siegburgaktuell 27.01.2022

Heute ist Holocaust-Gedenktag
Siegburg. Die Botschaft, fotografiert von Angelika Zeller am jüdischen Gedenkbrunnen, ist eindeutig: Nie wieder darf es zu Rassismus oder Ausgrenzung von Menschen kommen, weder in Deutschland noch anderswo auf der Welt. Daran erinnern wir am heutigen Tag des Holocaust-Gedenkens.

Holocaustgedenken heute Abend in Siegburg
Siegburg. Die Evangelische Allianz im Rhein-Sieg-Kreis lädt am heutigen Holocaust-Gedenktag zwischen 17 und 18 Uhr zur stillen Mahnwache vor dem Kaufhof in der Kaiserstraße. Bundespräsident Roman Herzog führte 1996 den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus als bundesweiten, gesetzlich verankerten Gedenktag ein. Seit dem 27. Januar 2005 begehen die Vereinten Nationen den "International Holocaust Remembrance Day". Am 27. Januar 1945 erreichte die Rote Armee das Lager Auschwitz, den Ort, der als Inbegriff der Untaten des Hitler-Regimes gilt.
Foto: Der Standesbeamte vermerkt 1941 am Rande der Geburtsurkunde von Eduard Feith, dass dieser den zusätzlichen Vornamen "Israel" angenommen hat. Die erzwungene Stigmatisierung wird im Jahre 1947 gelöscht. Eduard Feith führt in dritter Generation das "Manufaktur- und Konfektionsgeschäft A. Feith" in der Holzgasse 27. Er wird 1942 im weißrussischen Blagowschtschina ermordet. Bericht dazu unten im Siegburger Kalenderblatt.

Albert Berger wollte nach Palästina und starb in Auschwitz
Siegburg. "Ein Grab für ihn oder eine Todesurkunde gibt es nicht; er wurde amtlich für Tod erklärt". So endet ein Artikel aus dem Flensburger Tageblatt vom 9. November 2021 über das Holocaustopfer Albert Berger. Bernd Philipsen hat den Text verfasst, Journalist und Autor zahlreicher Bücher über jüdische Familien in Schleswig-Holstein.
Warum der Verweis in siegburgaktuell auf Deutschlands nördlichste Tageszeitung? Albert Berger, Jahrgang 1919, dessen Lebens- und Leidensweg Philipsen nachvollzog, kommt aus unserer Stadt. Sein Vater Sally ist ein Siegburger Viehhändler und Pferdemetzger in der Weierstraße 3, wie sich anhand alter Adressbücher aus den 1920er-Jahren nachvollziehen lässt. Sally Berger stirbt 1932.
Alberts sechs Jahre älterer Bruder Adolf leitet als junger Mann ab 1935 die in der Holzgasse ansässige zionistische Hechaluz-Gruppe, bereitet darin junge Juden auf Palästina vor. Die Nazis tolerieren die Aktivitäten, nicht nur das Training in der Holzgasse, auch die Präparationen in einer ganz ähnlichen Ausbildungsstätte in der Siegfeldstraße 15c. Zunächst, das ist wichtig in diesem Zusammenhang, ist die Massen-Auswanderung die präferierte Lösung der NS-Machthaber in der sogenannten Judenfrage. Adolf Berger tut, was er lange plant: Am 26. Juli 1937 meldet er sich in Siegburg ab und zieht nach Palästina. Rechtzeitig, so möchte man im Nachhinein sagen. In den 1960er-Jahren lebt er in Kefar Yedyah, Israel.
Ob Albert Berger bei seinem Bruder in die Lehre ging, wissen wir nicht. Wir wissen von seinem Wegzug im Sommer 1938 nach Flensburg. Sein Ziel ist das am Stadtrand der Fördestadt gelegene Gut Jägerslust. Hier übt er in der Obhut der Familie Wolff das Einmaleins des Bauernhofs auf sozialistischer Grundlage. Jägerslust ist ein frühes Kibbuz. Die vermittelten Fähigkeiten der Haus- und Landwirtschaft sollen in naher Zukunft nahe Tel Aviv oder Jerusalem zum Tragen kommen.
Die Gewalt-Eskalation in der Pogromnacht trifft die Gemeinschaft mit voller Wucht. Die Jägerlust wird von einem Mob überfallen, dirigiert vom Flensburger Polizeipräsidenten und SS-Standartenführer Hinrich Möller. Die Schergen von Gestapo, SA und SS verwüsten die Gebäude, misshandeln die jungen Leute. Philipsen: "Die von Haus und Hof Vertriebenen sollten nie wieder zurückkehren." Albert Berger überlebt entbehrungsreiche Wochen in Sachsenhausen. Hinter Stacheldraht wird er zu Schwerstarbeit gezwungen, ist schutzlos der täglichen Schikane durch die KZ-Wärter ausgesetzt.
Als er nach Wochen freikommt, flieht er nach Deventer in der niederländischen Provinz Overijssel. Er schließt sich erneut einer Gruppe Auswanderungswilliger an. Der Gang der Geschichte macht das Vorhaben Emigration endgültig zunichte. Nazideutschland besetzt die Niederlande. Berger gerät ins Sammellager Westerbork. Sein Transport nach Ausschwitz rollt am 14. September 1943. Philipsen: "Der Eisenbahnzug braucht zwei Tage, um die Todesfabrik in Polen zu erreichen. Berger wurde in dem Auschwitz III genannten KZ Monowitz, einem Lager mit Industiereinrichtungen, zur Zwangsarbeit eingesetzt. Dort starb der einstige Palästina-Pionier der Jägerslust am 19. Februar 1944 im Alter von 24 Jahren."
Foto (Ghetto Fighters' House): Albert Berger im Zwischenlager Westerbork.

Deutsch-Türkische Partnerschaft
Siegburg. Im September 1993 wurde die Partnerschaft zwischen den Städten Selçuk und Siegburg auf türkischem Boden besiegelt, am 30. April 1994 auf dem Siegburger Marktplatz. Auslöser dieser Partnerschaft waren private Kontakte sowie eine Schulpartnerschaft des Siegburger Anno-Gymnasiums mit dem Selçuker Lisesi. Besonders der Deutsch-Türkische Freundschaftsverein unterstützte den Wunsch, durch eine freundschaftliche Beziehung zwischen einer deutschen und einer türkischen Stadt ein weiteres Zeichen zur Verständigung zwischen den europäischen Völkern und zum Abbau von Vorurteilen zu schaffen. Seit Gründung der Partnerschaft kümmert sich der Verein insbesondere um die Organisation von Schüler- und Bürgerfahrten in die Mittelmeerstadt an der kleinasiatischen Westküste.
Um die Partnerschaft beider Städte auch weiterhin zu pflegen, gab es in der vergangenen Woche ein digitales Kennenlernen zwischen Bürgermeister Stefan Rosemann und seiner türkischen Kollegin Filiz Ceritoğlu Sengel (r.) - das nächste Treffen in Präsenzform folgt ganz sicher.

Gemeinsam für ein sauberes Siegburg
Siegburg. Mit Handschuhen, Säcken und Warnwesten bewaffnet: Nach zwei Jahren Pause ziehen Pänz mit ihren Eltern, Mitglieder von Vereinen, Verbänden und Bürgergemeinschaften am Siegburger Stadt-Putz-Tag, Samstag, 12. März, los, sagen wildem Müll den Kampf an und räumen in unmittelbarer Umgebung auf. Kinder und Jugendliche sind bereits am Freitag, 11. März, dazu aufgerufen, Schulhöfe und Kitas von achtlos weggeworfenen Verpackungen, Tüten oder Dosen zu befreien.
2019 konnten 2.200 fleißige Helferinnen und Helfer rund 30 Kubikmeter Abfall sammeln. Wer auch in diesem jahr ein Zeichen setzen und sich für eine saubere Umwelt engagieren möchte, erhält weitere Informationen beim Amt für Umwelt und Wirtschaft unter 02241/1021353.

Special Olympics World Games 2023 in Berlin
Siegburg. "In Berlin spielt die Musik, aber das Orchester kommt aus dem ganzen Land", heißt es auf der Homepage der Special Olympics World Games. Vom 17. bis 25. Juni 2023 lädt die Bundeshauptstadt die Welt zum inklusiven Sportfest ein. Zuvor lernen die Delegationen in verschiedenen Teilen Deutschlands Land und Leute kennen. Gemeinsam mit den Städten Bornheim, Hennef, Lohmar, Troisdorf und Siegburg hat sich der Rhein-Sieg-Kreis als Gastgeber beworben - und gestern den Zuschlag erhalten. Die Besucher werden am Sonntag, 11. Juni, empfangen, an den beiden Folgetagen stehen Ausflüge in die Region und gemeinsame Trainingseinheiten in Schulen und Vereinen auf dem Programm. Am Mittwoch, 14. Juni, verabschieden sich die Teams schließlich nach Berlin.
Die Special Olympics World Games sind die weltweit größte Sportveranstaltung, bei der Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung in Teams mit Sportlern ohne Handicap an den Start gehen. Insgesamt 216 "Host Towns", Gastgeberstädte, empfangen die Delegationen aus aller Welt, sechs bis 400 Mitglieder stark, von Barth an der Vorpommerschen Boddenlandschaft bis Garmisch-Patenkirchen am Alpenrand, von Aachen im Dreiländereck mit Belgien und den Niederlanden bis Fürstenwalde an der Spree.

Ambulante Pflege bietet freie Plätze an
Siegburg. Falls Sie oder Ihre Angehörigen altersbedingt oder infolge einer Krankheit auf die Hilfe anderer angewiesen sind, kann die Versorgung in den eigenen vier Wänden durch ambulante Pflege gewährleistet oder unterstützt werden. Nach der Einstellung neuen Personals kann das Seniorenzentrum Siegburg dafür wieder freie Plätze anbieten. In einem Beratungsgespräch wird geklärt, welche Leistunden gewünscht sind und ob diese durch die Pflegeversicherung finanziert werden. Weitere Informationen und Terminvereinbarung unter 02241/25043001 oder ambulante.pflege@seniorenzentrum.siegburg.de.

Beruf und Familie erfolgreich vereinbaren
Siegburg. Im Kurs "Stressmanagement für Frauen - Beruf und Familie erfolgreich vereinbaren" vermittelt die Volkshochschule am Donnerstag, 10. Februar, von 19.30 bis 21 Uhr, wie Sie wieder in Balance kommen können. Sie erfahren online, wie Achtsamkeit zu mehr Optimismus, Konzentration und Lebensenergie verhilft und wie Sie mit wenigen Strategien Ihren Arbeitsalltag optimieren können. Weitere Informationen und Anmeldung über den Link.
> VHS: "Stressmanagement für Frauen - Beruf und Familie erfolgreich vereinbaren"

Corona in Siegburg und im Rhein-Sieg-Kreis
Siegburg. Aktuell sind laut Kreisgesundheitsamt in Siegburg 731 (+142) Personen mit Covid-19 infiziert, 3.802 (+429) Betroffene gelten als genesen, 68 (0) verstarben im Zusammenhang mit einer Infektion. Damit liegt die Gesamtsumme an nachgewiesenen Coronafällen seit März 2020 bei 4.601 (+571).
Für den Rhein-Sieg-Kreis werden 54.181 (+5.520) Positivtestungen vermeldet - 2.304-mal (+842) wurde seit dem 26. November 2021 im Labor die Omikron-Variante nachgewiesen -, von denen 46.501 (+4.486) Fälle als "genesen" und 7.033 (+1.032) als "aktuell" in der Statistik geführt werden. Die Zahl der Verstorbenen beträgt 647 (+5).
Die 7-Tage-Inzidenz für den Rhein-Sieg-Kreis liegt laut Landeszentrum Gesundheit (LZG) NRW bei 824 (+170,7). Diese errechnet sich aus der Differenz der nachgewiesenen Infektionen im Vergleich zur Vorwoche, geteilt durch die Einwohnerzahl. Das Ergebnis wird mit 100.000 multipliziert. Die 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz für Nordrhein-Westfalen - dabei handelt es sich um innerhalb der letzten Woche neu gemeldete Krankenhausaufenthalte pro 100.000 Einwohner - beträgt laut Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales 4,07 (+1,03), der Anteil an Covid-19-Patienten an betreibbaren Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister 8,33 (+0,63) Prozent.
Hinweis: Die Zahlen in Klammern geben die Differenz zur Vorwoche an.

Mit "Another Brick In The Wall" zu The Final Cut
Siegburg. "In welchem Lied kritisiert Pink Floyd das britische Bildungssystem?", fragten wir am Dienstag. Volker Jäkel und Julia Laube kannten die Lösung: "Another Brick In The Wall". Sie freuen sich über jeweils zwei Freikarten für das The-Final-Cut-Konzert am Samstag, 29. Januar, um 21 Uhr im Kubana Live Club, Zeithstraße 100. Wer leer ausging, erhält Eintrittskarten an allen bekannten Vorverkaufsstellen - unter anderem im Stadtmuseum und in der Tourist Information - oder an der Abendkasse. Bitte beachten Sie, dass für den Besuch ein tagesaktueller negativer Schnelltest notwendig ist - auch für Geboosterte.

Stadtnachrichten online
Siegburg. Nachrichten und Veranstaltungen, Bürgerservice und Digitale Verwaltung, Mängelmelder und Umfragen. Mit der App Citykey lernen Sie die Kreisstadt neu kennen und erledigen Behördengänge bequem über das Smartphone. Ganz einfach, unabhängig von Zeit und Ort. Download über nachfolgenden Link.
Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Kreisstadt Siegburg oder den Instagram-Account kreisstadt_siegburg liked, der ist quasi mittendrin. Mehr zu spannenden Ausflugszielen und Freizeittipps für Klein und Groß erfahren Sie auf dem Instagram-Account visit.siegburg der Tourist Information.
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Donnerstag, 27. Januar 2022
17 Uhr, vor dem Kaufhof, Kaiserstraße:
Mahnwache anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags (Foto)
Freitag, 28. Januar 2022
13 bis 19 Uhr, Rhein-Sieg Forum, Bachstraße 1:
Impfaktion. Bitte an Ausweis und, wenn vorhanden, Impfpass denken
Verlegt auf auf Freitag, 25. November 2022:
Bibi Blocksberg: "Alles wie verhext" (Rhein Sieg Forum)

Capitol, Augustastr. 20, Siegburg, Tel.: 02241/62288
The King's Man: 19.30 Uhr
Sing 2: 16 Uhr, 19 Uhr
Lauras Stern: 16 Uhr
Spider-Man - No Way Home: 19.30 Uhr
Contra: 16.30 Uhr
Cineplex Siegburg, Europaplatz 1, Siegburg, Tel.: 02241/958080
Sing 2: 14.30 Uhr, 14.50 Uhr, 15 Uhr, 17 Uhr, 17.40 Uhr, 20.20 Uhr
Clifford der große rote Hund: 14.40 Uhr
Spider-Man - No Way Home: 15.30 Uhr, 16.45 Uhr, 19.30 Uhr, 20 Uhr
Scream: 20.30 Uhr
Spencer: 17.20 Uhr
Matrix Resurrections: 19.50 Uhr
House of Gucci: 16.30 Uhr, 19.40 Uhr
The King's Man: 17.10 Uhr, 20.10 Uhr
Donnerstag, 27. Januar, der 27. Tag in 2022
Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Heute ist Holocaust-Gedenktag. Seit 1996, initiiert vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog, wird immer am 27. Januar, dem Tag der Auschwitz-Befreiung, an den Massenmord im sogenannten "Dritten Reich" erinnert. Dem Holocaust fielen etwa sechs Millionen Juden zum Opfer. In diesen Tagen gibt es leider wieder verstärkt bitteren Anlass zur Mahnung: Antisemitismus ist keine Meinung. Antisemitismus ist ein Verbrechen!
Auch soll nicht vergessen werden, dass die Nationalsozialisten viele weitere Menschen systematisch quälten und umbrachten, denen sie in ihrem Wahn von "Rassenreinheit" das Recht auf Leben absprachen.
Wohl zwischen 70.000 und 100.000 Deutsche mit geistigen und körperlichen Behinderungen wurden im Euthanasie-Programm ermordet, etwa 400.000 Frauen und Männer zwangssterilisiert, mehrere Tausend überlebten diesen Eingriff nicht. 300.000 Euthanasieopfer gab es in den von Deutschland besetzten Gebieten Europas.
Wetter: Im Laufe des Tages fallen aus den grauen Wolken Regentropfen.
Sonnenuntergang heute: 17.14 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 8.13 Uhr
Monduntergang heute: 12.11 Uhr
Mondaufgang morgen: 4.54 Uhr
Angela (Merici, 1474 geboren, versammelte schon als junge Frau die Mädchen aus ihrem Heimatdorf südlich des Gardasees in ihrem Elternhaus, um sie zu unterrichten; lebte ab 1516 in Brescia und kümmerte sich um die stark benachteiligte weibliche Jugend; ihre "Ursulinen" wurden zum berühmtesten Frauenorden für Erziehung und Unterrichtung von Mädchen; die Vorkämpferin für weibliche Bildung starb am 27. Januar 1540), auch: Angelika; Antonia (Werr, gründete 1855 die Kongregation der "Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu", die sich heute um entlassene weibliche Strafgefangene bemüht; starb am 27. Januar 1868); Julian (um 250 Bischof von Le Mans).

Balthasar Neumann (1687-1753), Architekt und Barockbaumeister, die von ihm zwischen 1720 und 1744 geschaffene Würzburger Residenz ist heute UNESCO-Weltkulturerbe, ebenso Schloss Augustusburg und Falkenlust in Brühl, zu dem er wesentliche Elemente beisteuerte, auch das Neue Schloss Meersburg am Bodensee ist sein Werk; zu den Grundeinheiten seiner Sakralbauten wie der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen zählen immer wieder Rotunde und Kuppel; Foto: Das Konterfei des großen Baumeisters Balthasar Neumann schmückte vor dem Euro den 50-DM-Schein; Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), österreichischer Komponist ("Die Entführung aus dem Serail", "Die Hochzeit des Figaro", "Don Giovanni", "Così fan tutte", "Eine kleine Nachtmusik", "Die Zauberflöte"); Friedrich W.J. von Schelling (1775-1854), Philosoph des Idealismus ("Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit"); Lewis Caroll (1832-1898), britischer Schriftsteller ("Alice im Wunderland"); Wilhelm II. (1859-1941), Kaiser und Uniform-Fetischist, zu schlicht gestrickt für die Aufgaben, die der Weltenlauf ihm stellte; nicht allein, aber erheblich mitschuldig am Ausbruch des Ersten Weltkriegs; militarisierte die Zivilgesellschaft, doch von seinen Militärs wurde er nicht ernst genommen; ging Holz hacken, wenn die Generäle Kriegsschicksale entschieden; von erschreckendem Starrsinn im komfortablen holländischen Exil in Doorn befallen; als junger Student an der Bonner Universität hatte seine Majestät möglicherweise "en Fisternöll" mit Folgen, das finanziell geregelt wurde und in einem klassischen kölschen Karnevalsschlager von Willi Ostermann verewigt wurde: "Jetzt hält datt Schmitzen Billa en Poppelsdorf en Villa. Et hät en eigen Huhs, et Bill eß fein eruhs!"; Jerome David Kern (1885-1945), amerikanischer Komponist; Ilja Ehrenburg (1891-1967), sowjetischer Schriftsteller ("Tauwetter"); Willy Fritsch (1901-1967), Schauspieler ("Der Kongress tanzt", "Die Drei von der Tankstelle"), Vater von Thomas Fritsch; Nick Mason (1945), Schlagzeuger von Pink Floyd ("Another Brick In The Wall"); Mimi Rogers (1956), amerikanische Schauspielerin ("Lost in Space"); Bridget Fonda (1964), amerikanische Schauspielerin ("Weiblich, ledig, jung, sucht ...", "Codename: Nina", "Little Buddha"); Alan Cumming (1965), schottischer Schauspieler ("007 - Golden Eye", "Jane Austens Emma", "Eyes wide Shut", "X-Men 2", "Mission 3D - Game Over"); Mark Owen (1972), Sänger bei Take That ("Back For Good"); Rosamund Pike (1969), englische Schauspielerin ("007 - Stirb an einem anderen Tag"); Eva Padberg (1980), Model und Schauspielerin ("Maria an Callas").

1850: Johann Gottfried Schadow, der preußische Bildhauer und Schöpfer der Quadriga auf dem Brandenburger Tor stirbt 85-jährig in Berlin; 1901: Giuseppe Verdi, der italienische Komponist ("La Traviata", "Aida") stirbt 87-jährig in Mailand; 1964: Norman Z. McLeod, der amerikanische Regisseur ("Die Marx Brothers auf See") stirbt 65-jährig in Hollywood; 1972: Mahalia Jackson (Foto), die amerikanische Gospelsängerin und engagierte Bürgerrechtlerin an der Seite von Martin Luther King, Auftritt bei der Amtseinführung von Präsident John F. Kennedy 1961, stirbt nach mehreren Herzinfarkten 62-jährig in Evergreen Park/Illinois - ein Jahr, nachdem sie ihre Karriere mit einem Konzert in München beendet hatte; 1983: Louis de Funes, der französische Komiker ("Die Abenteuer des Rabbi Jacob") stirbt 68-jährig in Nantes; 1986: Lilli Palmer, die Schauspielerin, Malerin und Autorin stirbt 71-jährig in Los Angeles; 2000: Friedrich Gulda, der österreichische Pianist stirbt 69-jährig am Attersee; 2001: Marie José von Belgien, die gebürtige Prinzessin von Belgien, 1946 für 33 Tage die letzte Königin von Italien, stirbt 94-jährig in Genf; 2006: Johannes Rau, der ehemalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident und Bundespräsident stirbt 75-jährig in Berlin; 2007: Herbert Reinecker, der frühere Schriftleiter von Blättern für die Hitler-Jugend und Angehöriger einer Propagandakompanie der Waffen-SS, später Autor von ZDF-Drehbüchern für "Kommissar", "Derrick" oder "Traumschiff", stirbt 92-jährig in Kempfenhausen am Starnberger See; 2009: John Updike, der amerikanische Schriftsteller (Rabbit-Pentalogie, "Die Hexen von Eastwick") stirbt 76-jährig in Beverly/Massachusetts; 2010: Jerome David Salinger, der amerikanische Schriftsteller ("Fänger im Roggen") stirbt 91-jährig in New Hampshire; 2014: Pete Seeger, der amerikanische Folkmusiker, Songwriter und gesellschaftspolitische Aktivist stirbt 94-jährig in New York; mit ihm geht einer der ganz Großen, einer, der Friedens- und Freiheitsbewegungen auf der Welt inspirierte, dessen Lieder Legenden wie Joan Baez, Richie Havens, Jonny Cash, Kris Kristofferson, Emmylou Harris und auch Bob Dylan sangen, dem Pete allerdings 1965 beim Versuch, auf dem legendären Newport Festival mit E-Gitarre aufzutreten, den Strom-Stecker ziehen wollte; während der Feierlichkeiten der Vereidigung von Barack Obama spielte er 2009 mit Bruce Springsteen in Washington die Hymne "This Land is your Land" - die Songs der "guten Seele Amerikas", sie werden unsterblich bleiben: "We Shall Overcome", "If I Had a Hammer", "Turn! Turn! Turn!", "Where Have All the Flowers Gone"; 2016: Arthur Fischer, der Unternehmer und Erfinder ("Fischer-Dübel"), mit über 1.000 Patenten einer der genialsten Tüftler und Entwickler der Welt, stirbt 96-jährig in Tumlingen/Waldachtal bei Freudenstadt im Schwarzwald; seine Fischertechnik-Baukästen beschäftigten eine Kindergeneration; 2017: Emmanuelle Riva, die französische Schauspielerin ("Hiroshima mon amour") stirbt 89-jährig in Paris; 2017: Ingvar Kamprad, der schwedische Unternehmer, IKEA-Gründer und einer der reichsten Menschen der Erde, stirbt 91-jährig bei Älmhult; die dunklen Seiten seines Lebens: frühe Nähe zu Nazikreisen und Produktionsausbeutung politischer Gefangener in der DDR; 2020: Lina Ben Mhenni, die tunesische Universitätsdozentin, Bloggerin und Menschenrechtsaktivistin stirbt 36-jährig an den Folgen einer Nierenerkrankung, 2007 hatte sie eine Transplantation erhalten; der "SPIEGEL" würdigte sie als "Puls der Arabischen Revolution" und "Stimme der Unterdrückten"; 2021: Cloris Leachman, die amerikanische Schauspielerin, über sieben Jahrzehnte vor Film- und TV-Kameras in unterschiedlichsten Frauenrollen aktiv, Oscar 1972 für die beste Nebenrolle, gespielt im Drama "Die letzte Vorstellung" von Peter Bodgdanovich, neun Emmy-Auszeichnungen, stirbt 94-jährig im kalifornischen Encinitas an den Folgen eines Schlaganfalls.
Vor 145 Jahren - 27. Januar 1877
Das Gerichtsverfassungsgesetz (GVG) wird verabschiedet, am 1. Oktober 1879 tritt es in Kraft. Es vereinheitlicht im Deutschen Reich die Regelungen zur ordentlichen Gerichtsbarkeit mit Zivil- und Strafgerichten.

Vor 55 Jahren - 27. Januar 1967
Feuer bricht aus an Bord der Kapsel von "Apollo 1". Die Astronauten Virgil Grissom, Edward White und Roger Chaffee sterben. Das Raumfahrzeug stand am Boden, ein sogenannter "Plug-Out"-Test, scheinbar ungefährlich, wurde für den geplanten Start am 21. Februar durchgeführt. Beim realen Countdown steht er kurz vor dem Start an: Alle externen Verbindungen werden Schritt für Schritt zurückgenommen. Beim Test bleibt nur noch die externe Spannungsversorgung erhalten. Ein Kurzschluss löst die Katastrophe aus. Die Raumfahrer verbrennen elendiglich. Foto (NASA): Die Crew von "Apollo 1", die niemals fliegen würde, bei einem Simulationstest, v.l. Chaffee, White und Grissom.
Vor 55 Jahren - 27. Januar 1967
Weltraumvertrag: Vertreter der USA, der Sowjetunion und Großbritanniens unterzeichnen ein Abkommen, das ihre Aktivitäten im Weltraum regelt. Friedliche Erforschung und Nutzung des Weltalls stehen im Vordergrund.
Vor 20 Jahren - 27. Januar 2002
Bei einem Brand in einem Munitionslager der nigerianischen Armee in Lagos kommt es zu rund 30 Explosionen, angrenzende Gebäude werden zerstört, unter den Fliehenden bricht Panik aus. Mehr als 1.000 Menschen verlieren ihr Leben.
Vor 110 Jahren - 27. Januar 1912
Irren ist menschlich. Zu Kaiser Wilhelms ll. Geburtstag, zweieinhalb Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, der Urkatastrophe des 19. Jahrhunderts, dichtet ein H. Werner verzückt für die Titelseite des "Siegburger Kreisblatts": "... und dennoch stand noch nie sein Sinn, nach blutigem Schlachtenlorbeer hin, er schätzt des Friedens Reiser ... gesegnet sei sein Wirken drum, ihm werde weitrer Friedensruhm !"

Vor 110 Jahren - 27. Januar 1912
"In dem Neubau von Gebr. Alsberg hat die Stadt ein neues, vornehm ausgestattetes Geschäftshaus erhalten, die Anlagen der Schaufenster und deren Ausschmückung sind den weitgehendsten Anforderungen entsprechend ausgeführt. Nun ist auch das von Moritz Fußhöller am Markt neu errichtete Gebäude vom Baugerüst frei, es zeigt sich in Stil und ruhiger Wirkung der Linien als ein in jeder Hinsicht schönes Geschäftshaus. Eine vollständige Umgestaltung hat das alte Davidsche Haus, die frühere Imhoffs Posthalterei erfahren, der linksseitige Teil erhält eine Attika und dient mit einem angebauten Saale demnächst einem Lichtspieltheater, der andere Teil ist niedergelegt, ein neues Geschäftshaus der Firma Kaspar wird da entstehen." (Kreisblatt) Foto: Der Markt um 1900, vor den Umbauten, rechts das alte Fußhöller-Haus, hinter der Uhr, mit vertikaler "Dortmunder"-Bierwerbung das Restaurant Zur Glocke.

Vor 95 Jahren - 27. Januar 1917
"Das Reserve-Lazarett Siegburg Michaelsberg feierte heute Kaisersgeburtstag in seinem Unterhaltungsraum, verbunden mit einer Verlosung, bei der jeder bedacht wurde. Eine begeisternde und zu Herzen gehende Rede ließ Herr Pater Carbinian in ein dreifaches Hurra auf seine Majestät ausbringen. Zur Verschönerung der Feier trug wesentlich der Wanderclub Ulme bei, durch Vorträge zur Laute, Zitter und Gitarre, wobei besonders Frl. Else Handloser durch einige schelmisch neckische Liedchen die Feldgrauen erfreute." Foto: Feier mit vielen Flaschen am langen Tisch im Lazarett auf dem Michaelsberg, dabei Militärs, ein Pater und im Hintergrund Krankenschwestern.

Vor 100 Jahren - Januar 1922
Über "Siegburg in und nach dem Dreißigjährigen Kriege" sprach in der Volkshochschule vor der dichtbesetzten Aula des Gymnasiums Herr Professor Dr. Feiten, Siegburg, Teil 2:
"Der Abt hatte das Gericht, aber er mußte es mit dem Vogt teilen. Die Vögte waren als weltliche Schirmherren in späteren Zeiten mehr Bedrücker der Klöster. Der Vogt ist vom dritten Abte an der Graf von Berg, dann folgten die Herzöge von Berg bzw. Jülich-Berg. Der Untervogt wohnte auf dem Berge und hatte dort die alte Wohnung, die ehedem Heinrich der Wütende inne hatte, ehe er von Anno vertrieben wurde. 1243 ist dann der Vogt hinabgezogen in die Stadt, in die Burg, die eng mit der ganzen Befestigung der Stadt zusammenhing. Um die Stadt lagen Wallgräben, die mit einem Kanal in Verbindung standen. Auch die Burg hatte ihre eigene Befestigung, nach der Stadt hin wurde sie durch Zugbrücken abgeschlossen. Der Abt bestätigt die beiden Bürgermeister und den Rat. Der Abt und Vogt gaben die Erlaubnis für das Geschoß; es wurde nach dem Bedürfnis umgelegt; man konnte diese Steuer auch abarbeiten oder durch Wachstehen auf der Mauer abtragen. Einkünfte für die Stadt ergaben sich außerdem aus den Verbrauchssteuern, aus den Zunftabgaben und den Handelsabgaben. Das Wegegeld wurde an den Toren und Brücken erhoben, 4 Heller mußten bezahlt werden. Die Steuern waren meistens verpachtet an den Meistbietenden, man sparte dadurch zwar Beamte, aber es kam auch viel weniger ein. Die Stadt hat auch hin und wieder die Steuer in eigene Verwaltung genommen und sofort zeigte sich ein höherer Steuereingang, trotzdem kam man immer wieder davon ab. Die Nahrungsmittelsteuer hatte fast immer der Abt. Die Stadt war oft in großer Geldnot; dann wandte sie sich öfters an Kölner Kaufleute, wurde aber bei diesen Geschäften wiederholt übervorteilt. Bürgermeister und Beamte der Stadt bekamen kein Gehalt und hatten nur dürftigen Anteil an den Straßenabgaben. Die Mitglieder der Abtei und die im Krankenhaus untergebrachten Armen waren steuerfrei. Seit 1506 wurde für die Wachmannschaft auf der Mauer der Harnisch vorgeschrieben; als Angriffswaffe diente der Spieß mit einem Querholz, die Armbrust usw. 1408 erscheint zum ersten Mal die Handbüchse, die aber Eigentum der Stadt war, während die übrigen Waffen vom Wachmann selbst bestritten werden mußten. Eine gute Armbrust kostete vier Gulden = 22 Silbermark, eine alte 2,50 bis 3 Gulden. Die Ausrüstung war nicht gerade billig, sie war sehr buntscheckig und ziemlich ungenügend." (wird fortgesetzt)
Bild: Ansicht von Nordost auf das Holztor, um 1600, Darstellung aus dem Anno-Zyklus.
Vor 70 Jahren - 27. Januar 1952
Wie Rektor a.D. Söderberg, der Vorsitzende des Siegburger Kleingärtnervereins, in der Hauptversammlung im Lindenhof mitteilte, hat der Verein im vergangenen Jahr 70 Mitglieder verloren und zählt nur noch 650. Die Abnahme wurde dadurch erklärt, daß geeignetes Kleingärtnergelände durch Kündigungen auf dem Michaelsberg nicht mehr in dem Maße vorhanden war wie vorher. Bei den Kleingärten am Trerichsweiher hätten umfangreiche Diebstähle die Lust der Kleingärtner gedrückt.

Vor 55 Jahren - 27. Januar 1967
Bis Siegburg ein sogenanntes Winterbad, heute eher Hallenbad genannt, erhält, könne das Wasser im Sommerbad an der Zeithstraße zunächst einmal bei Bedarf übergangsweise beheizt werden. Diese Idee des Stadtverordneten Dr. Warkalla wird im Finanzausschuss diskutiert. Der Mediziner hält Schwimmen für gesund, und solle daher häufiger als nur an den 30 bis 40 Sonnentagen im Jahr möglich sein. Daher sei das Wasser "ständig auf einer gewissen Temperatur" zu halten. Und so die Sommersaison "ohne Schwierigkeiten auf ein halbes Jahr ausgedehnt" werden. Foto: Blick auf das Freibad an der mit Bäumen bestandenen Zeithstraße, ein "Winterbad" hat es noch nicht, und auch noch kein Gymnasium.
Vor 55 Jahren - 27. Januar 1967
Im Kölner Dom wird der Siegburger Diakon Helmut Powalla aus der Von-Stephan-Straße zum Priester geweiht. Die Primiz in St. Servatius wird in zwei Tagen am Sonntag gefeiert. Der gebürtige Gleiwitzer kam 1953 nach Siegburg, machte 1961 in der Kreisstadt Abitur. Sein Vater ist Pfleger im Krankenhaus. Mutter Powalla wird am Tag der Priesterweihe 50.

Vor zehn Jahren - 27. Januar 2012
Nachtschicht - immer interessant ist die große Baugrube auf dem alten Kaufhallen-Areal an der Bahnhofstraße. Hier entsteht ein neues Geschäfts- und Wohnhaus. Weil die Neugier der Siegburger am Fortgang so groß ist, wurden eigens Gucklöcher in den Bauzaun geschnitten. Und die sind auch in den dunklen Stunden - jedenfalls zur Hälfte, wie auf dem Bild von Jürgen Spengler - besetzt. Wie eine Hütte am Berg nimmt sich derzeit das schwarz verkleidete "Kehsge" mit Hinterbauten über der steil abfallenden Grubenwand aus.

Vor fünf Jahren - 27. Januar 2017
Zum Holocaust-Gedenktag schreibt siegburgaktuell:
"Elisabeth Berger, Karoline Cahn, Ilse Cohn, Salomo Samuel Cohn, Selma Cohn, Albert Falkenstein, Ilse Falkenstein, Jakob Falkenstein, Rosa Falkenstein, Selma Falkenstein, Eduard Feith, Michael Fröhlich, Louis Gramm, Cäcilie Heli, Max Heli, Oscar Walter, Ruben Hoffmann, Jakob Josef Jakobs, Elsa Koppel, Hugo Koppel, Paula Koppel, Arthur Levy, Erna Levy, Leo Levy, Sophie Levy, Anna Lion, Hans Julius Lion, Paul Nachmann, Paula Nachmann, Otto Neumann, Jakob Benedikt Pick, Thekla Pick, Meta Rothenberg, Ruth Lina Rothenberg, Johanna Rubinstein und Paul Rubinstein.
Diese jüdischen Mitbürger aus Siegburg wurden am 24. Juli 1942 auf einer Lichtung nahe Minsk, im Wald von Blagowschtschina, umgebracht. Hier fanden - genau lässt es sich nicht beziffern - zwischen 50.000 und 200.000 Menschen den Tod. Die Geschichte dieser wenig bekannten Vernichtungsstätte ist eng verknüpft mit dem nahe gelegenen Lager Malyj Trostenez. Im Frühjahr 1942 bauen die Nazis die dort ansässige Karl-Marx-Kolchose zum Versorgungsgut für das strategisch wichtige Minsk um. Minderjährige Zwangsarbeiter aus der Region und Juden errichten Getreidespeicher, Sägewerk, Schneiderei und Mühle, sogar eine Orangerie und ein kleines Fußballstadion, in dem die Häftlinge, die auf dem Gut arbeiten, der Sicherheitspolizei zur Belustigung vorspielen müssen. Bald schon kommen die ersten Transporte aus dem Minsker Ghetto an. Elektriker, Tischler und Bauarbeiter werden für die 'Verwendung' in Malyj Trostenez aussortiert, der Großteil in den Wald von Blagowschtschina getrieben, erschossen und verscharrt. Mehr und mehr bringt man 'Reichsjuden' aus Hamburg, Düsseldorf, Köln und Wien auf die Lichtung. Massenhaft getötet wird auch auf zu Gaswagen umgerüsteten Lkw, äußerlich als Wohnwagen getarnt. Rund 100 Personen werden nach dem Ausstieg in Minsk auf einen Laster gepfercht, auf der Fahrt nach Trostenez leiten die Schergen die Abgase in den Laderaum. Diese Vorgehensweise wiederholte sich vier- bis siebenmal am Tag, drei dieser mobilen Gaskammern sind ab Juni 1942 ständig unterwegs. Die grauenhafte Begründung: 'Entlastung für die psychisch angeschlagenen Schützen im Wald!'
Als sich die Rote Armee nähert und Malyj Trostenez geräumt wird, erschießen die Unmenschen diejenigen, die sich der Räumung verweigern, in einer Scheune. Die Scheune geht in Flammen auf. Allein diesem barbarischen Akt fallen 6.500 Menschen zum Opfer.
Damit noch immer nicht genug. Zur Beweisbeseitigung angetreten, übernimmt im Oktober 1943 das "Sonderkommando 1005" unter SS-Standartenführer Paul Blobel die Regie in dieser Hölle auf Erden. Russische Gefangene öffnen die 15 bis 18 Massengräber von Blagowschtschina, zerren die Leichen heraus und zünden sie, zu Scheiterhaufen gestapelt, an. Als Geheimnisträger eingestuft, bringen Blobels Männer die Russen Mitte Dezember 1943 in den Gaswagen um.
Dem Standartenführer wird von den Alliierten nach dem Kriege der Prozess gemacht. Blobel wird zum Tod durch den Strang verurteilt und am 7. Juni 1951 hingerichtet. Arthur Harder, sein Adjutant und zeitweiliger Kommandeur, der in Blagowschtschina die im Boden grabenden Arbeitshäftlinge mit den Worten "Ich will Figuren sehen!" antrieb, starb 1964 in Frankfurt.
Im Sommer 2016 wurde nun die Gedenkstätte eröffnet. Unser Bild zeigt das Denkmal 'Die Pforte der Erinnerung' auf dem ehemaligen SS-Gut in Trostenez. Olga Kapustina hat das Foto von ihrer Reportage-Reise für das Deutschlandradio mitgebracht."
Vor fünf Jahren - 27. Januar 2017
siegburgaktuell meldet mit einem adhoc-Newsletter:
"Ein Polizeihubschrauer kreiste in der letzten Stunde über Siegburg. Zuvor: Verkehrskontrolle zwecks Einbruchsprävention am Neuenhof. Die Polizei will einen grünen Golf kontrollieren. Der Fahrer gibt Gas, fährt einem Beamten über den Fuß, rast durch die Holzgasse zum Markt, wo die beiden Insassen (25-30 Jahre alt, südl. Erscheinungsbild, dunkle Kleidung) zu Fuß weiter flüchten. Bislang konnten die Männer nicht gefunden werden, die Polizeistreifen suchen weiter. Die Recherche ergab: Die Kennzeichen passen nicht zum Fahrzeug."
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