siegburgaktuell 05.03.2022

Warme Sonne, kühles Eis

Siegburg. Zu einem kühlenden Eis luden die ersten warmen Sonnenstrahlen letzte Woche auf dem Siegburger Markt ein. Jeanette Nakaten hielt das fast schon italienische Flair im Bild fest.

Mit Bollerwagen und Dreirad durch die Kita

Siegburg. Jeck ging es am Rosenmontag in der Kita St. Anno zu. Pünktlich um 11.11 Uhr hieß es zur Überraschung der Pänz: "D'r Zoch kütt!" Mit Dreirad, Boller- und Speisewagen fuhren die Erzieher durch das Haus und verteilten Kamelle.

Vorne Karneval, hinten Propaganda

Siegburg. Eine Karnevalsszene aus Königswinter, das Foto erschien 1937 im Lokalteil des Westdeutschen Beobachters. Kanonen, Uniform und Säbel gehören bis heute zum Standardrepertoire des organsierten Frohsinns. Nur der kleine Turm im Hintergrund verrät Eingeweihten, dass wir uns mitten in der NS-Diktatur befinden. "Rundfunksäule" nannten die Machthaber den Propagandakasten, mit dem sie landauf, landab die Marktplätze beschallten. Des Führers Wort - immer und überall. Weiterlesen!  

Rheinische Städte litten unter Ohrwurm-Befall

Siegburg. Besuch im Siegburger Stadtarchiv. Hans Hauptstock, Jahrgang 1949, arbeitete nach der Ausbildung zum Dokumentar und dem Studium der Geschichte, Geografie und Erziehungswissenschaften im Kölner WDR-Archiv. In seinem Ruhestand forscht und publiziert er zur regionalen und lokalen Rundfunkgeschichte, stieß dabei auf die Rundfunksäule. 

Sofort nach der Machtergreifung 1933 wurde das junge Medium Radio durch die Nationalsozialisten gleichgeschaltet und propagandistisch eingesetzt. Für daheim gab's den preisgünstigen Volksemfänger, für das aufpeitschende Gemeinschaftserlebnis in Betrieben und auf öffentlichen Plätzen leistungsstarke Empfangs- und Großlautsprecheranlagen.

Hauptstock fand heraus: 1935 und 1936 sind wie überall im Reich auch in rheinischen Kommunen Rundfunksäulen errichtet worden. Viereckige Blöcke, die den Litfaßsäulen ähnelten und im Kopfteil vier Lautsprecher besaßen. Sie standen im Mittelpunkt regelmäßig stattfindender Aufmärsche und Kundgebungen. Reden aus Berlin waren zu hören. Der Führer als Ohrwurm - so jedenfalls war's gedacht. Ab und an traten Propaganda und Indoktrination zurück. Das Volk wurde mit Musik unterhalten oder traf sich zum Fußballhören. Der anstehende Krieg war früh ein Teil der Überlegungen. Die Lautsprecher konnten die Bevölkerung alarmieren, im Innenraum befanden sich Erste-Hilfe-Sets und Feuerlöscher.  

An den Außenflächen war nicht nur Platz für Bekanntmachungen. Mit den Einnahmen aus den Werbeplakaten lokaler Unternehmen glichen einige Städte erfolgreich die Investitionskosten aus. In den Nachkriegsjahren wurden die Rundfunksäulen eilig abgebaut, gerieten in Vergessenheit.

"Wichtige Archivunterlagen für die Erforschung sind Ratsprotokolle, Haushaltspläne und Rechnungsbücher sowie Zeitungen", gibt Hauptstock einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Quellen. Von den damaligen Siegkreis-Kommunen besaßen seinen Recherchen zufolge nur Oberkassel und Königswinter die lärmenden Boxen. Der ehemalige WDR-Archivar sucht weiter: "Ich würde mich freuen über Auskünfte von Zeitzeugen und über Fotos, die bei Maifeiern, Schützen,- Erntedank- und Winzerfesten oder Aufmärschen gemacht worden sind. Hier könnten Rundfunksäulen oder Lautsprecheranlagen zu sehen sein." Sachdienliche Hinweise, die uns unter presse@siegburg.de erreichen, leiten wir weiter. 

Foto: Hans Hauptstock mit dem Westdeutschen Beobachter im Siegburger Stadtarchiv. 

Mit Handarbeit die Welt verbessern?

Siegburg. Kann Handarbeit die Welt verbessern? Zumindest ein bisschen. Im VHS-Kurs "Häkeln für mehr Nachhaltigkeit" zeigt Ihnen Tuyet-Thuy Tran-Roth am Sonntag, 20. März, von 10 bis 15 Uhr, wie Sie mit wenigen Handgriffen eine Netztasche herstellen können, gut waschbar und individuell gestaltet. Klein zusammengefaltet passen die praktischen Einkaufsbegleiter in jede Tasche und sind immer griffbereit. Anmeldung und weitere Informationen unter dem Link. 

> VHS-Kurs "Häkeln für mehr Nachhaltigkeit - die Netztasche"

Stadtnachrichten online

Siegburg. Nachrichten und Veranstaltungen, Bürgerservice und Digitale Verwaltung, Mängelmelder und Umfragen. Mit der App Citykey lernen Sie die Kreisstadt neu kennen und erledigen Behördengänge bequem über das Smartphone. Ganz einfach, unabhängig von Zeit und Ort. Download über nachfolgenden Link. 

Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Kreisstadt Siegburg oder den Instagram-Account kreisstadt_siegburg liked, der ist quasi mittendrin. Mehr zu spannenden Ausflugszielen und Freizeittipps für Klein und Groß erfahren Sie auf dem Instagram-Account visit.siegburg der Tourist Information.

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Samstag, 05.03.2022
10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
"Halleluja Schule - Gebhard Fugels Ansichten des Alten Testaments" (bis Sonntag, 13. März)
10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Wolfgang Volz: "Das Auge von Christo und Jeanne-Claude" (bis Sonntag, 13. März)
19.30 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Jule Malischke - Crossover Gitarrenkonzert (Foto: Jan Walford)
19.30 Uhr, Kubana Live Club, Zeithstraße 100:
Sacarium & Motörblast
Verschoben auf Donnerstag, 24.11.2022:
Rhein Sieg Forum: Kaya Yanar - "Fluch der Familie"

Sonntag, 06. März 2022
10 bis 18 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
"Halleluja Schule - Gebhard Fugels Ansichten des Alten Testaments" (bis Sonntag, 13. März)
10 bis 18 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Wolfgang Volz: "Das Auge von Christo und Jeanne-Claude" (bis Sonntag, 13. März)

Capitol, Augustastr. 20, Siegburg, Tel.: 02241/62288
Uncharted: 16.15 Uhr, 19.30 Uhr
Tod auf dem Nil: 19.30 Uhr
Wunderschön: 16.15 Uhr, 19 Uhr
Sing 2: 16 Uhr

Cineplex Siegburg, Europaplatz 1, Siegburg, Tel.: 02241/958080
The Batman: 16 Uhr, 17.45 Uhr, 20 Uhr, 21.30 Uhr
Tod auf dem Nil: 19 Uhr
Wunderschön: 16.40 Uhr, 19.40 Uhr
Sing 2: 14.50 Uhr
Spider-Man - No Way Home: 19.50 Uhr
In 80 Tagen um die Welt: 15.15 Uhr
King Richard: 16.30 Uhr
Marry Me - Verheiratet auf den ersten Blick: 16.15 Uhr
Uncharted: 14.40 Uhr, 17.20 Uhr, 20.10 Uhr, 22 Uhr
Cyrano: 17.30 Uhr, 20.30 Uhr
Clifford der große rote Hund: 14.30 Uhr

Samstag, 5. März, der 64. Tag in 2022

Wetter: Erst Sonne satt, dann auch ein paar Wolken.

Sonnenuntergang heute: 18.19 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 7.05 Uhr
Mondaufgang heute: 8.29 Uhr
Monduntergang heute: 21.43 Uhr

Oliva (junges Christenmädchen, starb in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts im italienischen Brescia als Märtyrerin), auch: Olivia; Ingmar (Abt des Klosters St. Remi in Reims, starb 967); Dietmar (asketischer Bischof von Westfalen, starb am 5. März 1206); Garda (Äbtissin des Klosters Florival bei Lüttich, starb 1247); auch: Gerda.

Gerhardus Mercator (1512-1594, Bild), flandrischer Geograf, entwickelte die nach ihm benannte Zylinderprojektion für Landkarten, sein Kartenwerk nannte er "Atlas", der Wissenschaftler ist in der Duisburger Salvatorkirche beigesetzt; Giovanni Battista Tiepolo (1696-1770), bedeutender venezianischer Maler, eine spätere Stätte seines Schaffens nach Venedig, Mailand, Udine und Bergamo ist auch die Würzburger Residenz; Rosa Luxemburg (1870-1919), Sozialdemokratin mit marxistischer Ausrichtung, gründete als überzeugte Antimilitaristin zu Beginn des Ersten Weltkrieges aus Protest gegen die unterstützende Haltung der SPD die "Gruppe Internationale" und leitete mit Karl Liebknecht den daraus entstammenden Spartakusbund; 1918/19 KPD-Gründungsmitglied und Vorsitzende, kämpfte für eine kommunistische Räterepublik; mit Liebknecht nach der Niederschlagung des von beiden initiierten Spartakusaufstandes am 15. Januar 1919 von rechtsextremen Freikorps-Soldaten ermordet; Karl Rahner (1904-1984), bedeutender Theologe, beeinflusste als Sachverständiger das Zweite Vatikanische Konzil und die Öffnung der Katholischen Kirche, engagiert im Dialog der Theologie mit den Naturwissenschaften; Rex Harrison (1908-1990), britischer Schauspieler ("Dr. Doolittle"), Oscar für seine Rolle als Professor Higgins in "My Fair Lady"; Pier Paolo Pasolini (1922-1975), italienischer Regisseur ("Das 1. Evangelium - Matthäus", "Die 120 Tage von Sodom"); Samantha Eggar (1939), englische Schauspielerin ("Der Fänger", "Doctor Doolittle"); Eddy Grant (1948), britischer Sänger ("I Don't Wanna Dance"), anfangs auch bei den Equals ("Baby Come Back"); Andy Gibb (1958-1988), jüngster der Brüder Gibb (Bee Gees); Barbara Schöneberger (1974), TV-Moderatorin; Eva Mendes (1978), amerikanisches Model und Schauspielerin ("Ghost Rider", "Helden der Nacht - We Own the Night"); Jake Lloyd (1989), amerikanischer Schauspieler ("Star Wars").

1827: Alessandro Graf Volta, der italienische Physiker und Erfinder der Batterie stirbt 82-jährig in Camnago bei Como; 1953: Hermann J. Mankiewicz, der amerikanische Drehbuchschreiber ("Citizen Kane") stirbt 55-jährig in Hollywood; 1953: Sergei Prokofjew, der sowjetische Komponist ("Peter und der Wolf") stirbt 61-jährig in Moskau; 1963: Patsy Cline, die Queen der Country-Musik stirbt 29-jährig auf der Rückkehr von einem Konzert in Nashville während eines heftiges Gewitters beim Absturz ihres Kleinflugzeuges in Tennessee, mit ihr verlieren die Kollegen Cowboy Copas und Hankshaw Hawkins ihr Leben, Cline hatte 1961 einen Riesenhit mit "Crazy", den ein gewisser und damals noch völlig unbekannter Willie Nelson geschrieben hatte; 1973 wurde Cline als erste Frau in die "Country Music Hall of Fame" gewählt; 1981: Paul Hörbiger, der österreichische Schauspieler ("Der dritte Mann") stirbt 86-jährig in Wien; 1982: John Belushi, der Schauspieler und "Blues Brother" stirbt 33-jährig in Hollywood; 1984: William Powell, der amerikanische Schauspieler stirbt 91-jährig in Palm Springs, an der Seite von Myrna Loy als Nora spielt er 1934 den erfolgreichen Privatdetektiv Charles in "Der Dünne Mann" ("The Thin Man"); zwischen 1936 und 1947 folgen fünf weitere geniale Fortsetzungen als Verfilmung der Romane von Dashiell Hammett, neben Raymond Chandler Begründer des amerikanischen Kriminalromans - Hammetts bekannteste Romanfigur ist Sam Spade aus dem Malteser Falken, von John Huston 1941 mit Humphrey Bogart als "Die Spur des Falken" erfolgreich verfilmt; 1993: Hans Christian Blech, der Schauspieler ("Oberst Redl", "Der Zauberberg") stirbt 78-jährig in München; 2012: Robert Sherman, der amerikanische Filmkomponist, mit seinem Bruder Richard im Duo vornehmlich für Disney aktiv, stirbt 86-jährig in London; zwei Oscars gab es für ihre Kompositionen, unter denen sich Musiken aus "Aristocats", "Das Dschungelbuch", "Winnie Puuh", "Tschitti Tschitti Bäng Bäng" oder "Mary Poppins" befinden, als "Hymnen auf die Lebenslust" feierte der "SPIEGEL" Songs wie "Chim Chim Cher-ee" und "Supercalifragilisticexpialegorisch"; 2013: Hugo Chavez, der venezolanische Sozialdiktator stirbt 59-jährig in Caracas; 2013: Dieter Pfaff, der Schauspieler ("Bloch", "Sperling") und Regisseur stirbt 65-jährig in Hamburg; "er war der nervöse Buddha des deutschen Fernsehens", beschrieb ihn der "SPIEGEL", und: "Er gab seinen Figuren die unnachahmliche Wissbegier eines Forschers, der herausfinden will, warum sich der Mensch immer wieder selbst im Weg steht"; 2016: Ray Tomlinson, der amerikanische Informatiker, Erfinder der E-Mail und verantwortlich für die Nutzung des @-Zeichens in der Anschrift, stirbt 74-jährig in Lincoln/Massachusetts; 2017: Kurt Moll, der Kölner Opernsänger, mit seiner Bassstimme nach Karriere-Erfolg Anfang der 1970er bei den Salzburger Festspielen als Sarastro in der "Zauberflöte" an der Mailänder Scala wie an der New Yorker "Met" präsent, aus gesundheitlichen Gründen zuletzt "nur" Professur an der Kölner Musikhochschule, stirbt 78-jährig und ruht auf Melaten; 2017: Gerard Corboud, der Schweizer Sammler und Kunstmäzen stirbt 91-jährig in Fribourg; über 170 Gemälde gab er 2001 der Stadt Köln als ewige Leihgabe, darunter Werke von Paul Cézanne, Paul Gauguin, Vincent van Gogh, Claude Monet oder Pierre-Auguste Renoir; die ihm zugesagte Erweiterung des Wallraf-Richartz-Museum zögerte die Stadt indes bis auf den heutigen Tag hinaus, tief enttäuscht wies der Mäzen das Ansinnen der Offiziellen, ihn zum Ehrenbürger auszurufen, zurück; Versprechungen der Stadt Köln sind oft Schall und Rauch, ob museal gegenüber Schweizer Kunstmäzenen oder sport- und planungspolitisch gegenüber dem heimischen 1. Fußballclub; 2018: Helmut Maucher, der Manager, der als Generaldirektor und Nicht-Schweizer (!) Nestlé auch durch Firmenübernahmen zum Weltkonzern pushte (Buitoni, Perrier, Rowntree), stirbt 90-jährig in Bad Homburg; mit seiner Bezeichnung des "Wohlstandsmülls" mit Blick auf arbeitsunwillige Mitmenschen schaffte er es zum so genannten "Unwort" des Jahres 1997; 2021: Muhammad as-Sahhaf, der irakische Außen- und (Des-)Informationsminister unter Diktator Saddam Hussein stirbt 80-jährig in Hilla nahe der Ruinen von Babylon; seine Spitznamen "Baghdad Bob" und "Comical Ali" hatte er sich durch seine bizarren Lügenauftritte während des Golf-Krieges eingehandelt: Als im Hintergrund bereits die amerikanischen Panzer nach Bagdad einrollten, erklärte der Propagandaclown, in seiner Dreistigkeit irgendwie ein Vorläufer des späteren US-Präsidentendarstellers Donald Trump, vor laufenden Kameras, es gebe "keine amerikanischen Ungläubigen in der Stadt", das sei "sicher", massenhaft würden sich verzweifelte US-Soldaten angesichts irakischer Überlegenheit selbst töten; US-Präsident George Bush soll Spaß an dem unglaubwürdigen Idioten gehabt haben: "Er ist mein Mann!".

Vor 110 Jahren - März 1912

Pressemeldung: "Köln zählte am 1. Februar 526.639 Seelen."

Vor 110 Jahren - März 1912

"Eine nicht geringe Aufregung bemächtigte sich kürzlich in zahlreichen belgischen Landgemeinden deren wackeren Bewohnern. Mit förmlichem Entsetzen bemerkten sie nämlich eines Morgens, daß an der Spitze ihres Kirchturmes eine rote Fahne luftig im Winde flatterte. Die biederen Landleute wagten kaum ihren Augen zu trauen. Was die rote Fahne zu bedeuten hatte, das wußten sie, die dem Vordringen des Sozialismus bis dahin einen so unerschütterlichen Widerstand entgegengesetzt hatten, nur zu genau, und sehr begreiflich war daher ihre Aufregung und Entrüstung. Denn daß die Sozialisten nur über Nacht die Fahne dort droben befestigt haben konnten, daran zweifelten sie auch keinen Augenblick. Auf den Straßen und Plätzen traten sie zu wild erregten Haufen zusammen um Verwünschungen auszustoßen und drohend die schwieligen Fäuste gegen die Fahne emporzustrecken und wer weiß, was sich vielleicht noch alles ereignet hätte, wenn sie nicht schließlich durch den Dorfgewaltigen und den Polizeidiener aufgeklärt worden wären. Denn in Belgien besteht noch eine Verordnung von anno Tobak, wonach bei eintretendem Tauwetter auf dem Lande eine rote Fahne auf den Kirchturmsspitzen zu befestigen ist, als Zeichen, daß zur Verhütung einer Beschädigung der Wege Lastwagen nicht mit mehr als 500 Kilo beladen werden dürfen und dieser halbvergessenen Verordnung hatten sich mit einem Male zahlreiche Ortsbehörden erinnert. Jetzt streiten die Parteien: Nie mehr rote Fahnen, fordern die einen, dann müssen auch die Bahnwärter ihre roten Fahnen aus der Hand geben, kontern die anderen." (Siegburger Kreisblatt)

Vor 105 Jahren - 5. März 1917

Schwalmstadt, genauer der Ortsteil Rommershausen, in Nordhessen wird bekannt: Förster Hupmann entdeckt in einem Waldstück in einem eineinhalb Meter tiefen Krater den Meteoriten von Treysa. Das schreibt ein Stück deutsche Astronomiegeschichte, ist doch der Einschlag aus dem Universum einer der bedeutendsten der Neuzeit. 63 Kilo schwer ist das Ding, 36 Zentimeter breit, fast vollständig erhalten geblieben. Niedergegangen war der Komet bereits am 3. April 1916, 15.30 Uhr: Augen- und Ohrenzeugen berichteten von einem Donnerschlag und Rauchwolken. Nach vielen wissenschaftlichen Untersuchungen hat die erdferne Kugel eine Bleibe im Mineralogischen Museum Marburg an der Lahn gefunden.

Vor 85 Jahren - 5. März 1937

Tripple-A: US-Airways wird gegründet, damals aber noch unter dem Namen "All American Aviation".

Vor 110 Jahren - 5. März 1912

Ein für diese Jahreszeit außergewöhnliches starkes, kurzes Gewitter mit großen Regenmassen entlud sich in der Nacht zum Dienstag über Siegburg.

Vor 110 Jahren - 5. März 1912

Jahn Siegen, eine richtige Nummer im Fußball, ist zu Gast beim viel klassentieferen SSV 04. Ein Sportbericht aus fernen (Sprachstil)-Zeiten über einen großen Auftritt des Teams von der Waldstraße: "Für Sonntag, den 3. März, hatte sich der Siegburger Sportverein 1904 die erste Mannschaft des Siegener Fußballclubs Jahn verpflichtet (A-Klasse). Fußballclub Jahn Siegen ist seit Jahren Bezirksmeister des hessischen Bezirks und hat im vergangenen Jahre mit um die Ligawürde kämpfen dürfen. Man war nun allenthalben auf den Ausgang des Spiels gespannt, denn der Unterschied zwischen A und C-Klasse musste klassengemäß ein großer sein und so sprach man schon von einer größeren Niederlage des Sportvereins. Um 3.15 Uhr pfiff Herr Schiedsrichter Kierdorff das Spiel an. Siegen eröffnet den Kampf und seine Stürmer dringen durch bis zu Sportvereins Tor. Hier wird ein Erfolg nicht zugelassen und nun sind es Siegburgs Stürmer, die dem feindlichen Tore gefährlich werden. Aber auch ihnen ist kein Tor beschieden. Es entwickelt sich nun ein gleichmäßig verteiltes Spiel und beiderseits werden gefährliche Angriffe eingeleitet. Siegen muß jedoch alsbald sehen, wie Siegburg durch ein Überraschungstor die Führung übernimmt. Der Vorsprung sollte jedoch nicht lange währen und Siegen zieht alsbald gleich und erhöht in kurzen Abständen seine Torzahl auf 4. Dann ist Pause. Nach der ersten Spielhälfte wird Siegburg besser im Angriff und gibt dem Siegener Torwächter Gelegenheit, sein Können an den Tag zu legen. Als die Angriffe immer gefährlicher werden, muss der feindliche Tormann den Ball passieren sehen. Siegburg hat nunmehr 2 gebucht. Siegen spannt alle seine Kräfte an, was mit einem Tor belohnt wird. Siegburg verteidigt sich nun mit Aufbietung aller Kräfte. Siegburgs Sturm arbeitet unermüdlich weiter und erzielt durch seinen Halbrechten den 3. Treffer. Ein Elfmeter für Siegen wird von Sportvereins Torwächter glänzend pariert und als der Schlusspfiff ertönt, hatte sich Siegburg nur knapp 3:5 beugen müssen. Der Sportverein hat durch dieses Spiel gezeigt, dass er auch erstklassigen Mannschaften gegenüber treten darf und wäre die Mannschaft nicht von Pech verfolgt gewesen, so hätte sie sicher ein unentschiedenes Resultat erzielt, zumal das Spiel ebenbürtig war." Foto: SSV-Spieler des C-Klassen-Meisters 1912, rechts oben der Spieler Wolff, Vater von Margarete Kühnel, die uns das Bild zur Verfügung stellte. Die Familie Wolff lebte im 1968 abgerissenen Haus Weierstraße 1.

Vor 110 Jahren - 5. März 1912

"Der Siegburger Turnverein ist schon eifrig in die Vorbereitungen zum 50-jährigen Stiftungsfeste am 13. und 14. Juli eingetreten. Der gewählte 'Ehrenausschuß zum goldenen Jubiläum' hat dies Ehrenamt bereitwilligst angenommen, es sind dies die Herren Freiherr von Dalwigk, Landrat, Vorsitzender, Bürgermeister Plum, stellvertretender Vorsitzender, Pastor Bamberg, Kreisschulinspektor Dr. Conradi, Oberst Coupette, Dirktor des Kgl. Feuerwerks-Laboratoriums, Oberstleutnant Dieterich, Bezirks-Kommandeur, Beigeordneter Jean Fußhöller, Ehrenmitglied, Gymnasial-Direktor Dr. Gießen, Seminardirektor Grimm, Baurat Hasse, Kommerzienrat Keller, Major Notzke, Direktor der Geschoßfabrik, Forstmeister Reusch und Pastor Spieckmann. Die Festausschüsse haben bereits mit ihren Arbeiten begonnen. Die einzelnen Abteilungen beginnen jetzt schon mit den Festübungen zur Feier am Samstag, 13. und zum Schauturnen am Gründungstag, dem 14." (Kreisblatt) Foto: STV-Turner bei einem Turnfest um 1910. Das Originalfoto trägt die Unterschrift: "Zur Erinnerung an das 10. Deutsche Turnfest 1903 Nürnberg." Gegründet wurde der STV am Abend des 14. Juli 1862 im Herrengarten, der sogleich zum Vereinslokal bestellt wurde. Dies blieb die Gaststätte bis zu ihrer Zerstörung durch den Krieg im März 1945.

Vor 105 Jahren - 5. März 1917

Herr Bürgermeister Plum, der an Magenblutungen erkrankt ist, befindet sich erfreulicherweise auf dem Wege der Besserung. Am Montag hat er zum ersten Male nach einer Erkrankung das Bett verlassen.

Vor 105 Jahren - März 1917

"Den hiesigen Lebensmittelgeschäften ist seitens der Stadt Stockfisch zum Verkauf zugeteilt worden, derselbe wird in geweichtem Zustande zu 1,50 Mark und ungeweicht, trocken, zu 3.80 Mark für das Pfund kartenfrei verkauft. Am Dienstag, 6. und Mittwoch 7. von morgens 8.30 ab, findet in den festgesetzten Verkaufsstellen der Verkauf von Margarine statt: Der Verkaufspreis ist auf 2,10 Mark pro Pfund festgesetzt. Die Abgabe erfolgt nur gegen Entwertung der Butterkarte. Jede versorgungsberechtigte Person hat Anspruch auf 60 Gramm. Der Bürgermeister, Plum."

Vor 50 Jahren - 5. März 1972

"Kanzel"-Casting: Seit dem Weggang Pfarrer Ufers ist die Stelle des Seelsorgers an der evangelischen Auferstehungskirche verwaist. Jetzt hat sich Pfarrer Klaus Bertram beworben. Am heutigen Sonntag hält er eine Probepredigt.

Besuche in den Interimsstandorten der Stadtverwaltung sind nur nach vorheriger Terminvergabe erlaubt, die Gebäude dürfen nur mit Mund-Nase-Bedeckung betreten werden. Nutzen Sie bitte auch unser Online-Angebot. 

Die Tourist Information hat (02241/1027533 oder tourismus@siegburg.de) montags und donnerstags von 10 bis 17 Uhr, dienstags, mittwochs, freitags und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Die Stadtbibliothek öffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Das Stadtmuseum öffnet dienstags bis samstags zwischen 10 und 17 Uhr, sonntags zwischen 10 und 18 Uhr (02241/1027410 oder stadtmuseum@siegburg.de).

Das Freizeitbad Oktopus ist geöffnet. Der Zugang zum Hallenbad ist ausschließlich mit einem Online-Ticket möglich, wer kein Internet besitzt, kann sich montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr unter 02241/9699710 an die Verwaltung wenden.

Der Zugang zu den Interimsstandorten der Stadtverwaltung, zur Tourist Information sowie zu Stadtmuseum, Stadtbibliothek und Freizeitbad Okotpus ist nur unter Einhaltung der 3G-Regel möglich. 

Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)

Apotheken-Notdienst
Siegtal Apotheke, Hauptstraße 110, Siegburg, Tel.: 02241/383897

Zuständige Behörde für alle Fragen rund um das Corona-Virus
Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises - Fachstelle Covid: 02241/1343937
Ergänzende Fragen können an die Corona-Hotline des Landes gerichtet werden: 0211/9119-1001
Aktuelle Isolierungs- und Quarantäneregeln für Infizierte und Kontaktpersonen finden Sie hier.

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