind die Werke bis Sonntag, 28. Januar 2024.
Foto, v.l.: Künstlerin Traudel Lindauer mit Museumsleiterin Dr. Gundula Caspary vor dem Ballkleid aus Tulpen.

"Hänsel und Gretel" für die ganze Familie
Siegburg. Hänsel und Gretel sind die Kinder eines armen Besenbinders und seiner Frau. Die beiden vertreiben sich ihre Zeit gerne mit Spielen und Tanzen, obwohl sie eigentlich der Familie helfen und arbeiten sollen. Als die Geschwister beim Spielen den Krug mit der Milch umschmeißen, schickt die Mutter sie in den Wald, um Beeren zu sammeln. In ihrer Wut und Verzweiflung vergisst sie, wie gefährlich das ist - schließlich wohnt dort die böse Knusperhexe.
Die Kölner Opernkiste und das Stadtmuseum, Markt 46, präsentieren am Sonntag, 3. Dezember, um 11.30 Uhr Engelbert Humperdincks Märchenoper "Hänsel und Gretel" in einer modernen und fantasievollen Inszenierung. Adelheid Wette, die Schwester des Komponisten, lieferte das Libretto, das sich in vielen Teilen vom Märchen der Brüder Grimm unterscheidet. Die Kinder und erwachsenen Zuschauer erkennen im Verlauf der Handlung bekannte Volkslieder wieder und können an der einen oder anderen Stelle mitsingen, sie greifen sogar zum Teil aktiv ins Geschehen ein. Karten zum Preis von zwölf Euro (ermäßigt acht Euro) sind an der Museumskasse erhältlich.

Bilderbuchkino erzählt von unterschätzten Fähigkeiten
Siegburg. Dass manch ein Lama gar nicht mit Absicht spuckt und darunter mitunter sehr leiden kann, erzählt die folgende Geschichte über unterschätzte Fähigkeiten: Die Tiere der Stadt veranstalten eine große Kirmes und auch das Lama möchte unbedingt bei den Vorbereitungen helfen, die anderen ekeln sich jedoch vor seiner Spucke. Sie lehnen jede Hilfe ab und möchten nichts mit dem Lama zu tun haben. Doch als ein Dieb am Vorabend des Fests jedoch die Geheimnisvollste der Attraktionen stehlen möchte, kann das kleine Lama allen zeigen, was in ihm steckt. Denn so schlecht ist spucken manchmal gar nicht ...
Im Bilderbuchkino "Pfui Spucke, Lama!" präsentieren Katalina Brause und Carola Sieverding am Freitag, 17. November, ab 15.30 Uhr in der Stadtbibliothek, Griesgasse 11, eine liebevolle Geschichte über Vorurteile, Toleranz und Vielfalt. Die Plätze sind begrenzt, eine Anmeldung über den Link ist erforderlich und frühestens eine Woche vor der Veranstaltung möglich. Im Anschluss darf bis 17 Uhr gespielt, gemalt, gestöbert werden. Viele weitere Geschichten gibt es in den Regalen zu entdecken - mit Bibliotheksausweis sogar für zu Hause.
Foto: © by Esslinger in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH, Stuttgart.

Siegburger Karneval startet am Sonntag
Siegburg. "Dreimol vun Hätze, Sieburch alaaf!" Am Sonntag, 12. November, ist es endlich so weit: Um 10.30 Uhr beginnt der Aufmarsch des Siegburger Karnevalskomitees mit den Prinzenpaaren und dem jeweiligen Gefolge, sowie allen Siegburger Komitee-Gesellschaften, der von der Kaiserstraße bis zur Bühne auf dem unteren Markt führt. Dort eröffnet Bürgermeister Stefan Rosemann um 11.11 Uhr die Session 2023/24.
Im Anschluss folgt ein Bühnenprogramm mit Tänzen der Siegburger Gesellschaften sowie den kölschen Bands KelzBoys, Kölsche Welle, Jot Drop und De Halunke. DJ Sunfox führt mit musikalischer Unterhaltung durch den Tag, während von 13 bis 18 Uhr die umliegenden Geschäfte geöffnet haben.

Kinderprinzenpaar auf dem Bauernhof
Siegburg. Getreu dem Motto "Obs und Jemös dat is jesund, om Buurehof do jeit et rund" ging es für das Kinderprinzenpaar und sein Gefolge zum Glessener Mühlenhof in Bergheim. Auf dem Erlebnisbauernhof treffen Tiere auf tierisch viele Möglichkeiten zum Spielen und Toben. Für das leibliche Wohl sorgte Thomas May, der die Kinder begrillte. Die organisatorischen Fäden liefen bei Renate Caspar und Sabine Wintersohl zusammen.
Für die neue Saison proben die Kinder schon fleißig: Proklamation der neuen Kindertollitäten am 7. Januar 2024 um 14.11 Uhr im Bürgerhaus Kaldauen, Karten vorab unter info@karnevalskomiteewolsdorf.de. Die Kindersitzung findet am Samstag, 27. Januar, ab 15.11 Uhr im Kinderheim Pauline statt. Auch hierfür können unter der genannten Mailadresse Tickets geordert werden.

Einbrecher wähnte sich unentdeckt
Siegburg. In einem Betrieb in der Industriestraße klickten am späten Mittwochabend die Handschellen. Die Polizei nahm einen 27-Jährigen fest, der es, auf welchem Weg auch immer, in die von hohen Zäunen geschützte Lagerhalle des Unternehmens geschafft hatte. Auf den Plan gerufen wurden die Beamten vom Geschäftsinhaber, der sich die Bilder seiner Videoüberwachung ansah und eine ebenso unbekannte wie unbefugte Person im Innersten seines Unternehmens entdeckte, die sich anschickte, an Firmenfahrzeugen und Containern die Türen zu öffnen. Aus Angst vor dem plötzlich auftauchenden Blaulicht versteckte der Einbrecher sich hinter einer Arbeitsmaschine. Nützte ihm nichts. Nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen bot die Gefängniszelle ihm ein Bett für die Nacht. Foto: Unsplash.
Zivilfahnder fanden Drogen, aber keinen Führerschein
Siegburg. Auf der Luisenstraße sahen Zivilfahnder der Rhein-Sieg-Polizei am Mittwoch einen Altbekannten auf einem Kleinkraftrad. Der 47-jährige Mann aus St. Augustin, den sie stoppten, gab unumwunden zu, dass er Drogen und ein Einhandmesser in seiner Tasche habe. Vom konsumierbaren Teil der heiklen Fracht hatte er gekostet. Auf der Nichthabenseite: ein gültiger Führerschein. Weil es das dritte Mal war, dass er ohne Lappen fuhr, stellten die Beamten den Roller sicher. Das Strafverfahren fällt aus wie ein Weihnachtsessen. Üppig.

Deichhaus-Kitas lernten gemeinsam
Siegburg. Große Gefühle kleiner Menschen standen im Mittelpunkt des Mitmachtheaters "Die Nein-Tonne" auf dem Deichhaus. Die zukünftigen Schulkinder der drei Kitas Arkadas, Deichmäuse und Deichhaus-Küken verfolgten gemeinsam die Bühnenshow, bei der es darum geht, Zu- und Abneigungen zu erkennen und zu äußern, und das, was Magengrummeln hervorruft, fachgerecht zu entsorgen. Weg damit, ab in die Nein-Tonne!
Die drei Kindertagesstätten sind seit 2016 im Verbundfamilienzentrum zusammengeschlossen und planen häufig übergreifende Aktionen. Einen Monat zuvor hatten die Eltern der jungen Zuschauer die Möglichkeit, sich das Stück anzuschauen und Fragen zu den Inhalten und der Umsetzung zu stellen.
Foto: Spaß mit ernstem Hintergrund bei der Aufführung in der Stadt-Kita "Deichmäuse".

siegburgaktuell ist der Gruppe beigetreten
Siegburg. Zwischen Arbeit und Ruhestand bewegt sich der Verbund namens ZWAR, ein Zusammenschluss von Best Agern, die sich unter einem gemütlichen Orga-Dach in Interessensgruppen zusammentun. Zuletzt feiert die ZWAR-Gruppe Siegburg-Innenstadt ihren fünften Geburtstag und zog ein Resümee.
Fünf ZWAR-Jahre, das waren ...
... 80 Basistreffen, wobei es ohne Corona noch weit mehr geworden wären. 80 Treffen, das heißt, dass 80-mal jeweils zwei Personen am Moderationspult gebraucht wurden. So viele Mikrofonsprecher muss man erst mal finden.
ZWAR besteht aus ...
... 21 Gruppen, die unterschiedlichen Aktivitäten nachgehen. O-Ton aus der Jubiläumsfeier: "Mr. Zuckerberg verdient gut an uns, weil wir täglich in unzähligen WhatsApp-Gruppen parlieren." Aber nein: ZWAR ist keine Erfindung aus dem Metaversum und kommt auch nicht ursprünglich aus dem Silicon Valley, sondern aus dem Ruhrgebiet.
ZWAR lacht und weint gemeinsam ...
... auf mittlerweile zwei Hochzeiten und drei Todesfällen.
ZWAR hat/ist außerdem ...
... mit Antje Köln kennengelernt, mit Manfred in den Untergrund abgetaucht, mit Ulrike Kultur getankt, mit Ute schöne Bücher gelesen, mit Ruth die Stadt erkundet, mit Wilfried auf Fahrraddraisinen durchs Hohe Venn gedüst und sich, zumindest in Teilen, in Kevelaer und Schwerte in die Geheimnisse der Gruppenarbeit einweihen lassen.
Was die ZWAR-Grüppchen sonst noch können ...
... ist das Englischlernen, Klönen, Stricken, Häkeln, E-Bikefahren, Kegeln, Boule- und Billardspielen und das Abhotten (für unter 30-Jährige: Abtanzen) zu den Hits der Siebziger. Wie vielfältig das Leben zwischen Arbeit und Ruhestand ist, zeigt der bunte Fächer an Zockerrunden: Rommé, Canasta, Majong, Skippo, Skijo, Rummicup und Phase 10.
Wem wir jetzt immer noch nicht weitergeholfen haben mit Anregungen zum Anschluss, dem ist nicht mehr zu helfen. Wer Kontakthilfen benötigt, klickt den Link! Foto: ZWAR.

Bei Papendick leiten mehr Frauen als Männer
Siegburg. Mit einer beachtlichen Frauenquote von 58,3 Prozent bei der Leitung von Teams, Filialen oder Unternehmensbereichen zeigt das Reisebüro Papendick, dass es moderne Ansätze verfolgt. Zum Vergleich: Der europäische Durchschnitt liegt bei 46,3 Prozent, der bundesdeutsche bei 28,9 Prozent. Weiter heißt es in der zugrundeliegenden Mitteilung: "Frauen nehmen nicht nur Schlüsselrollen in der Verwaltung ein, sondern gestalten auch die Unternehmensbereiche Touristik und Travel Management Services maßgeblich mit."
Mit einem Durchschnittsalter von nur 37 Jahren in der gesamten Führungsriege bringe das Reisebüro überdies frische Ideen in die Branche.

Das Geheimnis ihrer Intelligenz und sozialen Fähigkeiten
Siegburg. Raben und Krähen sind bekannt für ihre verblüffende Intelligenz, für das clevere Benutzen von Werkzeugen und für ihr außergewöhnlich soziales Miteinander. Doch leben Kolkraben wirklich so streng in Zweierbeziehungen wie Ehepaare im Einfamilienhaus? Warum verlassen sie ein Gebiet, in dem es genug Nahrung gibt? Wie gelingt es ihnen, sich in andere hineinzuversetzen? Und welche Regeln prägen ihr komplexes Sozialsystem? Die Antworten auf diese Fragen gibt der Biologie-Professor Thomas Bugnyar, dessen Werk "Raben - Das Geheimnis ihrer erstaunlichen Intelligenz und sozialen Fähigkeiten" zum Wissenschaftsbuch des Jahres gekürt wurde, in einem von der Volkshochschule gestreamten Vortrag am Donnerstag, 16. November, ab 19.30 Uhr. Weitere Infos und Anmeldung über den Link. Foto: Unsplash.
> VHS-Vortrag: "Raben - Das Geheimnis ihrer Intelligenz und sozialen Fähigkeiten"

Stadtnachrichten online
Siegburg. Nachrichten und Veranstaltungen, Bürgerservice und Digitale Verwaltung, Mängelmelder und Umfragen. Mit der App Citykey lernen Sie die Kreisstadt neu kennen und erledigen Behördengänge bequem über das Smartphone. Ganz einfach, unabhängig von Zeit und Ort. Download über nachfolgenden Link.
Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Kreisstadt Siegburg oder den Instagram-Account kreisstadt_siegburg liked, der ist quasi mittendrin. Mehr zu spannenden Ausflugszielen und Freizeittipps für Klein und Groß erfahren Sie auf dem Instagram-Account visit.siegburg der Tourist Information.
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> Instagram - Kreisstadt Siegburg
> Instagram - Tourist Information

Freitag, 10. November 2023
17 Uhr, Stallberg:
Martinszug der Kita Die kleinen Strolche (Foto)
Samstag,11. November 2023
17 bis 18 Uhr, Kirche St. Anno, Bambergstraße:
"Kirch op kölsch" und Regimentsappell der Funken Blau-Weiss
18 Uhr, Auferstehungskirche Siegburg, Annostraße 14:
Mendelssohn Bartholdy: "Lobgesang", Bach: "Gott, der Herr, ist Sonn und Schild"

Capitol, Augustastr. 20, Siegburg, Tel.: 02241/62288
Das fliegende Klassenzimmer: 17 Uhr
The Marvels: 17 Uhr, 19.45 Uhr
Trolls - Gemeinsam stark: 18.15 Uhr
Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm: 16.15 Uhr
Barbie: 19.45 Uhr
Cineplex Siegburg, Europaplatz 1, Siegburg, Tel.: 02241/958080
Trolls - Gemeinsam stark (3D): 16.45 Uhr
Trolls - Gemeinsam stark: 14.50 Uhr
The Marvels (3D): 14.40 Uhr, 17.30 Uhr, 20.15 Uhr, 22.15 Uhr
The Marvels: 17 Uhr, 19.40 Uhr
Killer of the Flower Moon: 16 Uhr, 19.15 Uhr
Das fliegende Klassenzimmer: 15.10 Uhr
Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen: 15.30 Uhr
Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm: 15 Uhr
Dumb Money: 17.10 Uhr
Die unlangweiligste Schule der Welt: 14.40 Uhr
Five Nights at Freddy's: 17.20 Uhr, 20.30 Uhr, 22.45 Uhr
Karussell: 20 Uhr
One for the Road: 19.50 Uhr
Ein Fest fürs Leben: 20.30 Uhr
Wochenendrebellen: 17.45 Uhr
The Nun 2: 22.30 Uhr
The Equalizer 3: 23 Uhr

Freitag, 10. November, der 314. Tag in 2023
Wetter: Die Sonne kämpft sich durch.
Sonnenuntergang heute: 16.52 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 7.40 Uhr
Monduntergang heute: 15.44 Uhr
Mondaufgang morgen: 5.18 Uhr
Leo (I., der Große, 440 in der Toskana geborener Papst und Kirchenlehrer, starb am 10. November 461 in Rom), auch: Leonie; Andreas (Avellino, Priester, Mönch und Ordensgeneral, starb 1608 in Neapel); Julius.
Martin Luther (1483-1546), Reformator; Oliver Goldsmith (1728-1774), irischer Schriftsteller ("Der Weltbürger oder Briefe eines in London weilenden chinesischen Philosophen an seine Freunde im fernen Osten"); Friedrich Schiller (1759-1805), Lyriker und Dramatiker ("Die Räuber", "Wallenstein", "Wilhelm Tell"), in Marbach am Neckar geboren, starb am 9. Mai 1805 in Weimar, seine von Ludwig van Beethoven vertonte Freiheits-"Ode an die Freude" ist seit 1986 die Europahymne; Andrej Tupolew (1888-1972), sowjetischer Flugzeugbauer; Carl Borgward (1890-1963), Autobauer, schuf 1953 die legendäre 60-PS-"Isabella", auch der "Leukoplast-Bomber" Lloyd wurde in der Bremer Firmengruppe produziert; Ernst Otto Fischer (1918-2007), Chemiker, Nobelpreis 1973; Richard Burton (1925-1984), britischer Schauspieler ("Blick zurück im Zorn", "Cleopatra", "Der Spion, der aus der Kälte kam"), gleich zwei Ehen mit Elizabeth Taylor; Ennio Morricone (1928-2020), italienischer Filmkomponist ("Spiel mir das Lied vom Tod"); Karin Eikelbaum (1937-2004), Schauspielerin ("Tatort"); Willi ("Ente") Lippens (1945), Fußballer bei RW Essen, auch BVB und RW Oberhausen, ein Original nicht nur wegen seines Watschelganges: Als ein - aus Schalke stammender? - Schiri ihn mit dem Strafkommentar "Herr Lippens, ich verwarne Ihnen" bedachte, antwortete der Fußballer: "Herr Schiedsrichter, ich danke Sie!" - der Pfeifenmann entschied auf Platzverweis und Lippens nannte später sein Restaurant in Bottrop "Ich danke Sie"; Greg Lake (1947-2016), englischer Gitarrist und Sänger bei King Crimson sowie Emerson, Lake & Palmer, das Stück "Lucky Man" stammt aus seiner Feder; Roland Emmerich (1955), Regisseur ("Stargate", "Independence Day", "The Day After Tomorrow"); Jens Lehmann (1969), ehemaliger Fußball-Nationaltorwart, erster Bundesliga-Keeper, der ein Feldtor erzielte (1997); hält mit fünf Bundesliga-Platzverweisen den Torwart-Rekord, dazu Rot in Pokal und CL; kartenverdächtig auch sein Corona-Geschwurbel und ein glattes Rot für sein kettensägengeprägtes Nachbarschaftsverhältnis am Starnberger See; Giulia Siegel (1974), Model, Moderatorin und Ralph-Siegel-Tochter; Brittany Murphy (1977-2009), amerikanische Schauspielerin ("Durchgeknallt", "Clueless"); Nadine Angerer (1978), ehemalige Fußball-Torhüterin der Deutschen Frauen-Nationalmannschaft.
1891: Arthur Rimbaud, der französische Schriftsteller ("Eine Zeit in der Hölle") stirbt 37-jährig in Marseille; 1938: Kemal Atatürk, der "Vater der modernen Türkei" stirbt 57-jährig in Istanbul; 1978: Theo Lingen, der Schauspieler und Komödiant stirbt 75-jährig in Wien; 1982: Leonid Breschnew, der kommunistische Parteichef und vierfache "Held der Sowjetunion" stirbt 75-jährig Moskau, geboren wurde er in der Ukraine; 1995: Ken Saro-Wiwa, der nigerianische Schriftsteller und Bürgerrechtler wird trotz heftiger internationaler Proteste nach einem Schauprozess vom Regime unter Diktator Sani Abacha in Port Harcourt 54-jährig hingerichtet, mit ihm sterben acht weitere Angeklagte; 1997: Tommy Tedesco, der Studiogitarrist stirbt 67-jährig im kalifornischen Nothridge, ihn hat fast jeder schon gehört, auf Aufnahmen der Beach Boys, von Frank Sinatra, Elvis Presley, The Mamas and the Papas oder Cher wie auf den Titelsongs zu Serien und Filmen wie "Bonanza", "Mash", "Twillight Zone", "Die durch die Hölle gehen" und "French Connection"; 2001: Ken Kesey, der amerikanische Schriftsteller ("Einer flog über das Kuckucksnest") stirbt 66-jähig in Eugene/Oregon; 2002: Gerhard Westphal, der Regisseur, Schauspieler und begnadete Rezitator, bekannt als "König der Vorleser", stirbt 82-jährig in Zürich; unvergessen bleiben seine Literaturlesungen im Hörfunk aus Werken von Goethe über Schiller bis Thomas Mann und Hermann Hesse; die "Rheinpfalz" schrieb zu seinem Tod: "Eine Stimme ist erloschen, die das geschriebene Wort erlebbar, spürbar, fühlbar machte"; 2006: Jack Palance, der amerikanische Schauspieler ("Che", "Chatos Land", "Batman") stirbt 87-jährig im kalifornischen Montecito; 2007: Norman Mailer, der amerikanische Schriftsteller ("Die Nackten und die Toten", "Auf dem Mond ein Feuer"), stirbt 84-jährig in New York; 2008: Miriam Makeba, die südafrikanische Sängerin ("Pata Pata") stirbt 76-jährig im italienischen Castel Volturno; 2008: Horst Jüssen, der Schauspieler und Kabarettist ("Klimbim") stirbt 67-jährig in München; 2009: Robert Enke, der Torwart von Hannover 96 und der Deutschen Nationalmannschaft, wegen Depressionen in psychiatrischer Behandlung, wirft sich 32-jährig in Neustadt am Rübenberge vor einen Zug; 2010: Dino de Laurentiis, der im kampanischen Torre Annuniata geborene Filmproduzent stirbt 91-jährig in Los Angeles; "Bitterer Reis" in Regie von Guiseppe De Santis war 1949 sein erster großer Produzentenerfolg, sein letzter Film war drei Jahre vor seinem Tod "Die letzte Legion" in Regie von Doug Lefler; dazwischen liegen filmhistorische Produktionen mit berühmten Regisseuren, etwa "La Strada" (Federico Fellini), "Krieg und Frieden" (King Vidor), "Die Bibel" (John Huston), "Der Fremde" (Luchino Visconti), "Serpico" (Sidney Lumet) oder "Body of Evidence" (Uli Edel); 2015: André Glucksmann, der französische Philosoph stirbt 78-jährig in Paris; 2015: Helmut Schmidt, der fünfte Bundeskanzler der Bundesrepublik (1974-1982), zuvor Hamburger Innensenator und Sturmflut-Krisenmanager 1962, SPD-Fraktionsvorsitzender im Bonner Bundestag (1967-1969), Bundesminister der Verteidigung (1969-1972) sowie der Finanzen (1972-1974), danach Elder Statesman, jedes Qualmverbot ignorierender Kettenraucher und Mitherausgeber der "Zeit", stirbt 96-jährig in Hamburg; 2015: Allen Toussaint, der amerikanische Pianist und Songschreiber ("Working in the Coal Mine", "Southern Nights") stirbt 77-jährig in Madrid nach einem Auftritt an einem Herzinfarkt; 2016: Jutta Limbach, die bisher einzige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts stirbt 82-jährig in Berlin, "Jutta Courage" nannte sie der "SPIEGEL" anerkennend, als Politikerin stritt sie engagiert für Frauenrechte: "Frauen machen die Hälfte der Menschheit aus und sind im Übrigen die Mütter der anderen Hälfte."
Vor 105 Jahren - 10. November 1918
Mitglieder von SPD und USPD schließen sich bei einer Vollversammlung im Berliner Zirkus Busch zu einer sechsköpfigen Koalitionsregierung zusammen, die von den Soldaten- und Arbeiterräten angenommen wird. Friedrich Ebert war tags zuvor zum Reichskanzler ernannt worden. Die Monarchie hat mit der Abdankung von Kaiser Wilhelm II. fertig.

Vor 95 Jahren - November 1928
Dynamit und Eifersucht - Ex-Steinbruchbesitzer Johann M. aus Barmen jagt mit einer dicken Ladung Sprengstoff Haus und Geschäftslokal in die Luft. Sprengmotiv: Rache wegen angeblicher Untreue seiner Frau. Der explosive Steinbrecher zahlt für seine Verzweiflungstat mit dem Leben, die Ehefrau überlebt schwer verletzt.
Vor 95 Jahren - 10. November 1928
Erich Maria Remarques Roman "Im Westen nichts Neues", der den sinnlosen Schrecken des Ersten Weltkriegs schildert, erscheint als Vorabdruck in der "Vossischen Zeitung". Nach ihrer Machtergreifung fünf Jahre später bekämpfen die Nazis das Buch, verbrennen es, weil es angeblich "literarischen Verrat am Soldaten des Weltkriegs übe" und die "Erziehung des deutschen Volkes im Geiste der Wehrhaftigkeit" die organisierte Vernichtung von Kulturgut erfordere. Remarque geht ins Exil, erhält 1970 das Große Bundesverdienstkreuz.
Vor 35 Jahren - 10. November 1988
Im guten und besten Willen möchte er eine historische Rede zum Jahresgedenken der Novemberpogrome 1938 halten. Doch Bundestagspräsident Philipp Jenninger vergisst, dass man Anführungszeichen im Text nicht hören kann. Die Rede kommt missverständlich und peinlich rüber. Rücktritt am Tag danach.

Vor 165/100 Jahren - 1858/November 1923
"Siegburg und der Siegkreis - Seine Sagen und seine Geschichte von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart". Ein "nach den besten Quellen" von Aegidius Müller (1830-1898), einem schriftstellernden Priester aus dem Erzbistum Köln, bearbeitetes Buch aus dem Jahre 1858. Das Kreisblatt druckt es 1923 nach, hier Auszüge, Teil 94:
"Die Pfarrkirche zu Siegburg wird der dortigen Abtei inkorporiert, 1319
(aus dem Provinzialarchiv in Düsseldorf)
Im Namen der heiligen ungeteilten Dreifaltigkeit. Heinrich von Gottes Gnaden Erzbischof der heiligen kölnischen Kirche und Erzkanzler des hl. Reiches in Italien allen Christgläubigen, gegenwärtigen und zukünftigen Gruß im Herrn unserm Heiland (...) In der Tat wie uns von den religiösen Männern, dem Abte und Konvent des Klosters Siegburg, St. Benediktus-Ordens, in unserer Diözese gelegen, berichtet wurde und wir als wahr erfahren, auch ich persönlich erkannt habe, so ist dieses Kloster so sehr durch schwere Schuldenlast gedrückt, daß, wenn ihm aufgeholfen wird, es ohne Veräußerung seiner Besitzungen nicht wohl von diesen Schulden befreit werden kann. Da wir mit dem vorgenannten Abt und Konvent Mitleid haben und es für besser halten, wenn mehrere Brüder gedachten Klosters vielmehr außerhalb des Klosters, jedoch im Ordenskleide ihren Lebensunterhalt für einige Zeit suchen, als daß das Kloster, wenn sie in demselben bleiben, noch mehr in Schulden gerate und dessen Besitzungen ungerecht zugrunde gehen, so mögen nämlich dadurch, daß sie selbst ihre Auslagen vermindern, diese Schulden gedeckt und das Kloster auf seinen früheren Standpunkt zurückgeführt werden. Um nun wenigstens, insofern es uns möglich ist, der schlimmen Lage genannten Klosters abzuhelfen und für seine Bedürfnisse zu sorgen und vorzüglich im Hinblicke auf Gott, dessen Wohlgefallen wir uns hierdurch erwerben suchen, so wollen wir zum reichen Unterhalte gedachten Abtes und Konvents (besonders im Refektorium, woselbst nach der Regel des heiligen Benedikte das Mahl gemeinschaftlich genommen werden muß und damit sie, ohne Sorge für ihren Lebensunterhalt dem Dienste Gottes mit mehr Ruhe obliegen können) die Pfarrkirche zu Siegburg, in unserer Diözese gelegen (...) dem genannten Kloster von Siegburg auf immer mit Einwilligung unseres kölnischen Kapitels im Namen Gottes durch gegenwärtige Urkunde, einverleiben und zuteilen. So also, daß der zeitige Abt von Siegburg, dessen uraltes Patronatsrecht über diese Kirche wir gewahrt wissen wollen, in Zukunft (...) einen Bruder seines Klosters, welcher sich dazu eignet, für die vorgedachte Kirche dem örtlichen Archidiakon zur Einsetzung präsentiere, auf daß ihm die Seelenleitung, die Bewachung der Reliquien und die Verwaltung der genannten Kirche persönlich übertragen werde, wobei er jedoch uns (...) gleich als wenn ein Weltgeistlicher an dieser Kirche residiere, nach der Amtspflicht gehorchend und untergeben sein (...) soll. Diesem soll ein Mönch seines Ordens beigesellt werden, mit dem er ein klösterliches Leben zu führen hat, da ein Mönch außerhalb seines Klosters in Pfarrkirchen nicht allein ohne einen Ordensbruder bei sich zu haben, residieren darf. Damit nun dem genannten Kloster von Siegburg aus der Einverleibung und Zuerteilung vorgedachter Kirche ein Vorteil erwachse, so verfügen und beschließen wir nach Einsicht des Vermögens und der Einkünfte derselben Kirche, daß von der Kirche in Siegburg 10 Mark brabanter Denare (den Königsgroschen zu Tours zu 8 Denare gerechnet) , kraft der Einverleibung dieser Kirche, von den Mönchen, welche dieselbe verwalten, zur Nutznießung und zum Unterhalte desselben Abtes und Konvents und zwar für den Tisch, jedes Jahr gezahlt werden. Die übrigen Einkünfte derselben Kirche, ihre Renten und Legate, sollen den dort eingesetzten Mönchen vollständig und unverkürzt zu freiem und ungestörtem Gebrauche dienen, auf daß sie die Seelsorge geziemend ausüben, den Kirchendienst gebührend versehen, die Gastfreundschaft anständig üben und auch ihre Schuldigkeit in Betreff der Zehnten, der Verwaltung und der Beiträge tun können, welchen dem apostolischen Stuhle, dessen Legaten, unser Nachfolgern und dem örtlichen Archidiakon zu leisten sind. (...) Und da wir dieses Privilegium demselben Kloster zu jeder Zeit unverletzt erhalten werden, haben wir vorstehende Urkunde ausfertigen und mit unserem und unseres kölnischen Kapitels, und des Propstes von Bonn, des Archidiakons jener Kirche und des Propstes von St Severin in Köln mit Siegeln versehen lassen (...) Auch wir Heinrich von Gottes Gnaden Propst von Bonn und Heidenreich, Propst von St. Severin zu Köln, haben auf Beglaubigung unserer Einwilligung untersiegelt. Gegeben am 3. August 1319." (wird fortgesetzt) Foto: Refektorium der Siegburger Abtei im Jahre 1937.

Vor 110 Jahren - November 1913
Zum Gedenken an die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 hat der Turnverein an der Anlage in der Luisenstraße eine "Völkerschlacht-Eiche" gepflanzt. Das treibt das "Siegburger Kreisblatt" in nationale Wallung: "Vor der mit Sträuchern umgebenen Eiche wird in Kürze ein Granitstein mit entsprechender Widmung gesetzt und somit eine hübsche Schmuckanlage geschaffen, die jeden Besucher des Spielplatzes gleich am Eingang begrüßt. Kann es wohl einen würdigeren und schöneren Schmuck auf einem Turn- und Spielplatz geben, als eine deutsche Eiche, das Symbol deutscher Kraft, Stärke und Treue? Die Eiche und die Sträucher sind ein Geschenk der Gesundheitsriege des Turnvereins und den Gedenkstein stiftet in liebenswürdiger Weise das Mitglied derselben Riege, Bildhauer Reinh. Henrich. Die Völkerschlacht-Eiche wird auch den nachfolgenden Geschlechtern immerdar eine Mahnung sein, treu zu stehen zu Kaiser und Reich, treue Anhänglichkeit zu wahren der deutschen Turnerei. Nur hierdurch ehrt sie das Gedächtnis unserer Vorfahren, welche in der großen Zeit vor 100 Jahren gelitten und gestritten haben." Foto: "Völkerschlacht-Eiche" auf dem STV-Sportplatz mit Besuch von den Vereinsoffiziellen Vogt, Henrich und Weltersbach am 19. Dezember 1913. Die Eiche existiert nicht mehr, von den übrigen "Ehreneichen" sind heute noch einige vorhanden.
Vor 105 Jahren - November 1918
"Am Dienstagabend erfuhr das unvergängliche urdeutsche Werk Lessings "Minna von Barnhelm" durch Mitglieder des Schauspielhauses Cöln in Siegburg eine wohlgeratene Aufführung, deren Gelingen auch durch kleine, bei den beschränkten hiesigen Bühnenverhältnissen kaum vermeidbare Mißlichkeiten wie das Herabfallen von Bühneneinrichtungsgegenständen nicht ernstlich beeinträchtigt werden konnte. Der Saal im Michelshause (Kronprinzenstraße) war trotz Preisermäßigung für Verwundete und Schüler kaum zur Hälfte besetzt, wohl wegen Angst vor Grippe und Fliegern."

Vor 105 Jahren - November 1918
Der Unterricht bei den Volksschulen und der Fortbildungsschule in Siegburg wird mit Montag, den 11. ds. Mts., in vollem Umfange wieder aufgenommen, da die Grippe unter den Jugendlichen hier erheblich nachgelassen hat. Foto: Schule am Friedensplatz, heute steht dort das Rathaus.

Vor 95 Jahren - November 1923

Vor 85/15 Jahren - 10. November 1938/2008/1
Es ist der Vormittag des 10. November 1938, ein Donnerstag: Die Feuerwehrsirenen heulen in Siegburg. In den Stunden der nächtlichen Dunkelheit zuvor hat sich der nationalsozialistische Terror auch in der Kreisstadt öffentlich Bahn gebrochen, der braune Mob wütet in den Straßen, stürmt jüdische Geschäfte und Wohnungen, demoliert und verwüstet sie, misshandelt die Bewohner. Zahllose zerschlagene Scheiben, überall Glasscherben - als "Kristallnacht" bezeichnen die Nazis danach verharmlosend das Pogrom. Offiziell 91 Tote werden landesweit gezählt, 267 zerstörte jüdische Gottes- und Gemeindehäuser und 7.500 verwüstete Geschäfte - in Wirklichkeit lagen die Zahlen weit, weit darüber. Es ist der Auftakt zur organisierten Verfolgung und Vernichtung jüdischer Menschen. All das ahnt an jenem Donnerstagmorgen Willi Cöllen (Foto) noch nicht. 15 Jahre ist er alt, wohnt mit seinen Eltern in einem Fachwerkhaus in der Burggasse.

Vor 85/15 Jahren - 10. November 1938/2008/2
2008 erinnert sich der seinerzeit 85-jährige Sohn der damaligen bekannten Siegburger Familie des Obst- und Gemüsehändlers Cöllen auf dem Markt gegenüber siegburgaktuell an Geschäfte, die in der Nacht zuvor zerstört wurden: "Die gesamte City, insbesondere der Bereich zwischen Burggasse und Kaiserstraße, glich einem Trümmerfeld. Überall zersplitterte Schaufensterscheiben": Ein Glassplitter-Meer, vor und hinter den Auslagen der jüdischen Geschäfte. Das Damenbekleidungshaus "Alsberg" in der Bahnhofstraße, das Herrenbekleidungshaus "Wagner" am Markt etwa, ein Geschäft auf der Ankergasse, Hambuch und das Hutgeschäft "Fröhlich" in der Kaiserstraße, die "Rhela", viele Geschäfte in der Holzgasse. Foto: Cöllen im Jahr 2008, der Siegburger starb im März 2009.

Vor 85/15 Jahren - 10. November 1938/2008/3
Die Bevölkerung habe "die Augen verschlossen", in der Schule sei "alles totgeschwiegen" worden. Äußerungen unter Hitlers Regime: Lebensgefährlich. Über den von seiner Mutter unterhaltenen Gemüsestand habe es Kontakte zu jüdischen Familien gegeben, seine Mutter habe 14 Tage in der Mühlenstraße in einem Polizei-Gefängnis im alten Rathaus gesessen, angeschwärzt, weil sie angeblich Blumenkohl zu teuer verkauft habe. Es war zwei oder drei Tage nach dem November-Pogrom - Cöllen erinnert sich genau: "Ich war auf dem Michaelsberg am Johannestürmchen. Auf der Siegfeldstraße stand ein großes Haus mit großzügigem Flachdach. Darauf versammelten sich etwa 15 Männer, alle in schwarz gekleidet. Das waren die Juden, die zusammengetrieben und dort festgesetzt worden waren." Erst später erfuhr Cöllen, dass diese Männer von der Siegfeldstraße für fünf Tage vermutlich in eine ehemalige Baracke des Arbeitsdienstes transportiert wurden, bevor es von dort weiter in ein Konzentrationslager ging. Foto: Mutig - Mutter Cöllen an ihrem Gemüsestand am Markt, die wegen ihrer Kontakte zu jüdischen Familien im Siegburger Polizei-Gefängnis landete.
Für einen Besuch der Stadtverwaltung golt: Erst hier Termin vereinbaren, dann vorbeikommen.
Tourist Information (02241/1027533 oder tourismus@siegburg.de) und Stadtmuseum (02241/1027410 oder stadtmuseum@siegburg.de), Markt 46, haben dienstags bis samstags zwischen 10 und 17 Uhr, sonntags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet (die Tourist Information auch montags von 10 bis 17 Uhr), die Stadtbibliothek, Griesgasse 11, dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.
Aktuelle Öffnungszeiten des Oktopus Freizeitbad, Zeithstraße 110, können hier abgerufen werden. Der Zugang zum Bad ist mit einem Online-Ticket möglich, das hier erworben werden kann. Sie können das Online-Ticket auch mit Hilfe der Kolleginnen und Kollegen im Eingangsbereich des Hallen- und Freibades sowie im Stadtmuseum am Markt erwerben. Im Stadtmuseum ist der Ticketverkauf mit Bargeld möglich, ansonsten nur bargeldlos mit allen digitalen Zahlungsmitteln einschließlich der IBAN. Zusätzlich können Schwimmbadtickets vor Ort auch mit dem siegburg-gutschein (Karte oder App) erworben werden.
Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 018 05 - 98 67 00
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 116-111
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116
Apotheken-Notdienst
Fontane-Apotheke, Kerpstraße 30, Troisdorf, Tel.: 02241/39220
die Linden-Apotheke, Zeithstraße 109, Neunkirchen-Seelscheid, Tel.: 02247/97510
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